Beschreibung Titel
Elektronikgerät mit Schaltungsträger in einem Einschubgehäuse Stand der Technik Die Erfindung betrifft eine elektronische Schaltungsanordnung mit Schaltungsträger und Modul zur Aufnahme in einem Einschubgehäuse.
Für elektronische Geräte, bei denen elektronische Schaltungen in einem Gehäuse angeordnet werden, sind unterschiedliche Gehäusekonzepte bekannt, die im Einzelfall unter den Gesichtspunkten Bauraum, Kosten und Entwärmung der elektronischen Bauelemente zu bewerten sind. Für elektronische Geräte wie beispielsweise Steuergeräte im
Automobilbereich ist die Anordnung in einem Gehäuse nach dem Wanne-Deckel-Prinzip, die Verwendung eines Strangpressprofils als Gehäuse, oder die direkte Umspritzung der elektronischen Schaltungsanordnung bekannt.
Hierbei bieten nach dem Wanne-Deckel-Prinzip konzipierte Elektronikgeräte häufig optimale Entwärmungsmöglichkeiten. Die Entwärmung der von einem Schaltungsträger wie einer Leiterplatte getragenen Bauelemente erfolgt in der Regel durch die Leiterplatte hindurch auf Kühlelemente des Gehäuses. Jedoch sind die kosten- bzw. bauraum-bezogenen Aspekte bei diesem Konzept tendenziell schwieriger zu optimieren.
Die Verwendung eines Strangpressprofils für das Gehäuse ist in der Regel kostengünstiger, jedoch können hierbei Probleme bei der Entwärmung und Miniaturisierung auftreten. Da das Profil an einem Ende geschlossen ist, geht hier möglicher Bauraum und
Entwärmungspotenzial verloren. In der Regel stehen bei diesem Konzept nur Randbereiche des Gehäuses für die Entwärmung zur Verfügung.
Das direkte Umspritzen eines Schaltungsträgers unterstützt am ehesten die Miniaturisierung und hat das größte Kosteneinsparpotenzial. Allerdings ist die Größe des zu umspritzenden
Schaltungsträgers begrenzt. Daher kann diese Technik nur für vergleichsweise kleine Elektronikgeräte zur Anwendung kommen.
Aus der DE 102 97 047 B4 ist eine elektronische Bauelementanordnung bekannt, bei der ein Chip mit federnd ausgebildeten Anschlüssen auf einem Rahmen auf einer Leiterplatte befestigt und sodann in direktem Kontakt mit einem Kühlkörper gebracht wird. Der
Kühlkörper kann dazu dienen, den Chip in der montierten Position festzuhalten, so dass die federnden Anschlüsse den Chip gegen den Kühlkörper drücken. Aus der DE 196 04 124 A1 ist ein elektrisches Gerät bekannt, bei welchem ein
Leistungsbauelement über Federmittel an ein wärmeableitendes Gehäuseteil angedrückt wird. Somit kann durch die thermische Kontaktierung eine Entwärmung des Bauelementes durch das Gehäuse hindurch erfolgen.
Bei diesen Ansätzen ist eine Entwärmung gegenüber den klassischen Konzepten verbessert, allerdings ist ein Einsatz zusammen mit an sich kostengünstigen Strangpressprofilen nicht möglich, weil hierbei die Schaltungsanordnung in das Gehäuse einzuschieben ist; zur Vermeidung von Beschädigungen muss aber ein direkter Kontakt zwischen zu
entwärmenden Modulen/Bauelementen und Gehäuse vermieden werden.
Offenbarung der Erfindung
Erfindungsgemäß wird eine elektronische Schaltungsanordnung mit einem Schaltungsträger, einem von dem Schaltungsträger gehaltenen elektronischen Modul, sowie mindestens einem Federelement vorgeschlagen. Die Schaltungsanordnung ist zum Einschieben in ein Gehäuse vorgesehen. Zur Entwärmung kontaktiert das Modul nach dem Einschieben einen
Gehäusebereich thermisch. Die Kontaktierung wird über ein Federelement bewerkstelligt. Es ist ein Befestigungsmittel vorgesehen. Der Schaltungsträger kann beispielsweise als Leiterplatte bzw. PCB ("Printed Circuit Board") und/oder sonstige, auch dreidimensionale Struktur zum Halten von Schaltungen,
Bauelementen, etc. ausgebildet sein. Das Modul kann ebenfalls eine Leiterplatte oder vergleichbare Trägerstruktur umfassen, und/oder kann ein oder mehrere elektronische Bauelemente, einschließlich elektronischer Schaltungen bzw. ICs ("Integrated Circuits"), Schaltungselementen wie Kondensatoren oder Widerständen, Steuerelementen wie
Transistoren, etc. umfassen. Ein derartiges Bauelement kann entweder selbst ein zu entwärmendes Bauelement sein und/oder kann ein zu entwärmendes Bauelement tragen.
Das Befestigungsmittel umfasst vorzugsweise mindestens einen Abstandshalter und/oder mindestens ein Arretierelement. Das Befestigungsmittel kann an beliebigen Stellen an der Schaltungsanordnung vorgesehen werden. Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel so ausgestaltet, dass die Schaltungsanordnung in einem Gehäuse befestigt werden kann. Das Befestigungsmittel an der Schaltungsanordnung kann dazu komplementär zu den
Befestigungsmittel an einem Gehäuse ausgestaltet sein, in das die Schaltungsanordnung eingeschoben werden soll. Weiterhin legt ein komplementär ausgestaltetes
Befestigungsmittel der Schaltungsanordnung und eines Gehäuses die Position der
Schaltungsanordnung in einem Gehäuse fest. Komplementär im Sinne der Erfindung bedeutet, dass für das Befestigungsmittel an der Schaltungsanordnung ein passendes Gegenstück an einem Gehäuse vorgesehen ist, in das die Schaltungsanordnung
eingeschoben werden kann. So ist beispielsweise für einen Abstandhalter an der
Schaltungsanordnung ein Arretierungselement an einem Gehäuse vorgesehen, um die Schaltungsanordnung beim Einschieben in ein Gehäuse in einer gewünschten Position zu befestigt. Der mindestens eine Abstandshalter kann ein galvanisch auf dem Modul aufgebautes
Element umfassen, wie beispielsweise eine Kugel, Halbkugel oder ein sonstiges, erhabenes Element. Zusätzlich oder alternativ kann das Modul mit einem vorab ausgebildeten Element als Abstandshalter bestückt sein. Bei diesem Bauelement kann es sich etwa um eine Kugel, ein Niet, einen Einpresspin, und/oder ein Stanzgitter handeln.
Der mindestens eine Abstandshalter kann Gleitpunkte, Gleitlinien oder Gleitflächen umfassen, und kann bspw. drei oder mehr Gleitpunkte umfassen.
Das mindestens eine Arretierungselement kann zum Arretieren der einzuschiebenden Schaltungsanordnung in einer Endposition in einem Gehäuse dienen. Das
Arretierungselement kann beispielsweise einen oder mehrere Einrastpunkte umfassen. Ein Einrastpunkt an der Schaltungsanordnung kann für das Einrasten eines Abstandshalters an einem Gehäuse vorgesehen sein.
Das Federelement kann im eingeschobenem Zustand zur Definition des Abstandes zwischen Schaltungsträger und Modul dienen. Alternativ kann das Modul auch unmittelbar bzw. starr von dem Schaltungsträger gehalten werden. Das mindestens eine Federelement kann der elektrischen Kontaktierung des
Schaltungsträgers dienen. Zusätzlich oder alternativ kann dieses oder ein anderes
Federelement der elektrischen Kontaktierung des Moduls dienen. Beispielsweise kann mindestens ein Federelement zur elektrischen Kontaktierung von Schaltungsträger und Modul miteinander vorgesehen sein. Bei einer bestimmten Variante dieser
Ausführungsformen wird mindestens ein Federelement aus einem aus dem Schaltungsträger herausgeführten elektrischen Leiter gebildet.
Bei dem elektrischen Leiter kann es sich beispielsweise um eine aus dem Schaltungsträger (etwa einer Leiterplatte) herausgeführte Kupferbahn handeln, die zur elektrischen
Kontaktierung des Schaltungsträgers vorgesehen ist. Dieser elektrische Leiter kann beispielsweise mittels Durchkontaktierungen mit Leiterbahnen oder weiteren elektrischen Leitern des Schaltungsträgers elektrisch verbunden sein.
Die aus dem Schaltungsträger herausgeführte Kontaktierung kann etwa in einem separaten Bearbeitungsschritt zu einem Federelement ausgebildet, insbesondere geformt werden. Hierbei können Blattfedern, alle Arten von Druckfedern, Schenkelfedern, Biegefedern oder vergleichbare Federelemente ausgebildet werden.
Eine elektronische Schaltungsanordnung mit mindestens einem aus dem Schaltungsträger herausgeführten Federelement kann auch unabhängig von den hier beschriebenen
Abstandshaltern bzw. Arretierelementen vorliegen. Eine derartige Schaltungsanordnung kann beispielsweise auch zur Aufnahme in ein nach dem Wanne-Deckel-Prinzip
konstruierten Gehäuse vorgesehen sein. Weiterhin kann ein entsprechendes Elektronikgerät vorgesehen werden.
Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Gehäuse zur Aufnahme einer der hier skizzierten elektronischen Schaltungsanordnungen vorgeschlagen. Das Gehäuse umfasst ein
Befestigungsmittel, zum Arretieren der einzuschiebenden Schaltungsanordnung in eine Endposition im Gehäuse.
Das Befestigungsmittel umfasst vorzugsweise mindestens einen Abstandshalter und/oder mindestens ein Arretierelement. Das Befestigungsmittel kann an beliebigen Stellen an dem Gehäuse vorgesehen werden. Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel so ausgestaltet, dass das Gehäuse eine Schaltungsanordnung aufnimmt. Das Befestigungsmittel an dem
Gehäuse kann dazu komplementär zu den Befestigungsmittel an einer Schaltungsanordnung ausgestaltet sein, die im Gehäuse aufgenommen werden soll. Weiterhin legt ein
komplementär ausgestaltetes Befestigungsmittel des Gehäuses und einer
Schaltungsanordnung die Position einer Schaltungsanordnung in den Gehäuse fest.
Komplementär im Sinne der Erfindung bedeutet, dass für das Befestigungsmittel dem Gehäuse ein passendes Gegenstück an einer Schaltungsanordnung vorgesehen ist, die im Gehäuse aufgenommen werden soll. So ist beispielsweise für einen Abstandhalter an dem Gehäuse ein Arretierungselement an einer Schaltungsanordnung vorgesehen, um eine Schaltungsanordnung beim Einschieben in das Gehäuse in einer gewünschten Position zu befestigen.
Der mindestens eine Abstandshalter kann ein galvanisch an dem Gehäuse aufgebautes Element umfassen, wie beispielsweise eine Kugel, Halbkugel oder ein sonstiges, erhabenes Element. Zusätzlich oder alternativ kann das Gehäuse mit einem vorab ausgebildeten Element als Abstandshalter bestückt sein. Bei diesem Bauelement kann es sich etwa um eine Kugel, ein Niet, einen Einpresspin, und/oder ein Stanzgitter handeln.
Der mindestens eine Abstandshalter kann Gleitpunkte, Gleitlinien oder Gleitflächen umfassen, und kann bspw. drei oder mehr Gleitpunkte umfassen. Das mindestens eine Arretierungselement kann zum Arretieren einer einzuschiebenden
Schaltungsanordnung in eine Endposition in dem Gehäuse dienen. Das Arretierungselement kann beispielsweise einen oder mehrere Einrastpunkte umfassen. Ein Einrastpunkt an dem Gehäuse kann für das Einrasten eines Abstandshalters an einer Schaltungsanordnung vorgesehen sein. Das Gehäuse kann etwa ein Strangpressprofil umfassen. Alternativ können auch Profile eingesetzt werden, die mittels anderer Umformverfahren wie z.B. Tiefziehen hergestellt sind. Zusätzlich oder alternativ kann das Gehäuse nach dem Wanne-Deckel- Prinzip konstruiert sein.
Erfindungsgemäß wird weiterhin ein Elektronikgerät vorgeschlagen, das eine der hier skizzierten elektronischen Schaltungsanordnungen und ein Gehäuse umfasst, in das die
Schaltungsanordnung eingeschoben ist, wobei ein Befestigungsmittel an der Schaltungsanordnung komplementär zu einem Befestigungsmittel an dem Gehäuse ausgestaltet ist. Das Gehäuse und die Schaltungsanordnung können ausgebildet sein wie oben skizziert, wobei die Schaltungsanordnung in dem Gehäuse arretiert ist.
Vorteile der Erfindung
Mit der Erfindung kann ein direkter Kontakt zwischen zu entwärmendem Modul und Gehäuse auch dann etabliert werden, wenn ein Strangpressprofil oder sonstiges Gehäuse verwendet wird, in welches die Schaltungsanordnung eingeschoben wird. Durch das Vorsehen von Abstandshaltern kann die Elektronik (d.h. das Modul, bzw. die zu entwärmenden
Bauelemente, aber auch andere Bauelemente) sowie das Gehäuse (hier insbesondere die für die thermische Kontaktierung des Moduls vorgesehenen Bereiche) vor Beschädigungen geschützt werden.
Mittels der Erfindung kann die verlustleistungsbehaftete Elektronik direkt an kühlende Flächen des Gehäuses angelegt werden, um so eine optimale Entwärmung zu realisieren. Ein etwa vorhandener Spalt zwischen den Entwärmungsflächen des Moduls und des Gehäuses kann durch einen mindestens partiellen Einsatz eines entsprechenden
Wärmeleitmediums reduziert werden.
Die Erfindung erweitert so die Einsatzmöglichkeiten eines auf Strangpressprofilen oder auf Profile, die mittels ähnlicher Verfahren (z.B. Tiefziehteil) hergestellte sind, basierenden Gehäusekonzepts. Die sich aus diesem Konzept ergebenden Vorteile, insbesondere auch Kostenvorteile, können für Elektronikgeräte genutzt werden, wobei gegenüber dem herkömmlichen Konzept jedoch die Entwärmung optimiert werden kann, weil eine direkte Entwärmung von Modulen/Bauelementen über das Gehäuse möglich ist. Die Erfindung ermöglicht die Entwicklung optimierter Entwärmungskonzepte basierend etwa auf Slug-Up- Entwärmung, modularen Partitionierungen und geeigneten Intermodul- Verbindungstechniken.
Auf der Erfindung basierende, optimierte Entwärmungskonzepte ermöglichen bspw. die Verwendung von kostengünstigen Strangpressprofilen oder sonstigen Einschubgehäusen nicht nur für Logikmodule sondern auch für Leistungsmodule.
Die thermische/mechanische Kontaktierung zwischen der zu entwärmenden Komponente und dem Gehäuse kann über die angestrebte Lebensdauer des Gerätes durch das
Federelement mit entsprechend angepasster Federkonstante gehalten werden. Das
Federelement ermöglicht eine sichere Kontaktierung beispielsweise bei Ausdehnungen oder sonstige Bewegungen des Gehäuses, des Moduls, oder des Schaltungsträgers, wie sie etwa bei Temperaturänderungen oder Erschütterungen auftreten können, z.B. bei einem
Steuergerät im Fahrzeugbereich.
Werden Federelemente zwischen Schaltungsträger und zu entwärmendem
Modul/Bauelement vorgesehen, ist eine zweiseitige Bestückung des Moduls möglich.
Werden Federelemente zwischen Schaltungsträger und Gehäuse vorgesehen, kann der Schaltungsträger, beispielsweise eine Basisleiterplatte, zweiseitig bestückt werden. In all diesen Fällen kann so zusätzlicher Platz zur Bestückung gewonnen werden. Auf der Erfindung basierende optimierte Entwärmungskonzepte ermöglichen auch eine weitere Miniaturisierung der im Elektronikgerät verbauten (Leistungs-)Elektronik.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Abstandshalter und/oder Arretierungselementen zur Arretierung der einzuschiebenden Schaltungsanordnung im Einschubgehäuse ermöglicht eine einfache Fixierung des Komplettsystems. Durch die Fixierung wird der optimale
Entwärmungspfad hergestellt und mittels der vorgesehenen Federelemente über die
Lebensdauer des Gerätes gesichert. Durch die Abstandshalter sind die Elektronik sowie die Entwärmungsflächen des Moduls und des Gehäuses vor Montagebeschädigungen geschützt. Die Abstandshalter, beispielsweise Gleitpunkte und/oder -linien können zusätzlich als Führungselement zur Führung der elektronischen Schaltungsanordnung beim Einschieben in das Gehäuse ausgebildet werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen Weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung werden nunmehr anhand der beigefügten Figuren eingehender beschrieben. Hierbei zeigt: einen Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Elektronikgerätes;
Figuren
2A, 2B schematische Schnittansichten durch einen Schaltungsträger einer
erfindungsgemäßen elektronischen Schaltungsanordnung mit aus einer Innenlage herausgeführten Federelementen; und
Figur 3 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Elektronikgerätes.
Ausführungsformen der Erfindung
Figur 1 zeigt in Form einer schematischen Schnittansicht ein Ausführungsbeispiel 100 eines erfindungsgemäßen Elektronikgerätes mit einer elektronischen Schaltungsanordnung 102 die in ein Einschubgehäuse 104 aufgenommen ist, sich jedoch noch nicht in einer arretierten Endposition befindet.
Die Schaltungsanordnung 102 umfasst als Schaltungsträger eine Leiterplatte 106 sowie ein Modul 108. Von dem als Strangpressprofil ausgeführten Gehäuse 104 sind eine Oberseite 1 10 und eine Unterseite 1 12 angedeutet. Die Leiterplatte 106 trägt auf ihrer dem Modul 108 zugewandten Seite Elemente, von denen ein Bauelement 1 14 sowie Federelemente 1 16, 1 18 gezeigt sind. Die Federelemente 1 16, 1 18 dienen der beabstandeten Positionierung des Moduls 108 sowie zur elektrischen Kontaktierung von Leiterplatte 106 und Modul 108. Das Modul 108 ist an seiner der
Leiterplatte 106 zugewandten Seite mit elektronischen Bauelementen 120, 122 bestückt. Auf seiner dem Gehäuse 104, 1 10 zugewandten Seite ist das Modul 108 mit einem thermischen Kontaktierungselement 124 sowie mit Abstandshaltern ausgestattet, von denen Gleitpunkte 126, 128 gezeigt sind.
Es wird angenommen, dass für mindestens eines der Bauelemente 120, 122, beispielsweise mindestens das Element 122, eine Entwärmung erforderlich ist, etwa weil es sich um ein verlustleistungsbehaftetes Bauelement handelt. Die Bauelemente 120, 122 entwärmen über eine Leiterplatte 130 des Moduls 108 und das Kontaktierungselement 124 zur Oberseite 1 10 des Gehäuses 104. Zur effizienten thermischen Diffusion ist die Gehäuseoberseite 1 10 mit Kühlrippen 132 ausgestattet. Im (hier nicht dargestellten) vollständig eingeschobenen und arretierten Zustand der elektronischen Schaltungsanordnung 102 im Gehäuse 104 wird das
Modul 108 mit seinem Kontaktierungselement 124 mittels der durch die Federelemente 1 16, 1 18 ausgeübten Federkraft an die Oberseite 1 10 des Gehäuses angepresst. Eine für eine optimale thermische Kontaktierung unter Umständen erforderliche Wärmeleitpaste oder ein vergleichbares wärmeleitendes Medium ist aus Gründen der Übersichtlichkeit in Figur 1 nicht dargestellt.
Die Schaltungsanordnung 102 wird in der durch den Pfeil 134 angedeuteten Richtung in das Gehäuse 104 eingeschoben. Hierbei gleitet die Leiterplatte 106 über die Unterseite 1 12 des Gehäuses 104, während die Gleitpunkte 126 und 128 entlang der Innenfläche 136 der Oberseite 1 10 des Gehäuses 104 gleiten. Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Gleitpunkte 126, 128 über die thermische Kontaktierung 124 sowie gegebenenfalls weitere, auf der Oberseite der Basisleiterplatte 130 des Moduls 108 vorhandene Bauelemente erhaben, so dass beim Einschieben der Anordnung 102 nur die Gleitpunkte 126, 128 in mechanischem Eingriff mit der Innenfläche 136 der Gehäuseoberseite 1 10 stehen. Auf diese Weise wird beim Einschieben eine Beschädigung der Aufbauten auf der Leiterplatte 130, z.B. des thermischen Kontaktierungselementes 124 (allgemeiner die Entwärmungsfläche des Moduls 108), aber auch der Innenfläche 136 der Oberseite 1 10 des Gehäuses 104 vermieden. Auch wird ein gegebenenfalls auf der Oberseite des Elements 124 oder der Innenfläche 136 der Gehäuseoberseite 1 10 zuvor aufgebrachtes Wärmeleitmedium nicht abgerieben oder in anderer Weise beeinträchtigt.
Die Gleitpunkte 126, 128 sind im Beispiel der Figur 1 als Kugeln ausgebildet, die entweder als vorgefertigte Bauelemente auf die Oberseite der Basisleiterplatte 130 des Moduls 108 bestückt werden, oder galvanisch auf der Leiterplatte 130 aufgebaut werden. Andere Ausgestaltungen der Gleitpunkte 126, 128 sind ebenfalls denkbar, etwa in Form von
Halbkugeln oder Pyramiden; allgemeiner können neben Gleitpunkten auch andere
Ausprägungen von Abstandshaltern zum Einsatz kommen, etwa Gleitflächen wie
beispielsweise die Oberflächen von Nieten oder Einpresspins, oder Gleitstrecken oder -linien wie die Oberfläche eines Stanzgitters.
Die in Figur 1 gezeigten Kugeln 126, 128 können beispielsweise in einem Standard- SMD("Surface Mounted Device")-Prozess, z.B. über ein Balling-Verfahren erzeugt werden. Hierzu sind weder Sondermaschinen noch Schraub- oder Nietprozesse erforderlich. Somit kann im Prinzip das komplette Modul 108 in einem Standard-SMT("Surface Mounted Technology")-Prozess hergestellt werden.
Auf der Innenfläche 136 der Oberseite 1 10 des Gehäuses 104 sind als Arretierungen Einrastpunkte bzw. -Vertiefungen 138, 140 vorbereitet. Beim Einschieben der Anordnung 102 erreicht die Kugel 126 die Position der Einraststelle 138 und die Kugel 128 die Position der Einraststelle 140. Vermittelt durch die von den Elementen 1 16, 1 18 ausgeübte Federkraft rastet das Modul 108 mit den Kugeln 126, 128 in einer durch die Einraststellen 138, 140 vorgegebenen Position im Inneren des Gehäuses 104 ein. Die Schaltungsanordnung 102 bleibt im Gehäuse 104 fixiert, solange die Federelemente 1 16, 1 18 eine ausreichende Federkraft ausüben, die dementsprechend für eine bestimmte Lebensdauer des Gerätes 100 ausgelegt sein müssen.
Während in der Figur 1 nur zwei Gleitpunkte 126, 128 angedeutet sind, ist es bei der ausschliesslichen Verwendung von Gleitpunkten als Abstandshalter vorteilhaft, insbesondere mindestens drei Gleitpunkte an der dem Gehäuse zugewandten Seite des Moduls vorzusehen, um das Modul optimal einschieben zu können, ohne Komponenten wie das thermische Kontaktierungs- bzw. Entwärmungselement 124, eine Wärmeleitpaste, oder die Innenfläche 136 der Oberseite 1 10 zu beschädigen. Hierbei sollten die mindestens drei Gleitpunkte sich vorzugsweise nicht auf einer Linie parallel zur Einschubrichtung 134 befinden. Auf der Innenfläche 136 des Gehäuses können eine entsprechende Anzahl Einrastpunkte vorgesehen werden. Um ein einfaches, zuverlässiges und korrektes
Einschieben und Arretieren der Anordnung zu gewährleisten, sollte die Zahl der
Abstandshalter bzw. Einrastpunkte nicht zu groß werden. Für eine Verwendung von
Gleitlinien oder -flächen und die Kombination von Gleitpunkten, -linien und -flächen gilt sinngemäß entsprechendes.
Nach dem Einrasten besteht zwischen der Entwärmungskomponente 124 und der
Innenfläche 136 des Gehäuses 104 nur noch ein minimaler Abstand 142, der durch ein Wärmeleitmedium ausgefüllt sein kann. Das Wärmeleitmedium muss nicht die gesamte Kontaktfläche des Kontaktierungselementes 124 bedecken; es genügt, dass das Medium partiell zumindest dort vorhanden ist, wo ein thermischer Kontakt für eine Entwärmung eines Bauelements optimiert werden muss. Benötigt von den Bauelementen 120, 122 also bspw. insbesondere das Element 122 einen effizienten Entwärmungspfad, so muss ein
Wärmeleitmedium zur Überbrückung des verbleibenden Spaltes 142 insbesondere über dem Bauelement 122 auf der Oberfläche des Kontaktierungselementes 124 aufgebracht sein.
Die durch die Federelemente 1 16, 1 18 aufrechterhaltene Beabstandung von Leiterplatte 106 und Modul 108 ermöglicht eine Bestückung sowohl der Oberseite der Leiterplatte 106 wie auch der Unterseite der Leiterplatte 130 des Moduls 108 (d.h. eine zweiseitige Bestückung des Moduls 108). Das ermöglicht bei einer geeigneten Partitionierung der unterzubringenden Bauelemente eine Minimierung der Bauform des Gerätes 100.
Das Modul 108 kann in einem Standard-SMD-Prozess verarbeitet werden, bei dem beispielsweise zunächst ein Lotpastendruck auf die Leiterplatte 130 erfolgt, dann ein Bestücken des Moduls, und sodann ein Löten. Die Federkontakte 1 16, 1 18 können während des Fertigungsprozesses des Moduls 108 als vorgefertigte Bauelemente am Modul 108 angebracht werden. Für die Federelemente 1 16, 1 18 könnten fertige Federn verwendet werden, wie in Figur 1 gezeigt z.B. für das Element 1 18 eine C-Feder und für das Element 1 16 eine S-Feder. Auch Spiralfedern und dergleichen Federbauformen mehr können auf das Modul 108 bestückt und gelötet werden. Werden derartige Federn verwendet, bei denen es sich um Standard-Bauelemente handelt, fällt ein besonderer oder zusätzlicher
Fertigungsaufwand hierdurch nicht an. Es sind eine Vielzahl unterschiedlicher Federn als solche bekannt, so dass in Bezug auf die für jede Anwendung bestehenden konkreten Anforderungen eine große Flexibilität in Geometrie und Material besteht. Eine elektrische Kontaktierung des Moduls 108 kann über mindestens eines der
Federelemente 1 16, 1 18 erfolgen. In diesem Fall können zusätzliche Verbindungsstellen zur elektrischen Kontaktierung zwischen Modul 108 und Basis-Leiterplatte 106 entfallen.
Dient eines oder mehrere der Federelemente 1 16, 1 18 der elektrischen Kontaktierung, kann als Material z.B. Federbronze verwendet werden. Für eine langandauernde, zuverlässige
Anpresskraft ist die Verwendung von Federstahl vorzuziehen. Bei einer Mehrzahl von Federn können diese je nach den Anforderungen einzeln bestückt werden; in dem Beispiel der Figur 1 könnte also beispielsweise die Feder 1 16 zur elektrischen Kontaktierung aus Federbronze bestehen, während das Federelement 1 18 zur elektrischen Kontaktierung nicht benötigt wird und zur zuverlässigen Erzeugung einer Federkraft über die angestrebte Lebensdauer des Gerätes 100 beispielsweise aus Federstahl bestehen kann. Somit können auch
Steuergeräte für robustere Anwendungsbereiche wie beispielsweise in einem Fahrzeug optimiert werden.
In den Fign. 2A, 2B ist ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Modul 200 gezeigt. Eine das Modul 200 haltende Basis-Leiterplatte sowie weitere Elemente wie etwa Abstandshalter oder ein Gehäuse zur Aufnahme einer aus Modul 200 und Basis-Leiterplatte bestehenden Schaltungsanordnung sind aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
Ein elektrischer Leiter 204, beispielsweise eine Kupferbahn, dient der elektrischen
Kontaktierung des Moduls 200 und verläuft zwischen externen bzw. herausgeführten
Kontaktflächen 210 durch das Innere der Modul-Leiterplatte 202. Über eine
Durchkontaktierung 206 ist der Leiter 204 mit weiteren Leiterbahnen 208 des Moduls 200 elektrisch verbunden. Die Figuren 2A und 2B veranschaulichen dabei einen Zustand vor und nach einem Prozessschritt zur Bearbeitung des Moduls 200, bei dem die externen
Anschlüsse 210 bearbeitet (bspw. gebogen bzw. verformt) werden, so dass Bereiche 212 des Leiters 204 als Federelemente verwendbar werden. Die Bereiche 212 sind somit nach der Bearbeitung vergleichbar zu den Federelementen 1 16, 1 18 des Ausführungsbeispiels 100 aus Figur 1 und können das Modul 200 von einer Basis-Leiterplatte beabstanden sowie gleichzeitig zur Entwärmung an eine Innenfläche einer Gehäuseseite anpressen.
Während in dem Beispiel der Figur 2B die Bereiche 212 C-Federn darstellen, kann im Prinzip jegliche federnde Gestaltungsform erzeugt werden, beispielsweise eine S-Form, oder auch eine einfache Blattfeder (letzteres sofern hierfür auf der Basis-Leiterplatte bzw. in dem Elektronikgerät ausreichend Bauraum zur Verfügung steht). Wird als Gehäuse ein
Strangpressprofil verwendet, sind auf der Oberseite 214 des Moduls 200 Abstandshalter wie etwa die in Figur 1 gezeigten Gleitpunkte 126, 128 vorteilhaft. Bei Verwendung eines
Gehäuses nach dem Wanne-Deckel-Prinzip kann ebenfalls eine Mehrzahl an
Abstandshaltern gegenüber beispielsweise in einem Deckel vorgesehenen Einrastpositionen vorgesehen werden, oder es wird auf Abstandshalter und/oder Arretierung verzichtet.
Figur 3 zeigt in Form einer schematischen Schnittansicht ein alternatives
Ausführungsbeispiel 100 eines erfindungsgemäßen Elektronikgerätes mit einer
elektronischen Schaltungsanordnung 102 die in ein Einschubgehäuse 104 aufgenommen ist, sich jedoch noch nicht in einer arretierten Endposition befindet.
Die in Figur 3 dargestellte Ausführungsform entspricht der Ausführungsform der Figur 1. Im Unterschied zu Figur 1 ist in Figur 3 eine weitere Ausführungsform für das Befestigungsmittel
126, 128, 138, 140 an dem Einschubgehäuse 104 und der Schaltungsanordnung 102 dargestellt.
Die Schaltungsanordnung 102 umfasst als Schaltungsträger eine Leiterplatte 106 sowie ein Modul 108. Von dem als Strangpressprofil ausgeführten Gehäuse 104 sind eine Oberseite 1 10 und eine Unterseite 1 12 angedeutet. Die Schaltungsanordnung 102 wird in der durch den Pfeil 134 angedeuteten Richtung in das Gehäuse 104 eingeschoben. Hierbei gleitet die Leiterplatte 106 über die Unterseite 1 12 des Gehäuses 104, während die Gleitpunkte 126 und 128 entlang der Innenfläche 136 der Oberseite 1 10 des Gehäuses 104 gleiten.
Im Unterschied zu Figur 1 ist in Figur 3 das Befestigungsmittel 138, 140 an der
Schaltungsanordnung 102 durch zwei Arretierungselemente 138, 140 ausgebildet. Diese Arretierungselemente 138, 140 sind an der dem Gehäuse zugewandten Seite der
Leiterplatte 130 des Moduls 108 vorgesehen und sind als Einrastpunkte bzw. -Vertiefungen 138, 140 ausgestaltet. Als Gegenstücke zu den Arretierungselementen 138, 140 an dem
Modul 108 ist das Befestigungsmittel 126, 128 am Gehäuse durch zwei Abstandshalter 126, 128 realisiert. Diese sind als Gleitpunkte 126, 128 über die thermische Kontaktierung 124 sowie gegebenenfalls weitere, auf der Oberseite der Basisleiterplatte 130 des Moduls 108 vorhandene Bauelemente erhaben, so dass beim Einschieben der Anordnung 102 nur die Gleitpunkte 126, 128 in mechanischem Eingriff mit der Leiterplatte 130 des Moduls 108 stehen. Auf diese Weise wird beim Einschieben eine Beschädigung der Aufbauten auf der Leiterplatte 130, z.B. des thermischen Kontaktierungselementes 124 (allgemeiner die Entwärmungsfläche des Moduls 108), aber auch der Innenfläche 136 der Oberseite 1 10 des Gehäuses 104 vermieden. Auch wird ein ggf. auf der Oberseite des Elements 124 oder der Innenfläche 136 der Gehäuseoberseite 1 10 zuvor aufgebrachtes Wärmeleitmedium nicht abgerieben oder in anderer Weise beeinträchtigt.
Beim Einschieben der Anordnung 102 erreicht die Einraststelle 138 die Position der Kugel 126 und die Einraststelle 140 die Position der Kugel 128. Vermittelt durch die von den Elementen 1 16, 1 18 ausgeübte Federkraft rastet das Modul 108 mit den Einraststellen 138, 140 in einer durch die Kugeln 126, 128 vorgegebenen Position im Inneren des Gehäuses 104 ein. Die Schaltungsanordnung 102 bleibt im Gehäuse 104 fixiert, solange die
Federelemente 1 16, 1 18 eine ausreichende Federkraft ausüben, die dementsprechend für eine bestimmte Lebensdauer des Gerätes 100 ausgelegt sein müssen.
Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt; vielmehr sind innerhalb des durch die anhängenden Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.