VORRICHTUNG 2DM VERTEILEN VON VERSANDSTÜCKEN
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verteilen von Versandstücken mit einem Verteilförderer, von dem die Versandstücke hintereinander längs eines Förderweges geför¬ dert und an an längs des Förderweges vorgesehenen Übergabe- steilen angeordnete Sammelbehälter übergeben werden, und mit einer Steuereinrichtung, welche die Übergabestellen für die Versandstücke bestimmt.
Vorrichtungen dieser Art werden beispielsweise in Post¬ ämtern zum Sortieren von Versandstücken nach Zustellbezirken eingesetzt. Der Verteilförderer weist dabei üblicherweise eine Anzahl hintereinander längs einer Förderschleife förder¬ bare, jeweils zum Aufnehmen eineε Versandstückes dienende Fördertaschen auf, aus denen die Versandstücke in Sammelbe-
hälter abgeworfen werden können. In den Sammelbehältern wer¬ den für jeweils einen Zustellbezirk bestimmte Versandstücke gesammelt. Zur Steuerung des Abwerfens der Versandstücke aus den Fördertaschen werden von der Steuereinrichtung die Ver- sandadressen der einzelnen Versandstücke sowie die Zuordnung zwischen den Versandstücken und den Fördertaschen erfaßt. Die Adressenerfassung kann dabei automatisch mittels eines Scan¬ ners oder durch eine manuelle Eingabe erfolgen. Die bekannte Vorrichtung ist, wie vorstehend beschrieben, automatisch mit geringem Personalaufwand betreibbar. Andererseits erfordert die Weiterverteilung der an die Sammelbehälter übergebenen Versandstücke vergleichsweise viel Personal.
Angesichts dieses Problems liegt der Erfindung die Auf- gäbe zugrunde, unter Ausnutzung des bekannten automatischen Verteilförderers eine eine weitere Automatisierung der Ver¬ teilung von Versandstücken ermöglichende Vorrichtung bereit¬ zustellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrich¬ tung der eingangs beschriebenen Art gelöst, die im wesentli¬ chen gekennzeichnet ist durch eine auf von der Steuereinrich¬ tung abgegebene, jeweils eine der Übergabestellen bezeich¬ nende Überführungssignale ansprechende Einrichtung zum selek- tiven Überführen der Sammelbehälter zwischen den von den Überführungssignalen bezeichneten Ubergabestellen und einem Transportweg der Sammelbehälter.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verteilen von Versandstücken wird also nicht nur die Übergabe der Versand¬ stücke an die Sammelbehälter, sondern auch der Weitertrans¬ port der bereits an die Sammelbehälter übergebenen Versand¬ stücke von der Steuereinrichtung gesteuert. Dazu wird die auf entsprechende von der Steuereinrichtung abgegebene Überfüh- rungssignale ansprechende Überführungseinrichtung eingesetzt. Mithin wird die zum Betreiben der erfindungsgemaßen Vorrich¬ tung benötigte Anzahl an Bedienungspersonen, verglichen mit
der zum Betreiben herkömmlicher Vorrichtungen zum Verteilen von Versandstücken benötigten Anzahl an Bedienungspersonen, verringert, weil die abzutransportierenden Sammelbehälter nicht mehr von entsprechendem Bedienungspersonal bestimmt und von den entsprechenden Übergabestellen abgezogen werden müs¬ sen, sondern automatisch von der Steuereinrichtung ermittelt und von der auf die Überführungssignale ansprechenden Über¬ führungseinrichtung zum Abtransport bereitgestellt werden.
Ferner kann die Überführungseinrichtung der erfindungs¬ gemäßen Vorrichtung auch zum automatischen Beschicken des Verteilförderers mit Sammelbehältern eingesetzt werden.
Vorteilhafterweise wird für die Überführung der an den räumlich voneinander getrennten Übergabestellen aufgestellten Sammelbehälter eine Überführungseinrichtung eingesetzt, die auf einem zu den Übergabestellen führenden Bewegungsweg ver¬ fahrbar ist. Dadurch wird erreicht, daß für den Abtransport aller an den Übergabestellen aufgestellten Sammelbehälter lediglich eine Überführungseinrichtung benötigt wird.
Beim Betrieb der verfahrbaren Überführungseinrichtung kann eine genaue Positionierung der Überführungseinrichtung bezüglich der Übergabestellen, an denen die abzutransportie- renden Sammelbehälter angeordnet sind, und damit eine erhöhte Betriebszuverlässigkeit bei der Überführung der Sammelbehäl¬ ter erreicht werden, wenn sich der Bewegungsweg zumindest längs eines Abschnitts des Förderweges erstreckt. Dazu kann die Überführungseinrichtung von einer zumindest längs eines Abschnitts des Förderweges verlaufenden Schiene geführt wer¬ den.
Eine weitere Automatisierung der erfindungsgemaßen Vor¬ richtung kann erreicht werden, wenn die überführten Sammel- behälter mit einer sie längs des Transportweges fördernden Transporteinrichtung abtransportiert werden.
Diese Transporteinrichtung kann besonders einfach gebil¬ det werden, wenn εie einen zumindest längs eines Abschnitts des Förderweges verlaufenden Bandförderer aufweist.
Wenngleich durch den Einsatz der bislang beschriebenen Überführungseinrichtung bereits ein hoher Automatisierungs- grad erreicht werden kann, ist es zur Einsparung weiterer Be¬ triebskosten besonders zweckmäßig, wenn die Überführungsein¬ richtung nicht nur zum Überführen der Transportbehälter von den Übergabestellen zu Abtransportstellen, sondern auch zum Austauschen der an den von den Überführungssignalen bezeich¬ neten Übergabestellen angeordneten Sammelbehälter durch auf dem Transportweg befindliche Sammelbehälter betreibbar ist. Dadurch kann die volle Funktionsfähigkeit des Verteilför- derers fast durchgängig ausgenutzt werden, weil mit Ausnahme der zum Austauschen benötigten Zeit zu jedem Zeitpunkt an allen Übergabestellen ein Sammelbehälter bereitsteht.
Zweckmäßigerweise sind der Überführungseinrichtung zum Austauschen längs des Transportweges leere Sammelbehälter zu¬ führbar. Die Zuführung erfolgt dabei vorteilhafterweise eben¬ falls mit der auch zum Abtransport der überführten Sammelbe¬ hälter eingesetzten Transporteinrichtung.
Eine erhöhte Austauschgeschwindigkeit kann erreicht wer¬ den, wenn die Transporteinrichtung zum vom Abtransport der zur Abtransportstelle überführten Sammelbehälter unabhängigen Zuführen der leeren Sammelbehälter mindestens zwei unabhängig voneinander betreibbare Transportelemente, vorzugsweise an- einander anschließende Förderbänder, aufweist. Dadurch kann erreicht werden, daß selbst dann, wenn ein Transportelement der automatischen Transporteinrichtung, zu dem ein Sammelbe¬ hälter zu überführen ist, zur Gewährleiεtung einer sicheren Überführung stillsteht, gleichzeitig ein leerer Sammelbehäl- ter als Ersatz für den zu überführenden Sammelbehälter mit einem anderen Transportelement zugeführt werden kann.
Besonders einfach kann die Überführung der Sammelbehäl¬ ter erfolgen, wenn sie von der Überführungseinrichtung hori¬ zontal bewegbar sind. Dazu weist die Überführungseinrichtung vorteilhafterweise einen quer zur Förderrichtung des Verteil- förderers verfahrbaren, der Horizontalbewegung der Sammelbe¬ hälter dienenden Greifer für die Sammelbehälter auf, der vor¬ zugsweise an einen Rand der Sammelbehälter anlegbar ist. Auf diese Weise kann die Überführungseinrichtung ohne Beeinträch¬ tigung der Übergabe der Versandstücke längs des Förderweges verfahren werden, wenn der Greifer quer zur Förderrichtung in eine Ruhestellung verfahren wurde, während er durch entgegen¬ gerichtetes Verfahren quer zur Förderrichtung zum Überführen der an den Übergabestellen aufgestellten Sammelbehälter daran angelegt werden kann. Besonders einfach kann der Greifer ge- bildet werden, wenn er in einer Horizontalebene senkrecht zur Förderrichtung des Verteilförderers an den Übergabestellen verfahrbar ist.
Eine Beschleunigung des Austauschens der zur Abtrans- portstelle zu überführenden Sammelbehälter kann erreicht wer¬ den, wenn die Überführungseinrichtung zum Austauschen der Sammelbehälter zwei in Förderrichtung des Verteilförderers gegeneinander versetzt angeordnete, jeweils quer zur Förder¬ richtung verfahrbare Greifer aufweist. Mit dieser Anordnung kann gleichzeitig ein Greifer zum Überführen der abzutrans¬ portierenden Sammelbehälter und der andere Greifer zum Zufüh¬ ren eines leeren Sammelbehälters zur entsprechenden Übergabe¬ stelle eingesetzt werden, so daß die Austauschzeit minimiert wird.
Falls die Ubergabestellen oberhalb " und/oder unterhalb der Abtransportstellen angeordnet εind, iεt es notwendig, daß die Sammelbehälter von der Überführungεeinrichtung vertikal bewegbar εind. Zur Gewährleistung einer besonderε sicheren Überführung weist die Überführungseinrichtung dazu vorteil¬ hafterweise ein in Vertikalrichtung verfahrbares, zur verti-
kalen Abstützung der Sammelbehälter dienendes Halteelement auf.
Zur Minimierung der zum Austausch der Sammelbehälter be¬ nötigten Zeit ist es ferner besonders zweckmäßig, wenn die Überführungseinrichtung zwei in Förderrichtung des Verteil¬ förderers gegeneinander versetzt angeordnete, in Vertikal¬ richtung verfahrbare Halteelemente für jeweils einen Sammel¬ behälter aufweist.
Gleichzeitig den Abtransport der überführten Sammelbe¬ hälter mit der automatischen Transporteinrichtung ermögli¬ chend, können die Halteelemente besonders einfach gebildet werden, wenn sie zwischen einer der Vertikalbewegung der Sam- melbehälter dienenden Anlagestellung am Sammelbehälter und einer zum Lösen vom Sammelbehälter dienenden Freigabestellung verstellbar sind.
Derartige Halteelemente können konstruktiv einfach ge- staltet werden, wenn sie in der Anlagestellung an eine Unter¬ seite einer an der Behälteraußenseite verlaufenden Haltelei¬ ste anlegbar sind.
Besonders vorteilhafterweise sind die Sammelbehälter beim Überführen sowohl in Horizontalrichtung als auch in Ver¬ tikalrichtung bewegbar. Dazu werden sie zweckmäßigerweise von dem in Horizontalrichtung verfahrbaren Greifer an das Halte¬ element übergeben. In ähnlicher Weise werden die zum Austau¬ schen der überführten Sammelbehälter gedachten leeren Sammel- behälter dann von dem Halteelement an den Greifer übergeben.
Aus Platzgründen ist eε beεonderε zweckmäßig, wenn die Übergabestellen in mindestens zwei Horizontalebenen angeord¬ net sind. Der Abtransport der überführten Sammelbehälter kann dann besonders einfach erfolgen, wenn für zwei an in unter¬ schiedlichen Horizontalebenen vorgesehenen Übergabestellen
angeordnete Sammelbehälter ein gemeinsamer Transportweg vor¬ gegeben ist.
Eine besonders hohe Betriebszuverlässigkeit der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung kann erreicht werden, wenn die Steu¬ ereinrichtung eine zum Bestimmen des Füllstandes der an den Übergabestellen angeordneten Sammelbehälter dienende Einrich¬ tung aufweist und das Überführungssignal für die Sammelbehäl¬ ter abgibt, wenn der Füllstand einen vorgegebenen Schwellwert überschreitet. Dadurch kann in zuverlässiger Weise ein zu Störungen des Verteilfördererbetriebs führendes Überlaufen der Sammelbehälter ausgeschlossen werden.
Ohne weiteren baulichen Aufwand kann der Füllstand der Sammelbehälter erfaßt werden, wenn die Bestimmungseinrichtung die Anzahl und/oder den Raumbedarf der an die einzelnen Sam¬ melbehälter übergebenen Versandstücke erfaßt. Dadurch kann der Füllstand aller Sammelbehälter ohne Einsatz entsprechen¬ der Sensoren an den Übergabestellen rein elektronisch erfaßt werden.
Zum sicheren Abtransport der Sammelbehälter, beispiels¬ weise zu verschiedenen Zustellbezirken, sind die von den Übergabestellen auf den Transportweg überführten Sammelbe- hälter mit einer die jeweilige Übergabestelle kennzeichnenden Kennung versehen.
Eine Erhöhung der Variabilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dabei erreicht, wenn sie eine vorzugsweise an der Überführungseinrichtung angebrachte Einrichtung zum Anbringen der Kennung an den Sammelbehältern aufweist. Da¬ durch wird erreicht, daß alle Behälter grundsätzlich an jeder Übergabestelle aufgeεtellt werden können und erst während oder nach der Aufstellung die Kennung angebracht wird. Es muß daher keine Lagerhaltung für mit unterschiedlichen Kennungen versehene Sammelbehälter betrieben werden.
Die Kennung kann in besonders einfacher Weise an den Sammelbehältern angebracht werden, wenn diese dazu mit einem die Kennung tragenden digitalen Speichermedium, beispiels¬ weise einem beschreibbaren Speicherchip, versehen sind.
Wie eingangs bereits beschrieben, weist der Verteilför¬ derer zweckmäßigerweise eine Anzahl hintereinander längs einer Förderschleife umlaufender, jeweils zum Fördern und Übergeben eines Versandstücks dienender Förderelemente, vor- zugsweise Fördertaschen, aus denen die Versandstücke an den Übergabestellen abwerfbar sind, auf.
Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die hinsichtlich aller erfindungswesentlichen, in der Beschreibung nicht näher herausgestellten Einzelheiten verwiesen wird, beschrieben.
In der Zeichnung zeigt:
Fig. la) eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. lb) eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. la),
Fig. 2 eine Schnittansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 längs der in Fig. lb) angegebenen Ebene B-B,
Fig. 3 eine Schnittansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 längs der in Fig. la) angegebenen Ebene A-A,
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht der Vorrich¬ tung nach Fig. 1 längs der in Fig. lb) angege¬ benen Ebene B-B, und
Fig. 5 eine vergrößerte Schnittansicht der Vorrich¬ tung nach Fig. 1 längs der in Fig. la) angege¬ benen Ebene A-A.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist einen Verteilförderer 10 zum Übergeben einzelner Versand¬ stücke an Sammelbehälter 30 εowie eine Einrichtung 100 zum selektiven Überführen der Sammelbehälter zwischen einer Über¬ gabestelle, an der die Versandstücke an die Sammelbehälter 30 übergeben werden, und einem vorgegebenen Transportweg für die Sammelbehälter auf. Der Verteilförderer 10 ist mit einer An¬ zahl hintereinander längs einer Förderschleife umlaufender, jeweils zum Fördern eines Versandstückes dienender Förderta¬ schen 16 versehen. Diese Fördertaschen 16 werden an längs der Förderschleife angeordneten Beschickungsstationen 12 und 14 mit den Verεandstücken beschickt. Dabei werden an den Be¬ schickungsstationen 12 die Adressen der einzelnen Versand¬ stücke automatisch mittels eines Scanners erfaßt und an eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt) weitergegeben. An den Beschickungsstationen 14 werden die Versandadressen der ein¬ zelnen Versandstücke manuell eingegeben und an die Steuerein¬ richtung weitergeleitet. Neben den Versandadressen der ein¬ zelnen Versandstücke erfaßt die Steuereinrichtung die Zuord¬ nung zwischen den Versandstücken und den Fördertaschen, die damit beschickt werden.
Nach Verlassen der Beschickungsstationen werden die För- dertaschen im Verlauf der Förderschleife in eine obere Hori¬ zontalebene angehoben und passieren dort eine Anzahl Abgabe- module 18a bis 18e, die in der oberen Horizontalebene jeweils vier an entsprechenden Ubergabestellen aufgestellte Sammel¬ behälter für die Versandstücke aufweiεen. Nach Durchlaufen eines Wendemoduls 22 werden die Fördertaεchen dann im wei¬ teren Verlauf der Förderεchleife in eine untere Horizontal- ebene abgeεenkt, wo εie zunächεt nochmalε die Abgabemodule 18e biε 18a in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen. Auch in der unteren Horizontalebene weist jedes der Abgabemodule 18a
bis I8e jeweils vier an entsprechenden Übergabestellen aufge¬ stellte Sammelbehälter auf. Nach Passieren eines weiteren Wendemoduls 25 durchlaufen die Fördertaschen dann in der un¬ teren Horizontalebene Abgabemodule 20a bis 20e, die wiederum jeweils vier an entsprechenden Übergabestellen aufgestellte Sammelbehälter in der unteren Horizontalebene aufweisen. An¬ schließend passieren die Fördertaschen ein weiteres Wende¬ modul 24 und gelangen längε der Förderεchleife wieder in die obere Horizontalebene, in der εie dann erneut die Abgabe- module 20e bis 20a in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen. Auch in der oberen Horizontalebene weist jedes der Abgabe¬ module 20a bis 20e jeweils vier an entsprechenden Übergabe¬ stellen aufgestellte Sammelbehälter auf. Schließlich gelangen die Fördertaschen nach Durchlaufen einer Vertikalkurve 26 erneut zu den Beschickungεstationen 12 und 14.
Jeder der an den Übergabestellen aufgestellten Sammelbe¬ hälter dient zum Sammeln für jeweils einen Zustellbezirk be¬ stimmter Versandstücke. Zum Sammeln werden die in den Förder- taschen geförderten Versandstücke ansprechend auf ein von der Steuereinrichtung abgegebenes, den durch die jeweilige Ver- sandadresεe vorgegebenen Zustellbezirk bezeichnendes Steuer¬ signal an der entsprechenden Übergabestelle in den dort auf¬ gestellten Sammelbehälter abgeworfen. Dabei ermittelt die Steuereinrichtung die Anzahl der in die jeweiligen Sammelbe¬ hälter abgeworfenen Versandstücke. Wenn die Anzahl in einen der an den Übergabestellen aufgestellten Sammelbehälter abge¬ worfener Versandstücke einen vorgegebenen Schwellwert über¬ schreitet, ist der entsprechende Sammelbehälter durch einen leeren Sammelbehälter auszutauschen. Das geschieht an den Ab¬ gabemodulen 18a bis 18e manuell. Für die Abgabemodule 20a biε 20e wird dazu hingegen eine automatiεche Überführungseinrich¬ tung 100 benutzt.
Diese Überführungseinrichtung 100 ist, wie durch den Doppelpfeil 102 angedeutet, längs eines die Abgabemodule 20a bis 20e passierenden Bewegungsweges verfahrbar und dient zum
Überführen der an den Übergabestellen angeordneten Sammelbe¬ hälter 30 auf einen längs der Abgabemodule 20a bis 20e ver¬ laufenden Bandförderer 40. Dazu werden von der Steuereinrich¬ tung Überführungssignale abgegeben, welche die Übergabestel- len bezeichnen, an denen Sammelbehälter 30 aufgestellt sind, in die eine den vorgegebenen Schwellwert übersteigende Anzahl Versandstücke abgeworfen wurden. Ansprechend auf diese Über¬ führungssignale wird die automatische Überführungseinrichtung 100 automatisch zur entsprechenden Übergabeεtelle verfahren und überführt den dort aufgestellten Sammelbehälter auf den Bandförderer 40, mit dem der Sammelbehälter 30 dann abtrans¬ portiert wird. Ferner sind der Überführungseinrichtung 100 zum Austauschen der abtransportierten Sammelbehälter 30 mit dem Bandförderer 40 leere Sammelbehälter 30a zuführbar.
Zum raschen und gleichzeitig zuverlässigen Austauschen der vom Überführungssignal bezeichneten Sammelbehälter weist der Bandförderer 40 ansprechend auf entsprechende von der Steuereinrichtung abgegebene Steuersignale unabhängig vonein- ander betreibbare Förderbänder 40a bis 40e auf, die jeweils einem der Abgabemodule 20a bis 20e zugeordnet sind. Auf diese Weise kann, während das Förderband 40b in der in Fig. 1 dar¬ gestellten Stellung der Überführungseinrichtung 100 zur Si¬ cherstellung einer zuverlässigen Überführung des vom Überfüh- rungssignal bezeichneten Sammelbehälters stillsteht, mit dem Förderband 40a ein leerer Sammelbehälter 30a, der dem Band¬ förderer 40 mittels eines Zufördererε 42 zugeführt wurde, der Überführungεeinrichtung 100 genähert werden.
Der genaue Aufbau der Überführungseinrichtung 100 wird nachstehend anhand der Fig. 2 biε 5 erläutert. Wie insbeεon- dere der Fig. 3 zu entnehmen ist, wird die Überführungsein¬ richtung 100 von einer an einem Gestell 11 des Verteilför¬ derers 10 angebrachten Laufschiene 124 getragen. Zum Verfah- ren längs der Abgabemodule 20a bis 20e mittels eines an die Überführungseinrichtung 100 gekuppelten Motors 104 ist die Überführungseinrichtung 100 mit an der Laufschiene 124 anlie-
genden Laufrollen 125 versehen. Zur Sicherung der Überfüh¬ rungseinrichtung 100 ist im unteren Bereich des Verteilför¬ derergestells 11 eine Halteschiene 123 angebracht, die als Führung für an der Uberfuhrungseinrichtung 100 festgelegte Rollen 122 dient.
Wie besonders deutlich der Fig. 2 zu entnehmen ist, weist die Überführungseinrichtung 100 zwei, wie durch die Doppelpfeile 106 angedeutet, in vertikaler Richtung verfahr- bare, jeweils zum Überführen eines Sammelbehälters dienende, in Förderrichtung des Bandförderers gegeneinander versetzt angeordnete Transporteure 110 auf. Diese Transporteure 110 sind jeweils an ein eine Umlenkrolle 117 sowie eine Antriebs¬ rolle 118 umlaufendes Zugorgan 120 gekoppelt und damit ver- mittels eines an die Antriebsrollen 118 gekuppelten Motors 112 längs Führungsschienen 114 in der vertikalen Richtung 106 verfahrbar. Dabei werden die Transporteure 110 mittels daran festgelegten, an den Vertikalschienen 114 anliegenden Füh¬ rungsrollen 116 geführt.
Zum Überführen der an in zwei ubereinanderliegenden Horizontalebenen angeordneten Übergabestellen 28 aufgestell¬ ten Sammelbehälter 30 (vgl. Fig. 3) weist jeder Transporteur 110 ein Verschiebungselement 130 auf, mit dem die Sammelbe- hälter 30 horizontal von den Übergabestellen 28 abgezogen werden können, wie durch den Doppelpfeil 150 angedeutet. Die so abgezogenen Sammelbehälter 30 werden dann zum Überführen auf den Bandförderer 40 mit den Transporteuren 110 in verti¬ kaler Richtung verfahren. Während einer der Transporteure den an der vom Überführungεsignal bezeichneten Übergabestelle aufgestellten Sammelbehälter in dieser Weiεe auf den Trans- portweg überführt, kann der andere Tranεporteur 110 gleich¬ zeitig zum Erεetzen deε überführten Sammelbehälters durch einen leeren, längs des Transportweges zugeführten Sammelbe- hälter eingesetzt werden.
Wie besonderε deutlich der Fig. 4 zu entnehmen ist, weist der Transporteur 110 zum Sichern der Sammelbehälter 30 während des Transports in der vertikalen Richtung zwei Hal¬ teelemente 126 auf. Die Halteelemente 126 liegen in der in Fig. 4 mit der durchgezogenen Linie bezeichneten Stellung an der Unterseite einer an der Außenseite des Behälters 30 ange¬ ordneten Halteleiste 32 an. Zum Freigeben der Sammelbehälter 30 können die Halteelemente 126 in eine in Fig. 4 strichpunk¬ tiert angedeutete Freigabestellung verstellt werden. Dazu wird ein an der Oberseite eines Schenkels der Halteelemente 126 anliegender Stößel 128 in der durch den Pfeil 128a be¬ zeichneten Richtung verfahren, um so die Halteelemente 126 um die Achse 127 zu schwenken. In dieser Stellung der Halteele¬ mente 126 können die Transporteure 110 unter Vermeidung einer Mitnahme der Sammelbehälter 30 in vertikaler Richtung verfah¬ ren werden. Der so freigegebene, auf den Transportweg über¬ führte Sammelbehälter 30 kann dann mit dem Bandförderer 40 abtransportiert werden.
Gemäß Fig. 5 weist das zum Abziehen der Transportbehäl¬ ter 30 von den Übergabestellen 28 sowie zum Zuführen leerer Sammelbehälter 30a zu den Übergabestellen 28 eingesetzte Ver¬ schiebungselement 130 einen in einer Horizontalebene senk¬ recht zur Förderrichtung der an einer Förderkette 15 festge- legten Fördertaschen 16 verfahrbaren Wagen 138 auf. An dem
Wagen sind einerseits um eine Achse 140 schwenkbare Greifer
136 angebracht, die zum Erfassen eines Randelementes 34
(siehe Fig. 4) der Sammelbehälter 30 dienen. Andererseitε ist der Wagen 138 an einem Umlenkrollen 140 sowie eine Antriebs- rolle 142 umlaufenden Zugorgan 139 festgelegt. Unter Vermitt¬ lung dieses Zugorgans kann der Wagen in der durch den Doppel¬ pfeil 150 bezeichneten Richtung verfahren werden. Dabei wird er mit daran festgelegten Führungsrollen 134 längs Horizon¬ talschienen 132 geführt.
Zum automatischen Erfassen eines in Förderrichtung des Verteilförderers 10 verlaufenden Randelementes 34 der Sammel-
behälter 30 ist der Greifer 136 an seiner Vorderseite mit einer schräg nach oben verlaufenden Gleitfläche 136a verse¬ hen. Eine entsprechende, schräg nach oben verlaufende Gleit¬ fläche 34a ist auch an der Außenseite des Randelementes 34 vorgesehen (vgl. Fig. 3). Zum Erfassen der an den Übergabe¬ stellen 28 aufgestellten Sammelbehälter wird der Wagen 138 in der Darstellung nach den Fig. 3 und 5 nach rechts verfahren. Dabei gleitet die Gleitfläche 136a des Greifers 136 automa¬ tisch längs der Gleitfläche 34a des Randelementes 34 nach oben. Dadurch wird der Greifer 136 automatisch um die Achse 140 geschwenkt und gelangt so in die in Fig. 5 strichpunk¬ tiert dargestellte Stellung. Nach Passieren des Randelementeε 34 fällt der Greifer 136 dann unter gleichzeitiger Erfassung des Randelementes in seine Ursprungsstellung zurück. In die- ser Stellung kann dann der zu überführende Behälter 30 von der Übergabestelle 28 abgezogen werden, indem der Wagen 138 in der Darstellung nach den Fig. 3 und 5 nach links verfahren wird. Dabei wird er von dem Greifer 136 automatisch an die zu diesem Zeitpunkt in die Anlagestellung gestellten Halteele- mente 126 übergeben, die dabei an der Unterseite der Hal¬ teleiste 32 in Anlage gelangen. So von den Halteelementen 126 gesichert, können die Sammelbehälter 30 dann durch die Verti¬ kalbewegung der Transporteure 110 zum Bandförderer 40 über¬ führt und darauf abgestellt werden. Nach Verstellen der Hal- teelemente 126 in die Freigabestellung können die Sammelbe¬ hälter 30 anschließend durch Anheben der Transporteure 110 freigegeben werden. Eine Betätigung des Greifers 136 ist dazu nicht erforderlich. Das bedeutet, daß zum Betrieb der vor¬ stehend erläuterten Anordnung der Transporteure 110 kein eigenes Betätigungselement für die Greifer 136 erforderlich ist, wodurch der Gesamtaufbau der Überführungseinrichtung 100 vereinfacht werden kann.
Der Betrieb der vorstehend erläuterten Überführungsein- richtung 100 und deε Bandförderers 40 wird von der Steuerein¬ richtung gesteuert. Dazu erfaßt die Steuereinrichtung die An¬ zahl der in die einzelnen Sammelbehälter 30 abgeworfenen Ver-
sandstücke und leitet entsprechende Überführungssignale an die Überführungseinrichtung 100 weiter. Zusätzlich kann dabei daran gedacht werden, daß an den Beschickungsstationen 12 und 14 auch noch der Raumbedarf der einzelnen Versandstücke er- faßt wird und der Füllstand der Behälter in Abhängigkeit von der Anzahl und dem Raumbedarf der in die einzelnen Sam¬ melbehälter 30 abgeworfenen Versandstücke ermittelt wird. Weiterhin ist auch daran gedacht, an der Überführungseinrich¬ tung 100 eine Einrichtung anzuordnen, mit der die von den Übergabestellen 28 abgezogenen oder die den Übergabestellen zugeführten Sammelbehälter 30 mit einer die jeweilige Über¬ gabestelle kennzeichnenden Kennung versehen werden können. Dazu ist insbesondere daran gedacht, die Behälter 30 mit einem beschreibbaren Speicherchip auszustatten, um so eine einfache Wiederverwertung der Sammelbehälter zu ermöglichen. Die Steuerung des Bandförderers 40 kann so erfolgen, daß mit den einzelnen Förderbändern 40a bis 40e gleichzeitig bereits überführte Sammelbehälter abtransportiert werden, leere Sam¬ melbehälter zugeführt werden und ein Förderband, auf das ein Sammelbehälter gerade überführt werden soll, stillsteht.