EP1512357A2

EP1512357A2 - Trennwandsystem

Info

Publication number: EP1512357A2
Application number: EP04090269A
Authority: EP
Inventors: Jürgen Weber
Original assignee: Kermi GmbH
Current assignee: Kermi GmbH
Priority date: 2003-09-04
Filing date: 2004-07-01
Publication date: 2005-03-09
Also published as: EP1512357A3; DE20313939U1

Abstract

Trennwandsystem, bestehend aus Glas- und/oder Kunstglasscheiben mit oder ohne Rahmen- oder Wandprofil, wobei die Rahmenprofile oder die Scheiben mit Dichtungen versehen sind, wobei die Scheiben und/oder Rahmen- bzw. Wandprofile in Randbereichen mit mindestens einer Dichtnaht aus einem Silikonschaum mit einer geschlossenzelligen Schaumstruktur versehen sind. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft ein Trennwandsystem, bestehend aus Glas- und/oder Kunstglasscheiben mit oder ohne Rahmen- oder Wandprofil, wobei die Rahmenprofile oder die Scheiben mit Dichtungen versehen sind. Derartige Trennwände werden untereinander und/oder mit ortsfesten Körpern (Wand) und/oder mit einer Duschtasse auf der die Wände zum Stehen kommen, mit Dichtungen zum Schutz gegen austretende Feuchtigkeit oder zur Schalldämmung versehen.
Bekannt sind dazu die Verwendung von selbstklebenden umlaufenden Dichtungsband. Derartige Klebebänder müssen auf der Baustelle in Abhängigkeit von den dort vorliegenden Gegebenheiten aufgebracht werden. Eine derartige Trennwand ist aus der DE 196 09 178 C2 bekannt.

Der DE 93 05 281 U1 ist ein Bausatz für eine Fertigduschkabine zu entnehmen. Dabei weist die Duschtasse für die feststehenden Kabinenwände eine Nut auf, in welche die Glasscheiben eingesetzt werden. Durch eine integrierte Nut wird die Kabinenwand gegenüber der Duschtasse nach ihren beiden Flachseiten hin gegen ein Abrutschen gesichert. Gleichzeitig wird die gesamte Duschkabine dadurch in sich stabil, weil die einzelnen Kabinenwände unmittelbar von der Duschtasse zusammengehalten und gegeneinander fixiert werden. Ein Rahmen muss hier nicht zusätzlich verwendet werden, der auch das Gesamterscheinungsbild stören würde. Allerdings können solche Duschwände nicht nachträglich ohne große Montagearbeiten eingebaut werden, weil ein Großteil der auf dem Markt verfügbaren Duschtassen nicht über die entsprechende Aufnahmenut für die Glasscheiben verfügt.

In der DE 97 17 911 U1 wird ebenfalls eine Duschkabine mit Duschwanne und integrierten Aufnahmenuten beschrieben. Vor dem Einsetzen der Seitenwände der Duschkabine wird hier noch ein geeignetes Dichtungsmittel in die Aufnahmenuten der Duschwanne eingegeben, um ein Abdichten der Scheiben gegenüber der Duschtasse zu gewährleisten. Dieses erfordert wieder auf der Baustelle einen enormen Zeitaufwand und darüber hinaus ist kein dauerhafter Schutz gewährleistet, da sich an dem Dichtungsmittel in der Regel im Laufe der Zeit eine Schimmelbildung bemerkbar macht.

In der DE 41 01 364 C1 wird eine Trennwand für Duschen mit einer Abdichtung gegenüber einer Gebäudewand offenbart. Hier wird unter Verwendung eines Profils eine zusätzliche Dichtung eingesetzt, die aus einem dauerelastischen Material besteht.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Trennwandsystem vorzustellen, welches die aus dem Stand der Technik bekannten Systeme verbessert und die Montage der Systeme vor Ort wesentlich erleichtert.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den zugehörigen Ansprüchen 2 bis 6 enthalten. Demnach besteht die Erfindung darin, dass die Scheiben und/oder Rahmen- bzw. Wandprofile des Trennwandsystems in Randbereichen mindestens mit einer Dichtnaht aus einem Silikonschaum mit einer geschlossenzelligen Schaumstruktur versehen sind. Eine derartige Dichtung ist im Duschkabinenbau völlig neu und führt zu einer erheblichen Kosteneinsparung bei der Montage, da das übliche Einsilikonisieren beim Kunden entfällt. Die Geschlossenzelligkeit der Dichtmasse verhindert ein Vollsaugen derselben mit Feuchtigkeit.
Da die Dichtung auch nicht mehr ausvulkanisieren muss, verkürzen sich gleichfalls die Montagezeiten. Die Dichtnaht kann bereits vom Trennwandhersteller maschinell aufgebracht werden, wodurch immer eine korrekte, konstante und saubere Dichtnaht zur Verfügung steht. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Trennwand besteht darin, dass ein nachträgliches oder zusätzliches Aussilikonisieren mit Silikonschaum im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren mit Flüssigsilikon möglich ist, weil "altes" Flüssigsilikon mit "neuem" Flüssigsilikon keine Verbindung eingeht. Die Profile mit einer Dichtnaht aus Silikonschaum sind demontierbar. Dies ist insbesondere bei Reparaturen oder bei einer Demontage der Trennwand von Vorteil, da ein aufwendiges "Herausschneiden" der Dusche nicht nötig ist und dadurch die anschließende Säuberung der Wandfliesen entfällt.

Besonders vorteilhaft ist, dass der Silikonschaum eine Eigenhaftung auf den aufzubringenden Werkstoffen aufweist. Dadurch wird nicht nur eine Abdichtung im Trennwandsystem erreicht, die Scheiben oder Profile können an einen ortsfesten Körper oder untereinander mit Hilfe der Dichtnaht befestigt werden.

Ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Dichtnaht in Fugen quetschbar ist, d.h. die Dichtnaht ist beispielsweise in Fugen zwischen Wandfliesen pressbar, wobei die Naht in diesen Fugen Dichtwülste bildet und somit eine ausreichende Abdichtung in derartigen dichtungsproblematischen Bereichen ermöglicht. Mit herkömmlichen Dichtungsbändern ist eine ausreichende Abdichtung in diesen Bereichen nicht möglich.

Je nach baulichen Gegebenheiten und Wandbeschaffenheit ist die Dichtnaht im System in verschiedenster Weise aufbringbar. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtnaht in einer in den Rand- oder Eckbereichen der Scheiben oder Profile vorgesehenen Führungsnut verläuft.
In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Dichtnaht schlangenoder zickzackförmig ausgebildet ist oder in Abhängigkeit von der Untergrundoder Wandbeschaffenheit mehrfach nebeneinander verläuft oder zueinander versetzt angeordnet ist.

Die Erfindung wird anhand von verschiedenen Ausführungsbeispielen, die in den Figuren schematisch dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1: Trennwand mit Dichtungsnaht an einer Fliesenwand,

Figur 2: Trennwand mit Profil und Dichtnaht in einer Führungsnut,

Figur 3: Trennwand mit Profil und Dichtnaht in einer Führungsnut,

Figur 4: Trennwand mit Profil und schlangenförmiger Dichtnaht,

Figur 5: Trennwand mit Profil und zickzackförmiger Dichtnaht,

Figur 6: Trennwand mit Profil und versetzter Dichtnaht,

Figur 7: Trennwand mit Profil und mehrfacher Dichtnaht.

Das in der Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine geflieste Wand 2 mit einer an die Wand angesetzten Trennwand 1 in Form einer Glasscheibe. Die Abdichtung und Befestigung der Trennwand 1 an der Wand 2 erfolgt über eine Dichtnaht 3, die aus einem Silikonschaum mit einer geschlossenzelligen Schaumstruktur besteht. Die Dichtnaht 3 ist dabei in die Fugen zwischen den Fliesen gequetscht, d.h. die Dichtnaht bildet in diesen Fugen Dichtwülste 31 (Detail "X") und ermöglicht somit eine ausreichende Abdichtung in derartigen dichtungsproblematischen Bereichen. Die Dichtmasse wird direkt auf die abzudichtenden oder zu befestigenden Teile aufgebracht und nicht über ein anderes Zwischenmedium wie bei den genannten Dichtbändern mit dem jeweiligen Träger verbunden.

Die Figuren 2 und 3 zeigen Beispiele, in denen die Dichtnaht 3 in einer in den Rand- oder Eckbereichen der Profile 4 vorgesehenen Führungsnut verläuft. Damit wird ein besonders geradliniger Verlauf und eine gleichmäßige Verteilung der Dichtnaht 3 erreicht.

Die Figuren 4 bis 7 zeigen verschiedene Formen der Ausbildung der Dichtnaht 3, die jeweils von der Untergrund- oder Wandbeschaffenheit abhängig sind.

Claims

Trennwandsystem, bestehend aus Glas- und/oder Kunstglasscheiben mit oder ohne Rahmen- oder Wandprofil, wobei die Rahmenprofile oder die Scheiben mit Dichtungen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheiben und/oder Rahmen- bzw. Wandprofile in Randbereichen mit mindestens einer Dichtnaht aus einem Silikonschaum mit einer geschlossenzelligen Schaumstruktur versehen sind.
Trennwandsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Silikonschaum eine Eigenhaftung auf den aufzubringenden Werkstoffen aufweist.
Trennwandsystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtnaht in Fugen quetschbar ist.
Trennwandsystem nach einem der o. g. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtnaht in einer in den Rand- oder Eckbereichen der Scheiben oder Profile vorgesehenen Führungsnut verläuft.
Trennwandsystem nach einem der o. g. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtnaht schlangen- oder zickzackförmig ausgebildet ist.
Trennwandsystem nach einem der o. g. Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtnaht in Abhängigkeit von der Untergrund- oder Wandbeschaffenheit mehrfach nebeneinander verläuft oder zueinander versetzt angeordnet ist.