Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für
die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere von Wertpapieren wie Banknoten,
Schecks usw.
Bei der Bearbeitung von Banknoten wird ein Stapel von Banknoten in ein
Eingabefach eingelegt von wo aus die Banknoten vereinzelt werden. Die
vereinzelten Banknoten werden an ein Transportsystem übergeben, von
Sensoren überprüft und in Abhängigkeit von der Überprüfung Ausgabefächern
zugeordnet. Die Banknoten werden dabei auf Echtheit, Verschmutzung,
Beschädigung usw. geprüft und abhängig davon in die verschiedenen
Ausgabefächer sortiert. Banknoten die nicht eindeutig oder fehlerfrei erkannt
wurden, werden in ein besonderes Ausgabefach, ein Rückweisungsfach
sortiert.
Bei der Bearbeitung von verschiedenen Gruppen von Banknoten, die verschiedene
Einzahlungen entsprechen, welche von verschiedenen Einzahlern
stammen können, werden die verschiedenen Einzahlungen mittels Trennkarten
getrennt. Die Trennkarten werden zwischen die verschiedenen Einzahlungen
eingelegt um diese zu trennen. Die Trennkarten können dabei am
Anfang, am Ende oder am Anfang und am Ende der die jeweilige Einzahlung
bildenden Gruppe von Banknoten angeordnet sein. Die Trennkarten
können Informationen beispielsweise über den Einzahler und/oder über die
Einzahlung enthalten. Weiterhin sind die Trennkarten derart gestaltet, daß
sie bei der Bearbeitung von den Sensoren der Banknotenbearbeitungsmaschine
automatisch erkannt werden. Wird eine Trennkarte erkannt, kann die
Banknotenbearbeitungsmaschine die zugeordnete Gruppe von Banknoten
bearbeiten und die entsprechende Einzahlung abrechnen und verbuchen.
Bei der Bearbeitung von Blattgut kommt es jedoch immer wieder zu fehlerhaften
Bearbeitungsvorgängen, die durch Störungen wie Stauungen oder
sonstige Betriebsstörungen entstehen. Dabei kann es auch zu Vermischungen
von Blattgut kommen, das aus unterschiedlichen Gruppen von Blattgut
stammt, bzw. zu einer Änderung der Reihenfolge des zu bearbeitenden
Blattguts. Um die Störungen, wie z. B. Stauungen, zu beseitigen sind umfangreiche
Eingriffe durch Bedienpersonen erforderlich, weil beispielsweise
das vor der Betriebsstörung bereits bearbeitete und abgerechnete Blattgut
von der Bedienperson so berücksichtigt werden muß, daß die vorgenommene
Abrechnung nicht verändert wird. Zudem muß die Bedienperson das bei
Betriebsstörungen anfallende Blattgut manuell sortieren. Eine derartige manuelle
Bearbeitung und Berücksichtigung bei der Abrechnung ist aber aufwendig
und sehr fehleranfällig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine
Vorrichtung für die Bearbeitung von Blattgut, insbesondere von Wertpapieren
wie Banknoten, Schecks usw. anzugeben, welche eine Bearbeitung des
Blattguts erlauben, wobei eine einfache, unkomplizierte, zeitökonomische
und wenig fehleranfällige Beseitigung von fehlerhaften Bearbeitungsvorgängen
ermöglicht werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1
und 7 gelöst.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß die Gültigkeit einer
erfolgreichen Überprüfung von Blattgut auch nach einer Betriebsstörung
unverändert vorliegt. Das Ergebnis einer Überprüfung von Blattgut, welche
vor einer Betriebsstörung erfolgreich durchgeführt wurde, wird deshalb
auch bei Vorliegen oder der Annahme einer Betriebsstörung bzw. nach der
Beseitigung der Betriebsstörung für alle Stücke des Blattguts beibehalten, die
sich in der Bearbeitung an einer Position nach dem Aussortieren des ungültig
geprüften Blattguts befinden.
Der Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, daß auf diese
Weise die Bearbeitung von Blattgut in einfacher, unkomplizierter Weise beschleunigt
wird, so daß die zeitökonomische und wenig fehlerhafte Bearbeitung
von Blattgut auch dann möglich ist, wenn die Bearbeitungsvorgänge an
sich fehlerhaft sind, weil sie z. B. durch Betriebsstörungen beeinflußt wurden.
In einer Weiterbildung ist es vorgesehen, daß ein verwendetes Transportsystem
in zwei Abschnitte aufgeteilt wird, die getrennt angetrieben werden
können.
Der Vorteil der Weiterbildung der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen,
daß auf Betriebsstörungen, die normalerweise nur in bestimmten, eng
begrenzten Bereichen des Transportsystems auftreten, selektiv reagiert werden
kann.
In anderen Weiterbildungen ist es vorgesehen Transporteinrichtungen zu
verwenden, welche das als gültig und ungültig geprüfte und nach einer Betriebsstörung
in Ausgabeeinheiten abgelegte Blattgut automatisch einer erneuten
Bearbeitung zuführen.
Der Vorteil dieser Weiterbildungen ist darin zu sehen, daß die Beseitigung
von Betriebsstörungen nahezu automatisch abgewickelt werden kann, weshalb
insbesondere fehleranfällige manuelle Sortier- und Bewertungsvorgänge
entfallen können.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand einer Figur.
Die einzige Figur zeigt einen prinzipiellen Aufbau einer Banknotenbearbeitungsmaschine
für die Bearbeitung von Blattgut.
Nachfolgend wird die Bearbeitung von Blattgut exemplarisch anhand der
Bearbeitung von Banknoten beschrieben. Die Banknoten können auch zusammengehörige
Gruppen von Blattgut bilden, die als Einzahlungen bezeichnet
werden. Die verschiedenen Einzahlungen sind durch Trennmittel,
beispielsweise Trennkarten voneinander getrennt. Für die Bearbeitung der
Banknoten bzw. verschiedenen Einzahlungen wird eine Banknotenbearbeitungsmaschine
verwendet.
Die Figur zeigt einen prinzipiellen Aufbau einer Banknotenbearbeitungsmaschine
100 für die Bearbeitung von Banknoten bzw. Einzahlungen. Die
Banknotenbearbeitungsmaschine 100 weist eine Eingabeeinheit 110 auf, in
welche die Banknoten bzw. Einzahlungen eingelegt werden. An die Eingabeeinheit
110 angeschlossen ist ein Vereinzeler 111, welcher einzelne Banknoten
sowie - falls vorhanden - die Trennkarten der Einzahlungen aus der
Eingabeeinheit 110 entnimmt und einzeln an ein Transportsystem 120 übergibt.
Das Transportsystem 120 transportiert die einzelnen Banknoten sowie
Trennkarten als Banknotenstrom durch eine Sensoreinrichtung 112, welche
mittels Sensoren Daten von den Banknoten ermittelt, die beispielsweise
Rückschlüsse auf Echtheit, Zustand, Stückelung usw. ermöglichen. Außerdem
werden in der Sensoreinrichtung 112 die Trennkarten erkannt und
eventuell auf der Trennkarte enthaltene Informationen werden durch die
Sensoreinrichtung 112 erfaßt. Die ermittelten Daten der Banknoten sowie die
erfaßten Informationen der Trennkarten werden an eine Steuereinrichtung
140 übergeben, welche die Daten und Informationen auswertet und damit
den weiteren Fluß der Banknoten bzw. Trennkarten durch die Banknotenbearbeitungsmaschine
100 steuert. Dazu wirkt die Steuereinrichtung 140 auf
Weichen 121 bis 124 ein, die Bestandteile des Transportsystems 120 sind und
es erlauben, die Banknoten bzw. Trennkarten nach vorgegebenen Kriterien
in Ausgabeeinheiten 130 bis 139 abzulegen. Die Ausgabeeinheiten 130 bis
139 können beispielsweise als Spiralfachstapler ausgebildet sein, welche die
abzulegenden Banknoten bzw. Trennkarten mittels rotierender Einheiten
130, 132, 134, 136, 138, die Spiralfächer aufweisen, in Ablagen 131, 133, 135,
137, 139 abstapeln. Die Bedienung der Banknotenbearbeitungsmaschine 100
wird mittels einer Ein-/Ausgabeeinrichtung 150 gesteuert, welche dazu z. B.
eine Anzeige sowie eine Tastatur aufweist.
Die Trennkarten können - wie bereits erwähnt - benutzt werden, um die
Grenzen verschiedener Einzahlungen (Deposits) bei der automatischen
Banknotenbearbeitung zu erkennen sowie um zurückgewiesenen Banknoten,
d. h. Banknoten die bei der Überprüfung durch Sensoreinrichtung 112
und Steuereinrichtung 140 als falsch oder fehlerhaft eingestuft worden sind
oder die nicht eingestuft werden konnten, voneinander abzugrenzen. Die
Trennkarten werden dann zusätzlich zusammen mit den falschen oder fehlerhaften
oder nicht einstufbaren Banknoten in eine Ausgabeeinheit 130,131
ausgegeben und abgelegt, die als Rückweisungseinheit verwendet wird.
Probleme bei der Bearbeitung von Banknoten bzw. Einzahlungen in der
Banknotenbearbeitungsmaschine 100 treten auf, wenn es zu Betriebsstörungen
wie Stauungen usw. kommt. Zur Erkennung von Betriebsstörungen
kann die Banknotenbearbeitungsmaschine 100 beispielsweise Detetkoren
161 bis 166 aufweisen, z. B. Lichtschranken. Die Lichtschranken 161 bis 166
sind entlang des Transportsystems 120 angeordnet und ermöglichen die
Überwachung der ordnungsgemäßen Bearbeitung des Stroms der Banknoten
bzw. Trennkarten in der Banknotenbearbeitungsmaschine 100 von der
Eingabeeinheit 110 bis zu den Ausgabeeinheiten 130 bis 139. Dazu werden
die Signale der Lichtschranken 161 bis 166 von der Steuereinrichtung 140
ausgewertet. Wird eine Betriebsstörung, z. B. ein Stau, erkannt oder vermutet,
stoppt die Steuereinrichtung 140 die weitere Bearbeitung der Banknoten
bzw. Trennkarten durch die Banknotenbearbeitungsmaschine 100. Dazu
wird insbesondere der Vereinzeler 111 und das Transportsystem 120 angehalten.
Die zu diesem Zeitpunkt in Bearbeitung befindlichen Banknoten (Banknotenstrom)
bzw. Trennkarten, d. h. die im Transportsystem 120 befindlichen
Banknoten bzw. Trennkarten, werden dabei in zwei Abschnitte T1, T2 entlang
des Transportsystems 120 eingeteilt. In einem ersten Abschnitt T1 entlang
des Transportsystems 120, vom Vereinzeler 111 bis zur Weiche 121 der
Rückweisungseinheit 130, 131, ist eine gesicherte Aussage über die Banknoten
des Banknotenstroms bzw. Trennkarten nicht möglich. In einem zweiten
Abschnitt T2 entlang des Transportsystems 120, nach der Weiche 121 der
Rückweisungseinheit 130, 131 bis zur letzten Ausgabeeinheit 138,139, ist
eine gesicherte Aussage über die Banknoten des Banknotenstroms möglich,
da es sich bei diesen um von der Sensoreinrichtung 112 erkannte und von
der Steuereinrichtung 140 abgerechnete Banknoten handelt. Alle nicht akzeptierten
Banknoten, d. h. Banknoten deren Überprüfung durch die Sensoreinrichtung
112 und die Steuereinrichtung 140 Anlaß zu Beanstandungen
irgendwelcher Art gaben, d. h. die fehlerhaft, falsch, fälschungsverdächtig
oder nicht erkennbar sind, wurden bereits - wie oben beschrieben - zusammen
mit eventuell benutzten Trennkarten in die Rückweisungseinheit 130,
131 ausgegeben oder befinden sich noch im ersten Abschnitt T1 des Transportsystems
120.
Wurde die Ursache für die Betriebsstörung erkannt und beseitigt, werden
die Banknoten bzw. Trennkarten im ersten Abschnitt T1 des Transportsystems
120 entnommen und einer erneuten Bearbeitung zugeführt, d. h. in die
Eingabeeinheit 110 eingelegt. Gleichzeitig können die Bankonten bzw.
Trennkarten aus der Rückweisungseinheit 130, 131 entnommen und mit den
Banknoten bzw. Trennkarten des ersten Abschnitts T1 des Transportsystems
120 erneut bearbeitet werden. Damit ist es möglich, die Bearbeitung der ursprünglich,
d. h. vor dem Auftreten der Betriebsstörung, in die Eingabeeinheit
110 eingelegten Banknoten bzw. Einzahlungen vollständig zu bearbeiten
und abzurechnen.
Die Banknoten im zweiten Abschnitt T2 des Transportsystems 120 werden
ebenfalls entnommen, müssen aber nicht mehr von der Sensoreinrichtung
112 überprüft werden, da sie - wie oben beschrieben - ordnungsgemäß bearbeitet
wurden, d. h. die Banknoten wurden erkannt, akzeptiert und abgerechnet.
Dies bedeutet, daß sie insbesondere bei einer Abrechnung der bearbeiteten
Banknoten bzw. Einzahlungen bereits ordnungsgemäß berücksichtigt
wurden, weshalb sie nicht nochmals abgerechnet werden dürfen. Die
entfernten Banknoten können nach Beendigung der Bearbeitung aller Banknoten
bzw. Einzahlungen nochmals in die Eingabeeinheit 110 eingelegt und
sortiert werden. Die bedeutet, daß die Banknoten nur entsprechend der gewählten
Sortierkriterien, z. B. der Denomination, untersucht und auf die
Ausgabeeinheiten 132 bis 139 verteilt werden, in denen sich die bereits zuvor
ordnungsgemäß bearbeiteten Banknoten befinden können.
Zur Entnahme der Banknoten bzw. Trennkarten kann es auch vorgesehen
sein, daß, nachdem die Bearbeitung - wie oben beschrieben - angehalten
wurde, nur das Transportsystem 120 von der Steuereinrichtung 140 in Gang
gesetzt wird. Davor betätigt die Steuereinrichtung 140 zusätzlich die Weiche
121 der Rückweisungseinheit 130, 131. Alle Banknoten bzw. Trennkarten im
ersten Abschnitt T1 des Transportsystems 120 werden somit in die Rückweisungseinheit
130, 131 befördert. Alle Banknoten im zweiten Abschnitt T2 des
Transportsystems 120 dagegen in die in Transportrichtung gesehen als letzte
angeordnete Ausgabeeinheit 138,139, die als Störungseinheit 138, 139 betrieben
wird. Die Banknoten bzw. Trennkarten in der Rückweisungseinheit
130, 131 und der Störungseinheit 138, 139 können dann wie oben beschrieben
weiter bearbeitet werden. Insbesondere kann es dazu vorgesehen sein,
daß die Rückweisungseinheit 130, 131 und/oder die Störungseinheit 138,
139 mit Transporteinrichtungen 170 und/oder 171 mit der Eingabeeinheit
110 verbunden sind, so daß die Banknoten bzw. Trennkarten in Rückweisungseinheit
130, 131 und/oder Störungseinheit 138, 139 in die Eingabeeinheit
110 befördert werden können, um sie erneut - wie oben beschrieben -
bearbeiten zu können.
Alternativ kann es vorgesehen sein, das Transportsystem 120 an der Stelle T
aufgeteilt und mechanisch entkoppelt wird. Die beiden Abschnitte T1 und
T2 des Transportsystems 120 können dann auch einzeln für sich betrieben
werden. Auf diese Weise können z. B. zuerst die im zweiten Abschnitt T2
befindlichen Banknoten in die Ausgabeeinheiten 132 bis 139, insbesondere in
die Störungseinheit 138, 139, transportiert und abgelegt werden. Anschließend
können die Banknoten bzw. Trennkarten des ersten Abschnitts T1 des
Transportsystems 120 in eine der Ausgabeeinheiten 130 bis 139, insbesondere
in die Rückweisungseinheit 130, 131, transportiert und abgelegt werden.
Die weitere Bearbeitung erfolgt wie oben beschrieben.
Eine weitere Alternative ergibt sich, falls bei der Erkennung oder Annahme
einer Betriebsstörung nur der Vereinzeler 111 angehalten wird. Das Transportsystem
120 kann in diesem Fall weiter betrieben werden. Die Banknoten
bzw. Trennkarten im ersten und zweiten Abschnitt T1 und T2 des Transportsystems
120 werden dann - wie oben beschrieben - in die Ausgabeeinheiten
130, 131 und 138, 139 transportiert und abgelegt. Wie oben beschrieben,
kann auch nur einer der Abschnitte T1 oder T2 weiter betrieben werden.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn in einem der Abschnitte
T1 oder T2 des Transportsystems 120 eine Stauung erkannt oder vermutet
wurde. Dieser Abschnitt T1 oder T2 wird dann zusammen mit dem Vereinzeler
111 von der Steuereinrichtung 140 angehalten. Die Banknoten bzw.
Trennkarten im anderen Abschnitt T2 oder T1 des Transportsystems 120
werden - wie oben beschrieben - in die Ausgabeeinheiten 130, 131 oder 138,
139 transportiert und abgelegt. Anschließend kann die Ursache der Betriebsstörung
im betroffenen Abschnitt T1 oder T2 beseitigt werden und die Bearbeitung
- wie oben beschrieben - fortgesetzt werden.