Die Erfindung betrifft eine Brennkammeranordnung für eine Gasturbine
mit einer Vielzahl von in einem gemeinsamen, in einen
Turbinenraum führenden Ringspalt mündenden Einzelbrennkammern,
wobei den Einzelbrennkammern Brenner vorgeschaltet
sind, die mit den Einzelbrennkammern durch ein Außengehäuse
hindurch verbunden sind. Die Erfindung betrifft weiterhin eine
Gasturbine mit einer solchen Brennkammeranordnung.
Derartige Brennkammeranordnungen für Gasturbinen sind im
stand der Technik bekannt. Ein in den Brennern gezündetes Gemisch
aus einem sauerstoffhaltigen Brenngas und einem Treibstoff
wird in den Brennkammern verbrannt und die expandierenden
Heißgase werden durch die Übergangsabschnitte der Einzelbrennkammern
in Richtung des Turbinenraums und der darin befindlichen
Anordnung aus Leitschaufeln und Laufschaufeln umgelenkt.
Dabei werden die in den für gewöhnlich kreiszylindrisch
aufgebauten Eingangsabschnitten der Einzelbrennkammern
generierten Heißgasströme mit kreisförmigem Querschnitt durch
die Übergangsabschnitte in einen Heißgasstrom mit kreisringsegmentförmigem
Querschnitt überführt und schließlich zu
einem kreisförmigen Heißgasstrom zusammengeführt. Dieser
tritt durch den Ringspalt in den Turbinenraum ein und treibt
die Laufschaufeln der Gasturbine an.
Die bei der Verbrennung des Brenngas/Treibstoff-Gemisches
freigesetzte Wärme führt zu einer stärken Erwärmung der Einzelbrennkammern,
die eine intensive Kühlung in diesem Bereich
erforderlich macht. Hierzu werden im Stand der Technik verschiedene
Kühlprinzipien vorgeschlagen. Bei einer in der US
4,719,748 gezeigten Brennkammeranordnung ist die gesamte Einzelbrennkammer
mit einem doppelschaligen Gehäuse ausgebildet,
wobei zwischen den einzelnen Gehäuseschalen ein Luftspalt belassen
ist. Durch Öffnungen in der äußeren Gehäuseschale
strömt ein Kühlfluid in den zwischen den Gehäuseschalen belassenen
Zwischenraum ein und prallt auf die innere Schale
der Einzelbrennkammer auf. Hierbei wird bereits ein erster
Kühlungseffekt bewirkt, welcher als Prahlkühlung bezeichnet
wird. Im weiteren Verlauf durchströmt das Kühlfluid den zwischen
den Gehäuseschalen belassenen Zwischenraum und sorgt
für eine konvektive Kühlung. Dieses Konzept wird wegen der
durchgehend zweischaligen Ausbildung der Brennkammerwandung
auch als geschlossene Kühlung bezeichnet.
Ein anderes Konzept ist die sogenannte offene Kühlung, bei
der die Einzelbrennkammern mit einer einfachen Wandung ausgebildet
sind. Kühlfluid strömt offen an den Einzelbrennkammern
vorbei und bewirkt einen Kühleffekt. Dadurch, daß die Einzelbrennkammern
mit einer einfachen Wandung ausgestaltet sind,
wird der Kühlfluidstrom nicht gerichtet und definiert geführt,
was eine insgesamt geringere Kühleffizienz bewirkt.
Andererseits ist eine solche Ausbildung der Einzelbrennkammern
konstruktiv einfacher und bedingt einen geringeren Aufwand.
Aus dem jüngeren Stand der Technik ist es auch bekannt,
Mischformen zwischen offener und geschlossener Kühlung bei
den Einzelbrennkammern anzuwenden. Dabei werden die Einzelkammern
über weite Bereiche offen gekühlt, lediglich in einem
ein Außengehäuse durchragenden Bereich wird durch Anordnung
einer zweiten, die erste Wandung unter Belassung eines Zwischenraumes
umgebenden Wandung ein geschlossen zu kühlender
Bereich geschaffen. Zwar sind bei diesem Konzept die verwendeten
Einzelbrennkammern konstruktiv nach wie vor einfach gestaltet,
jedoch ist der verbesserte Kühleffekt durch einen
sehr kleinen quasi geschlossen gekühlten Bereich nicht so erheblich,
wie es wünschenswert wäre.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Brennkammeranordnung der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß
bei konstruktiv einfach gestalteten Einzelbrennkammern die
Kühleffizienz erheblich gesteigert werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, bei
einer Brennkammeranordnung der eingangs genannten Art zumindest
einen an einer dem Turbinenraum zugewandten Seite des
Turbinenaußengehäuses angeordneten, sich radial in Richtung
des Turbinenraumes erstreckenden Stutzen vorzusehen, der einen
Abschnitt zumindest einer Einzelbrennkammer unter Belassung
eines Spaltraumes zumindest teilweise umgibt.
Der erfindungsgemäß am Turbinenaußengehäuse angeordnete, sich
radial in Richtung des Turbinenraumes erstreckende mindestens
eine Stutzen umgibt einen im Inneren des Turbinenaußengehäuses
gelegene Abschnitt wenigstens einer Einzelbrennkammer und
beläßt zwischen der Wandung der Einzelbrennkammer und dem
Stutzen einen Spaltraum. In diesen Spaltraum kann ein Kühlfluid
einströmen und aufgrund des definierten Strömungskanals
eine effektivere konvektive Kühlung in diesem Bereich bewirken.
Die Einzelbrennkammer selbst bleibt dabei unverändert
einfach in ihrem Aufbau, eine Verkomplizierung der Konstruktion
der Einzelbrennkammer selbst ist nicht erforderlich. Auf
diese Weise wird der quasi geschlossen gekühlte Bereich der
Einzelbrennkammer in das Innere des Turbinenaußengehäuses
hinein in Richtung Turbinenraum verlängert, die Kühleffizienz
wird spürbar verbessert.
Dabei kann der Stutzen gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung in Umfangsrichtung der Einzelbrennkammer
geschlossen ausgebildet sein, so daß sich über den gesamten
Umfangsbereich der Einzelbrennkammer in dem Abschnitt, in dem
der erfindungsgemäße Stutzen in das Innere des Außengehäuses
der Gasturbine hineinragt quasi geschlossen gekühlt wird.
Gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung setzt sich
die Einzelbrennkammer aus einem im wesentlichen zylindrisch
geformten, dem Brenner nachgeschalteten Eingangsabschnitt und
einem in einen Kreisringsektor überblendenden Übergangsabschnitt
zusammen, wobei der Stutzen zumindest den Eingangsabschnitt
teilweise umgibt. Der Eingangsabschnitt ist wegen
seiner Nähe zum Brenner ein thermisch besonders belastetes
Element der Einzelbrennkammer, so daß die Möglichkeit einer
quasi geschlossenen Kühlung, die aufgrund des erfindungsgemäß
vorgesehenen Stutzens in diesem Bereich gegeben ist, eine erhebliche
Verbesserung der Kühlung der Einzelbrennkammer mit
vergleichsweise geringeren Aufwand an Kühlfluid darstellt.
Ein geringer Aufwand an Kühlfluid steigert die Wirtschaftlichkeit
der Gasturbine insgesamt, und in den Fällen, in denen
das Kühlfluid gleichzeitig als Brenngas verwendet wird,
wird zugleich die Effizienz der Gasturbine gesteigert. Bei
einer kreiszylindrischen Ausbildung des Eingangsabschnittes
ist gemäß einer weiteren Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
daß der Stutzen eine kreisförmige Querschnittsfläche
aufweist und konzentrisch um dem kreiszylindrisch ausgebildeten
Eingangsabschnitt angeordnet ist. So ergibt sich ein in
Umfangsrichtung des Eingangsabschnittes gleichmäßiger
Spaltraum, welcher eine gleichmäßige Verteilung des Kühlfluidstroms
und damit eine gleichmäßige Kühlung in diesem Bereich
ermöglicht.
Um den Bereich mit einer quasi geschlossenen Kühlung noch
weiter zu vergrößern, wird gemäß einer weiteren vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß an dem Stutzen
mindestens eine zungenartige Verlängerung ausgebildet ist,
die sich entlang einer bezüglich des Ringspaltes tangentialen,
abgeflachten Seite des Übergangsabschnittes der Einzelbrennkammer
unter Belassung eines Zwischenraumes zu diesem
erstrecken. Durch die Anordnung einer derartigen Zunge wird
das zur Kühlung verwendete Kühlfluid noch früher in einen definierten
Raum gelenkt und kann effektiver zu einer konvektiven
Kühlung der Einzelbrennkammer beitragen. Dabei ist es zur
Schaffung eines ausreichenden Einströmbereiches in den Zwischenraum
von Vorteil, wenn sich die an den Stutzen angeformte,
zungenartige Verlängerung in Richtung des Ringspaltes
bzw. des Turbinenraumes verjüngt.
Um die erfindungsgemäß vorgesehenen Stutzen so weit wie möglich
in Richtung des Turbinenraumes zu verlängern, wird gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Stutzen an der Stelle, an der er mit einem Stutzen
für eine benachbarte Einzelbrennkammer zusammenstößt Ausnehmungen
aufweist, die einen im wesentlichen dichten Übergang
zu korrespondierenden Ausnehmungen des benachbarten
Stutzens bilden.
Eine Gasturbine mit einer Brennkammeranordnung gemäß den vorigen
Ausführungen ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den nachfolgend geschilderten Ausführungsbeispielen anhand
der beigefügten Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in geschnittener Ansicht einen Abschnitt einer Gasturbine
mit einer erfindungsgemäßen Brennkammeranordnung,
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt
aus einer erfindungsgemäßen Brennkammeranordnung,
gesehen aus Richtung des Turbinenraumes, wobei einige
der gezeigten erfindungsgemäßen Stutzen gemäß
einem alternativen Ausführungsbeispiel mit zungenartigen
Verlängerungen versehen sind, und
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt
aus einer erfindungsgemäßen Brennkammeranordnung,
gesehen aus Richtung der Brenner, wobei einige der
gezeigten, erfindungsgemäßen Stutzen mit zungenartigen
Verlängerungen ausgebildet sind.
In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
In Figur 1 ist in geschnittener Ansicht ein Ausschnitt aus
einer Gasturbine mit einer erfindungsgemäßen Brennkammeranordnung
1 eingezeigt. Die Brennkammeranordnung 1 setzt sich
zusammen aus einer Vielzahl von Einzelbrennkammern 3, welche
kranzartig angeordnet sind und in einem gemeinsamen Ringspalt
13 münden. Der Ringspalt 13 wiederum mündet in einem Turbinenraum
2, in welchem sich schematisch angedeutete Leitschaufeln
und Laufschaufeln der Turbine befinden.
Den Einzelbrennkammern 3 sind jeweils Brenner 6 vorgeschaltet.
Diese dienen der Zündung eines Gemisches aus einem sauerstoffhaitigen
Brenngas und einem Treibstoff, welches in den
Einzelbrennkammern 3 weiter verbrennt. Die Einzelbrennkammern
3 setzen sich dabei aus einem sich an den Brenner 6 anschließenden
Eingangsabschnitt 4 und einem den Eingangsabschnitt 4
in Richtung des Ringspaltes 13 überleitenden Übergangsabschnitt
5 zusammen. Die Brenner 6 sind mit den Einzelbrennkammern
3 durch ein Turbinenaußengehäuse 7 hindurch verbunden.
Ausgehend von dem Turbinenaußengehäuse 7 in Richtung des
Turbinenraums 2 kann ein Stutzen 8 erkannt werden, welcher
sich konzentrisch um den kreiszylinderisch ausgebildeten Eingangsabschnitt
4 der Einzelbrennkammer 3 erstreckt. Zwischen
dem Stutzen 8 und dem Eingangsabschnitt 4 der Einzelbrennkammer
3 ist dabei ein Spaltraum 9 belassen, welcher von einem
Kühlfluid durchströmt werden kann. An dem Eingangsabschnitt 4
der Einzelbrennkammer 3 sind dabei entlang des Umfangs verteilt
Rippen 10 angeformt, mit welchen sich die Einzelbrennkammer
3 an dem Stutzen 8 abstützt. Die Rippen 10 sind im gezeigten
Ausführungsbeispiel an der Einzelbrennkammer 3 angeformt,
sie können jedoch auch an dem Stutzen 8 angeformt sein
und sich in Richtung der Einzelbrennkammer 3 erstrecken.
Eine Ausnehmung 11 ist an der Seite des Stutzens 8 zu erkennen,
an welcher sich ein benachbarter Stutzen einer nebenliegenden
Einzelbrennkammer anschließt. Um die Einzelbrennkammern
3 in einen gemeinsamen Ringspalt 13 zu überführen, sind
die Einzelbrennkammern jeweils unter einem Winkel zueinander
angeordnet. Dadurch wird der Abstand zwischen den Einzelbrennkammern
ausgehend von dem Brenner 6 in Richtung des
Ringspaltes 13 verringert, so daß die zylinderförmigen Stutzen
8 ab einer bestimmten Erstreckung in Richtung des Ringspaltes
13 aneinander stoßen. An dieser Stelle sind die Ausnehmungen
11 angeordnet, um die Stutzen 8 noch weiter in
Richtung des Ringspaltes 13 nach innen verlängern zu können.
Entlang des Randes der Ausnehmungen 11 liegen benachbarte
Stutzen 8 aneinander an und können zur Abdichtung miteinander
verbunden, beispielsweise verschweißt, sein.
Die erfindungsgemäß angeordneten Stutzen 8 bilden mit ihrem
Spaltraum 9 einen Strömungskanal für ein Kühlfluid. Das in
dem Strömungskanal quasi geschlossen geführte Kühlfluid trägt
aufgrund des definierten Strömungskanals effektiv zu einer
konvektiven Kühlung der Einzelbrennkammern 3 in den von dem
Stutzen 8 überdeckten Bereich bei.
In Figur 1 sind weiterhin zwei einander gegenüberliegende,
tangential bezüglich des Ringspalts 13 verlaufende zungenartige
Verlängerungen 12a und 12b zu erkennen, die unter Belassung
eines Spaltraumes entlang des Übergangsabschnittes 5 der
Einzelbrennkammer 3 geführt sind. Diese zungenartige Verlängen
12a und 12b stellen eine vorteilhafte Weiterbildung der
Erfindung dar, sind jedoch optional. Sie führen zu einer weiteren
Vergrößerung des quasi geschlossen gekühlten Bereichs
der Einzelbrennkammer 3 und damit zu einer weiteren Verbesserung
der Kühleffizienz. Eine Grundversion einer erfindungsgemäßen
Brennkammeranordnung kann jedoch ohne die zungenartigen
Verlängerungen 12a und 12b lediglich mit den Stutzen 8 verwirklicht
werden.
In den Figuren 2 sowie 3 sind perspektivisch aus unterschiedlichen
Blickrichtungen Ausschnitte aus erfindungsgemäß ausgebildeten
Brennkammeranordnungen gezeigt. Dabei sind zur Verdeutlichung
der unterschiedlich Ausgestaltungsvarianten mit
und ohne zungenartige Verlängerungen 12a bzw. 12b nur einige
der die Einzelbrennkammer 3 zumindest im Eingangsabschnitt 4
umgebenden Stutzen 8 mit den zungenartigen Verlängerung 12a
bzw. 12b dargestellt. In Figur 2 ist darüber hinaus mit Hilfe
von Pfeilen der Verlauf der Strömung 14 eines Kühlmittelfluids
aus dem offen gekühlten Bereich in Richtung der Spalträume
unterhalb der zungenartigen Verlängerungen 12a und
nachfolgend unterhalb der Stutzen 8 dargestellt. Zu erkennen
ist auch, daß die zungenartigen Verlängerungen 12a bzw. 12b
sich in Richtung des in den Spaltraum überleitenden Austrittes
aus den Übergangsabschnitt 5 der Einzelbrennkammern 3 hin
verjüngen. Hierdurch wird eine ausreichend große Eintrittsfläche
für den Kühlfluidstrom gewährleistet.
Zu erkennen ist, daß mit der erfindungsgemäßen Brennkammeranordnung
1 ein quasi geschlossen gekühlter Bereich der Einzelbrennkammern
geschaffen wird, in welchem eine Kühlung der
Einzelbrennkammern mit hoher Effizienz möglich ist. Dabei
sind die Einzelbrennkammern weiterhin von einfacher Konstruktion,
eine aufwendige doppelwandige Ausführung der Einzelbrennkammern
ist nicht erforderlich. Mit der Erfindung wird
so ein einfaches Mittel angegeben, eine einfache Brennkammeranordnung
mit der Möglichkeit einer hoch effizienten Kühlung
zu schaffen.