Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Montage ein- oder mehrlagiger Membranen an vorzugsweise ortsfesten
Gebäuden gemäß Anspruch 1 bzw. Anspruch 5.
Unter Membrane versteht man in diesem Zusammenhang ein aus
flexiblem und gegebenenfalls verstärktem Kunststoff bestehendes
Bauteil, das beispielsweise zur Bildung von Dachflächen
verwendet werden kann. Die wulstartige Randverdickung wird bei
derartigen Membranen als Kederrand bezeichnet.
Bei der Befestigung von Membranen, die einlagig oder mehrlagig
als beispielsweise mit Luft füllbare Membrankissen ausgeführt
werden können, an vorzugsweise ortsfesten Bauteilen bzw. Gebäuden,
ist es erforderlich, eine höhenversatzfreie Anschlussebene
zu schaffen. Dies ergibt insbesondere bei in mehreren
Ebenen gekrümmten Strukturen Probleme, da sich durch das
Aneinanderstoßen von üblicherweise geradlinig ausgebildeten
Bauteilen zur Erzeugung der gewünschten Oberflächen gerade
diese Höhen- und/ oder Winkelversätze ergeben.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Montage ein- oder mehrlagiger Membranen
an vorzugsweise ortsfesten Gebäuden zu schaffen, mit
denen auch beim Auftreten von Versätzen zwischen Bauteilen eine
einwandfreie, insbesondere faltenfreie und glattflächige
Spannung der Membran möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches
1 bzw. des Anspruches 5.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Aufgabe dadurch
gelöst, dass vor dem Anbringen der Membran zunächst ein
Höhen- und/ oder Winkelversatzausgleich zwischen den Bauteilen des
Gebäudes erfolgt. Dieser Ausgleich wird durch Anbringung von
Versatzausgleichsprofilen an den Bauteilen, aus denen das Gebäude
aufgebaut ist, erreicht. Hierdurch ergibt sich unter anderem
der Vorteil einer Montageerleichterung für das Versatzausgleichsprofil,
da zum Zeitpunkt dessen Montage das Membranelement
noch nicht positioniert ist, so dass die Bereiche,
an denen das Versatzausgleichsprofil zu montieren ist, frei
zugänglich sind.
Nach diesem Verfahrensschritt erfolgt eine Vormontage der Membran
an einem vom Versatzausgleichsprofil noch getrennten Membranhalteprofil.
Dies ergibt unter anderem den Vorteil, dass
die Membran nach der Vormontage leichter handhabbar ist, da
das Membranhalteprofil zu diesem Zeitpunkt insbesondere als
Handlinghilfe dient.
Nach diesem Verfahrensschritt wird das Membranhalteprofil lagerichtig
am Versatzausgleichsprofil durch Positionierung in
Längsrichtung angeordnet, so dass vorzugsweise die Verschraubung
in Sacklöchern des Versatzausgleichsprofiles möglich ist.
Anschließend wird ein Rinnenabdichtstreifen in das Membranhalteprofil
eingesetzt und danach wird das Membranhalteprofil am
Versatzausgleichsprofil durch Erzeugung eines Anpressdruckes
zwischen diesen Teilen endgültig fixiert.
Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass die Aufbringung des Anpressdruckes
zu einer Klemmwirkung der Profile vorzugsweise
auf den planen Membranrand führt, was im Montagezustand der
Membran die Aufnahme von sich in Membranrandrichtung aufbauenden
Kräften erleichtert. Ferner wird durch das Aufbringen eines
Anpressdruckes zwischen den Profilen die Wasserdichtigkeit
einschließlich eines Verschlusses von Kapillaren im Bereich
von unvermeidlichen Schweißnähten (z.B. im Überlappungsbereich)
der Membran und des Rinnenabdichtstreifens erreicht.
Die Unteransprüche 2 bis 4 haben vorteilhafte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Inhalt.
Besonders einfach ist die Vormontage der Membran durch Einführen
des Kederrandes in eine Kedernut des Membranhalteprofiles
erreichbar, wobei es möglich ist, durch punktuelles Verformen
einer Haltezunge der Kedernut die Membran festzulegen. Diese
Haltezunge ist hierbei so dimensioniert, dass sie im verformten
Zustand die Längsverschieblichkeit in Membranrandrichtung
nicht behindert. Dies ermöglicht und vereinfacht unter Umständen
nötige Justierungsarbeiten.
Der Rinnenabdichtstreifen wird nach Anordnung am Membranhalteprofil
vorzugsweise zusätzlich am Bauteil fixiert, beispielsweise
an einem folien-beschichteten Blechstreifen verschweißt,
um ein Abheben dieses Rinnenabdichtstreifens bei Windsoglasten
zu vermeiden.
In Anspruch 5 ist eine Vorrichtung zur Montage ein- oder mehrlagiger
Membranen an vorzugsweise ortsfesten Gebäuden angegeben.
Unter Gebäuden im Sinne dieser Erfindung sind, wie gesagt,
vorzugsweise ortsfeste, jedoch auch mobile Gebäude oder
Aufbauten, wie beispielsweise auf Schiffen, zu verstehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich durch einen
zweiteiligen Aufbau ihres Befestigungsprofiles aus. Dieses Befestigungsprofil
weist ein Versatzausgleichsprofil auf, das
beispielsweise aus einem aus Metall bestehenden längsgestreckten
Blech bestehen kann, das an den Bauteilen des Gebäudes vor
Anordnung der Membran angebracht wird. Das Versatzausgleichsprofil
ist hierbei so aufgebaut, dass sowohl Höhen- als auch
Winkelversätze durch Einstellung der Relativlage des Versatzausgleichsprofils
zu dem jeweiligen Montagebereich am Gebäude
bzw. den Bauteilen des Gebäudes erreichbar ist.
Das Befestigungsprofil der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist
ferner ein Membranhalteprofil auf, das ein selbständiges Bauelement
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist und vor der Endmontage
getrennt vom Versatzausgleichsprofil vorliegt. Dadurch
wird es möglich, zunächst das Versatzausgleichsprofil an der
jeweiligen Struktur zu montieren und das Membranhalteprofil
für eine Vormontage an der Membran zu verwenden, wodurch sich
erhebliche Vereinfachungen beim gesamten Montagevorgang ergeben.
Ferner ermöglicht dieser zweiteilige Aufbau das Überbrükken
von Dehnungsfugen durch Anordnen der beiden Profile zu
beiden Seiten der Fuge.
Die Unteransprüche 6 bis 15 haben vorteilhafte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Inhalt.
Hervorzuheben ist insbesondere das Vorsehen einer Kedernut für
den Kederrand der Membran, in der dieser Kederrand zum Zwecke
der Vormontage eingeführt werden kann. Die Fixierung des Kederrandes
erfolgt vorzugsweise durch punktuelles Verformen einer
Haltezunge, welche so dimensioniert ist, dass sie im verformten
Zustand die Längsverschieblichkeit in Membranrandrichtung
nicht behindert.
Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform des Membranhalteprofiles
sieht eine Positionshaltenase einer unterhalb
der Kedernut angeordneten Haltenut vor. In dieser Haltenut
kann ein Rinnenabdichtstreifen fixiert werden, dessen Lebensdauer
geringer ist als diejenige der Membran. Daher ist es erforderlich,
in gewissen Abständen den Rinnenabdichtstreifen
auszuwechseln. Dies kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durch Auftrennen des Rinnenabdichtstreifens und durch leichtes
Lösen des Membranhalteprofils vom Versatzausgleichsprofil erfolgen,
so dass sich die Haltenut für den Rinnenabdichtstreifen
etwas öffnet, so dass dieser aus der Haltenut herausgezogen
werden kann. Die Positionshaltenase hält hierbei die in
die Kedernut eingeführte Membran zurück, so dass die Haltenut
beim Austausch des Rinnenabdichtstreifens zu dessen einfacher
Entnahme sicher aufgehalten werden kann. Nach Einlegen eines
neuen Rinnenabdichtstreifens kann dann das Membranhalteprofil
ohne Demontage der gesamten Vorrichtung und insbesondere ohne
Demontage der Membran wieder am Versatzausgleichsprofil fixiert
werden, so dass sowohl eine sichere Halterung der Membran
als auch die Dichtigkeit der gesamten Anordnung auch nach
Auswechseln des Rinnenabdichtstreifens sichergestellt ist.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematisch vereinfachte
Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur
Fixierung einer Membran 2 an einem schematisch stark vereinfacht
dargestellten Gebäude 3.
Wie die Figur verdeutlicht, weist die Vorrichtung 1 ein zweiteiliges
Befestigungsprofil 4 auf. Das Befestigungsprofil 4
wiederum weist ein Versatzausgleichsprofil 5 und ein an diesem
befestigbares, jedoch auch demontierbar angebrachtes Membranhalteprofil
6 auf.
Das Versatzausgleichsprofil 5 kann beispielsweise als langgestreckter
Blechstreifen ausgebildet sein, der im Beispielsfalle
an seinem der Membran 2 zugewandten Rand einen abgerundeten
Auflageabschnitt aufweist, der eine Führung der Membran 2 ermöglicht,
wobei die Rundung des Auflageabschnittes 9 sicherstellt,
dass die Membran 2 nicht auf scharfkantigen Bereichen
aufliegt, um eine Verletzung der Membran 2 zu verhindern.
Das Versatzausgleichsprofil 5 weist ferner eine Befestigungseinrichtung
8 auf, die im in der Figur dargestellten Montagezustand
durch ein Langloch 7 des Profils 5 hindurch an einem
Befestigungsabschnitt 19 des Gebäudes 3 fixiert ist. Wie die
Figur darstellt, ist bei der besonders bevorzugten Ausführungsform
die Befestigungseinrichtung 8 als eine Verschraubung
(z.B. Gewindebolzen, Unterlegscheibe, Mutter) ausgeführt. Das
Langloch 7 ermöglicht den unter Umständen erforderlichen Ausgleich
eines Höhen- und/ oder Winkelversatzes der Bauteile untereinander
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 1, was in
der Figur durch den Doppelpfeil W symbolisiert ist.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Langlochanordnung an
der Struktur selber, wie beispielsweise dem Befestigungsabschnitt
19 gemäß der dargestellten Ausführungsform vorzusehen.
Das Membranhalteprofil 6 weist bei der dargestellten Ausführungsform
einen streifenartig ausgebildeten und ebenen Befestigungsabschnitt
20 auf, der mit einer Fixierungseinrichtung
16 versehen ist, die beispielsweise in Form einer Verschraubung
(z.B. einer Mehrzahl von Gewindebolzen) ausgebildet sein
kann, die durch entsprechende Ausnehmungen im Fixierungsabschnitt
20 hindurchgeführt werden und in mit Gewinde versehene
Sacklöcher 21 des Versatzausgleichsprofiles 5 eingeschraubt
werden können. Dies ist in der Figur beispielhaft dargestellt.
Ferner weist das Membranhalteprofil 6 einen mit dem Fixierungsabschnitt
20 einstückig ausgebildeten Membranhalteabschnitt
21 auf, der bei der dargestellten Ausführungsform eine
Kedernut 10 umfasst. Die Kedernut 10 wiederum ist mit einer
verformbaren Haltezunge 11 versehen. Wie in der Figur dargestellt,
kann der Kederrand 22 der Membran 2 in die Kedernut 10
eingesetzt werden, was gemäß den Prinzipien der Erfindung vor
der Montage am Versatzausgleichsprofil 5 stattfindet. Nach dem
Einführen des Kederrandes 22 in die Kedernut 10 kann die verformbare
Haltezunge 11 beispielsweise durch punktuelles Verformen
in die Haltestellung gemäß der Darstellung der Figur
verformt werden, so dass eine noch längsverschiebliche Sicherung
der Membran 2 am Membranhalteprofil 6 erreichbar ist.
Oberhalb der Kedernut 10 ist bei der dargestellten Ausführungsform
eine Haltenut 14 angeordnet, unterhalb der eine Positionshaltenase
15 angeordnet ist. Die Haltenut 14 dient zum
Einlegen eines Rinnenabdichtstreifens 18, der dazu dient, die
zwischen den Vorrichtungen 1 entstehende Rinne 23 abzudichten.
Hierzu ist ergänzend hervorzuheben, dass aufgrund der vereinfachten
Darstellung in der Figur lediglich eine Vorrichtung 1
dargestellt ist, bei größeren Bauteilen natürlich üblicherweise
eine Mehrzahl derartigen Vorrichtungen 1 vorgesehen sein
muss, so dass auf dem rechts von der Mittellinie M der Rinne
23 liegenden Abschnitt eine weitere Vorrichtung 1 anzuordnen
ist, die in der gleichen Art und Weise wie die in der Figur
sichtbare Vorrichtung 1 aufgebaut ist.
Auf der der Haltenut 14 gegenüberliegenden Seite ist am Versatzausgleichsprofil
5 eine Aufnahmeausnehmung 12 für ein Gummiprofil
13 vorgesehen, das sowohl zur Abdichtung wie auch zur
Erhöhung der Klemmwirkung zwischen den Profilen 5 und 6 im
Endmontagezustand der Vorrichtung 1 dient.
Ferner weist die Vorrichtung 1 einen folienbeschichteten Fixierungsstreifen
17 auf, der zur Montage in je nach Anwendungsfall
geeigneten Abständen unter dem Membranhalteprofil 5
mit Hilfe von Fixierkeilen festgelegt wird. Auf diesen Fixierungsstreifen
17 kann der Rinnenabdichtstreifen 18 vor seiner
im Bereich der Mittellinie M stattfindenden Verbindung mit dem
anschließenden Rinnenabdichtstreifen verschweißt werden (s.
Verschweißung 25), so dass sichergestellt ist, dass der Rinnenabdichtstreifen
bei Windsoglasten nicht abhebt.
Die Darstellung der Figur verdeutlicht ferner die Funktion der
eingangs erläuterten Positionshaltenase 15, da sie erkennen
lässt, dass diese Haltenase 15 den Membranrand in Richtung auf
das Versatzausgleichsprofil 5 drückt, so dass zum Auswechseln
des Rinnenabdichtstreifens 18 sichergestellt ist, dass die
Haltenut 14 nach einem leichten Lösen der Fixierungseinrichtung
16 offengehalten werden kann, damit der alte Rinnenabdichtstreifen
entfernt und ein neuer eingesetzt werden kann.
Danach kann die Fixierungseinrichtung 16 wieder in den Endzustand
vorgespannt werden, ohne dass die Membran 2 demontiert
werden müsste.
Schließlich zeigt die Figur eine Wärmedämmung 24, die zwischen
Fixierungsstreifen 17 und dem Gebäude 3 angeordnet ist.
Bezugszeichenliste
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Membran
- 3
- Gebäude
- 4
- Befestigungsprofil
- 5
- Versatzausgleichsprofil
- 6
- Membranhalteprofil
- 7
- Langloch
- 8
- Befestigungseinrichtung
- 9
- Auflageabschnitt
- 10
- Kedernut
- 11
- Haltezunge
- 12
- Aufnahmeausnehmung
- 13
- Gummiprofil
- 14
- Haltenut
- 15
- Positionshaltenase
- 16
- Fixierungseinrichtung
- 17
- Fixierungsstreifen
- 18
- Rinnenabdeckstreifen
- 19
- Befestigungsabschnitt
- 20
- Befestigungsabschnitt
- 21
- Sackloch
- 22
- Kederrand
- 23
- Rinne
- 24
- Wärmedämmung
- 25
- Verschweißung
- M
- Mittellinie