VERFAHREN ZUR GENERIERUNG EINER ZUSAMMENSETZUNG FÜR FARBEN, LACKE, DRUCKFARBEN, ANREIBEHARZE, PIGMENTKONZENTRATE ODER
SONSTIGE BESCHICHTUNGSSTOFFE
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Generierung einer Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe, wobei die Zusammensetzung Feststoffe und Dispergiermittel umfasst.
Stand der Technik
Zusammensetzungen für Farben-, Lacke-, Druckfarbenzusammensetzungen, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate und sonstige Beschichtungsstoffe, sind komplexe Mischungen von Rohstoffen. Übliche Zusammensetzungen oder
Rezepturen bzw. Formulierungen für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe enthalten etwa 20 Rohstoffe im Folgenden auch„Komponenten“ genannt. Diese Zusammensetzungen bestehen beispielsweise aus Rohstoffen, die ausgewählt sind aus Feststoffen, wie z.B.
Pigmenten und/oder Füllstoffen, Bindemitteln, Lösemitteln, Harzen, Hartem und verschiedenen Additiven, wie Verdicker, Dispergiermittel, Benetzer, Haftvermittler, Entschäumer, Oberflächenmodifizierungsmittel, Verlaufmittel, katalytisch wirksame Additive, wie z.B. Trockenstoffe und Katalysatoren, und speziell wirksamen Additive, wie z.B. Biozide, Photoinitiatoren und Korrosionsinhibitoren.
Bisher werden neue Zusammensetzungen oder Formulierungen mit bestimmten, gewünschten Eigenschaften anhand von Erfahrungswerten spezifiziert und danach chemisch synthetisiert und getestet. Die Komposition einer neuen
Zusammensetzung oder Formulierung, die bestimmte Erwartungen an deren chemischen, physikalischen, optischen, haptischen und sonstigen messtechnisch erfassbaren Eigenschaften erfüllt, ist aufgrund der Komplexität der
Wechselwirkungen auch für einen Fachmann kaum vorhersehbar. Durch die
Mannigfaltigkeit der Wechselwirkungen der Rohstoffe untereinander und damit einhergehend einer Vielzahl von (teilweise manuell ausgeführten) Versuchen und Fehlversuchen ist dieses Vorgehen sowohl zeit- als auch kostenintensiv
Für die Dispergierung von Feststoffen (z.B. Pigmenten, Füllstoffen oder Farbstoffen) in flüssigen Medien bedient man sich in der Regel Dispergiermitteln (auch
Dispergieradditive genannt), um eine effektive Dispergierung der Feststoffe zu erreichen, die zur Dispergierung benötigten mechanischen Scherkräfte zu
reduzieren und gleichzeitig möglichst hohe Füllgrade zu realisieren. Die
Dispergiermittel unterstützen das Aufbrechen von Agglomeraten, benetzen und/oder
belegen als oberflächenaktive Materialien die Oberfläche der zu dispergierenden Feststoffe bzw. Partikel und stabilisieren diese gegen eine unerwünschte
Reagglomeration.
Dispergiermittel werden auch bei der Herstellung von Farben, Lacken, Druckfarben, Anreibeharzen, Pigmentkonzentraten und sonstigen Beschichtungsstoffen eingesetzt, da durch die Dispergiermittel die Einarbeitung von Feststoffen, wie zum Beispiel Pigmenten, Farbstoffen und Füllstoffen, die als wichtige
Zusammensetzungsbestandteile das optische Erscheinungsbild und die
physikalisch-chemischen Eigenschaften von derartigen Systemen wesentlich bestimmen, erleichtert wird. Für eine optimale Ausnutzung müssen diese Feststoffe zum einen gleichmäßig in den Formulierungen verteilt werden, zum anderen muss die einmal erreichte Verteilung stabilisiert werden.
Eine Vielzahl verschiedener Substanzen findet heute Verwendung als
Dispergiermittel für Feststoffe. Neben sehr einfachen, niedermolekularen
Verbindungen, wie z.B. Lecithin, Fettsäuren und deren Salze und
Alkylphenolethoxylate, werden auch komplexere hochmolekulare Strukturen als Dispergiermittel eingesetzt. Hier sind es speziell amino- und amidofunktionelle Systeme, die breite Verwendung finden.
US-A-4 224 212, EP-B-0 208 041 , WO-A-00/24503 und WO-A-01/21298
beschreiben zum Beispiel Dispergiermittel auf der Basis von Polyester-modifizierten Polyaminen. DE-B-197 32 251 beschreibt Polyaminsalze und deren Einsatz als Dispergiermittel für Pigmente und Füllstoffe.
Zusammenfassung
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, durch welches die Entwicklung einer neuen Zusammensetzung oder die Entwicklung einer Reformulierung zeitsparender und kostengünstiger erreicht wird.
Die Aufgabe wird durch das Verfahren zur Generierung einer Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe, wobei die Zusammensetzung Feststoffe und Dispergiermittel umfasst, gemäß Anspruch 1 sowie ein entsprechendes Computersystem und Com puterprogramm produkt gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung können frei miteinander kombiniert werden, wenn sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
In einem Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Generierung einer
Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze,
Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe, wobei die
Zusammensetzung durch ein Computersystem generiert wird. Das Computersystem hat Zugriff auf eine Datenbank, in der bekannte Zusammensetzungen und/oder Formulierungen gespeichert sind.
Unter einer„Zusammensetzung“ wird hier eine Spezifikation eines chemischen Erzeugnisses verstanden, welche zumindest die Art der Rohstoffe („Komponenten“) spezifiziert, aus denen das chemische Erzeugnis gebildet wird.
Unter einer„Formulierung“ wird hier eine Zusammensetzung verstanden, welche neben der Angabe der Komponenten zusätzlich auch Mengen- oder
Konzentrationsangaben für die jeweiligen Komponenten umfasst.
Wenn im Weiteren von Zusammensetzungen die Rede ist, kann das je nach
Ausführungsform auch bedeuten, dass eine Formulierung vorliegt.
Für die bekannten Zusammensetzungen, die jeweils Feststoff und Dispergiermittel umfassen, sind in der Datenbank jeweils Messpunkte für einen Feststoffanteil und eine Dispergiermittelkonzentration bzw. Dispergiermittelanteil gespeichert.
Für jede bekannte Zusammensetzung können beispielsweise mehrere Messpunkte in der Datenbank gespeichert sein. Beispielsweise können mehrere Messpunkte für
einen (festgelegten) Feststoffanteil mit variierendem Dispergiermittelanteil oder für einen (festgelegten) Dispergiermittelanteil mit variierendem Feststoffanteil gespeichert sein. Es ist zu dem Verfahren gehörig, dass für jeden Messpunkt einer jeden Zusammensetzung, beispielsweise für jede getestete
Dispergiermittelkonzentration mit einem zugeordneten Feststoffantei I, jeweils mindestens eine rheologische Eigenschaft und mindestens eine koloristische Eigenschaft in der Datenbank gespeichert sind.
Die rheologische Eigenschaft kann beispielsweise die Viskosität der betreffenden Zusammensetzung sein. Die koloristische Eigenschaft kann beispielsweise die Farbstärke der betreffenden Zusammensetzung sein.
Die Zusammensetzungen können Farben, Lacke, Injektink, Pigmentpasten,
Pigmentkonzentrate, Anreibeharze oder sonstige Beschichtungsstoffe, wie beispielsweise Vormischungen bestimmter Rohstoffe (als Convenience-Produkt), Dispersionen von Feststoffen, Suspensionen, wässrige und lösemittelhaltige Zusammensetzungen, 100%-Zusammensetzungen (enthalten kein Wasser und kein Lösemittel) oder UV-basierte Färb- und Lacksysteme, sein.
Dispergiermittel bzw. grenzflächenaktive Verbindungen im Sinne der vorliegenden Erfindung können chemische amphiphile, ionische, nichtionische oder
niedermolekulare Verbindungen und/oder hochmolekulare Verbindungen sein.
Die Dispergiermittel bzw. grenzflächenaktiven Verbindungen können
polyethermodifizierte Fettsäuren, polyethermodifizierte Fettsäureamidamine, polyethermodifierte Amin Derivate, Jeffamin Derivate, polyethermodifizierte Öle, Fette und deren Derivate, phosporylierte Polyether-Derivate, insbesondere auf Fettalkohol Basis, Maleinatharze oder polyethermodifizierte Styrol Maleinsäure Copolymere.
Bei Maleinatharzen handelt es sich um die Diels-Alder-Addukte von Kolophonium mit Malein- bzw. Fumarsäure, welche noch ganz oder teilweise mit mehrwertigen
Alkoholen verestert werden können. So können eine sehr große Bandbreite an Hartharzen mit unterschiedlichen Schmelzpunkten, Funktionalitäten sowie dadurch bedingten Löslichkeiten hergestellt werden.
Die Dispergiermittel bzw. grenzflächenaktiven Verbindungen können auch Polyester sein, die mit pigmentaffinen Gruppen modifiziert sind.
Die Dispergiermittel bzw. grenzflächenaktiven Verbindungen können auch
nichtionische ethoxylierte Zuckertenside sein, wie beispielsweise Polyoxyethylen- sorbitan-monolaurat, Polyoxyethylen-sorbitan-monopalmitat, Polyoxyethylen- sorbitan-monostearat, Polyoxyethylen-sorbitan-monooleat und Polyoxyethylen- sorbitan-tristearat.
Alternativ können die Dispergiermittel bzw. grenzflächenaktiven Verbindungen handelsübliche Fettalkoholethoxylate, ausgewählt aus der Gruppe der
Polyalkylenglycolether sein.
Es kann vorgesehen sein, dass die Dispergiermittel bzw. grenzflächenaktiven Verbindungen eine oder mehrere Funktionalitäten aufweisen, die eine Affinität für eine Pigmentoberfläche aufweisen.
Ein Feststoff im Sinne der vorliegenden Erfindung kann prinzipiell jedes feste organische oder anorganische Material oder Ruß sein.
Beispiele solcher Feststoffe sind Pigmente, Füllstoffe, Farbstoffe, optische Aufheller, keramische Materialien, magnetische Materialien, nanodisperse Feststoffe, Metalle, Biozide, Agrochemikalien und Pharmaka.
Ein bevorzugter Feststoff ist ein Pigment aus irgendeiner der anerkannten Klassen von Pigmenten, die beispielsweise in Third Edition of the Colour Index (1971 ) und nachfolgenden Neubearbeitungen und Ergänzungen dazu unter dem Kapitel mit der Überschrift "Pigmente" beschrieben werden.
Vorzugsweise handelt es sich bei den Pigmenten um organische, anorganische Pigmente oder Rußpigmente.
Als anorganische Pigmente können beispielsweise Eisenoxide, Chromoxide oder Titanoxide genannt werden.
Geeignete organische Pigmente sind beispielsweise Azopigmente, Metallkomplex- Pigmente, anthrachinoide Pigmente, Phthalocyaninpigmente, polycyclische Pigmente, insbesondere solche der Thioindigo-, Chinacridon-, Dioxazin-, Pyrrolopyrrol-, Napthalenetetracarbonsäure-, Perylen-, Isoamidolin(on)-, Flavanthron-, Pyranthron- oder Isoviolanthron-Reihe.
Als Ruße können Gasruße, Flammrüße oder Furnaceruße eingesetzt werden. Diese Ruße können zusätzlich nachoxidiert und/oder verperlt sein.
Weitere bevorzugte Feststoffe sind Streckmittel und Füllstoffe, wie Talk, Kaolin, Siliciumdioxid, Baryt und Kreide; teilchenförmige keramische Materialien, wie
Aluminiumoxid, Siliciumdioxid, Zirkoniumdioxid, Titandioxid, Siliciumnitrid, Bornitrid, Siliciumcarbid, Borcarbid, gemischte Silicium-Aluminium-Nitride und Metalltitanate, teilchenförmige magnetische Materialien, wie die magnetischen Oxide von
Übergangsmetallen, insbesondere Eisen und Chrom, z.B. Gamma-Fe203, Fe3Ü4 und mit Kobalt dotierte Eisenoxide, Calciumoxid, Ferrite, insbesondere Bariumferrite und Metallteilchen, insbesondere metallisches Eisen, Nickel, Kobalt und
Legierungen davon, und Agrochemikalien, wie die Fungizide Flutriafen,
Carbendazim, Chlorthalonil und Mancozeb.
Wie zuvor ausgeführt, umfasst die Zusammensetzung für Farben, Lacke,
Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe Feststoffe und Dispergiermittel.
Eine geeignete Kombination von Feststoff, insbesondere einem Pigment, und Dispergiermittel kann eine optimierte Benetzung der Feststoffoberflächen mit den Dispergiermitteln eine optimierte Verteilung und Stabilisierung der Feststoffe, hier insbesondere der Pigmente, in der Matrix der Zusammensetzung bewirken.
Da der Benetzungsgrad der Pigmente nicht immer bekannt oder nicht direkt messbar ist, werden als Indikatoren die rheologischen Eigenschaften, wie z. B. die Viskosität, und die koloristischen Eigenschaften, wie etwa die Farbstärke, herangezogen.
Durch die Wahl des Dispergiermittels und deren Konzentration können die
Einsatzmenge von beispielsweise hochpreisigen Feststoffen, wie manche
Pigmenten, reduziert werden, ohne Einbußen bei der Farbstärke in Kauf nehmen zu müssen. Weiterhin wird das Viskositätsverhalten von flüssigen Medien, die
Feststoffe, wie z.B. Pigmente, enthalten, wesentlich durch das verwendete
Dispergiermittel mitbestimmt. Hier sind vor allem Dispergiermittel gefragt, die eine möglichst geringe Viskosität in den flüssigen Farben und Lacken hervorrufen und bei Lagerung diese auch beibehalten.
Das Verfahren gemäß Anspruch 1 wird durchgeführt, indem zunächst eine Eingabe einer Spezifikation einer gewünschten Kombination einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente einer Zusammensetzung über ein Nutzerinterface des Computersystems erfolgt. Das Computersystem hat Zugriff auf eine Datenbank.
Eine Datenbank im Sinne der vorliegenden Erfindung kann jeglicher Speicher sein, in dem Daten, insbesondere strukturierte Daten, gespeichert werden können. Bei der Datenbank kann es sich um eine Datenbank handeln, die eine Textdatei, eine Spreadsheet-Datei, ein Verzeichnis in einem Verzeichnisbaum, oder eine
Datenbank eines Datenbankmanagementsystem (DBMS), z.B. MySQL oder PostgreSQL, ist.
Für das Verfahren ist vorgesehen, dass sich bei den Komponenten, nämlich der ersten Komponente und der zweiten Komponente, um einen Feststoff und ein Dispergiermittel handelt.
Für den Fall, dass die erste Komponente der Feststoff ist, ist die zweite
Komponente das Dispergiermittel. Weiterhin ist für den Fall, dass die erste
Komponente das Dispergiermittel ist, die zweite Komponente der Feststoff.
Zum besseren Nachvollziehen der Verfahrensschritte wird nachfolgend die erste Komponente als erste Komponente (A) und die zweite Komponente als zweite Komponente (B) bezeichnet.
Nach der Eingabe einer Spezifikation einer gewünschten Kombination der ersten Komponente (A) und der zweiten Komponente (B) wird eine Datenbankabfrage mit der gewünschten Kombination der ersten Komponente(A) und der zweiten
Komponente (B) als Suchkriterium durchgeführt.
Für den Fall, dass das die Datenbankabfrage eine bekannte Zusammensetzung liefert, die das Suchkriterium - erste Komponente (A) und zweite Komponente (B) - erfüllt, wird die bekannte Zusammensetzung - mit der ersten Komponente(A) und der zweiten Komponente (B) - ausgegeben. Somit sind für die bekannte
Zusammensetzung bereits Messpunkte für einen Feststoffanteil und eine
Dispergiermittelkonzentration gespeichert, wobei für jeden Messpunkt die Viskosität und die Farbstärke gespeichert sind.
Für den Fall, dass das die Datenbankabfrage keine bekannte Zusammensetzung liefert, die das Suchkriterium - erste Komponente (A) und zweite Komponente (B) - erfüllt, wird eine weitere Datenbankabfrage einer Zusammensetzung mit der ersten Komponente (A) und der zweiten Komponente (B) als Suchkriterium durchgeführt, um eine Kandidatenzusammensetzung aufzufinden, die eine der beiden
Komponenten (erste Komponente (A) oder zweite Komponente (B)) sowie anstelle
der anderen Komponente (zweite Komponente (B) oder erste Komponente (A)) eine Austauschkomponente umfasst.
Zum einfacheren Nachvollziehen der Erfindung wird beispielshaft die eine der beiden Komponenten, die in der Kandidatenzusammensetzung vorhanden ist, als zweite Komponente (B) und die andere Komponente, die in der
Kandidatenzusammensetzung nicht vorhanden ist, als erste Komponente (A) bezeichnet. Es sei angemerkt, dass die eine der beiden Komponenten ebenso als erste Komponente (A) und die andere Komponente ebenso als zweite Komponente (B) bezeichnet werden könnte, jedoch zum einfacheren Nachvollziehen der
Erfindung in dem Beispiel nicht verwendet wird.
Die Austauschkomponente wird zum einfacheren Nachvollziehen in diesem Beispiel als Austauschkomponente (X) bezeichnet.
Die Kandidatenzusammensetzung umfasst somit in diesem Beispiel die
Austauschkomponente (X) und die zweite Komponente (B).
Daraufhin wird eine Datenbankabfrage durchgeführt, um eine erste bekannte Vergleichszusammensetzung aufzufinden, die die andere der beiden Komponenten, in diesem Beispiel die erste Komponente (A), umfasst sowie eine dritte
Komponente, die zum einfacheren Nachvollziehen in diesem Beispiel als dritte Komponente (C) bezeichnet wird.
Die erste bekannte Vergleichszusammensetzung umfasst somit in diesem Beispiel die erste Komponente (A) und eine dritte Komponente (C).
Im nächsten Schritt wird eine Datenbankabfrage durchgeführt, um eine zweite bekannte Vergleichszusammensetzung aufzufinden, die anstelle der anderen Komponente, in diesem Beispiel die erste Komponente (A), die
Austauschkomponente, die zum einfacheren Nachvollziehen in diesem Beispiel als
Austauschkomponente (X) bezeichnet wurde, sowie die dritte Komponente (C) umfasst.
Die zweite bekannte Vergleichszusammensetzung umfasst somit in diesem Beispiel die Austauschkomponente (X) und die dritte Komponente (C).
In einem weiteren Schritt wird die erste und die zweite bekannte
Vergleichszusammensetzung durch Prüfung eines Ähnlichkeitskriteriums, beispielsweise ein vordefinierter Schwellenwert, hinsichtlich der in der Datenbank gespeicherten Messpunkte der ersten und der zweiten bekannten
Vergleichszusammensetzung verglichen.
Für den Fall, dass die erste und die zweite bekannte Vergleichszusammensetzung als ausreichend ähnlich bewertet werden, wird die Generierung der
Zusammensetzung durchgeführt, wobei in der Kandidatenzusammensetzung die Austauschkomponente (X) gegen die andere der beiden Komponenten, in diesem Beispiel die erste Komponente (A), ausgetauscht wird.
Daraufhin erfolgt die Ausgabe der generierten Zusammensetzung.
Ausführungsformen der Erfindung machen sich die überraschende Erkenntnis zunutze, dass hinreichend ähnliche Vergleichszusammensetzungen den Schluss zulassen, dass in der Kandidatenzusammensetzung die nicht gewünschte
Austauschkomponente (X) durch die erste Komponente (A) ausgetauscht werden kann, und man hierdurch eine Prognose für eine praktisch nutzbare
Zusammensetzung oder Formulierung erhält. Die Zusammensetzung bzw.
Formulierung kann anschließend durch Fierstellung und Prüfung von einer
Flochdurchsatzanlage (High Throughput Environment/FITE-Anlage) validiert werden.
Für eine Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass für den Fall, dass mehrere Kandidatenzusammensetzung aufgefunden werden, die Schritte der Datenbankabfragen der ersten und der zweiten Vergleichszusammensetzungen,
gefolgt von dem Vergleich der Vergleichszusammensetzungen, so oft wiederholt werden bis für wenigstens eine der mehreren Kandidatenzusammensetzungen die Erfüllung des Ähnlichkeitskriteriums festgestellt wird und für diese
Kandidatenzusammensetzung die Generierung der Zusammensetzung durchgeführt wird, wobei in dieser Kandidatenzusammensetzung die Austauschkomponente (X) gegen die andere der beiden Komponenten ausgetauscht wird. Dies hat den Vorteil, dass die gewählte Kandidatenzusammensetzung mit dem höchsten
Ähnlichkeitsmaß wahrscheinlich eine besonders sichere Prognose für eine praktisch verwendbare Zusammensetzung liefert.
Für eine Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass für den Fall, dass mehrere Kandidatenzusammensetzungen aufgefunden werden, die Schritte der
Datenbankabfragen der ersten und der zweiten Vergleichszusammensetzungen, gefolgt von dem Vergleich der Vergleichszusammensetzungen, mehrfach wiederholt werden bis für mehrere Kandidatenzusammensetzungen die Erfüllung des
Ähnlichkeitskriteriums festgestellt wird. Hierbei kann als weiterer Schritt vorgesehen sein, dass die Kandidatenzusammensetzungen mit einem Ähnlichkeitsmaß als Sortierungskriterium sortiert werden, wobei die Kandidatenzusammensetzung mit dem höchsten Ähnlichkeitsmaß ausgewählt wird und der Schritt der Generierung der Zusammensetzung durchgeführt wird, wobei in dieser
Kandidatenzusammensetzung die Austauschkomponente (X) gegen die andere der beiden Komponenten ausgetauscht wird.
Für alle vorgenannten Ausgestaltungen der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in das Ähnlichkeitsmaß ein erster Abstand der Extremwerte der rheologischen Eigenschaft, z.B. der Viskosität, und ein zweiter Abstand der Extremwerte der koloristischen Eigenschaft, z.B. der Farbstärke, jeweils gegenüber unterschiedlichen Verhältnissen von Dispergiermittelkonzentration und Feststoffanteil, zwischen der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung eingeht.
Der Abstand kann z.B. die Länge der kürzesten Verbindung der Extremwerte zwischen der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung sein.
Der Abstand kann ebenso die Länge der geradlinigen Strecke zwischen den Extremwerten im euklidischen Raum, eine Kostenfunktion oder ein
mehrdimensionaler Abstand sein, wobei letzterer abhängig ist von der Anzahl der Dimensionen (gemessene Parameter, z.B. Viskositätsmessungen und/oder Farbstärkemessungen über einer variierenden Dispergiermittelkonzentration bei einem festgelegten Feststoffantei I), oder Mehrfachwerte pro Messpunkt.
Für das Ähnlichkeitsmaß kann weiterhin vorgesehen sein, dass für die in der Datenbank gespeicherten Zusammensetzungen Messpunkte unterschiedlicher Lagerungszeiträume gespeichert sind, wobei der Schritt des Vergleichs der ersten und der zweiten Vergleichszusammensetzung für Messpunkte verschiedener Lagerungszeiträume durchgeführt wird, um für jeden der Lagerungszeiträume die ersten und zweiten Abstände zu ermitteln.
Um die Inhomogenität bzw. die Absetzungsneigung der Feststoffe in der Matrix der Zusammensetzung zu testen, werden die Zusammensetzungen nach einem oder mehreren Lagerungszeiträumen (beispielsweise nach zwei Wochen Lagerung bei 50°C und nach vier Wochen Lagerung bei 50°C) erneut gemessen, um eine Aussage über etwaige ungenügende Stabilisierung, Inhomogenität oder
Absetzverhalten der Feststoffe in der Zusammensetzung zu treffen.
Weiterhin kann hierbei vorgesehen sein, dass sich das Ähnlichkeitsmaß aus einer Kombination der ersten und zweiten Abstände der Extremwerte ergibt.
Die jeweils beiden Abstände zwischen den Vergleichszusammensetzungen können somit beispielsweise pro Dimension (gemessener Parameter, z.B. Viskosität oder Farbstärke über z.B. variierender Dispergiermittelkonzentration bei einem festgelegten Feststoffanteil oder über z.B. variierendem Feststoffanteil bei einer festgelegten Dispergiermittelkonzentration) miteinander summiert werden oder insgesamt aufsummiert werden. Sollte die Kombination der Abstände einen vorgegebenen Schwellenwert unter- oder überschreiten, kann vorgesehen sein, dass das Ähnlichkeitsmaß als erfüllt gilt.
Als weiterer Schritt kann vorgesehen sein, dass eine Eingabe einer Spezifikation zumindest einer der Dimensionen der Messpunkte erfolgt, wobei die ausgewählte Dimension in der Kombination übergewichtet wird. Die ausgewählte Dimension kann beispielsweise die Viskosität oder die Farbstärke sein.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass ein weiterer Schritt vorgesehen ist, wobei eine Eingabe der Spezifikation für einen Wertebereich der Messpunkte
vorgenommen wird, wobei in dem Schritt des Vergleichs der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung durch Prüfung eines Ähnlichkeitskriteriums hinsichtlich der in der Datenbank gespeicherten Messpunkte der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung vorgenommen wird und die
Messpunkte nur in dem spezifizierten Wertebereich ausgewertet werden. Die Eingabe kann beispielsweise ein Kundenwunsch sein, beispielsweise ein
gewünschter Farbstärkebereich, ein gewünschter Lagerstabilitätsbereich oder eine gewünschte Viskosität.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Ähnlichkeitsmaß dem Vergleich der Verläufe der Messpunkte entspricht, wobei der Vergleich durch die Methode der kleinsten Quadrate, der Quadrate der Differenzen, eine Varianzanalyse, einen Stringvergleich von Messpunktbereichen oder eine Korrelation durchgeführt wird.
Die jeweiligen Verläufe der Messpunkte der Vergleichszusammensetzungen können als zwei Informationsmengen aufgefasst werden, deren Ähnlichkeit beispielsweise mit Hilfe eines fuzzy retrieval Ansatzes bewertet werden kann, vgl. beispielsweise S. Miyamoto (Two approaches for Information retrieval through fuzzy associations,
IEEE Trans. Syst. Man Cybernet. SMC-19 123-30 - 1990b Fuzzy Sets in Information Retrieval and Cluster Analysis, 1989, Dordrecht: Kluwer).
Für alle vorgenannten Ausführungsformen des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die erste bekannte Vergleichszusammensetzung neben der anderen (A) der beiden Komponenten und der dritten Komponente (C) wenigstens eine weitere
Komponente (z.B. D, D+E, D+E+F, ... ) umfasst und die zweite bekannte
Vergleichszusammensetzung neben der dritten Komponenten (C) und der
Austauschkomponente (X), ein (D), mehrere (D+E; D+E+F) oder alle (D+E+F, ... ) der weiteren Komponenten umfasst.
Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens eine weitere Komponente ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Pigmenten, Füllstoffen, Farbstoffen, optischen Aufhellern, keramischen Materialien, magnetischen Materialien, nanodispersen Feststoffen, Metallen, Bioziden, Agrochemikalien, Pharmaka, Bindemitteln, Lösemitteln, Netzmitteln, Verlaufshilfsmitteln, Hartem und
Entschäumern.
Weiter kann vorgesehen sein, dass der Feststoff ein anorganisches Pigment, ein organisches Pigment oder ein Rußpigment ist.
Das Dispergiermittel kann eine chemisch amphiphile, ionische, nichtionische oder niedermolekulare Verbindung und/oder hochmolekulare Verbindung sein.
Für alle vorgenannten Ausführungsformen des Verfahrens kann weiterhin vorgesehen sein, dass für den Fall, dass die eine der beiden Komponenten der Kandidatenzusammensetzung der Feststoff ist, der Feststoff ein anorganisches Pigment, ein organisches Pigment oder ein Rußpigment ist, die dritte Komponente (C) entsprechend ebenfalls ein anorganisches Pigment, ein organisches Pigment oder ein Rußpigment ist, und für den Fall, dass die eine der beiden Komponenten der Kandidatenzusammensetzung das Dispergiermittel ist, das Dispergiermittel eine chemisch amphiphile, ionische, nichtionische oder niedermolekulare Verbindung und/oder hochmolekulare Verbindung ist, die dritte Komponente (C) entsprechend ebenfalls eine chemisch amphiphile, ionische, nichtionische oder niedermolekulare Verbindung und/oder hochmolekulare Verbindung ist.
Somit sind die eine der beiden Komponenten und die dritte Komponente ähnlich, beispielsweise in ihren Eigenschaften, wie Farbe, Größe, Struktur, Gewicht, Ladung usw..
Es kann vorgesehen sein, dass die in der Datenbank gespeicherten Messpunkte der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung oder
Vergleichsformulierung durch eine vorangegangene Prüfung der rheologischen Eigenschaft, z.B. der Viskosität, und der koloristischen Eigenschaft, z.B. der
Farbstärke, gegenüber einer Dispergiermittelkonzentration und einem Feststoffanteil mittels einer Anlage zur Durchführung eines Herstellungsprozesses einer
Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige
Beschichtungsstoffe gewonnen wurden.
Eine geeignete Anlage zur Durchführung eines Herstellungsprozesses einer
Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige
Beschichtungsstoffe ist beispielsweise die Hochdurchsatzanlage (High Throughput Equipments/ HTE-Anlage) von Chemspeed Technologies AG, welche in der WO 2017/072351 A2 beschrieben ist, oder die in der EP 2 420 817 B1 in Abs. [0054] beschriebene Anlage zur Hochdurchsatzforschung (Hochdurchsatzanlage).
Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass das Computersystem über eine
Kommunikationsschnittstelle mit der Datenbank und/oder einer Anlage zur
Durchführung eines Herstellungsprozesses einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe kommuniziert, wobei die Kommunikationsschnittstelle durch USB, Ethernet, WLAN, LAN, Bluetooth oder eine andere Netzwerkschnittstelle realisiert ist.
Die Ausgabe der generierten Zusammensetzung bzw. Formulierung kann auf dem Nutzerinterface des Computersystems erfolgen. Es kann zusätzlich oder alternativ vorgesehen sein, dass für die generierte Zusammensetzung eine Formulierung gespeichert ist oder dass ausgehend von der generierten Zusammensetzung, durch beispielsweise ein Versuchsplanungsprogramm, eine oder mehrere Formulierungen generiert werden, wobei die gespeicherte Formulierung oder die durch das
Versuchsplanungsprogramm generierte Formulierung an einen Prozessor ausgegeben wird, wobei der Prozessor eine Anlage zur Durchführung eines
Fierstellungsprozesses einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben,
Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze,
Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe steuert. Die Anlage weist mindestens zwei Bearbeitungsstationen auf, wobei die mindestens zwei
Bearbeitungsstationen über ein Transportsystem miteinander verbunden sind, auf dem selbstfahrende Transportvehikel (z.B. ein zur Aufnahme der Formulierung geeignetes Gefäß oder ein Substrat, sogenanntes Panel, auf dem die Formulierung applizierbar ist) zum Transport der Komponenten der Zusammensetzung und/oder der hergestellten Formulierung zwischen den Bearbeitungsstationen verkehren können. Die hergestellte Formulierung kann beispielsweise in einem zur Aufnahme der Formulierung geeigneten Gefäß, insbesondere einem Gefäß aus Kunststoff oder Glas, zwischen den Bearbeitungsstationen transportiert werden. Ebenso kann die hergestellte Formulierung auf einem Substrat bzw. auf einem Panel appliziert werden, wobei das Substrat bzw. Panel mit der applizierten Formulierung zwischen den Bearbeitungsstationen transportiert wird. Das Substrat bzw. Panel kann aus jedem Material bestehen, auf dem die Formulierung durch einen Verwender appliziert werden kann, insbesondere Glas, Plastik, Beton, Holz, Metall, Stein, ... . Der Prozessor steuert die Anlage an, die generierte Zusammensetzung bzw.
Formulierung herzustellen, wobei in den mindestens zwei Bearbeitungsstationen die Herstellung der generierten Formulierung und eine Prüfung der rheologischen Eigenschaft und der koloristischen Eigenschaft erfolgt. Beispielsweise kann die Prüfung der rheologischen Eigenschaft und der koloristischen Eigenschaft erfolgen.
Daraufhin erfolgt eine Ausgabe der Ergebnisse der Prüfung der Theologischen Eigenschaft und der koloristischen Eigenschaft auf dem Nutzerinterface des
Computersystems und/oder die Ergebnisse der Prüfung der Theologischen
Eigenschaft und der koloristischen Eigenschaft werden in der Datenbank
gespeichert. Die in der Datenbank gespeicherten Ergebnisse bzw. Messpunkte der Formulierung können somit für nachfolgende Verfahren verwendet werden.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Computersystem zur Generierung einer Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben oder sonstige
Beschichtungsstoffe, umfassend eine Datenbank und ein Nutzerinterface, wobei das Computersystem zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens konfiguriert ist.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Computerprogramm, digitales
Speichermedium oder Computerprogrammprodukt mit von einem Prozessor ausführbaren Anweisungen, um das zuvor beschriebenen Verfahren durchzuführen.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein System umfassend eine Anlage zur Durchführung eines Herstellungsprozesses einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe, wobei die Anlage
mindestens zwei Bearbeitungsstationen aufweist, wobei die mindestens zwei Bearbeitungsstationen über ein Transportsystem miteinander verbunden sind, auf dem selbstfahrende Transportvehikel zum Transport der Komponenten der
Zusammensetzung und/oder der hergestellten Formulierung zwischen den
Bearbeitungsstationen verkehren können, wobei in den mindestens zwei
Bearbeitungsstationen sowohl die Herstellung der Formulierung als auch eine Prüfung einer Theologischen Eigenschaft, z.B. Viskosität, und einer koloristischen Eigenschaft, z.B. Farbstärke, gegenüber einer Dispergiermittelkonzentration und einem Feststoffanteil einer jeden Zusammensetzung erfolgt, und ein
Computersystem zur Generierung einer Zusammensetzung für Farben, Lacke,
Druckfarben Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe, umfassend eine Datenbank und ein Nutzerinterface, wobei das Computersystem zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens konfiguriert ist.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
In den folgenden Abbildungen werden Ausführungsformen der Erfindung in exemplarischer Weise näher erläutert:
Figur 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Generierung einer
Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe, wobei die Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe Feststoffe und Dispergiermittel umfasst;
Figur 2 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems mit einem Computersystem, einer Datenbank und einer HTE-Anlage; und
Figur 3A-3C zeigt drei Diagramme für Zusammensetzungen, die jeweils
Eisenoxidrotpigmente und Dispergiermittel umfassen, wobei für Zusammensetzungen, die dasselbe Dispergiermittel umfassen
Messwerte für die Viskosität und die Farbstärke wiedergegen sind.
Detaillierte Beschreibung
Figur 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur Generierung einer
Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze,
Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe.
Das Verfahren kann von einem Computersystem, zum Beispiel einem
Kontrollcomputer, einem Notebook, einem Standard-Computer, einem Tablet- Computer oder einem Smartphone ausgeführt werden.
Das Verfahren kann typischerweise im Kontext eines chemischen Labors verwendet werden. In dem Labor befinden sich eine Reihe einzelner Analysegeräte und eine Hochdurchsatz-Anlage (High Throughput Environment/HTE-Anlage), nämlich eine Anlage zur Durchführung eines Herstellungsprozesses einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke,
Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe. Die HTE Anlage beinhaltet eine Vielzahl von Einheiten und Modulen, die
verschiedene chemische oder physikalische Parameter von Substanzen und
Substanzmischungen analysieren und messen können und welche eine Vielzahl verschiedener chemische Produkte basierend auf einer von einem Nutzer eingegebenen Rezeptur bzw. Formulierung kombinieren und synthetisieren können.
Das Computersystem hat Zugriff auf eine Datenbank, in welcher bekannte
Zusammensetzungen oder Formulierung gespeichert sind und in der für
Kombinationen eines Feststoffes und eines Dispergiermittels bekannter
Formulierungen jeweils Messpunkte der betreffenden Formulierung für einen Feststoffanteil und eine Dispergiermittelkonzentration gespeichert sind. Für jeden Messpunkt der betreffenden Formulierung sind eine Theologische und eine koloristische Eigenschaft gespeichert.
Die Theologische Eigenschaft kann die Viskosität sein und die koloristische
Eigenschaft kann die Farbstärke sein. Sowohl die Theologische Eigenschaft als auch die koloristische Eigenschaft kann mittels der HTE-Anlage ermittelt worden sein.
In einem ersten Schritt 10 macht ein Benutzer, beispielsweise ein Forscher, der neue Zusammensetzungen oder Formulierungen entwickeln möchte, über ein Nutzerinterface 101 des Computersystems 100 eine Eingabe einer Spezifikation einer gewünschten Kombination einer ersten Komponente und einer zweiten
Komponente einer Zusammensetzung.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist vorgesehen, dass es sich bei der ersten Komponente und der zweiten Komponente um einen Feststoff und ein
Dispergiermittel handelt.
In einem nächsten Schritt 11 erfolgt eine Durchführung einer Datenbankabfrage mit der gewünschten Kombination der ersten Komponente und der zweiten
Komponente als Suchkriterium.
Für den Fall, dass die Datenbankabfrage eine bekannte Zusammensetzung oder Formulierung liefert, die das Suchkriterium erfüllt, wird die bekannte
Zusammensetzung oder Formulierung in einem weiteren Schritt 13 ausgegeben.
Für den Fall, dass die Datenbankabfrage keine bekannte Zusammensetzung oder Formulierung liefert, die das Suchkriterium erfüllt, wird in einem weiteren Schritt 14 eine weitere Datenbankabfrage einer Zusammensetzung oder Formulierung mit der ersten Komponente und der zweiten Komponente als Suchkriterium durchgeführt, um eine Kandidatenzusammensetzung oder Kandidatenformulierung aufzufinden, die eine der beiden Komponenten sowie anstelle der anderen Komponente eine Austauschkomponente umfasst.
Flierfür wird in einem weiteren Schritt 15 eine Datenbankabfrage durchgeführt, um eine erste bekannte Vergleichszusammensetzung oder Vergleichsformulierung aufzufinden, die die andere der beiden Komponente umfasst sowie eine dritte Komponente.
Zudem wird in einem weiteren Schritt 16 eine Datenbankabfrage durchgeführt, um eine zweite bekannte Vergleichszusammensetzung oder Vergleichsformulierung aufzufinden, die anstelle der anderen Komponente eine Austauschkomponente umfasst sowie die dritte Komponente.
Nach den Schritten 15 und 16 wird in einem weiteren Schritt 17 ein Vergleich der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung oder
Vergleichsformulierung durch Prüfung eines Ähnlichkeitskriteriums, beispielsweise ein vordefinierter Schwellwert, hinsichtlich der in der Datenbank gespeicherten Messpunkte der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung oder Vergleichsformulierung durchgeführt, wobei für den Fall, dass die erste und die zweite bekannte Vergleichszusammensetzung oder Vergleichsformulierung als ausreichend ähnlich bewertet werden, in einem nachfolgenden Schritt 19 die Generierung der Zusammensetzung oder Formulierung durchgeführt wird, wobei in der Kandidatenzusammensetzung oder Kandidatenformulierung die
Austauschkomponente gegen die andere der beiden Komponenten ausgetauscht wird, und die die generierte Zusammensetzung oder Formulierung ausgegeben wird, siehe Schritt 13.
Für den Fall, dass die erste und die zweite bekannte Vergleichszusammensetzung oder Vergleichsformulierung nicht als ausreichend ähnlich bewertet werden, werden die Schritte 14 bis 18 erneut durchgeführt.
Figur 2 zeigt ein Blockdiagramm eines Systems mit einem Computersystem 100, einer Datenbank 200 und einer Anlage zur Durchführung eines
Fierstellungsprozesses einer Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Zusammensetzung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze,
Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe (HTE-Anlage) 500.
Die wesentlichen Funktionen der Komponenten des Systems und seiner
Komponenten wurden bereits im Hinblick auf Figur 1 beschrieben. Bei dem
Computersystem 100 kann es sich beispielsweise um ein Notebook, einen
Standard-Computer, einen Tablet-Computer, oder ein Smartphone handeln, das von einem Benutzer 007 bedient wird. Der Benutzer 007 gibt über das Interface 101 des Computersystems beispielsweise die Eingabe einer Spezifikation einer gewünschten Kombination einer Zusammensetzung oder Formulierung ein (siehe auch Schritt 10 in Fig. 1 ). Die nachfolgend beschriebenen Zusammensetzungen können auch Formulierungen sein.
Das Computersystem 100 hat Zugriff auf eine Datenbank, in der bekannte
Zusammensetzungen gespeichert sind und in der für Kombinationen eines
Feststoffes und eines Dispergiermittels bekannter Zusammensetzungen jeweils Messpunkte der betreffenden Zusammensetzung für einen Feststoffanteil und eine Dispergiermittelkonzentration gespeichert sind.
Zudem weist das Computersystem 100 einen Prozessor 102 mit einem
Anwendungsprogramm sowie einen Treiber zur Steuerung eines Prozessors 520 der FITE-Anlage 500 auf. Wie dargestellt, weist die FITE-Anlage 500 eine Vielzahl von Einheiten und Modulen 506 - 514 auf, die verschiedene chemische oder physikalische Parameter von Substanzen und Substanzmischungen analysieren und messen können. Beispielsweise ist die Einheit 506 ein Analysegerät, dass die Viskosität einstellen und bestimmen kann. Beispielsweise ist die Einheit 508 ein Analysegerät, dass Farbwerte anhand eines integrierten Spektralphotometer (über sog. L-a,b-Wert) ermitteln kann.
Zudem weist das Computersystem 100 einen Arbeitsspeicher 103 auf, in dem die Kandidatenzusammensetzung K0 und weitere Kandidatenzusammensetzungen K1 bis Kn, wobei n > 2 sein kann, und die Vergleichszusammensetzungen Vergl. I, Vergl. II zwischengespeichert werden können.
Wie dargestellt, kann das Computersystem 100 Daten, z.B. Zusammensetzungen und/oder Messwerte und Eigenschaften von Komponenten, sowohl auf der
Datenbank 200 speichern, als auch Daten von der Datenbank 200 abrufen. Ebenso kann das Computersystem 100 Daten, z.B. Aufträge, an die FITE-Anlage 500, übermitteln und die Ergebnisse empfangen. Die Ergebnisse können daraufhin an das Datenbanksystem 200 und/oder (über das Interface 101 ) an den Benutzer 007 weitergegeben werden. Es ist zudem vorgesehen, dass die Ergebnisse, die mittels der FITE-Anlage 500 ermittelt wurden, direkt in der Datenbank 200 eingepflegt werden können.
Figur 3 zeigt drei Diagramme (Fig. 3A, Fig. 3B und Fig. 3C) für
Zusammensetzungen, die jeweils Eisenoxidrotpigmente und verschiedene
Dispergiermittel umfassen.
In Fig. 3A sind Messwerte für die Farbstärke und die Viskosität von
Zusammensetzungen, die ein Dispergiermittel 1 und Eisenoxidrotpigmente umfassen, gegenüber verschiedenen bzw. variierenden
Dispergiermittelkonzentrationen bei einem festgelegten Anteil von
Eisenoxidrotpigmenten, als Kurvenverläufe dargestellt.
In Fig. 3B sind Messwerte für die Farbstärke und die Viskosität von
Zusammensetzungen, die ein Dispergiermittel 2 und Eisenoxidrotpigmente umfassen, gegenüber verschiedenen bzw. variierenden
Dispergiermittelkonzentrationen bei einem festgelegten Anteil von
Eisenoxidrotpigmenten, als Kurvenverläufe dargestellt.
In Fig. 3C sind Messwerte für die Farbstärke und die Viskosität von
Zusammensetzungen, die ein Dispergiermittel 3 und Eisenoxidrotpigmente umfassen, gegenüber verschiedenen bzw. variierenden
Dispergiermittelkonzentrationen bei einem festgelegten Anteil von
Eisenoxidrotpigmenten, als Kurvenverläufe dargestellt.
Die in den Figuren 3A bis 3C dargestellten Dispergiermittel 1 , 2 und 3 sind unterschiedliche wässrige Lösungen eines Copolymers mit pigmentaffinen Gruppen. Die Dispergiermittel 1 , 2 und 3 unterscheiden sich untereinander entweder in dem Copolymer, in ihrem Aussehen (klar, trüb oder Farbe), der Säurezahl [mg KOH/g], der Viskosität [mPa-s bei 25 °C], in dem Flammpunkt [°C] und/oder dem
Schmelzpunkt (°C). In den Figuren 3A bis 3C sind Messwerte der Viskosität und der Farbstärke für Zusammensetzungen mit variierendem Dispergiermittelanteil, wobei der Dispergiermittelanteil zwischen 1 % und 30 % gegenüber einem festgelegten Anteil von Eisenoxidrotpigmenten (hier 65 %) variiert, dargestellt. Der Rest der Zusammensetzung besteht aus den weiteren Komponenten, hier Additiven,
Entschäumern, Wasser und Bioziden.
In den Fig. 3A, 3B und 3C sind die Messwerte für die Farbstärke und die Viskosität von jeder der Zusammensetzungen (mit dem gleichen, jedoch im Anteil
variierenden, Dispergiermittel) zudem nach verschiedenen Lagerungszeiträumen dargestellt. Die verschiedenen Lagerungszeiträume sind: i.) nach der Produktion (s. Messpunkte mit dem Kreuzsymbol für die Farbstärke und Messpunkte mit dem Quadratsymbol für die Viskosität), ii.) nach zwei Wochen Lagerung der
Zusammensetzung bei 50°C (s. Messpunkte mit dem Dreieckssymbol für die Farbstärke und Messpunkte mit dem Sternsymbol für die Viskosität) und iii.) nach vier Wochen Lagerung der Zusammensetzung bei 50°C (s. Messpunkte mit dem Diamantsymbol für die Farbstärke und Messpunkte mit dem Kreissymbol für die Viskosität).
Die Messwerte für die Farbstärke und die Viskosität wurden durch eine Anlage zur Durchführung eines Herstellungsprozesses einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke, Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe (HTE-Anlage von
Chemspeed Technologies AG, beschrieben in WO 2017/072351 A2) gemessen und in der Datenbank abgespeichert. Hierbei wurde die Lagerstabilitätsmessungen anhand der Inhomogenität bzw. Absetzungsneigung gemessen, wobei eine
Platte/Spindel bei einer Abwärtsbewegung die Normalkraft misst, wodurch
Inhomogenitäten, wie Synärese oder Bodensatz, erfasst werden. Die
Viskositätsmessungen der Zusammensetzungen, inkl. Viskositätseinstellung durch Verdünnung, wurden ebenfalls durch die HTE-Anlage durchgeführt, indem die Viskosität der Zusammensetzungen in einem Transportvehikel (Gefäß aus Glas) mittels eines Flügelrührers bestimmt wurden. Die Farbwerte der
Zusammensetzungen wurden ebenfalls durch die HTE-Anlage, anhand eines integrierten Spektralphotometer (sog. L-a,b-Wert), gemessen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die erste bekannte Vergleichszusammensetzung (siehe Fig. 1 , Schritt 15) eine oder mehrere der Zusammensetzungen aus Fig. 3A ist. Das Eisenoxidrotpigment wäre
damit die dritte Komponente und das Dispergiermittel 1 die andere der beiden Komponenten. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die zweite bekannte
Vergleichszusammensetzung (siehe Fig. 1 , Schritt 16) eine oder mehrere der Zusammensetzungen aus Fig. 3B ist. Das Eisenoxidrotpigment wäre damit die dritte Komponente und das Dispergiermittel 2 die Austauschkomponente.
Daraufhin wird gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Vergleich der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung durch Prüfung eines Ähnlichkeitskriteriums, beispielsweise einem zuvor festgelegtem Schwellwert, hinsichtlich der in der Datenbank gespeicherten Messpunkte der ersten und der zweiten bekannten Vergleichszusammensetzung vorgenommen.
In das Ähnlichkeitsmaß kann beispielsweise ein erster Abstand der Extremwerte der Viskosität und/oder ein zweiter Abstand der Extremwerte der Farbstärke, jeweils gegenüber einer Dispergiermittelkonzentration und einem Feststoffanteil, zwischen der ersten (Fig. 3A) und der zweiten (Fig. 3B) bekannten
Vergleichszusammensetzung eingehen.
Wie aus der Fig. 3A im Vergleich zu der Figur 3B ersichtlich, ist für die
Zusammensetzungen mit einem Dispergiermittelanteil von 16 % bis 19 % die Farbstärke für alle gemessenen Zusammensetzungen in ihrem Maximum (in Fig. 3A durch M1 indiziert und in Fig. 3B durch M3 indiziert), hier bei etwa 100 %. Da die Maxima M1 , M2 der Farbstärke zwischen den Figuren 3A und 3B für den
Dispergiermittelanteil nicht oder nicht weit voneinander beabstandet sind (siehe Abstand A1 ), kann vorgesehen sein, dass die erste (Fig. 3A) und die zweite (Fig.
3B) bekannte Vergleichszusammensetzung als ausreichend ähnlich bewertet werden. Hier kann somit beispielsweise der Abstand der Maxima bei ca. 2 %
Dispergiermittelkonzentration sein. Beispielsweise werden die
Vergleichszusammensetzungen als ähnlich bewertet, wenn das
Ähnlichkeitskriterium als Schwellenwert vorgibt, dass der Abstand kleiner als 3% Dispergiermittelkonzentration sein soll. Wie dargestellt, ist ebenfalls aus den Fig. 3A und 3B ersichtlich, dass für die Zusammensetzungen der Figuren 3A und 3B die
Schnittpunkte der Lagerungszeitraumverläufe im Vergleich ebenfalls nicht weit (<
3% Dispergiermittelkonzentration) voneinander beabstandet sind. Somit können diese Schnittpunkte ebenfalls als Abstand in das Ähnlichkeitsmaß eingehen, wodurch vorgesehen sein kann, dass die erste (Fig. 3A) und die zweite (Fig. 3B) bekannte Vergleichszusammensetzung als ausreichend ähnlich bewertet werden. Ebenso kann das Ähnlichkeitsmaß dem Vergleich der Verläufe der Messpunkte entsprechen, wobei der Vergleich durch die Methode der kleinsten Quadrate, der Quadrate der Differenzen, eine Varianzanalyse, einen Stringvergleich von
Messpunktbereichen oder eine Korrelation durchgeführt wird. Wie hier für
Zusammensetzungen mit unterschiedlichen Dispergiermitteln in Fig. 3A und 3B dargestellt, verhalten sich die Verläufe der Messwerte der Zusammensetzungen nach der Produktion sehr ähnlich, daher können sie als ausreichend ähnlich bewertet werden.
Da die erste und die zweite bekannte Vergleichszusammensetzung als ausreichend ähnlich bewertet wurden, kann gemäß des beanspruchten Verfahrens die
Generierung der Zusammensetzung durchgeführt werden, wobei in der
Kandidatenzusammensetzung die Austauschkomponente (Dispergiermittel 2) gegen die andere der beiden Komponenten (Dispergiermittel 1 ) ausgetauscht wird, wonach die Ausgabe der generierten Zusammensetzung erfolgt.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann weiter beispielsweise vorgesehen sein, dass die erste bekannte Vergleichszusammensetzung (siehe Fig. 1 , Schritt 15) eine oder mehrere der Zusammensetzungen aus Fig. 3A ist. Das Eisenoxidrotpigment wäre damit die dritte Komponente und das Dispergiermittel 1 die andere der beiden Komponenten und die zweite bekannte Vergleichszusammensetzung (siehe Fig. 1 , Schritt 165) eine oder mehrere der Zusammensetzungen aus Fig. 3C ist. Das Eisenoxidrotpigment wäre damit die dritte Komponente und das Dispergiermittel 3 die Austauschkomponente.
Wie aus Figur 3C ersichtlich, ist für die Zusammensetzungen mit einem
Dispergiermittelanteil von etwa 13 % die Farbstärke in ihrem Maximum M3, hier bei
etwa 100 %, wobei bei einem Dispergiermittelanteil von etwa 15 bis 23 % die
Viskosität [mPas] in ihrem Minimum ist. Da zumindest das Maximum M1 und M2 der Farbstärke aus den Figuren 3A und 3B (eher) weit von dem Maximum der
Farbstärke M3 für Fig. 3C voneinander beabstandet ist (der Abstand ist etwa 5 % Dispergiermittelkonzentration), kann vorgesehen sein, dass die erste (Fig. 3A) und die zweite (Fig. 3C) bekannte Vergleichszusammensetzung als nicht ausreichend ähnlich bewertet werden. Hierbei ist ebenfalls aus den Fig. 3A und 3C ersichtlich, dass die Schnittpunkte der Lagerungszeitraumverläufe, zumindest für die
Farbstärke, im Vergleich ebenfalls (eher) weit voneinander beabstandet sind. Somit können diese Schnittpunkte ebenfalls als Abstand in das Ähnlichkeitsmaß eingehen, wodurch in diesem Fall vorgesehen sein kann, dass die erste (Fig. 3A) und die zweite (Fig. 3C) bekannte Vergleichszusammensetzung nicht als ausreichend ähnlich bewertet werden.
Bezugszeichenliste
10-19 Schritte
007 Benutzer
100 Computersystem
101 Interface
102 Prozessor
103 Arbeitsspeicher
200 Datenbank
500 Anlage zur Durchführung eines Herstellungsprozesses und Prüfung einer Formulierung für Farben, Lacke,
Druckfarben, Anreibeharze, Pigmentkonzentrate oder sonstige Beschichtungsstoffe (HTE-Anlage)
506 Analysegerät
508 Analysegerät
510 Mischer
512 Syntheseeinheit
514 Syntheseeinheit
520 Prozessor
M1 Maximum der Farbstärke für die Zusammensetzung in
Fig.3A
M2 Maximum der Farbstärke für die Zusammensetzung in
Fig.3B
M3 Maximum der Farbstärke für die Zusammensetzung in
Fig.3C
A1 Abstand zwischen M1 und M2 bei Vergleich der der
Figuren 3A und 3B
A2 Abstand zwischen M2 und M3 bei Vergleich der der
Figuren 3B und 3C