Beschreibung
Bateriesystem mit mindestens einem Lüfter
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft ein Batteriesystem mit mindestens einem Lüfter.
Batterien für mobile Anwendungen umfassen in der Regel eine Vielzahl von Batteriezellen. Diese Batteriezellen sind bezüglich der Spannung und der zulässigen Ströme limitiert. Um eine für einen vorgegebenen Anwendungsfall erforderliche Gesamtspannung und Gesamtkapazität der Batterie zu erreichen, werden die einzelnen Batteriezellen auf eine bestimmte Weise verschaltet. Eine serielle Verschaltung erhöht die erforderliche Gesamtspannung und eine parallele Verschaltung erhöht die erforderliche Gesamtkapazität, sowie die zulässigen Gesamtströme.
Zur Erzielung einer möglichst hohen Energiedichte werden einzelne
Batteriezellen dicht zueinander in einem Batteriezellenverbund angeordnet. Im Betrieb weist jede einzelne Batteriezelle eine bestimmte Verlustleistung auf. Diese Verlustleistung wird in Form von Abwärme in den Innenraum des Batteriegehäuses abgegeben. Da die Abwärme an verschiedenen Stellen der Batterie unterschiedlich gut an die Umwelt abgeführt werden kann, entsteht eine inhomogene Temperaturverteilung innerhalb eines geschlossenen
Batteriegehäuses.
Nachteilig ist hierbei, dass die Leistung der Batterie, sowie deren Lebenszeit beeinträchtigt werden.
Gefahrlos können die einzelnen Bateriezellen nur bis zu einer bestimmten Temperatur betrieben werden. Weder für den Ladevorgang noch für den
Entladevorgang dürfen die einzelnen Bateriezellen somit diese bestimmte Temperatur überschreiten, um die Sicherheit der Baterie zu gewährleisten. Wird die bestimmte Temperatur während des Entladevorgangs von einer Bateriezelle erreicht, so wird der Entladestrom der Baterie gedrosselt. Befindet sich die Baterie im Lademodus, wird der Ladevorgang nur gestartet, wenn die aktuelle Temperatur der Bateriezellen unterhalb der bestimmten Temperatur liegt.
Aufgrund der inhomogenen Temperaturverteilung befinden sich nur einzelne Bateriezellen im Bereich der Grenztemperatur des zulässigen Betriebs während andere Bateriezellen moderate Betriebstemperaturen aufweisen. Das
Bateriemanagementsystem drosselt jedoch die Leistung der gesamten Baterie, sobald sich eine Bateriezelle im kritischen Bereich der Grenztemperatur befindet.
Nachteilig ist hierbei, dass eine frühzeitige Drosselung der Baterieleistung erfolgt.
Auch für die Lebensdauer einer Bateriezelle spielt die Betriebstemperatur eine wichtige Rolle. Die Alterung einer Bateriezelle erfolgt bei hohen
Betriebstemperaturen sehr schnell. Aufgrund der inhomogenen
Temperaturverteilung innerhalb des geschlossenen Bateriegehäuses altern die Bateriezellen, die eine geringere Betriebstemperatur aufweisen deutlich langsamer als Bateriezellen, die eine hohe Betriebstemperatur aufweisen. Da die Bateriezellen in solch einem Bateriezellenverbund nicht ausgetauscht werden bzw. austauschbar sind, wird die gesamte Baterie außer Betrieb gesetzt, sobald eine bestimmte Anzahl an Bateriezellen ihr Lebensende erreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt könnten jedoch alle anderen bzw. weiteren Bateriezellen noch eine Zeit lang gefahrlos betrieben werden.
Um diese Nachteile zu überwinden, sind verschiedene Kühlarten bekannt. In den meisten Fällen wird dabei eine Luftkühlung oder eine Flüssigkeitskühlung verwendet. Zu diesem Zweck wird Luft mit Hilfe eines Gebläses aus der
Umgebung angesaugt und über die Batteriezellen geführt. Die angesaugte Luft wird dabei durch die Abwärme der einzelnen Batteriezellen erwärmt und tritt nach Passieren des Batteriezellenverbunds durch eine Austrittsöffnung aus dem Batteriegehäuse wieder aus. Die Wärme wird somit an die Umgebung abgegeben.
Das Dokument US 2003198864 Al beschreibt eine elektrochemische Batterie, die ein Batteriegehäuse mit einer Vielzahl von Batteriezellen und einen zentralen Lüfter umfasst. Mit Hilfe des Lüfters wird ein Luftstrom zwischen einer
Lufteinlassöffnung des Batteriegehäuses und einer Luftauslassöffnung des Batteriegehäuses erzeugt, der über die Batteriezellen geführt wird, wodurch die Batteriezellentemperatur reguliert wird.
Das Dokument US 2013149583 Al offenbart ein Batteriesystem mit einer Vielzahl von elektrischen Zellen, einem Batteriegehäuse und einem Lüfter. Ein Bereich des Batteriegehäuses, das unterhalb der Batteriezellen angeordnet ist, umfasst eine Einlassöffnung für Luft. Die Seitenwände, sowie ein Bereich des Batteriegehäuses oberhalb der Batteriezellen weisen Austrittsöffnungen für die Luft auf.
Nachteilig ist in beiden Dokumenten, dass Einlassöffnungen und
Auslassöffnungen für die Luft in das Batteriegehäuse eingefügt werden müssen. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Batteriegehäuse dadurch undicht wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu überwinden.
Offenbarung der Erfindung
Ein Batteriesystem umfasst ein Batteriegehäuse mit einem Grundkörper, der ein erstes Abdeckelement und ein zweites Abdeckelement aufweist. Das erste Abdeckelement verschließt eine erste offene Stirnseite des Grundkörpers. Das zweite Abdeckelement verschließt eine zweite offene Stirnseite des
Grundkörpers. Mit anderen Worten das Batteriegehäuse ist gegenüber der Umgebung luftdicht verschlossen. Das Batteriesystem umfasst einen
Batteriezellenhalter, der innerhalb des Bateriegehäuses angeordnet ist und eine Vielzahl von Bateriezellen aufweist. Das Bateriesystem weist ein
Bateriemanagementsystem auf, das dazu eingerichtet ist, die Vielzahl der Bateriezellen zu überwachen und Temperaturen der einzelnen Bateriezellen zu erfassen. Erfindungsgemäß weist der Bateriezellenhalter mindestens eine quaderförmige Aussparung auf, die sich von einer driten Stirnseite des
Bateriezellenhalters bis zu einer vierten Stirnseite des Bateriezellenhalters erstreckt, wobei die drite Stirnseite des Bateriezellenhalters in Richtung des ersten Abdeckelements angeordnet ist und die vierte Stirnseite des
Bateriezellenhalters in Richtung des zweiten Abdeckelements angeordnet ist. Mindestens ein Lüfter ist zwischen dem ersten Abdeckelement und dem
Bateriezellenhalter angeordnet ist, wobei der mindestens eine Lüfter in
Abhängigkeit einer Schwellenwertüberschreitung der Temperatur der einzelnen Bateriezellen vom Bateriemanagementsystem angesteuert wird.
Der Vorteil ist hierbei, dass die durch den Betrieb der Bateriezellen entstehende Abwärme innerhalb der Baterie homogen umverteilt wird und die homogen verteilte Wärme durch die Gehäuseoberfläche an die Umgebung abgegeben wird, sodass die einzelnen Bateriezellen gleichmäßig altern und eine Drosselung der Baterieleistung erst nach längerer Betriebszeit erfolgt. Das bedeutet eine mitelschnelle Erhitzung aller Bateriezellen stat einer schnellen Erhitzung der Bateriemite und eine langsame Erhitzung in den Randbereichen. Außerdem führt eine verbesserte Temperaturverteilung bzw. ein schnelles Abkühlen der Baterie dazu, dass die Baterie schnell in einen ladefähigen Zustand trit. Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass keine Öffnungen im Bateriegehäuse für den Einlass und den Auslass eines Kühlfluids benötigt werden. Außerdem werden weder Verdampfer noch Kondensatoren benötigt, wodurch das Gesamtsystem ein geringes Gewicht aufweist und kostengünstig ist. Das Bateriesystem ist somit auch für kleine Baterieanwendungen wie 48V-Systeme geeignet.
In einer Weiterbildung ist die quaderförmige Anordnung ausgehend von der driten Stirnseite des Bateriezellenhalters mitig angeordnet, sodass mitlere Bereiche der Bateriezellen freiliegen. Mit anderen Worten der
Bateriezellenhalter weist in einer horizontalen Mitelebene des
Bateriezellenhalters einen Spalt auf, sodass die Bateriezellen jeweils nur im oberen Bereich und im unteren Bereich der Bateriezelle vom Bateriezellenhalter gehalten werden. Die Bateriezellen sind somit nur teilweise vom
Bateriezellenhalter umschlossen. Die Mite der Bateriezellen liegt frei.
Vorteilhaft ist hierbei, dass die Temperaturumverteilung innerhalb des
geschlossenen Bateriegehäuses durch eine zirkulierende Luftbewegung der in der Baterie bzw. dem Bateriesystem entstehenden Wärme erfolgt, wobei der Luftstrom durch die zwischen den Bateriezellen entstandenen Luftspalte geführt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung verschließt der mindestens eine Lüfter die quaderförmige Aussparung des Bateriezellenhalters.
Der Vorteil ist hierbei, dass die Warmluft effizient umverteilt werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung weist das zweite Abdeckelement mindestens einen weiteren Lüfter auf. Mit anderen Worten, der mindestens eine weitere Lüfter ist auf dem zweiten Abdeckelement innerhalb des Bateriegehäuses angeordnet.
Der Vorteil ist hierbei, dass der mindestens eine weitere Lüfter bauraumtechnisch nur durch die Größe des zweiten Abdeckelement limitiert sind. Es können daher große Volumenströme erzeugt werden.
In einer Weiterbildung ist der Grundkörper ein Strangusselement.
Vorteilhaft ist hierbei, dass das Bateriegehäuse auf einfache und kostengünstige Weise hergestellt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Bateriegehäuse Metall,
insbesondere Aluminium.
Der Vorteil ist hierbei, dass die homogen verteilte Wärme innerhalb des
Batteriegehäuses durch die wärmeleitfähige Oberfläche des Grundkörpers schnell nach außen, d. h. außerhalb des Batteriegehäuses, abgeführt werden kann.
Die erfindungsgemäße Verwendung des erfindungsgemäßen Batteriesystems erfolgt in einem Elektrofahrzeug, insbesondere einem elektrisch betriebenen Zweirad.
Das erfindungsgemäße Fahrzeug, insbesondere ein elektrisch betriebenes Zweirad, weist das erfindungsgemäße Batteriesystem auf.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
Ausführungsbeispielen bzw. den abhängigen Patentansprüchen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter
Ausführungsformen und beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf eine Temperaturverteilung eines
Batteriesystems mit einer Vielzahl von Batteriezellen, die seriell und parallel zueinander verschaltet sind,
Figur 2 ein Batteriesystem mit mindestens einem Lüfter, und
Figur 3 das thermische Verhalten eines erfindungsgemäßen
Batteriesystems mit Lüfter, wobei die Volumenströme des Lüfters unterschiedlich sind.
Figur 1 zeigt eine Draufsicht auf eine beispielhafte Temperaturverteilung eines 48 V liefernden Batteriesystems 100 mit einer Vielzahl von Batteriezellen 105. Das Batteriesystem umfasst dreizehn Reihen von jeweils fünfzehn parallel zueinander geschalteten Batteriezellen 105, die einen Batteriezellenverbund bilden. Jede
Bateriezelle 105 liefert hierbei eine Spannung von ca. 3,6 V, sodass die Baterie eine Geamtspannung von 48 V liefern kann. Aufgrund der dichten Anordnung der Bateriezellen 105 ergeben sich im Betrieb des Bateriesystems 100 durch die von den einzelnen Bateriezellen abgegebene Abwärme verschiedene
Temperaturbereiche innerhalb des in Figur 1 nicht gezeigten Bateriegehäuses.
Beispielhaft sind in Figur 1 erste Temperaturbereiche 120, ein zweiter
Temperaturbereich 121, ein driter Temperaturbereich 122 und vierte
Temperaturbereiche 123 gezeigt. Die ersten Temperaturbereiche 120 weisen eine niedrigere Temperatur auf als der zweite Temperaturbereich 121 und der drite Temperaturbereich 122. Die vierten Temperaturbereiche 123 sind am
kältesten. Der Grund hierfür ist, dass die Bateriezellen 105, die am Rand des
Bateriezellenverbunds angeordnet sind, die Abwärme schneller an das
Bateriegehäuse abgeben können als die Bateriezellen 105, die im Inneren des Bateriezellenverbunds angeordnet sind. Das Bateriemanagementsystem 109 fungiert zusätzlich als Wärmequelle.
Figur 2 zeigt ein Bateriesystem 200 mit einem Bateriegehäuse, das einen
Grundkörper 201 und ein zweites Abdeckelement 203 umfasst. Das Bateriegehäuse weist auch ein erstes Abdeckelement auf, dass dem zweiten Abdeckelement 203 gegenüberliegt. Es ist aus Übersichtlichkeitsgründen in Figur 2 nicht gezeigt. Das erste Abdeckelement verschließt eine erste offene Stirnseite des Grundkörpers 201 und umfasst ein hier nicht gezeigtes Bateriemanagementsystem, das zweite
Abdeckelement 203 verschließt eine zweite offene Stirnseite des Grundkörpers 201. Somit bildet das Bateriegehäuse einen geschlossenen Raum, der als Aufnahmeraum für einen Bateriezellenhalter 204 fungiert. Das Bateriegehäuse ist somit gegenüber der Umgebung abgedichtet bzw. luftdicht verschlossen. Der Bateriezellenhalter 204 umfasst Aufnahmebereiche für eine Vielzahl von Bateriezellen 205 und weist eine quaderförmige Aussparung auf, die sich von einer driten Stirnseite 207 des bateriezellenhalters 204 bis zu einer vierten Stirnseite 208 des bateriezellenhalters 204 erstreckt, wobei die drite Stirnseite 207 des Bateriezellenhalters 204 dem ersten Abdeckelement gegenüberliegt und die vierte Stirnseite 208 des Bateriezellenhalters 204 dem zweiten Abdeckelement 203 gegenüberliegt. Die quaderförmige Aussparung weist auf der driten Stirnseite 207 des Bateriezellenhalters 204 und der vierten Stirnseite 208 des Bateriezellenhalters 204 beispielsweise eine rechteckige
Grundfläche auf. Durch die quaderförmige Aussparung liegen die Bateriezellenmitten frei. Mindestens ein Lüfter 206 ist zwischen dem ersten Abdeckelement und dem Bateriezellenhalter 204 angeordnet. Besonders vorteilhaft ist eine Anordnung des Lüfter 206 gegenüber der quaderförmigen Aussparung an der driten Stirnseite 207 des Bateriezellenhalters 204. In einer Ausführungsform ist der Lüfter 206 auf dem ersten Abdeckelement angeordnet. Alternativ sind mehrere Lüfter 206 auf dem ersten
Abdeckelement angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform verschließt der Lüfter 206 die Aussparung auf der driten Stirnseite 207 des Bateriezellenhalters 204. Mit anderen Worten der Lüfter 206 ist passgenau in die Öffnung der driten Stirnseite 207 des Bateriezellenhalters 204 eingefügt. Alternativ sind mehrere Lüfter 206 in die Aussparung eingefügt. Die Aussparung ist in diesem Fall rechteckig, sodass mehrere quadratische Lüfter neben- und übereinander angeordnet sein können, um die
Aussparung zu verschließen. Dadurch ist der von den Lüftern erzeugte Luftstrom in der Aussparung gleichmäßiger. In einer alternativen Ausführungsform ist der Lüfter 206 größer als die Grundfläche der quaderförmigen Aussparung der driten Stirnseite des Bateriezellenhalters 204. Der Bateriezellenhalter 204 füllt den Aufnahmeraum des Bateriegehäuses nicht vollständig aus. Das bedeutet das Bateriegehäuse und der Bateriezellenhalter 204 sind parallel zu den Stirnseiten beabstandet zueinander angeordnet. Mit anderen Worten es befinden sich oberhalb und unterhalb des im Bateriegehäuse aufgenommenen Bateriezellenhalters 204 leere Zwischenräume bzw. Hohlräume. Eine Zirkulation der Warmluft wird dadurch ermöglicht, dass zwischen dem ersten Abdeckelement und dem Bateriezellenhalter 204, sowie zwischen dem
Bateriezellenhalter 204 und dem zweiten Abdeckelement 203 Freiräume für die Luftumwälzung durch an dieser Stelle angeordnete Dämpfungsmaterialien bestehen. Somit kann der Lüfter 206 eine zirkulierende Luftbewegung innerhalb des
Bateriegehäuses erzeugen. Der Luftstrom stellt dabei eine reine Umwälzung der innerhalb der Baterie befindlichen Luft dar. Dadurch wird die Warmluft innerhalb der Baterie zwischen Bereichen hoher und tiefer Temperatur ausgetauscht, sodass sich die verschiedenen Temperaturbereiche innerhalb der Baterie angleichen. Mit anderen Worten die Abwärme der Bateriezellen 205 wird innerhalb der Baterie umverteilt. Zusätzlich kann der Bateriezellenhalter 204 Luftkanäle aufweisen, die zwischen den einzelnen Bateriezellen 205 im Bateriezellenhalter 204 angeordnet sind, sodass eine optimale Umströmung der einzelnen Bateriezellen 205 erfolgt. Diese Luftkanäle können auch nur an den Stellen des Bateriezellenhalters 204 vorhanden sein, an
denen die Betriebstemperatur der Batteriezellen 205 sehr hoch ist, beispielsweise in dem in Figur 1 gezeigten dritten Temperaturbereich 122. Alternativ oder zusätzlich kann ein weiterer Lüfter auf dem zweiten Abdeckelement 203 angeordnet sein.
Anhand von Pfeilen ist die Zirkulation der Warmluft in Figur 2 innerhalb des
Batteriegehäuses durch den Batteriezellenhalter 204 dargestellt. Die
Temperaturen innerhalb des Batteriegehäuses werden beispielsweise mittels NTCs an verschiedenen Stellen des Batteriezellenverbunds erfasst. Der Lüfter 206 wird dabei vom Batteriemanagementsystem in Abhängigkeit einer
Schwellenwertüberschreitung der Temperaturen der Batteriezellen 205
gesteuert. Durch die Umwälzung wird die Luft am Grundkörper des
Batteriegehäuses entlanggeführt, sodass die umverteilte Wärme passiv über die Oberfläche des Batteriegehäuses abgegeben wird.
Der Grundkörper 201 des Batteriegehäuses ist einstückig und rohrförmig ausgestaltet und weist ein Metall auf. Das Metall kann beispielsweise Aluminium oder Mangan umfassen. Der Grundkörper 201 kann mit Hilfe eines
Stanggussverfahrens hergestellt werden.
Die Erfindung kann auch auf Modulebene verwendet werden, wobei die
Batteriezellen durch Batteriemodule zu ersetzen sind. Dabei wird der Lüfter innerhalb der einzelnen Batteriemodule, die jeweils ein eigenes Gehäuse aufweisen, angeordnet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst den Einbau eines Lüfters auf
Batteriepackebene, der die Temperatur der einzelnen Batteriemodule
homogenisiert. In diesem Fall muss der Batteriezellenhalter durch ein
Aufnahmeelement für Batteriemodule ersetzt werden bzw. derart ausgestaltet sein, dass er Batteriemodule aufnehmen kann.
Das Batteriesystem findet beispielsweise Anwendung in einem elektrisch betriebenen Zweirad. Des Weiteren kann das Batteriesystem auch in stationären Vorrichtungen Anwendung finden, z. B. in Hauspufferspeichern.
Figur 3 zeigt das thermische Verhalten 300 eines Batteriesystems mit Lüfter, wobei die Volumenströme des Lüfters verschieden sind. Die Abwärme einer jeden Batteriezelle beträgt ca. 1, 36 W. Gezeigt ist hier der Betriebszustand während eines Entladevorgangs, bei dem an einer Stelle der Batterie erstmalig ein Temperaturschwellenwert von 60°C erreicht bzw. überschritten wird. Dies geschieht im Allgemeinen in einer der zentral angeordneten Batteriezellen. Figur 3 zeigt das thermische Verhalten der aus Figur 1 bekannten
Temperaturbereiche, nämlich den ersten Temperaturbereichen 120, dem zweiten Temperaturbereich 121, dem dritten Temperaturbereich 122 und den vierten Temperaturbereichen 123. Die Abszisse repräsentiert die einzelnen
Temperaturbereiche und die Ordinate die zugehörigen Temperaturwerte. Eine erste Kurve 301 repräsentiert das thermische Verhalten der Batterie ohne Lüfter. Eine zweite Kurve 302 zeigt das thermische Verhalten der Batterie mit einem Lüfter, der einen Volumenstrom von 0,72 m3/h aufweist. Der Kurvenverlauf der zweiten Kurve 302 in den Temperaturbereichen 120 und 121 lässt sich dadurch erklären, dass sich die Randbereiche aufgrund des geringen Volumenstroms des Lüfters bereits erwärmt haben, wenn die Batteriemitte 60°C aufweist. Eine dritte Kurve 303 zeigt das thermische Verhalten der Batterie mit einem Lüfter, der einen Volumenstrom von 4,6 m3/h aufweist und eine vierte Kurve 304 zeigt das thermische Verhalten der Batterie mit einem Lüfter, der einen Volumenstrom von 9,6 m3/h aufweist. Es ist in der dritten Kurve 303 und der vierten Kurve 304 erkennbar, dass sich der Temperaturpeak bei größeren Volumenströmen in einen anderen Bereich der Batterie verschiebt. Die Temperaturunterschiede innerhalb der Batterie werden von 21,6 K auf 10 K gesenkt, d. h. es liegt eine deutliche Homogenisierung der Temperaturverteilung innerhalb des
Batteriegehäuses vor.