Die vorliegende Erfindung betrifft ein Leitsystem für Flugplatzbefeuerungsanlagen
zum Steuern, Regeln und/oder Überwachen
von Aktorik- und/oder Sensorikelementen von Flugplatzbefeuerungsgeräten.
Befeuerungsanlagen umfassen alle lichttechnischen Hilfen, die
einen sicheren Flugbetrieb und ein Rollen von Luftfahrzeugen
im Bereich eines Flughafens bei Dunkelheit und/oder schlechter
Sicht gewährleisten. Dabei wird unter anderem zwischen
Anflugbefeuerung, Gleitwinkelfeuer, Seitenreihenfeuer,
Schwellenfeuer, Start- und Landebahnfeuer, Rollbahnfeuer,
Kennfeuer, Gefahrenfeuer, Hindernisfeuer und Drehfeuer unterschieden.
Nach internationalen Richtlinien und Empfehlungen müssen
Flugplätze für den Betrieb bei Nacht oder schlechter Sicht
mit Flugplatzbefeuerungssystemen ausgerüstet sein. Beim Anflug,
bei der Landung, beim Start und während des Rollens
dienen Befeuerungsgeräte dem Piloten als optische Navigationshilfe.
Befeuerungsanlagen für Großflughäfen umfassen verschiedene
Befeuerungsgeräte, die der Markierung des Anflugsektors,
der Start- und Landebahnen, der Rollbahnen und Vorfelder
dienen. Des weiteren werden Zusatzeinrichtungen eingesetzt,
beispielsweise Rollbahnwegweiser, Einparkhilfen, Windrichtungsanzeiger
und dergleichen. Sowohl die Geräte als auch
die Anlagen sind getrennt schaltbar, wobei auch jede einzelne
Anlage unterschiedlich schaltbare Befeuerungsgeräte umfassen
kann. So umfasst die Anflug-Befeuerung beispielsweise Anflug-Blitzfeuer
zur optischen Hervorhebung von Anflug-Mittellinie
und Schwelle, Hochleistungsfeuer für Anflug, Schwelle und
Startbahnende, Präzisions-Anflug-Gleitwinkelfeuer für hohe
Lichtleistungen und scharfen Rot-Weiß-Übergang und dergleichen.
Die einzelnen Befeuerungsanlagen erstrecken sich in der Regel
über mehrere Kilometer und erfordern ein dementsprechendes
Kabelnetz. Die einzelnen Befeuerungsgeräte werden üblicherweise
seriell betrieben, um Intensitätsunterschiede der angeschlossenen
Befeuerungsgeräte am Leitungsanfang und Leitungsende
auszuschließen, die bei parallelbetriebenen Befeuerungsgeräten
aufgrund des bei diesen Kabellängen gegebenen hohen
Spannungsabfalls gegeben wären. Um eine Unterbrechung des
durch die in Serie geschalteten Verbraucher gebildeten Serienstromkreises
bei Ausfall eines einzigen Verbrauchers,
d.h. einer Lampe, zu verhindern, werden die einzelnen Lampen
jeweils über einen Lampen- oder Serienkreistransformator versorgt.
Die Lampentransformatoren zum Speisen der Lichtquellen
der Befeuerungsgeräte werden im Serienkreis in Reihe geschaltet
und mit einem konstanten Strom betrieben. Die Transformatoren
haben daher Stromwandlercharakter mit einem festen,
vorgebbaren Stromübersetzungsverhältnis.
Die Lichtstärke der Befeuerungsanlagen muss jederzeit an die
bei Start oder Landung der Flugzeuge herrschenden Sichtverhältnisse
angepasst werden können. Die Einstellung der Lichtstärke
wird dabei mittels Steuer- und Reglereinrichtungen
vorgenommen, die seitens der Befeuerungsanlagen neben Lampen
als Befeuerungsgeräte zur Verfügung stehen. Ein einmal eingestellter
Intensitätswert muss dabei unabhängig von Netzspannungsschwankungen
oder dem Ausfall einzelner Lampen im Serienkreis
konstant gehalten werden. Zur Konstanthaltung des
Stromes in Serienkreisen von Befeuerungsanlagen auf Flugplätzen
werden dabei Konstantstromregler eingesetzt, die neben
den obigen Forderungen internationale Richtlinien und
Empfehlungen und insbesondere landesspezifische Auflagen erfüllen
müssen. Neben diesen Steuer- und Reglereinrichtungen
umfassen Befeuerungsanlagen als Befeuerungsgeräte darüber
hinaus Lampenausfallmelde- und/oder Isolationsüberwachungseinrichtungen.
Lampenausfallmeldeeinrichtungen sorgen dafür,
dass der Ausfall von Lampen in Befeuerungsanlagen erkannt und
beseitigt werden kann. In der Regel werden unabhängig vom Serienkreisstrom
und dessen Kurvenform die einzelnen Lampenausfälle
in Thyristor geregelten Serienkreisen erkannt und
gemeldet. Die üblicherweise verwendeten Lampenausfallmeldeeinrichtungen
melden dabei die erste und alle weiteren ausgefallenen
Lampen einer Befeuerungsanlage.
Die in der Regel durch lange Kabelstrecken gekennzeichneten
Serienstromkreise für Flugplatzbefeuerungen, welche überwiegend
im Erdreich und in feuchten Schächten untergebracht
sind, können aufgrund hoher Betriebsspannungen derartiger
Stromkreise gegen Erde bei Defekten leicht zu Isolationsfehlern
führen. Die Folge derartiger Isolationsfehler ist bei
Doppelerdschluss die Reduzierung des Betriebsstromes und damit
der Lampenhelligkeit von Befeuerungsgeräten nahe des Fehlers,
was im Extremfall zum Ausfall der Lampen führt. Isolationsüberwachungseinrichtungen
erfassen den Isolationswiderstand
eines Flugplatzbefeuerungs-Serienstromkreises sowohl im
Betrieb als auch im abgeschalteten Zustand. Dabei wird eine
stabilisierte Gleichspannung unabhängig von der Betriebsspannung
in den Serienkreis eingespeist und über den resultierenden
Strom der Widerstand bestimmt. Der gemessene Widerstandswert
gibt dabei ein Fehlermaß, welches innerhalb von vorgebbaren
Grenzwerten eine Meldung zum Einleiten von Beseitigungsmaßnahmen
ausgibt.
Die verschiedenen Befeuerungsgeräte wie Konstantstromregler,
Lampenausfallmeldesysteme und Isolationsüberwachungssysteme
für Flugplatzbefeuerungen müssen eine Vielzahl von Signalen
zur Ansteuerung und Rückmeldung von Betriebszuständen mit der
Steuereinrichtung austauschen. Diese Signale müssen über Kabel
und entsprechende Steck- oder Klemmverbindungen den einzelnen
Befeuerungsgeräten seitens der Steuereinrichtung zur
Verfügung gestellt werden. Bisher mussten die Befeuerungsgeräte
über parallele Schnittstellen mit mehradrigen Kabeln und
entsprechenden Steck- oder Klemmverbindungen mit der zentralen
Steuereinrichtung bzw. vorgelagerten dezentralen Steuereinrichtungen
verbunden werden. Die Verbindung der einzelnen
Befeuerungsgeräte mit der Steuereinrichtung bedingt dabei einen
erheblichen Montage- und Materialaufwand. Dieser Montage-
und Materialaufwand erhöht sich insbesondere bei redundanter
Auslegung der Verbindungen zumindest um den Faktor 2, wobei
entsprechende Befeuerungsgeräte und Steuereinrichtungen über
entsprechende Signalein- beziehungsweise -ausgänge verfügen
müssen, die eine redundante Verbindung zulassen.
Zur Steuerung, Regelung und/oder Überwachung von Flugplatzbefeuerungsanlagen
seitens einer zentralen Steuereinrichtung,
beispielsweise seitens eines Towers, oder seitens dezentraler
Steuereinrichtungen, beispielsweise seitens der verschiedenen
Befeuerungsgeräte, in einer direkt vor Ort der Befeuerungsgeräte
angeordneten Warte, ist es erforderlich, sowohl mit den
Aktorik- und Sensorikelementen der Befeuerungsgeräte kommunizieren
zu können, als auch die Überwachungssignale aller Anlagenteile
bis runter auf Aktorik- und/oder Sensorikelementebene
entsprechend zu verknüpfen und anzuzeigen beziehungsweise
zu protokollieren. Dabei sind folgende Aufgaben vom Leitsystem
der Flugplatzbefeuerungsanlage zu leisten:
- die Ein- beziehungsweise Ausschaltung aller Aktorik-
und/oder Sensorikelemente der Flugplatzbefeuerungsgeräte,
- die Einstellung der erforderlichen Helligkeitsstufen der
Flugplatzfeuer von einer zentralen beziehungsweise einer
dezentralen Steuereinrichtung aus,
- die Rollführung mittels Sensoren, beispielsweise Induktionsschleifen
in den Rollbahnen,
- die Überwachung aller Aktorik- und/oder Sensorikelemente
der Flugplatzbefeuerungsgeräte und Anzeige der Betriebszustände
seitens einer zentralen und/oder einer dezentralen
Steuereinrichtung.
Dazu sind im einzelnen folgende Systemleistungen gefordert:
- Programmschaltungen der Befeuerung aufgrund einer vorgegebenen
Landerichtung eines Flugzeuges seitens einer
Steuereinrichtung der Flugsicherung,
- die Entgegennahme manueller Steuerbefehle seitens Eingabeeinheiten
der Steuereinrichtungen,
- Zulässigkeitsüberprüfungen sämtlicher Eingaben und Rückweisungen
unzulässiger Eingaben,
- die Anzeige aktivierter Funktionen,
- die Ansteuerung von Leistungseinheiten der Befeuerungsgeräte,
beispielsweise von Konstantstromreglern,
- die Überwachung der Betriebszustände einzelner Befeuerungsgeräte,
- die Auswertung von Meldungen angeschlossener Überwachungssysteme
wie Lampenausfallüberwachungssysteme, Isolationsüberwachungssysteme
sowie sonstiger Sensorikelemente,
- Eigenüberwachung des Leitsystems und der Kommunikationseinrichtungen,
wie Bussysteme und dergleichen,
- automatischer Wiederanlauf des Leitsystems nach Störungsbeseitigung
sowie Netzausfällen und dergleichen.
Zum Ein/Ausschalten der verschiedenen Einrichtungen wurden
bisher üblicherweise Schalter oder Taster und für die Anzeige
Leuchtdioden oder Glühlampen verwendet, welche mittels Parallelverdrahtung
zu den Aktorik- und/oder Sensorikelementen der
Befeuerungsgeräte geführt wurden. Ferner sind Ausführungen
bekannt, die rechnergestützte Steuereinrichtungen enthalten
und zwischen zentralen und dezentralen Steuereinrichtungen
Lichtwellenleiterverbindungen aufweisen, beispielsweise zwischen
einem Tower und verschiedenen Unterstationen. Von den
dezentralen Steuereinrichtungen, beispielsweise einer Unterstation,
zu den Aktorik- und/oder Sensorikelementen findet
dann aber wieder eine Parallelverdrahtung Verwendung. Alle
bisher bekannten Leitsysteme für Flugplatzbefeuerungsanlagen
sind speziell auf den jeweiligen Einsatzort ausgerichtet. Im
übrigen sind Redundanzen nur überaus aufwendig realisierbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes
der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Leitsystem der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass insgesamt eine
bessere Gesamtfunktion, eine höhere Sicherheit, eine leichte
Erweiterbarkeit und insbesondere auf einfache und kostengünstige
Art und Weise ein redundanter Aufbau des Leitsystems bis
hinunter auf Aktorik- und/oder Sensorikelementebene realisierbar
ist.
Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird mit der vorliegenden
Erfindung ein Leitsystem für Flugplatzbefeuerungsanlagen
zum Steuern, Regeln und/oder Überwachen von Aktorik- und/oder
Sensorikelementen von Flugplatzbefeuerungsgeräten bereitgestellt,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass dieses eine
zentrale redundante Steuereinrichtung umfasst, an welche Ein-
und Ausgabeeinrichtungen und mittels wenigstens einer
Schnittstelle über ein redundant ausgebildetes Bussystem wenigstens
eine dezentrale, mit den Aktorik- und/oder Sensorikelementen
von Flugplatzbefeuerungsgeräten verbindbare Steuereinrichtung
anschließbar ist. Vorteilhafterweise sind die
zentrale und/oder dezentrale Steuereinrichtung eine speicherprogrammierbare
Steuerung, vorzugsweise eine SIMATIC, besonders
bevorzugt vom Typ S5-155H oder S7-400H, wobei die dezentrale
Steuereinrichtung eine redundante Steuereinrichtung
ist.
Kernstück der erfindungsgemäßen Steuerung ist damit die handelsübliche
redundante Steuereinrichtung SIMATIC S5-155H/ S7-400H,
der Firma Siemens, die seitens der zentralen und/oder
dezentralen Steuereinrichtung vorteilhafterweise um handelsübliche
Recheneinrichtungen (PC's), Ein- und Ausgabeeinrichtungen,
vorteilhafterweise Touch-Screen-Bedienstellen, Überwachungsmonitore
und dergleichen ergänzt ist. Durch die erfindungsgemäße
Schnittstelle lassen sich vorteilhafterweise
dezentrale Steuereinrichtungen über das redundant ausgebildete
Bussystem anschließen, so dass diese seitens der dezentralen
Steuereinrichtung zum Steuern, Regeln und/oder Überwachen
von der dezentralen Steuereinrichtung angeschlossenen Aktorik-
und/oder Sensorikelementen von Flugplatzbefeuerungsgeräten
ein Steuer, Regeln und/oder Überwachung derselben ermöglicht.
Erfindungsgemäß sind die Komponenten des Leitsystems redundant
vorhanden, so dass bei Ausfall einer Komponente der Betrieb
ohne Unterbrechung weitergeführt werden kann. Durch Umschaltvorgänge
im Leitsystem, beispielsweise beim Umschalten
einer redundanten Verbindung über das Bussystem oder beim Umschalten
der redundanten Steuereinrichtung einer sogenannten
"Master"- auf eine Reserve-CPU wird vorteilhafterweise der
Schaltzustand der Aktorik- und/oder Sensorikelemente von
Flugplatzbefeuerungsgeräten nicht verändert.
Die Verwendung handelsüblicher Steuereinrichtungen, wie Bussysteme,
Schnittstellen, Ein- und Ausgabeeinrichtungen und
dergleichen, welche hinsichtlich ihrer Funktionen jeweils redundant
ausgebildet sind, stellen sicher, dass das Leitsystem
hoch verfügbar ist. Darüber hinaus erlaubt die Verwendung
handelsüblicher Steuereinrichtungen, Bussysteme, Schnittstellen
und dergleichen, dass das Leitsystem auf einfache und
kostengünstige Art und Weise erweiterbar ist und schließlich,
dass das erfindungsgemäße Leitsystem unter Verwendung handelsüblicher
Einrichtungen einfacher zertifizierbar ist, beispielsweise
nach DIN oder dergleichen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst
die Schnittstelle zur Buskopplung der Steuereinrichtungen,
Kommunikationsprozessoren, welche die Verwendung von Lichtwellenleitern
als Übertragungsmedium ermöglichen. Dadurch
lässt sich eine redundante Buskopplung von der zentralen
Steuereinrichtung zu dezentralen Steuereinrichtungen aufbauen.
Die Datenübertragung erfolgt vorteilhafterweise mittels
Ethernet-Netzen und/oder PROFIBUS-Netzen, vorteilhafterweise
in verschiedenen Topologien, beispielsweise als Ring.
Gemäß einer konkreten Ausgestaltung der Erfindung werden zur
Bedienung, beispielsweise zum Ein- und/oder Ausschalten der
Aktorik- und/oder Sensorikelementen von Flugplatzbefeuerungsgeräten
Touch-Screen-Bedienstellen verwendet, die sich an geänderte
Aufgabenstellungen überaus einfach mittels entsprechender
Softwareänderungen anpassen lassen.
Gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung sind Meldungen
und/oder Meldebilder auf großen Farb-Flachmonitoren
anzeigbar, wobei sich die Anzeige mittels entsprechender
Softwareänderungen an geänderte Aufgabenstellungen des Leitsystems
anpassen lassen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird zur Sicherheitssteigerung der Steuereinrichtungen
vorteilhafterweise eine fehlertolerante Steuereinrichtung
verwendet, besonders bevorzugt eine SIMATIC S7-400H der Firma
Siemens, die in sogenannter "Hot-Stand-By-Technik" einsetzbar
ist, um einerseits die Verfügbarkeit der Steuereinrichtung
weiter zu erhöhen und andererseits die Betriebssicherheit der
Steuereinrichtung. Dazu ist bei der SIMATIC S7-400H die Verwendung
eines Sicherheitsassessment vorgesehen.
Die dezentralen Steuereinrichtungen für die serielle Ansteuerung
und Überwachung der Aktorik- und/oder Sensorikelemente
der Flugplatzbefeuerungsgeräte wie Befeuerungskonstantstromregler,
Lampenausfallmeldesysteme, Isolationsmeldesysteme und
dergleichen, und deren serielle redundante Buskopplung zur
zentralen Steuereinrichtung, beispielsweise seitens des Towers,
welche vorteilhafterweise über zwei Lichtwellenleiter-Ringe
erfolgt, sorgen dafür, dass auch bei Ausfall einer
Kopplung der gesamte Datenaustausch zwischen der zentralen
und einer dezentralen Steuereinrichtung gewährleistet ist.
Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung umfassen die dezentralen Steuereinrichtungen
eine Schnittstelle zum Anschluss einer mobilen, tragbaren Recheneinrichtung,
beispielsweise einen Laptop, so dass eine
Steuerung, Regelung und/oder Überwachung seitens der zentralen
Steuereinrichtung vor Ort ermöglicht ist.
Die Kopplung zu den Aktorik- und/oder Sensorikelementen der
Flugplatzbefeuerungsgeräte, beispielsweise Konstantstromregler,
Induktionsschleifen und dergleichen erfolgt seitens der
dezentralen Steuereinrichtungen. Die dezentralen Steuereinrichtungen
sind dabei über das Bussystem mit der zentralen
Steuereinrichtung gekoppelt und mittels seitens der zentralen
Steuereinrichtung angeschlossener Ein- und Ausgabeeinrichtungen,
vorteilhafterweise basierend auf handelsüblichen Hochleistungsrechnern
mit Farbmonitor und Zeigerbedienung über
Maus sowie einem oder mehreren Störmeldedruckern, steuer-,
regel- und/oder überwachbar. Dabei werden folgende Funktionen
erfüllt:
- graphische Darstellung des Befeuerungs- und Systemzustands,
- Einzelanzeigen für jeden Stromkreis mit Zustands-Regler,
Lampenausfälle und Isolationszustand,
- Ermitteln, Anzeigen und Speichern von Betriebszeiten der
einzelnen Befeuerungskreise,
- Einzelanzeige des Zustands der Sensorikelement-Auswertegeräte
(Schleifen, Kameras, IR-Schranken etc.),
- Speichern und Anzeigen von Störmeldungen sowie Ausdrucken
der Störmeldungen mit Datum und Uhrzeit,
- Aufzeichnen und Speichern aller Schaltzustände der Befeuerungsgeräte
über längere Zeiträume,
- Ausdrucken ausgewählter Zustände auf einem Protokolldrucker,
- Verwaltungsfunktionen wie passwortgeschützter Zugriff und
Datensicherung.
Diese Art der Anordnung des Leitsystems bringt folgende Vorteile
mit sich:
- Einsatz von handelsüblichen bewährten Industriesteuerungen
(SIMATIC S5/S7),
- Einsatz von handelsüblichen bewährten Bussystemen und
Lichtwellenleiter-Technik,
- Aufbau von preiswerten komplexen Steuer- und Überwachungssystemen,
- preiswerter redundanter Steuerungsaufbau,
- Flexibilität des gesamten Leitsystems, insbesondere bei
der Realisierung geänderter Aufgabenstellungen oder Anlagenerweiterungen,
- Anwendbarkeit für Klein-, Mittel- als auch für Großanlagen,
beispielsweise Ergänzung und Adaption,
- durch offengelegte Busstruktur anschaltbar an bestehende
Fremdsysteme,
- Aufbau von fehlertoleranten Systemen mit hoher Verfügbarkeit
(99,99%) in Verbindung mit sicherheitsgerichteter
Technik,
- Aufbau von Bedienhierarchien mittels Passwörtern und dergleichen,
- Speicherung von Bedien- und Überwachungsdaten, beispielsweise
zur Erstellung von Statistiken,
- einfachste Erweiterbarkeit der Steuereinrichtungen, insbesondere
durch Modularisierung der Software.
Das erfindungsgemäße Leitsystem schafft durch die Kombination
handelsüblich verfügbarer Komponenten und Baugruppen ein komplettes
Steuerungs-, Regelungs- und Protokolliersystem zum
Steuern, Regeln und/oder Überwachen von Aktorik- und/oder
Sensorikelementen von Flugplatzbefeuerungsgeräten.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden nachfolgend anhand der an den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen:
- FIG 1
- in einer schematischen Darstellung den Aufbau eines
erfindungsgemäßen Leitsystems;
- FIG 2
- ein Prinzipschaltbild einer Beschaltung redundanter
Eingabebaugruppen mit Fehlerlokalisierungseinrichtung;
- FIG 3
- ein Prinzipschaltbild der Beschaltung redundanter
Ausgabebaugruppen mit Fehlerlokalisierungseinrichtungen;
- FIG 4
- in einer Prinzipdarstellung die Ankopplung an die
zentrale Steuereinrichtung über eine Schnittstelleneinheit;
- FIG 5
- in einer Prinzipdarstellung Ein- und Ausgabeeinrichtungen
an die zentrale Steuereinrichtung;
- FIG 6
- in einer schematischen Darstellung das Aufbauprinzip
der zentralen Steuereinrichtung,
- FIG 7
- in einer Prinzipdarstellung das Leitungskonzept busgesteuerter
Regeleinrichtungen, sowie von Lampenausfallmelde-
und Isolationsausfallmeldesystemen und
- FIG 8
- in einer Prinzipdarstellung Aufbau einer dezentralen
Steuereinrichtung.
FIG 1 zeigt ein Leitsystem (BLS) für eine Flugplatzbefeuerungsanlage
auf Basis des Automatisierungssystems Siemens,
SIMATIC S5, ergänzt um PCs zur Befeuerungssteuerung,
-regelung und/oder -überwachung.
Es besteht vorliegend aus folgenden Anlagenteilen:
- Zwei Monitore zur Anzeige des gesamten Betriebszustandes
mit Mausbedienung (PID) für Rollführung in der Towerkanzel
(zentrale Steuereinrichtung),
- Drei Touchscreen (TID) Bedien- und Anzeigeeinheiten in
der Towerkanzel,
- Neuer redundanter Steuerrechner SIMATIC S5-155H (Befeuerungsraum,
Ebene 5) zur Verknüpfung und Weitergabe der
Steuerbefehle und Meldungen an die Unterstationen (z.B.
Nord- und Südbahn) inkl. Rollführungsfunktionen,
- Redundante Steuerrechner SIMATIC S5-155H in drei Befeuerungsstationen
Nord zur Weitergabe der Befehle an die Befeuerungsanlage
und Rückmeldungen aus der Befeuerungsanlage
an den Tower inkl. Lampenausfallmeldungen, Isolationsmeldungen
sowie die Verarbeitung von Sensorsignalen
und Meldung an den Tower,
- Redundante Kopplung in LWL-Technik im Ring zwischen folgenden
Gebäuden:
- Ein neuer Tower - Station Nord-West - Station Feuerwehr -
Station Nord-Ost - neuer Tower. Jede redundante Kopplung
erfolgt so, dass die Verbindung über zwei getrennte Wege
läuft; so dass auch bei Auftrennung des LWL-Rings an einer
Stelle noch eine Verbindung bestehen bleibt,
- Vier neue LWL-Verbindungen Neuer Tower - Alter Tower. Im
alten Tower werden diese Kopplungen über Repeater auf die
bestehenden LWL-Verbindungen zu den Stationen Süd-West
und Süd-Ost umgesetzt,
- Warte mit zwei Arbeitsplätzen, LWL-gekoppelt zu neuem
Tower,
- Schnittstelleneinheit zu ANBLF (DFS) für Nord- und Südbahn,
- Ortssteuerung in drei neuen Nordstationen über tragbaren
PC (Laptop),
- Ergänzung der SIMATIC-Steuerung in einer bestehenden Station
Süd-Ost.
Die Aufgaben des Leitsystems sind:
- Die Ansteuerung aller Anlagenteile zur Ein/Ausschaltung
und Einstellung der Helligkeitsstufen vom Tower,
- Rollführung mittels Sensoren (Induktionsschleifen etc.),
TXC- und STB-Kreisen,
- Die Überwachung aller Anlagenteile und Anzeige der Betriebszustände
im Tower, dezentralen Warten (Vor-Ort),
sowie in einer Nebenwarte.
Im einzelnen sind dazu folgende Systemleistungen bereitgestellt:
- Programmschaltungen der Befeuerung aufgrund der vorgegebenen
Landerichtung und Betriebsstufe I/II/III vom z.B.
ANBLF System der DFS,
- Entgegennahme der manuellen Steuerbefehle von den Touchscreen-Bedieneinheiten
(TID) oder den Monitor-/Maus-Bedienungen
(PID) in der Towerkanzel,
- Zulässigkeitsprüfung aller Eingabebefehle und Rückweisung
unzulässiger Befehle,
- Anzeige der ausgelösten Funktionen in den Meldebildern,
- Ansteuerung der Leistungseinheiten (Regler) der Befeuerung,
- Überwachung des Betriebszustandes der Befeuerung,
- Automatisches Schalten von TXC- und STB-Kreisen auf Basis
von Sensormeldungen, vorangewählten Rollrouten und kreuzungsspezifischen
Verknüpfungen (Rollführung) sowie
Schalten STB an der S/L über eine Zeitschaltung,
- Generierung von Fehlermeldungen bei Störungen in der Befeuerung,
- Auswertung der Meldungen von den angeschlossenen Überwachungssystemen,
- Lampenausfallüberwachung
- Isolationsüberwachung
- Sensoren
- Eigenüberwachung des Steuerungssystems und der Kommunikationseinrichtungen,
- Automatischer Wiederanlauf des Systems nach Störungsbeseitigung,
sowie nach Netzausfällen.
In der Towerkanzel befinden sich z.B. drei TID (Touchscreen)
Bedienstellen, angeschlossen an je einen PC im Befeuerungsraum,
Ebene 5, sowie zwei PID bestehend aus Flachmonitor
20,1'' und Mausbedienung, angeschlossen an einen PC im Befeuerungsraum,
Ebene 5.
Im Befeuerungsraum, Ebene 5 befinden sich:
a) Steuerrechner
Kernstück der Steuerung ist das redundante System
SIMATIC S5-155H ergänzt um PC's, an dem die drei TID und
die zwei PID in der Towerkanzel, die Schnittstelle
ANBLF, die Warte und die Stationen Nord- und Südbahn angeschlossen
sind.Alle wichtigen Systemkomponenten sind doppelt vorhanden,
so dass bei Ausfall einer Komponente der Betrieb ohne
Unterbrechung weitergeführt werden kann. Durch Umschaltvorgänge
im System, z.B. beim Umschalten einer redundanten
Koppelstrecke oder beim Umschalten des redundanten
Steuerrechners von der Master- auf die Reserve-CPU wird
der Schaltzustand der Befeuerungsanlage nicht verändert.Die Buskopplung der Stationen Nord-West, Nord-Ost und
Feuerwehr an den Steuerrechner Tower erfolgt über zwei
Kommunikationsprozessoren CP so dass eine redundante
Kopplung zu jeder Station entsteht. Die Übertragung der
Daten erfolgt z.B. mit dem Protokoll PROFUBUS nach
EN50170, Volume 2 mit 1,5 Mbits. b) Ansteuerung Beacon c) Ansteuerung Hindernisfeuer neuer Tower d) Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) mit einer
Stützzeit von 60 Minuten (ohne Stützung Beacon).
Im Gestellraum auf Ebene 1 befinden sich die zwei
Schnittstelleneiheiten zu ANBLF der Nord- und Südpiste. ANBLF
(AlphaNumerisches Betriebsstufen- und LandebahnFernwirksystem)
ist ein rechnergestütztes DV-System der DFS.
Diese zwei Schnittstelleneinheiten, ausgeführt in SIMATIC
ET200M-Technik, werden in Gestelle der DFS in Ebene 1 des
neuen Towers montiert und über eine redundante LWL-Verbindung
an den Steuerrechner im Befeuerungsraum, Ebene 5, angekoppelt.
Die Kopplung zwischen den Schnittstelleneinheiten und dem
ANBLF-Rechner der DFS wird mit 24V-Signalen realisiert. Der
Befeuerungsrechner signalisiert hiermit ANBLF den aktuellen
Betriebszustand bzw. empfängt Steuerbefehle für die Kategorieumschaltung.
Der Aufbau der drei Befeuerungsstationen Nord-West, Nord-Ost
und Feuerwehr der Nordpiste ist im Prinzip gleich. Sie bestehen
aus:
- Redundanter Steuereinheit SIMATIC S5-155H mit den Kopplungsbaugruppen
für die Ansteuerung und Überwachung der
Befeuerungsregler, Erfassung der Lampenausfälle (LAM)
und des Isolationszustandes (ISO) der Serienstromkreise.
- Redundante, serielle Profibuskopplung zum Steuerungsrechner
Tower über zwei LWL-Ringe, so dass bei Ausfall
einer Kopplung der volle Datenaustausch zwischen Tower
und Station gewährleistet ist.
- Schnittstelle für die Vorortsteuerung jedes einzelnen
Systems sowie jedes einzelnen Stopbars und TXC-Abschnitts
der jeweiligen Station über einen Laptop.
- Kopplung zu den Auswertegeräten der Induktionsschleifen
(Sensorsystem).
Der technische Aufbau der beiden bereits bestehenden Befeuerungsstationen
der Südpiste (Süd-West und Süd-Ost), ist prinzipiell
aus dem Stand der Technik bekannt.
Es erfolgen jedoch Kreiserweiterungen (hier 18 Kreise und 7
Schleifen) in der Station Süd-Ost durch einen Zusatzschrank
und Softwareanpassungen für ein neues Steuerungskonzept im
Zusammenwirken mit der Nordpiste.
Folgende Varianten für den Aufbau sind möglich:
a) wie bisherige Technik Südpiste (zusätzliches Erweiterungsgerät,
angekoppelt an vorhandenes Zentralgerät S5-135U;
Ansteuerung der Regler über DE/DA; LAM-Erfassung
über DE/DA), b) Aufbau mit der Technik der Nordpiste (S5-155H; Busregler;
S7-LAM-/ISO-Erfassungseinheit.
Die Warte wird über einen separaten Bus an den Befeuerungsrechner
im Befeuerungsraum, Ebene 5 angekoppelt. Sie basiert
auf Hochleistungs-PC's mit Farbmonitor, Zeigerbedienung per
Maus über Menüs und Drucker.
Im wesentlichen erfüllt die Warte folgende Funktionen:
- Grafische Darstellung des Befeuerungs- und Systemzustands,
- Einzelanzeigen für jeden Stromkreis mit Zustands-Regler,
Lampenausfälle und Isolationszustand,
- Ermitteln, Speichern und Anzeigen von Betriebszeiten der
einzelnen Befeuerungskreise,
- Einzelanzeige des Zustands der Sensor-Auswertegeräte
(Schleifen etc.),
- Speichern und Anzeigen von Störmeldungen; Ausdrucken der
Störmeldungen mit Datum/Uhrzeit,
- Aufzeichnen und Speichern aller Schaltzustände der Befeuerung
für einen Zeitraum von mindestens 7 Tagen,
- Ausdrucken ausgewählter Zustände auf einem Protokolldrucker,
- Verwaltungsfunktionen wie passwortgeschützter Zugriff und
Datensicherung.
Das Leitsystem weist folgende Reaktionszeiten auf:
- Zeit von einer Eingabe im Tower bis zur Quittierung
oder Zurückweisung: <0,5s
- Zeit von der Eingabe eines Befehls im Tower bis zur Ausgabe
des Ansteuersignals an die Regler in einer Befeuerungsstation:
<1s
- Zeit von der Rückmeldung eines Reglers oder Induktionsschleife
bis zur Informationsausgabe auf den TID und PID im
Tower: <2s
- Bei CATIII-Betrieb: Zeit von der Netzwiederkehr nach Spannungsausfall
bis der "alte" Befeuerungszustand wieder ansteht:
<1s
- Umschaltzeiten von redundanten Einheiten, z.B. bei Teilausfällen
des Steuerrechners im Tower in denen das System keine
Steuerbefehle ausführt: <0,5s
Die oben stehenden Zeiten werden vom System zu jedem Zeitpunkt
und bei maximaler Systemlast eingehalten.
Kernstücke des vorliegenden Leitsystems sind die vier redundanten
Steuerungssysteme SIMATIC S5-155H im Befeuerungsraum
Ebene 5 neuer Tower und in den neuen Stationen Nord-West,
Nord-Ost und Feuerwehr (Nordpiste).
Alle wichtigen Systemkomponenten sind bei diesem System doppelt
vorhanden, so dass bei Ausfall einer Komponente der Betrieb
ohne Unterbrechung weitergeführt werden kann.
Das System S-155-H besteht aus zwei Zentraleinheiten mit jeweils
eigener CPU, Stromversorgung und eigenem Speicher.
Das Anwendungsprogramm ist in beiden Zentraleinheiten gespeichert.
Über eine Hochgeschwindigkeitskopplung tauschen beide CPUs
Daten zur ereignissynchronen Verarbeitung des Anwenderprogramms
aus, wobei eines der beiden Zentralgeräte (ZG) die
Rolle des Masters übernimmt.
Das andere Zentralgerät (ZG) ist die Reserve und erhält die
Eingangssignale, bearbeitet das gleiche Programm wie das Master-ZG,
gibt aber keine Ausgangssignale aus (hot-standby).
Bei Ausfall des Master-ZGs übernimmt das Reserve-ZG stoßfrei
den Betrieb.
An die Zentralgeräte sind über systeminterne Hochgeschwindigkeitskopplungen
zwei Erweiterungsgeräte angeschlossen, die
die Kommunikations- bzw. Peripheriebaugruppen zu den Bedienfeldern,
Stationen usw. aufnehmen.
In diesem hochverfügbaren Systemkonzept bleibt der Betrieb
der Befeuerungsanlage ungestört, wenn ein Zentralgerät, ein
Kanal der Kommunikationsbaugruppen oder digitalen Peripherie
ausfällt. Ausfälle werden sofort erkannt und an die Warte gemeldet.
Aus Gründen der sehr hohen Anforderung der Verfügbarkeit und
damit an die Ausfallsicherheit an ein Steuerungs- und Überwachungssystem
zur Befeuerungssteuerung eines Verkehrsflughafens
erfüllt das Leitsystem folgende Anforderungen:
- Redundanter (2-kanaliger) Aufbau von Zentralprozessorbaugruppen,
Speicher, Spannungsversorgungen, Teile der Peripherieansteuerungen
und Kommunikationskomponenten.
- Datenaustausch und Synchronisation der beiden Prozessorbaugruppen.
- Fehlerüberwachung, Fehlermeldung und Tolerierung von Ausfällen.
- Schnelle Übernahme der Steuerung durch Reserveglieder ohne
Informationsverluste oder Fehlsteuerungen bei Ausfällen (im
ms-Bereich).
- Das System muss auch dann mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterarbeiten,
wenn durch einen oder mehrere Fehler Teile der
Steuerung ausfallen.
Diese Anforderungen werden bei der beispielhaft der Erfindung
zugrundeliegenden Steuerung Flughafen Leipzig/Halle durch das
Automatisierungssystem S5-155H erfüllt, das nach dem "Master-Slave-Prinzip"
im "Hot-Stand-By-Betrieb" arbeitet.
Die Arbeitsweise des hochverfügbaren Automatisierungssystems
S5-155H ist mit einer "ODER"-Verknüpfung vergleichbar, d.h.
das System befindet sich im laufenden Betrieb ("Non-Stop"-Betrieb),
wenn mindestens eines der beiden Zentralgeräte fehlerfrei
arbeitet.
Daher kann eine defekte Hardware-Komponente repariert oder
ausgetauscht werden, ohne dass es zu einer Unterbrechung der
Prozesssteuerung und -überwachung kommt.
Die beiden Zentralgeräte enthalten jeweils die Prozessorbaugruppe
CPU 948R. Das Betriebsystem (Firmware) dieser Baugruppe
unterstützt dabei folgende Systemfunktionen:
- Datenaustausch und -abgleich zwischen den beiden Prozessorbaugruppen
- Fehlerreaktion bei Ausfall einer Prozessorbaugruppe (Master-Slave-Umschaltung
auf das Reservegerät)
- Synchronisation der beiden Prozessorbaugruppen
- Selbsttest (Fehlersuchbetrieb)
- Lokalisierung von systeminternen Fehlern wie z.B. Busfehler,
Speicherfehler... und Peripheriefehlern (E/A-Baugruppen,
Kommunikationsprozessoren...)
- Passivierung (= Deaktivierung) defekter S5-Baugruppen
Grundsätzlich arbeitet das System S5-155H nach dem Master-Slave-Prinzip
im sogenannten "Hot-Stand-By"-Betrieb.
In dieser Betriebsart des Automatisierungssystems führt ein
Teilgerät, das Mastergerät, den Prozess. Das zweite "Reservegerät",
der Slave läuft im "aufgedateten" Zustand mit, erhält
an jedem sogenannten "Synchronisationspunkt die aktuellen Daten
des Masters und prüft dabei, ob das Mastergerät noch betriebsbereit
ist.
Erkennt die Reserve einen Totalausfall des Mastergerätes , so
übernimmt es nach einer stoßfreien Umschaltung (ca. 5- 30 ms)
als neuer Master die Steuerung. Diese Umschaltung erfolgt dabei
ohne Informationsverlust.
Im anschließenden "Solobetrieb" führt das neue Mastergerät
den Prozess allein; das ausgefallene Teilgerät befindet sich
im Stoppzustand und ist an der Befeuerungssteuerung nicht
mehr beteiligt. Es wird als ausgefallen gemeldet und kann anschließend
ausgetauscht werden.
Das Zusammenspiel der beiden Teilgeräte ist je nach Projektierung
der Peripherie unterschiedlich:
- Geschalteter Peripherieaufbau:
Das Mastergerät kontrolliert den Prozessablauf, während das
Reservegerät lediglich in Bereitschaft mitläuft. Im Falle
eines Fehlers übernimmt das Reservegerät sofort die Steuerung.
- Zweikanaliger Aufbau:
Beide Teilgeräte kontrollieren parallel den Prozessablauf.
Auch das Reservegerät gibt Ausgangssignale aus und liest
Eingangssignale ein.
Diese Bereitschaft der schnellen und automatischen Master-Slave-Umschaltung
wird als "Hot-Stand-By"-Betrieb bezeichnet.
Für diese Betriebsart ist es unbedingt erforderlich, dass
beide Teilgeräte schnell und zuverlässig Daten austauschen.
Die Prozessorbaugruppen der S5-155H erhalten dazu über die
Zentralgerätekopplung
- das gleiche Anwenderprogramm
- die gleichen Datenbausteine
- die gleichen Prozessabbildinhalte der Peripheriebaugruppen
und
- die gleichen Empfangspufferinhalte der verwendeten Kommunikationsprozessoren
Dadurch wird das Reservegerät immer auf dem gleichen Datenstand
wie das Mastergerät gehalten, so dass es im Fehlerfall
sofort bereit ist, die Steuerung zu übernehmen.
Für die stoßfreie Master-Slave-Umschaltung ist eine Synchronisation
der beiden Teilgeräte erforderlich. Dabei werden die
aktuellen Prozessdaten ausgetauscht (die Reserve wird "aufgedatet")
und miteinander verglichen. Damit ist gewährleistet,
dass beide Teilgeräte über den gleichen Datenbestand verfügen.
Das in der S5-155H angewandte Synchronisationsverfahren ist
die "ereignisgesteuerte Synchronisation":
Die Synchronisation erfolgt bei allen Ereignissen, die zu einem
unterschiedlichen internen Zustand in den beiden Teilgeräten
führen würden, z.B. unterschiedliche Prozessabbilder,
Zeiten oder Kommunikationsdaten. Sie stellt sicher, dass zu
jedem beliebigen Zeitpunkt eine stoßfreie Master-Slave-Umschaltung
möglich ist: Kein Ausgangssignal wird durch die Umschaltung
geändert und die Kommunikation mit den Kommunikationsprozessoren
erfolgt ohne Informationsverlust. An diesen
Synchronisationspunkten wird auch überprüft, ob beide Teilgeräte
den gleichen Programmbefehl bearbeiten. Bei Ungleichheit
geht das Reservegerät mit der Fehlermeldung "Synchronisationsfehler"
in den Stoppzustand (nur noch ein Teilgerät verfügbar).
Das Automatisierungssystem S5-155H unterstützt den Non-Stop-Betrieb
der redundant betriebenen Hardwarekomponenten durch
mehrere Selbsttests. Diese prüfen den Zustand der Hardware
(CPU, Peripherie) und führen Vergleiche zwischen den beiden
Teilgeräten durch. Dabei wird festgestellt, welche Baugruppen
fehlerhaft sind und ausgetauscht werden müssen.
Im einzelnen werden folgende Komponenten getestet:
- interner S5-Bus
- Kopplungen der Teilgeräte
- Fehlerlokalisierungseinrichtung
- Peripheriebaugruppen
- Zentralbaugruppen
- Speicherbaugruppen
Jeder durch den Selbsttest erkannte Fehler wird von der Testsoftware
gemeldet.
Je nach Betriebszustand der Zentralgeräte werden folgende
Testprogramme durchgeführt:
Selbsttest im Anlauf
Beim Anlauf durchläuft jedes Teilgerät vollständig sämtliche
Selbsttests. Wird bereits hier ein Fehler erkannt, so geht
das fehlerhafte Teilgerät in den Stoppzustand.
Selbsttest im Programmzyklus
Während der zyklischen Abarbeitung des Anwenderprogramms unterteilt
das Betriebssystem die Selbsttestfunktionen in einzelne
kurze Zeitabschnitte von 5 ms ("Zeitscheiben"). In einem
Anwenderprogrammzyklus (S5-Programm) werden eine oder
mehrere dieser Zeitscheiben (in der Systemkonfiguration parametrierbar)
im Hintergrund abgearbeitet, bis ein Fehler erkannt
wird.
Selbsttest im Fehlersuchbetrieb
Bei einem Fehler, der nicht einem bestimmten Teil-AG zugeordnet
werden kann, geht das Reservegerät in den Fehlersuchbetrieb.
Dieser Betrieb wird aufgerufen, wenn das Betriebssystem
beim Vergleich vom RAM oder Prozessabbild der Ausgänge
eine Differenz und damit einen nicht lokalisierbaren Fehler
erkennt. Im Fehlersuchbetrieb wird der Selbsttest als Ganzes
ausgeführt; er dauert ca. 10 bis 30 Sekunden. Das Mastergerät
arbeitet im "Solo-Betrieb" weiter.
Die Lokalisierungseinrichtung dient der Fehlererkennung und
Fehlerlokalisierung bei zweikanaligen Digitaleingabe- und Digitalausgabebaugruppen.
Für jede dieser Baugruppen ist ein Lokalisierungseingang (L-DE)
und ein Lokalisierungsausgang (L-DA) vorgesehen. Sie bilden
zusammen die Lokalisierungseinrichtung.
Mit Hilfe des "L-DA" (Gruppenversorgung) werden je nach Art
der zu überprüfenden Baugruppe entweder die Versorgungsspannung
bzw. Lastspannung (Digitalausgabebaugruppen) oder die
Signalgeberversorgung (Digitaleingabebaugruppen) weggeschaltet.
Der Lokalisierungseingang "L-DE" dient zum Rücklesen des Zustandes
der Lokalisierungsausgänge "L-DA".
Die Figuren 2 und 3 zeigen diese beiden Prinzipien der redundanten
Ein- und Ausgabe.
Für einen unterbrechungsfreien Betrieb muss die Fehlerdiagnose
Fehler nicht nur erkennen, sondern auch lokalisieren, damit
die fehlerhafte Baugruppe passiviert (deaktiviert) werden
kann.
Dieses Passivieren geschieht bei den redundanten Ausgangsbaugruppen
durch Abschalten der Lastspannung mit Hilfe der Lokalisierungsausgänge.
Damit bei Ausfall einer Ausgangsbaugruppe
nicht die Versorgungsspannung weiterer Baugruppen mit abgeschaltet
wird, ist für jede redundante Ausgangsbaugruppe ein
eigener Lokalisierungsausgang (L-DA) vorgesehen.
Die Signalzustände defekter Eingangsbaugruppen oder Kommunikationsprozessoren
werden bei der weiteren Prozesssteuerung
ignoriert und nicht eingelesen.
Das System S5-155H besitzt Serviceschnittstellen, über die
mit einem Servicegerät ("PC/PG" bzw. Telefonsteckdose und Modem)
folgende Funktionen ausgeführt werden können:
- Test, Diagnose Hardware und Software
- Ändern von Software
- Laden neuer Softwarestände
- Erstellen von Sicherungskopien
Im Tower sind drei identische Arbeitsplätze, bestehend aus je
einem TID vorhanden, wie in FIG 1 zu erkennen. Die drei TIDs
beinhalten die Steuer- und Anzeigefunktionalitäten für den
Platzlotsen (PL), für den Rollotsen (PB) und den Redundanzarbeitsplatz
(RUN). Die TIDs weisen vorliegend folgende technische
Daten auf:
Abmessungen | 350 x 240 x 70 mm (B x H x T), |
Anzeige-/Touch-Diagonale | 12,1, |
Helligkeit | 4 bis 800 cd/m2 ,Helligkeit manuell einstellbar, |
Sehwinkel | 120° vertikal, 110° horizontal; mittenabgleichbar |
Hardware-Funktionstasten: 5 Stück (TID ein-/ausschalten, Reinigungsmodus
ein/aus, 2 Tasten für Helligkeitseinstellung, 1
Taste für Hupenlautstärke). Einbau: In bauseitigen Neigerahmen.
- Auf den drei TID sind jeweils identische Bedien- und Anzeigeebenen
vorhanden:
- 08/26 (PL-Nord)
- 10/28 (PL-Süd)
- Taxi (PB Nord, Süd)
- Übersicht (Übersichtsanzeige Nord und Süd)
Die beiden PID-Bedien- und Anzeigeplätze in der Towerkanzel,
bestehend jeweils aus einem 20,1" Flachmonitor mit Maus
(Pointer), dienen zur übersichtlichen Anzeige und weiteren
Funktionen der Befeuerungssteuerung. Darüber hinaus stehen
hier auch sämtliche Ebenen des TID zur Verfügung. Die Übersichtsanzeige
(Hauptbild) zeigt den aktuellen Befeuerungszustand
in grafischer Form, auf einem Hintergrund mit lagerichtiger
Darstellung, von den beiden S/L und den Rollwegen.
Der Flachmonitor weist folgende technische Daten auf:
Einbaumaße | 488 x 399 x 112 (BxHxT) |
Bildschirmdiagonale | 20,1'' |
Auflösung | 1280 x 1024 Bildpunkte |
Bildwiederholrate | min. 70 Hz |
Anzeigetechnik | LCD-Farbdisplay, TFT |
Bedienung | abgesetzt, Anschluss am Monitor über Kabel |
Folgende Anzeigen (WINDOWS) und Funktionen stehen am PID zur
Verfügung:
a) Monitoranzeige Übersichtsanzeige des aktuellen Befeuerungszustandes
Nord und Süd in grafischer Form inkl. Anzeige
der Rollobjekte (Flugzeuge) bei Sensorbetrieb. b) Die vier Ebenen des TID (siehe 3.1)
- 08/2610/28
- Taxi
- Übersicht
c) Eingabe der Sperrung von Rollwegsabschnitten, d) Definition von Rollprogrammen (0-6), e) Organisatorische Funktion, z.B. Passwortvorgaben.
Es sind zwei Schnittstelleneinheiten ANBLF(je eine für Nord-
und Südpiste) im Gestellraum Ebene 1 in der modularen ET200M-Technik
aufgebaut und über eine redundante Profibus-LWL-Verbindung
an den Steuerrechner im Befeuerungsraum gekoppelt.
Das Übertragungsprotokoll ist PROFIBUS-DP nach EN 50170; die
Übertragungsrate beträgt mindestens 1,5 Mbit/sec.
In der S5-155H übernehmen zwei Kommunikationsprozessoren IM
308-C und in den beiden ANBLF-Schnittstelleinheiten jeweils
eine intelligente Profibus-Anschaltung IM 153-3 die Datenabwicklung
über die redundanten Koppelstrecken.
An diese Anschaltungen werden über Busverbinder digitale 24V-Ein-
und Ausgabemodule zur Realisierung der 24V-Schnittstellenverbindung
zum ANBLF-Rechner der DFS angeschlossen.
Die nachfolgend beschriebenen Signale gelten je S/L-Bahn,
d.h. es gibt für Nord- und Südbahn je eine separate Signalschnittstelle
ANBLF an der zentralen Steuereinrichtung.
ANBLF-Signale vom BLS:
ANBLF erfasst und verknüpft alle für die Durchführung einer
angeforderten Betriebsstufe nötigen Signale und ermittelt
daraus die tatsächlich verfügbare Betriebsstufe.
- Anzahl der Signale: 17
- Signalspannung: 12-24 V (DC)
(die Signalspannung kommt vom
Steuer- und Überwachungssystem
der Befeuerung) - Signaldefinition: 0 → Kontakt geöffnet
1 → Kontakt geschlossen - Kommunikationsrichtung: nur an ANBLF
Weitere ANBLF-Signale an/von BLS
Diese Signale betreffen die Betriebsstufe und die Landerichtung.
- Anzahl der Signale von ANBLF an BLS: 7
- Anzahl der Signale von BLS und ANBLF: 4
- Signalspannung: 12 - 24 V (DC)
(die Signalspannung
kommt vom
BLS) - Signaldefinition: 0 → Kontakt geöffnet
1 → Kontakt geschlossen - Kommunikationsrichtung: in beide Richtungen
Hinweis: Die zu übertragenden Signale sind nur dann gültig,
wenn das Gültigkeitsbit 1 ist.
FIG 4 zeigt die Ankopplung der Schnittstelleneinheit an den
Befeuerungsrechner der zentralen Steuereinrichtung im neuen
Tower.
In der Steuerung S5-155H Tower werden für das Flughafenkennfeuer
(BEC) folgende Ansteuer- und Rückmeldesignale redundant
auf digitale Ein-/ Ausgabebaugruppen aufgelegt:
Für die Ansteuerung des Drehfeuers werden in der S5-155H jeweils
zwei Ansteuerausgänge ("Ein"/"Aus") vorgesehen. Diese
beiden Ausgänge (24V) werden - durch Dioden entkoppelt - zusammengefasst
und zu einem Haftrelais (Remanzrelais) weitergeführt.
Somit bleibt der Schaltzustand BEC auch bei einem
Totalausfall des Befeuerungsrechners bestehen.
Zur Lokalisierung eines Fehlers bei einem Ansteuersignal ist
im Steuer- und Überwachungssystem eine Fehlerlokalisierungseinrichtung
realisiert.
Signale |
1 | Ansteuersignal | BEC | pot. freier Kontakt |
1 | Rückmeldung | BEC EIN | Signalspannung +24V |
Für die Hindernisfeuer (OBS) am neuen Tower werden folgende
Signale vorgesehen. Das Ansteuersignal wird hardwaremäßig so
aufgebaut, dass bei einem Totalausfall des Steuerungsrechners
die Hindernisfeuer automatisch eingeschaltet werden.
Signale |
1 | Ansteuersignal | OBS | pot. freier Kontakt |
1 | Rückmeldung | OBS EIN | Signalspannung +24V |
Der Steuerungsrechner SIMATIC S5-155H im neuen Tower wird mit
einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) ausgestattet.
Bei Ausfall der Netzversorgung muss der Befeuerungsrechner
noch für mindestens 60 Minuten über die USV funktionsfähig
sein.
Die Ankopplung zu den fünf PC's mit der Software für die TID-
und PID-Arbeitsplätze erfolgt - wie in den Fign. 1 und 5 gezeigt,
mit einer redundanten SINEC H1-Busverbindung (Ethernet).
Der Ausfall eines Bussystemes (z.B. Kommunikations-CP in S5-155H;
Auftrennen der Leitung; Ausfall einer CPU) hat keine
Auswirkung auf die Funkionsfähigkeit der Arbeitsplätze.
Die Kopplung zwischen den Befeuerungsstationen Nord-Ost,
Nord-West, Feuerwehr und Tower erfolgt, wie in FIG 1 gezeigt,
redundant über zwei LWL-Ringe. Sämtliche Kopplungen sind Buskopplungen.
Auf den Koppelstrecken zu den Stationen wird das Protokoll
PROFIBUS nach EN 50170, Volume 2 mit einer Übertragungsgeschwindigkeit
von mindestens 1,5 Mbit/sec gefahren.
Die Abwicklung des Datentransports über die beiden Bussysteme
wird durch Kommunikationsprozessoren SIMATIC CP 5431 ausgeführt,
die parallel zur CPU arbeiten und damit die CPU von
Kopplungsaufgaben entlasten.
Die Umsetzung von den elektr. RS485-Profibusleitungen auf die
beiden redundanten optischen LWL-Ringe erfolgt mit "Optical
Link Modules" (OLM). Auch die Spannungsversorgung dieser Module
erfolgt redundant.
Die zwei redundanten LWL-Ringe werden mit 10/125 µm Monomode-Fasern
ausgeführt. Bei Ausfall einer der beiden Koppelstrecken
übernimmt die andere den gesamten Datenaustausch.
- Redundante Kopplungen:
-
- Tower - Station Nord-West
- Tower - Station Nord-Ost
- Tower - Station Feuerwehr
Die Kopplung zu den bestehenden Stationen Süd-West und Süd-Ost
erfolgt weiterhin mit den bestehenden redundanten LWL-Punkt-zu
Punkt Kopplungen.
Hierzu werden vier neue LWL-Fasernpaare (10/125 µm-Fasern),
die vom neuen Tower zum alten Tower verlegt werden, im alten
Tower jeweils mit zwei LWL-Wandlern an das bestehende LWL-Netz
(50/125 µm-Fasern) zu den Südstationen angekoppelt.
Die serielle Datenübertragung zwischen Tower und Hauptwarte
erfolgt mit dem SINEC H1-Bussystem (nach IEEE 802.3 Ethernet)
über eine LWL-Koppelstrecke.
Die Abwicklung des H1-Datentransports wird mit dem Kommunikationsprozessoren
SIMATIC CP 1430 ausgeführt, der parallel zur
CPU arbeitet und damit die CPU von Kopplungsaufgaben entlastet.
Im neuen Tower ist eine Teleservice-Einheit installiert, mit
der das Befeuerungsleitsystem (BLS) über das Telefonnetz
ferngewartet werden kann. Mit diesem Teleservice können folgende
Funktionen an den S5-Befeuerungsstationen durchgeführt
werden:
- Fehler- und Störungsanalyse
- Fehlerbehebung
- Softwareerweiterungen (Update-Service)
FIG 6 zeigt das Aufbauprinzip der zentralen Steuereinrichtung
SIMATIC, S5-155H, seitens des Towers.
Die Steuereinheiten der drei Stationen Nord-West, Feuerwehr
und Nord-Ost werden wie der Tower auf Basis einer SIMATIC S5-155H
realisiert. Die Profibuskopplungen zum neuen Tower erfolgen
über redundante Lichtwellenleiterkopplungen.
Die Ansteuerung der Stromregler und Erfassung der Reglerrückmeldungen
erfolgt über einen redundanten (zweikanaligen) Profibus-DP-Kopplung
(Busregler). Bei Totalausfall einer S5-Steuerung
halten die Kopplungscontroller im Regler den
Schaltzustand.
Die Lampenausfälle, der Isolationszustand und der Stromistwert
der Serienkreise werden durch Koprozessoreinheiten auf
Basis von SIMATIC S7-300 erfasst und über eine redundante
Profibuskopplung an die Steuereinheit S5-155H übergeben.
In allen Stationen befinden sich Sensor-Auswerteeinheiten zum
Erfassen des Rollverkehrs auf den Rollwegen und den Pisten.
Die Signale der Auswertegeräte - insbesondere die Belegtmeldungen
der Sensorschleifen - werden zweikanalig von der Steuereinheit
S5-155H eingelesen und redundant verarbeitet.
Zur Vorortsteuerung von Systemen und einzelnen Kreisen sowie
deren Zustandsbeobachtung steht eine Serviceeinheit auf PC-Basis
(Laptop) zur Verfügung.
FIG 7 zeigt in einer prinzipiellen Darstellung den Anschluss
von busgesteuerten Reglereinrichtungen (Konstantstromregler,
sowie von Lampenausfall- und Isolationsüberwachungssystemen).
Bei diesem Buskonzept werden die Regler nicht über einzelne
digitale Ausgänge mit Haftrelaisbaugruppen angesteuert und
die Meldungen einzeln mit digitalen Eingängen eingelesen,
sondern über einen redundanten Profibus angekoppelt. Die Regler
setzen diese Steuerbefehle in Stromstufen für die Serienkreise
um. Zur Überwachung gibt der Regler über den Bus Meldesignale
ab, die vom Steuer- und Überwachungssystem eingelesen
und für Fehler- und Betriebsmeldungen ausgewertet werden.
Für die geregelten Stromkreise Nordpiste werden weiterhin
Regler vom Typ 6SF51 (wie in der Südbahn) eingesetzt. Lediglich
die Sollwertbaugruppe wird gegen eine Profibusbaugruppe
getauscht. Leistungs- und Regelteil bleiben unverändert. Die
Bedienung und die Anzeigen an der Frontplatte des Reglers
6SF51 bleiben ebenfalls unverändert.
Die Buskopplung wird redundant ausgelegt, d.h. bei Ausfall
von einem der zwei Profibusse bleibt die Steuerung und Überwachung
des Reglers von der S5-155H einkanalig erhalten. Die
Umschaltung auf den intakten Bus erfolgt stoßfrei innerhalb
von wenigen Millisekunden. Der Ausfall wird in der Warte gemeldet.
Bei Totalausfall der S5-Steuerung oder Totalausfall
der Ansteuerung (beide Bussysteme ausgefallen), wird der
Schaltzustand auf der Profibusbaugruppe des Reglers gehalten
(Remanenzfunktion).
Die Ankopplung der S5-155H an den Reglerbus erfolgt mit zwei
Kommunikationsanschaltungen IM 308C in getrennten Zentralgeräten.
Der Datenaustausch zwischen der S5 und einem Regler erfolgt
über den redundanten Reglerbus. Der Datenaustausch erfolgt
dabei bidirektional durch folgende Schnittstellensignale:
Ansteuersignale von der S5 an den Busregler
Es werden folgende Steuersignale von der S5-155H über den
Reglerbus an die beiden Schnittstellen der Regler übertragen:
1. Steuersignal "Helligkeitsstufe"
Mit einem Steuerbyte wird die geforderte Helligkeitsstufe
an den Regler übertragen. Die Anzahl der Stufensignale
je Regler richtet sich nach der geforderten Helligkeitsstufung
des Systems:
APH, RSR, RCL, TDZ, PAPI REH (incl. THR und RWE) | 5 Stufensignale 1%, 3%, 10%, 30%, 100% |
TXC: | 3 Stufensignale 1%, 10%, 100% |
STB: | 3 Stufensignale 10%, 30%, 100% |
APL, SFL, REL, SIG | 1 Stufensignal 100% |
2. Steuersignal "Regler Ein"
Mit diesem Steuerbit wird der Regler in der durch das
Steuerbyte "Helligkeitsstufe" vorgewählten Intensität
eingeschaltet. 3. Steuersignal "Regler Reset"
Mit diesem Steuerbit kann der Regler nach einer Abschaltung
durch die Überwachungsfunktionen "Überstrom" oder
"Istwertausfall" rückgesetzt werden ("Remote-Reset").
Meldesignale vom Busregler an die S5
Der Regler stellt über einen redundanten Reglerbus (Profibus-DP)
sechs Meldesignale zur Verfügung, die vom Steuer- und Überwachungssystem
ausgewertet werden.
Jedes Meldesignal wird zweikanalig über diesen Reglerbus von
zwei Profibusanschaltung IM308C in Erweiterungsgeräten der
S5-155H eingelesen.
1. Meldesignal Betriebsmeldung ("I")
Signalzustand "1" zeigt an, dass der Regler einen Strom
abgibt. Ist das Ansteuersignal auf "1" und das Signal
Betriebsmeldung geht innerhalb einer Überwachungszeit
von ca. 1 Sekunde auf den Signalzustand "1", geht das
Steuer- und Überwachungssystem davon aus, dass der Regler
ordnungsgemäß arbeitet.
Signalzustand "0" zeigt an, dass der Regler keinen Strom
abgibt. Ist das Ansteuersignal auf "0" und das Signal
Betriebsmeldung geht innerhalb einer Überwachungszeit
von ca. 1 Sekunde auf den Signalzustand "0", geht das
Steuer- und Überwachungssystem davon aus, dass der Regler
ordnungsgemäß abgeschaltet ist.
2. Meldesignal Istwertausfall ("I0")
Signalzustand "1" zeigt an, dass trotz Ansteuerung
(Sollwert steht an; Reglerfreigabe; Lastschütz Ein) kein
Serienkreisstrom fließt. Dies führt zur Abschaltung des
Reglers und zur Meldung "Istwertausfall".
Signalzustand "0" zeigt an, dass der Regler nicht durch
Istwertausfall abgeschaltet wurde.
3. Meldesignal Überstrom ("I>")
Signalzustand "1" zeigt an, dass der Effektivwert des
Serienkreisstromes mehrmals innerhalb eines bestimmten
Zeitrasters den am Regler einstellbaren Grenzwert überschritten
hat. Daraufhin wird im Regler die Reglersperre
aktiviert und das Lastschütz abgeschaltet.
Signalzustand "0" zeigt an, dass der Regler nicht durch
Überstrom abgeschaltet wurde.
4. Meldesignal "Ort" ("F/O") :
Signalzustand "1" zeigt an, dass der Regler auf Ortsbetrieb
geschaltet ist. Die Ansteuersignale von der S5-155H
werden ignoriert. Die Fehlerauswertung ist nicht
aktiv.
Signalzustand "0" zeigt an, dass der Regler auf Fernsteuerung
geschaltet ist. Die Anwahl der Betriebsstufen
erfolgt über die Ansteuersignale der S5-155H. Die Fehlerauswertung
ist aktiv.
5. Meldesignale Busfehler ("BF1" / "BF2")
Signalzustand "1" zeigt an, dass der Regler auf einer
seiner zwei Busschnittstellen Übertragungsfehler feststellt
("BF1" bzw. "BF2" je nach Schnittstelle). Der
Ausfall beider Schnittstellen wird von der S5-155H erkannt.
Signalzustand "0" zeigt an, dass die Profibusschnittstellen
des Reglers fehlerfrei arbeiten.
Auswertung der Meldesignale Regler
Die Reglermeldesignale werden durch die Befeuerungsrechner
wie folgt ausgewertet:
| | REGLERMELDUNGEN |
Kreis-Ansteuerung | Istwert vorhanden | Überstrom | Istwertausfall | Fern (nicht Ort) | Kreisstatus |
1 | 1 | 0 | 0 | 1 | ok |
1 | 0 | X | X | 1 | Fehler |
1 | X | 1 | X | 1 | Fehler |
1 | X | X | 1 | 1 | Fehler |
0 | 0 | 0 | 0 | 1 | ok |
0 | 1 | X | X | 1 | Fehler |
X | X | X | X | 0 | Ortsmeldung kein Fehler |
Zur Überwachung der Lampenausfälle, Isolationszustände und
Stromistwerte der Serienkreise werden Koprozessoreinheiten
auf Basis einer SIMATIC S7-300 eingesetzt, die über einen redundanten
Profibus (FDL-Protokoll) an den jeweiligen Stationsbefeuerungsrechner
angebunden werden (vergl. FIG 7).
Für die Lampenausfallmeldung stehen neue Baugruppen zur Verfügung,
deren Messwerte über eine SPS (S7-300) ausgelesen
werden. Das Messprinzip entspricht der bekannten LAM-Baugruppe
d.h., über einen leerlaufenden Lampentrafo wird ein
Messfenster gebildet, indem die Messwerte Spannung und Zeit
erfasst werden. Das Programm in der S7 ermittelt daraus die
Anzahl der ausgefallenen Lampen auf Basis der bei der Inbetriebnahme
ermittelten Referenzwerte.
Um eine Stufenüberwachung über eine unabhängige Strommessung
zu ermöglichen (siehe Normentwurf IEC61 820), wird von der
LAM-Baugruppe auch der Effektivwert des Sekundärstroms erfasst
und über die S7 zur Steuerung S5-155H gekoppelt.
Zur einfacheren Inbetriebnahme müssen die LAM-Baugruppen
nicht mehr abgeglichen werden, sondern das Programm in der S7
erfasst und speichert auf Knopfdruck die Werte für einen Referenzpunkt.
Über einen anschließbaren Laptop, können die
Werte ausgelesen und gesichert werden. Bei einem Austausch
einer LAM-Baugruppe, muss keine neue Justage vorgenommen werden
(Referenzwerte werden in der S7 gespeichert). Bei einem
nötigen Austausch der S7, können sämtliche Referenzwerte/Parameter
vom Laptop wieder in die S7 geladen werden.
Über einen in dem LAM/ISO-Schrank eingebauten PC mit Flachbildschirm,
können jederzeit die aktuellen Messwerte abgerufen
werden.
gung, die ebenfalls auf die S7 aufgeschaltet werden (vergl.
FIG 7).
Mit diesen neuen Baugruppen in Verbindung mit dem Auswerteprogramm
ISO in der S7, wird ein wesentlich größerer Messbereich
abgedeckt (5 kΩ bis 200 MΩ, optional 999 MΩ) und dies
bei einer größeren Auflösung (12 Bit) als bei dem bekannten
ISO-Scanner (5 Bit).
Damit kann präzise auf der Warte (PC), der Isolationswert in
einem Histogramm angezeigt werden (Isolationswert über der
Zeit). Wie bei LAM steht eine Anzeige der aktuellen Messwerte
am eingebauten Flachbildschirm zur Verfügung.
Für die Inbetriebnahme steht ein Programm auf dem Laptop zur
Verfügung.
Folgende Vorteile gegenüber dem LAM-/ISO-Konzept der Südpiste
sind beispielsweise gegeben:
- Weniger Verkabelung in der Station und daraus resultierend
einfacherer Ausbau. Die Steuerung muss bei Änderungen und
Ergänzungen der Befeuerung in der Regel nur softwaremäßig
ergänzt werden.
- Isolationsmessung mit Messbereich von 5 kΩ bis 200 MΩ (optional
bis 999 MΩ) mit einer Auflösung von mindestens 12
Bit (bisher 5 Bit).
- Lampenausfallmessung mit sehr ähnlichem Messprinzip wie
bisherige LAM Baugruppe aber mit automatischer Ermittlung
der kreisspezifischen Parameter bei der Inbetriebnahme. Sicherung
der Referenzparameter in einem Laptop, mit der Möglichkeit
der Rückladung.
- Weniger Platzbedarf für Steuerung und LAM/ISO-Schränke
- Vom Regler unabhängige zweite Strommessung (Effektivwert)
zur Überwachung der Stufenströme (=Helligkeit).
Die Ansteuerung der Blitzbefeuerung erfolgt in den Stationen
Nord-West und Nord-Ost über einen Impulsgeber, der vom Steuer-
und Überwachungssystem ein- und ausgeschaltet wird. Die
Durchlauffrequenz ist fest (nicht schaltbar).
Zur Überwachung gibt der Impulsgeber Meldesignale ab, die vom
Steuer- und Überwachungssystem eingelesen werden.
Die Kopplung zwischen der Steuereinheit S5-155H und den Impulsgebern
erfolgt über 24V-Signale.
Ansteuerung:
Für die Ansteuerung der Impulsgeber mit dem Steuersignal "Impulsgeber
Ein" werden in der S5-155H jeweils zwei Ansteuerausgänge
("Ein"/"Aus") vorgesehen. Diese beiden Ausgänge
(24V) werden - durch Dioden entkoppelt - zusammengefasst und
zu einem Haftrelais (Remanzrelais) weitergeführt. Somit
bleibt der Schaltzustand SFL auch bei einem Totalausfall des
Befeuerungsrechners bestehen.
Zur Lokalisierung eines Fehlers bei einem Ansteuersignal ist
im Steuer- und Überwachungssystem eine Fehlerlokalisierungseinrichtung
realisiert.
Rückmeldungen SFL:
Der Impulsgeber für die Blitzbefeuerung stellt 6 Meldesignale
zur Verfügung, die vom Steuer- und Überwachungssystem ausgewertet
werden.
Jedes Meldesignal wird redundant (zweikanalig) auf die Eingänge
der S5-155H aufgelegt. Zur Lokalisierung eines Signalausfalls
ist eine Fehlerlokalisierung in der Steuereinheit
S5-155H realisiert.
1.Meldesignal "Betriebsmeldung":
Signalzustand "1" zeigt an, dass der Impulsgeber arbeitet.
Ist das Ansteuersignal auf "1" und das Signal "Betriebsmeldung
geht innerhalb einer Überwachungszeit von
ca. 1 Sekunde auf den Signalzustand "1", geht das Steuer-
und Überwachungssystem davon aus, dass der Impulsgeber
ordnungsgemäß arbeitet.
2.Meldesignal "Fern/Ort":
Signalzustand "1" zeigt an, dass der Impulsgeber auf
Ortsbetrieb geschaltet ist. Die Ansteuersignale von der
S5-155H-Relaisbaugruppe werden ignoriert.
Signalzustand "0" zeigt an, dass der Impulsgeber auf
Fernsteuerung geschaltet ist. Die Anwahl der Betriebsstufen
erfolgt über die Ansteuersignale der S5-155H-Relaisbau-gruppe.
3. Meldesignal "Betriebsbereit":
Signalzustand "1" zeigt an, dass Spannung vorhanden und
der Impulsgeber betriebsbereit ist.
Signalzustand nicht betriebsbereit ist.
4. Meldesignal "0" zeigt an, dass keine Spannung vorhanden
oder der Impulsgeber Fehler TIL" (Schwellenblitz):
Signalzustand "1" zeigt an, dass ein Fehler am Schwellenblitz
aufgetreten ist und beide Lampen abgeschaltet
sind.
Signalzustand "0" zeigt an, dass kein Fehler an den Lampen
der Schwellenblitze vorliegt.
5. Meldesignal "1. Schwelle" (LAM-Warnung) :
Signalzustand "1" zeigt an, dass die erste, am Impulsgeber
einstellbare Schwelle für Lampenausfall erreicht
ist.
Signalzustand "0" zeigt an, dass die erste Schwelle für
Lampenausfall noch nicht erreicht ist.
6. Meldesignal "2. Schwelle" (LAM-Alarm) :
Signalzustand "1" zeigt an, dass die zweite, am Impulsgeber
einstellbare Schwelle für Lampenausfall erreicht
ist.
Signalzustand "0" zeigt an, dass die zweite Schwelle für
Lampenausfall noch nicht erreicht ist.
Auswertung der Meldesignale vom Steuer- und Überwachungssystem:
Ansteuerung (Ein=1, Aus=0) |
Meldesignal Betriebsmeldung |
Meldesignal Betriebsbereit |
Meldesignal Fern/Ort |
Auswertung |
0 |
0 |
1 |
0 |
in Ordnung |
1 |
1 |
1 |
0 |
in Ordnung |
0 |
1 |
x |
0 |
Fehler |
1 |
0 |
x |
0 |
Fehler |
x |
x |
0 |
0 |
Fehler |
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keine Fehlerauswertung, nur Anzeige: "Kreis auf Ort". |
Für Hindernisfeuer (OBS) werden in den Befeuerungsrechnern
der Stationen Nord-West, Feuerwehr und Nord-Ost jeweils zwei
digitale Ansteuerausgänge und zehn Rückmeldeeingänge vorgesehen.
Die Steuerspannung zur Ansteuerung und Rückmeldung der dezentralen
OL-Steuerungsschaltanlagen beträgt 60V DC. Diese Steuer-
und Meldesignale werden in einem zusätzlichen Schaltschrank
"Hindernisfeuer" auf den S5-Ein- und Ausgangspegel
von 24V DC umgesetzt. Zusätzlich werden die beiden S5-Ansteuerausgänge
OBS-1 / OBS-2 vervielfältigt.
Ansteuerung durch S5:
Die Ansteuerung der Hindernisfeuer erfolgt durch zwei redundante
Steuersignale der S5. Die beiden Ausgänge (24V) werden
- durch Dioden entkoppelt - zusammengefasst und zu zwei Koppelrelais
weitergeführt. Diese Koppelrelais werden hardwaremäßig
so aufgebaut, dass bei einem Totalausfall des Steuerungsrechners
die Hindernisbefeuerung automatisch eingeschaltet
werden.
Die beiden Ansteuersignale werden nun im Schaltschrank Hindernisbefeuerung
jeweils für die Ansteuerung von 5 Hindernisfeuergruppen
vervielfältigt und auf 60V DC umgesetzt.
Rückmeldungen an S5
Die 60V-Rückmeldungen der 10 Hindernisfeuergruppen werden im
Schaltschrank Hindernisbefeuerung auf potentialfreie Kontakte
umgesetzt und vom Befeuerungsrechner S5-155H mit 24V DC Signalspannung
redundant eingelesen.
Auswertung der Meldesignale vom Steuer- und Überwachungssystem:
Für jede der 10 Hindernisfeuergruppen erfolgt die Auswertung
im Befeuerungsrechner nach folgendem Schema:
Ansteuersignal | Meldesignal | Auswertung Gruppe 1-10 |
0 | 0 | in Ordnung |
1 | 1 | in Ordnung |
0 | 1 | Fehler |
1 | 0 | Fehler |
Die Auswertung nach einem Schaltvorgang "OBS-Ein" oder "OBS-Aus"
erfolgt nach einer Verzögerungszeit von ca. 20 Sekunden.
Eine Störmeldung wird nur in der Haupt- und Nebenwarte abgesetzt.
Im Tower werden OBS-Fehler nicht ausgegeben.
Störungen bleiben so lange bestehen, bis die Störungsursache
wieder behoben ist. Die Befeuerungsrechner der Stationen binden
dann diese Hindernisfeuergruppen wieder automatisch in
die Überwachung ein.
Für die Windrichtungsanzeige in den Stationen Nord-West und
Nord-Ost werden jeweils folgende redundante Signale vorgesehen.
Signale |
1 | Ansteuersignal | WDI | pot. freier Kontakt |
1 | Rückmeldung | WDI EIN | Signalspannung +24V |
Zur Realisierung der Abläufe beim CATIII-Einrollen zur Start/Landebahn,
der Absicherung von Stopbarren und der Blockschaltungen
auf den Rollwegen, wird die Erfassung der Rollobjekte
mit einem Sensorsystem benötigt.
Dies besteht im wesentlichen aus:
- Sensoren (Induktionsschleifen), eingelassen in den Roll
bahnen und Start-/Landepisten
- Auswertegeräten in den Stationen zur Bildung der Belegtsignale
(Induktionsschleife belegt)
Bei der Auswertung der von den Sensorikelementen zur Verfügung
gestellten Daten wird folgendes zugrunde gelegt:
a) Verhalten der Sensoren:
Ein Rollobjekt, das eine Sensorschleife überfährt, löst
je nach Rollablauf und Objektbeschaffenheit einen oder
mehrere Belegtimpulse an diesem Sensor aus. b) Belegen von Sicherheitssensoren:
Beim Überfahren von Kreuzungen und Einmündungen können
von einem Objekt keine Sicherheitssensoren belegt werden,
die sich seitlich zur befahrenen Strecke befinden. c) Übergang zwischen TXC-Blöcken:
Die Sensoren sind zu den TXC-Blöcken so anzuordnen, dass
sich genau am Übergang eines TXC-Blocks zum anderen ein
Sensor befindet. Ein möglicher Versatz muss so klein
sein, dass ein Objekt den vor einem TXC-Block befindlichen
Sensor nicht belegt, wenn es direkt vor diesem TXC-Block
stoppt. d) Zur eindeutigen Erfassung von Rollobjekten muss folgendes
erfüllt sein:
d1) Der Mindestabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Rollobjekten muss so groß sein, dass ein Sensor
vom nachfolgenden Objekt erst belegt wird, wenn
dieser vom vorausfahrenden Sensor "freigeschaltet"
ist (dies ist aufgrund des Verhaltens der Sensoren
nach a) notwendig; ein Objekt erzeugt ggf. mehrere
Belegtimpulse).
Die Freischaltung eines Sensors erfolgt, wenn das
vorausfahrende Objekt einen hinreichend weit entfernten
2. Sensor belegt.Für den Abstand dieser zwei Sensoren gilt:
- Jedes Objekt muss zwischen diese beiden Sensoren
passen, wobei nur an einem ein Belegtsignal erzeugt
wird.
- Zwischen diesen beiden Sensoren muss sich ein
vollständiger TXC-Abschnitt (Block) befinden, der
als Schleppe geschaltet werden kann.
d2) Für die unter d1) stehende Betrachtung ist der sensoraktive
Teil der sensoraktive Teil erzeugt eine Belegtmeldung)
eines Rollobjektes von Bedeutung.
Jede Auswertekarte der Sensorikelemente besitzt folgende Meldesignale
an die Steuereinheit S5-155H in der Station:
4 Belegtsignale
(an ein Auswertegerät können max. 4 Schleifen angeschlossen
werden).Ein Belegtsignal meldet "1" (24V),
wenn ein Objekt (Flugzeug) über eine zugehörige Schleife
fährt, ansonsten "0".
Wenn eine Schleife defekt ist, pulst das Belegtsignal
mit ca. 1 Hz und das Signal "Fehler" ist "1".
1 Signal "Betrieb"
Dieses Signal ist "1" (24V), wenn die Auswertekarte des
Geräts ordnungsgemäß arbeitet.
1 Signal "Fehler"
Dieses Signal ist "1" (24V), wenn eine oder mehrere
Schleifen einen Defekt aufweisen.
Alle Signale des Sensorsystems werden auf die S5-155H der
Stationen zweikanalig aufgelegt. Über die Fehlerlokalisierung
in der S5-155H wird ein defekter Eingang aufgespürt und gemeldet.
Für die Vorortdiagnose und Vorortsteuerung ist eine Serviceeinheit
(Laptop) vorgesehen.
Diese Serviceeinheit dient zur Steuerung der Befeuerungssysteme
und Beobachtung von Betriebszuständen (Regler, LAM, ISO
und Sensoren) einer Station. Dieser Laptop kann im laufenden
Betrieb an die Steuereinheiten S5-155H angekoppelt werden.
Die Software auf dem Laptop erkennt selbständig mit welcher
Steuereinheit (Nord-Ost, Feuerwehr oder Nord-West) sie verbunden
ist.
Die Anzeigen und Steuermöglichkeiten in jeder Station beziehen
sich auf alle Befeuerungs- und Sensorsysteme dieser Station
und sind auch bei Totalausfall der Kopplung zum Tower
noch voll funktionsfähig. Die Anzeigen erfolgen über ein
Fenstersystem, d. h. mehrere Anzeigen (Bilder) können gleichzeitig
geöffnet und ihrer Lage am Bildschirm verschoben werden.
Die Bedienung wird mit einer Maus durchgeführt.
Das Servicegerät ist als tragbarer Pentium-PC (Laptop) ausgeführt.
Als Betriebssystem wird Windows NT verwendet.
Es sind folgende Bedien- und Anzeigeebenen (Windows) vorgesehen:
Übersicht:
In der Befeuerungsübersicht wird der Status (Ein/ Aus/ Ort/
Fehler) aller Systeme der jeweiligen Station in einem Fenster
dargestellt.
Kreisfenster
Kreisfenster zeigen alle Zustandsdaten gewählter Kreise (Regler,
LAM, ISO).
Sensorfenster
Im Sensorbild werden Belegtmeldungen und Störungszustände der
Sensorschleifen (soweit von der S5-155H erfasst) angezeigt.
- Hinweis:
- weitere Details zum Systemstatus der Sensorschleifen
können mit der Sensorsoftware der Firma Honeywell
aus den Sensorerfassungsgeräten ausgelesen
werden.
Steuern der Befeuerung (Ortsteuerung)
Mit der Serviceeinheit können Befeuerungssysteme in der Station
gesteuert werden, in der das Servicegerät angekoppelt
wurde. Voraussetzung ist, dass sich ein Bediener mit Steuerberechtigung
über ein Passwort angemeldet hat.
Mit der Serviceeinheit kann jedes Anflug-, S/L-System und jeder
STB-/TXC-Abschnitt sowie die weiteren Systeme einzeln
ein- und ausgeschaltet werden (soweit in der jeweiligen Station
vorhanden). Die Helligkeitseinstellung je System kann
ebenfalls gewählt werden. Die Bedienung erfolgt über die Maus
durch die Anwahl von Ein-/Austasten am Bildschirm (Fenster).
Sonstige Funktionen
- An-/Abmelden
- Passworte ändern
- Programmende
FIG 8 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer dezentralen Steuereinrichtung,
hier einer SIAMTIC vom Typ S5-155H.
Die Warten basieren auf einem PC mit Kopplung zum Tower sowie
Monitor, Drucker und USV (vergl. FIG 1).
Zusammenfassend werden folgende Leistungen bereitgestellt:
- Grafische Darstellung des Befeuerungs- und Systemzustands,
- Einzelanzeigen für jeden Stromkreis mit Zustand Regler, LAM
und ISO,
- Einzelanzeige des Zustands der Sensor-Auswertegeräte
(Schleifen),
- Berechnen und Anzeigen der Betriebszeiten für Lampen und
Regler,
- Eingeben von Grenzwerten und Parameter,
- Statusanzeigen der ANBLF-Meldungen,
- Speichern und Anzeigen von Störmeldungen für einen Zeitraum
von mindestens 7 Tage. Ausdrucken der Störmeldungen mit Datum/Uhrzeit,
- Speichern und Anzeigen aller Betriebszustände der Befeuerung
für einen Zeitraum von mindestens 7 Tage,
- Ausdrucken ausgewählter Betriebszustände auf einem Protokolldrucker.
- Verwaltungsfunktionen wie passwortgeschützter Zugriff und
Datensicherung.
Die Anzeigen erfolgen farbig in einem Window-System, die Bedienung
wird benutzerfreundlich über Menüs mit der Maus
durchgeführt.
PC Pentium II 450 MHz
mit:
- Farbmonitor 20" mit Grafikkarte, Auflösung 1024 x
768 Bildpunkte
- Farbdrucker mit Einzelblatteinzug für Protokolle
- Matrixdrucker mit Endlospapier als Störmeldedrucker
- Funkuhr für die Zeit- und Datumssynchronisation
- Maus und Tastatur
WINDOWS NT Betriebssystem
SINEC H1 Kopplung zum Tower mit LWL-Umsetzer (OLM) Visualisierungssystem.
Das System wird über einer USV für min. 10 min gepuffert. Danach
wird der Rechner automatisch heruntergefahren. Nach Wiederkehr
der Netzspannung läuft das System automatisch wieder
hoch.
Der Bildschirm dient zur Anzeige aller Betriebsdaten, Betriebszustände,
Fehlermeldungen sowie Bedienereingaben.
Die Anzeige erfolgt über ein Fenster-System, d.h. mehrere Anzeigen
(Bilder) können gleichzeitig geöffnet und in ihrer Lage
am Bildschirm verschoben werden.
Die Bedienung wird mit der Maus durchgeführt.
Der Bildschirm ist in mehreren Bereichen wie folgt aufgeteilt:
- Titelleiste
- Meldezeile
- Bildbereich
- Bildumschalttasten
In der graphischen Übersicht wird der Zustand der gesamten
Befeuerungsanlage in grafischer Form übersichtlich dargestellt.
Das Bild enthält jeweils:
- Piste N/S
- Rollwege
- Vorfeld
Die Anzeige der Pistenbefeuerung erfolgt Kreisweise, die Anzeige
für Rollwege Stopbarren und Vorfeld Systemweise.
Für jede Station werden bei Netzstörung und bei Notstrombetrieb
Warnanzeigen eingeblendet, die bei normalen Netzbetrieb
nicht sichtbar sind.
Die Zustände eines Befeuerungssystems werden durch Farben gekennzeichnet:
Zustand | Anzeige |
AUS | grau |
EIN | systemabhängig |
Fehler nicht quittiert | Magenta/grau blinkend |
Fehler quittiert | magenta (nichtblinkend) |
Kreis auf Ort, nicht quittiert | Weiß/grau blinkend |
Kreis auf Ort, quittiert | Weiß (nicht blinkend) |
Der EIN-Zustand der einzelnen Befeuerungssysteme wird wie
folgt dargestellt:
System | Farbe |
SFL | weiß |
APH | weiß |
RSR | rot |
TDZ | weiß |
RCL | weiß |
REH | weiß |
REL | weiß |
THR | grün |
RWE | rot |
PAPI | rot/weiß |
TXC | grün |
TXE | blau |
STB | rot |
SEN | braun |
Die Bildanwahltasten zeigen jeweils einen Sammelfehlerzustand
an, der aus allen Fehlern gebildet wird die in diesem Bild
angezeigt werden. Tritt ein Fehler auf so wechselt die Tastenfarbe
von grau nach magenta.
Anwahl Kreisbild mit Maus
Das grafische Übersichtsbild dient auch zur einfachen Anwahl
der detaillierten Signalanzeige im Kreisbild. Hierzu muss nur
das grafische Symbol des Befeuerungssystems mit der linken
Maustaste angewählt werden.
Bei Anwahl mit der rechten Maustaste wird eine Liste mit allen
Systemen eingeblendet aus dem ein Kreisbild zum öffnen
ausgewählt wird.
Es können maximal zwei Kreisbilder zur selben Zeit geöffnet
sein.
Für jedes Anflug- und Piste-System sowie für jeden STB- und
TXC-Abschnitt sowie sonstige Systeme, ist ein Bild (Fenster)
mit den zugehörigen Stromkreisen vorhanden. Das Kreisbild
(Fenster) enthält alle vorhandenen Informationen der Stromkreise
eines Systems.
Das Kreisbild kann durch "Anfassen" am oberen Rand mit der
Maus am Bildschirm verschoben werden.
Vom Kreisbild aus ist über andere Fenster auch die Eingabe
von kreisbezogenen Daten möglich.
Die einzelnen Kreisbilder können in einem Auswahlfenster über
ihren Namen oder über das grafische Übersichtsbild angewählt
werden.
Die Bilder enthalten folgende Anzeigen:
- Systemdaten
- Kennzeichnung des Systems 1)
- Ansteuerung des Systems 1)
- Reglerdaten
- Fern/Ort 1)
- eingestellte Helligkeitsstufe 1)
- Reglerrückmeldungen 1)
- Reglerbetriebszeit 2)
- Lampendaten
- Anzahl defekte Lampen 1)
- Anzahl Lampen pro Kreis 1)
- Lampenbetriebszeit 2)
- Wartungsintervall 3)
- relative Lampenbelastung 3)
- LAM-Grenzwerte 3)
- LAM-Zustand (OK, Teil-, Totalausfall) 1)
- Isolationsdaten
- ISO-Istwert [kOhm]
- ISO-Grenzwerte 3)
- ISO-Zustand (OK, Teil-, Totalausfall)
1)
Die Kennzeichnungen der einzelnen Informationen haben folgende
Bedeutung:
1. Daten werden angezeigt 2. Daten werden angezeigt und können zurückgesetzt werden 3. Daten werden angezeigt und können eingegeben werden
Einige Kreise sowie Sondersysteme sind ungeregelt und besitzen
somit keine Lampen- und Isolationsdaten sowie Reglerdaten
und Reglerbetriebszeiten.
Ähnlich wie im Übersichtsbild kann auch aus dem Kreisbild
heraus das angezeigte System mittels der Auswahlliste gewechselt
werden.
Die Betriebszeiten aller Kreise werden berechnet und gespeichert.
Die Betriebszeiten werden auf zwei Arten berechnet:
Absolute Gesamtbetriebszeit
Die absolute Gesamtbetriebszeit (Reglerbetriebszeit) eines
Kreises ist die "echte" Betriebszeit des Kreises.
Bewertete Betriebszeit
Die bewertete Betriebszeit seit letzter Wartung, im weiteren
Text als bewertete Betriebszeit oder Lampenbetriebszeit bezeichnet,
ist die Summe der Betriebszeiten eines Kreises seit
der letzten Wartung.
Bei geregelten Kreisen werden die Einschaltzeiten der Kreise
vor dem Addieren mit dem Kehrwert der prozentualen Lampenlebensdauer
der jeweiligen Helligkeitsstufe multipliziert. Das
bedeutet, dass es sich bei den angezeigten Betriebszeiten um
bewertete Betriebszeiten handelt.
Beispiel:
Das System Runway wird in Helligkeitsstufe 3 betrieben. Das
System wird 0,5 Stunden eingeschaltet. Als relative Lampenbelastung
für Stufe 3 des Kreises 1 (Runway) ist 80 % gespeichert.
Zur Betriebszeit des Kreises 1 wird während dieser Einschaltdauer
folgender Wert addiert:
0,5 h * 0,80 = 0,4 h
Die Betriebszeiten werden immer aktualisiert, solange der
Rechner eingeschaltet ist.
Bei ungeregelten Kreisen werden die Einschaltzeiten des jeweiligen
Kreises einfach addiert. Das heißt, es wird die echte
Betriebszeit der Lampen angezeigt.
In der Zustandsübersicht des Leitsystems (Fenster), wird die
Steuerung der Befeuerung mit den Steuerrechnern in allen Stationen
und die Kopplungen grafisch dargestellt, so dass auf
einen Blick der Zustand des Systems erfasst werden kann.
Bei Störungen in einem Steuerrechner oder einer Kopplung
blinkt das zugehörige Symbol.
Sollten nicht alle Komponenten auf ein Bild passen, werden
die einzelnen Stationen auf mehrere Bilder verteilt. Die
Kopplungen zwischen den Stationen werden dann zusätzlich in
einem Übersichtsbild dargestellt.
Das Leitsystem überwacht die Befeuerungsanlage. Erkennt es
eine Fehlfunktion, so wird eine Fehlermeldung erzeugt, für
mindestens 30 Tage gespeichert, (letztlich begrenzt durch
Speicherplatz) angezeigt und ausgedruckt.
Zur Anzeige am Bildschirm dienen die "Meldezeile" sowie das
Bild (Fenster) "Meldeliste".
Fehlermeldungen werden auch am Drucker als Meldefolgeprotokoll
ausgedruckt.
Alle Fehlermeldungen müssen vom Bedienpersonal quittiert werden.
Alle Fehlermeldungen werden auf Magnetplatte gespeichert.
Fehlermeldungen werden immer erfasst, wenn der Rechner eingeschaltet
ist.
Das System kennt zwei Stufen von Fehlern:
- Teilausfall
(Überschreitung Schwelle 1)
Diese Fehlermeldungen sind ein Hinweis für die Wartung,
dass Handlungsbedarf besteht. - Totalausfall = Alarm
(Überschreitung Schwelle 2)
Diese Fehler sind so gravierend, dass der Betrieb mindestens
eines Befeuerungssystems nicht mehr voll gewährleistet
ist und sind als kritische Fehler zu betrachten.
Im Bild (Fenster) "Meldeliste" werden die im Rechner gespeicherten
Fehlermeldungen angezeigt.
Die Anzeige erfolgt in Listenform, wobei die angezeigten Fehler
einen Ausschnitt aus den gespeicherten Fehlern darstellen.
Die Meldeliste kann gerollt werden, um nacheinander alle
Fehler anzuzeigen.
Folgende Daten werden zu jedem Fehler angezeigt:
- Datum und Uhrzeit Fehler erkannt/quittiert/behoben
- Zustand erkannt/quittiert/behoben
- Kreisbezeichnung
- Systemkennzeichnung (falls anwendbar)
- Störort (Station)
- Fehlerkategorie (Teilausfall/Totalausfall)
Es können alle Fehler einer Anzeige oder alle gespeicherten
Fehler auf einmal quittiert werden.
Die Meldeliste kann ausgedruckt werden (siehe auch Druckerausgaben).
Die Meldeliste hat zwei Darstellungsarten: aktuell und Archiv.
In der aktuellen Liste sind nur anstehende Fehler
sichtbar. In der Archivansicht sind alle erkannten Fehler
sichtbar, mit getrennten Einträge für die Zustände erkannt,
quittiert und behoben.
Die Meldezeile ist unabhängig vom angewählten Bild (Fenster)
jederzeit sichtbar.
Die Meldezeile dient dazu, dem Bediener den zuletzt erkannten
Fehler - unabhängig vom angewählten Bild - anzuzeigen.
In der Meldezeile werden zum Fehler dieselben Informationen
angezeigt wie in der Meldeliste.
Die Fehlermeldungen, die in der Warte erkannt und angezeigt
werden, lassen sich im wesentlichen wie folgt zuordnen:
- Stromkreisfehler
- Fehler im Steuer- und Überwachungssystem
Unter Kreisfehlern sind solche Fehler zu verstehen, die sich
eindeutig auf einen Stromkreis der Befeuerungsanlage beziehen.
a) Reglerfehler b) Lampenausfälle
Bei der Lampenausfallüberwachung werden zwei Fehlerstufen
unterschieden. Die erste Stufe ist der "Teilausfall"
(Grenzwert 1), die zweite Stufe ist der "Totalausfall"
(Grenzwert 2). c) Isolationszustand
Gleiche Funktion wie bei Lampenausfälle d) Lampenbetriebszeit
Dieser Fehler kennzeichnet das Überschreiten der Lampenbetriebszeit.
Er wird angezeigt, wenn der Betriebszeitenzähler
für die Lampen eines Kreises einen höheren Wert aufweist, als
das gespeicherte Wartungsintervall (siehe Kreisbild).
Wenn die Lampen ausgewechselt werden, kann der Betriebszeitenzähler
wieder auf Null zurückgesetzt werden (siehe Kreisbild).
Dadurch wird der Fehler "Betriebszeit" wieder gelöscht.
Unter Fehler-, Steuer- und Überwachungssystem fallen alle
Ausfälle im Steuer- und Überwachungssystem:
- Stromversorgung
- Lüfter
- S5-interne Batterie
- CPU
- Kommunikationsbaugruppe
- Ein-/Ausgabebaugruppe
Der Schaltzustand aller Kreise, Systeme der Befeuerung und
Signale des Sensorsystems, werden mit Datum und Uhrzeit erfasst
und in einer Datenbank für mindestens 7 Tage gespeichert.
Bei Bedarf können Signale in einem Kurvenfenster angezeigt
oder auch ausgedruckt werden.
Folgende Signale werden gespeichert:
- Anwahl aller Systeme und Helligkeitsstufen einschließlich
Schaltabschnitte TXC und STB
- Alle ANBLF-Meldungen
- Rückmeldung aller Regler (ok oder Fehler)
- LAM-Istwerte
- ISO-Istwerte
Die Istwerte für LAM, ISO und Helligkeitsstufe werden in Kurvenform
dargestellt.
Die Anwahl der Systeme, die ANBLF-Meldungen und sonstige Betriebsmeldungen
werden ähnlich den Fehlermeldungen in Listenform
ausgegeben.
In der Hauptwarte sind, wie in FIG 1 gezeigt, zwei Drucker
angeschlossen. An diesen Druckern werden folgende Listen und
Protokolle ausgedruckt:
- Meldeliste
- Lampenausfallprotokoll
- Betriebszeitenprotokoll
- Betriebszustände über der Zeit
Die Meldeliste wird beim Erkennen, Quittieren und Beheben eines
Fehlers fortlaufend gedruckt. Jede Seite der Meldeliste
wird mit einem Seitenkopf bedruckt. Für jeden Fehler werden
folgende Informationen gedruckt:
- Datum und Uhrzeit Fehler erkannt/quittiert/behoben
- Zustand erkannt/quittiert/behoben
- Kreisbezeichnung
- Systemkennzeichnung (falls anwendbar)
- Störort (Station)
- Fehlerkategorie (Teilausfall/Totalausfall)
Auf Anforderung wird ein Protokoll aller aktuellen Lampenausfalldaten
ausgedruckt. Der Ausdruck wird nach Systemen und
den dazugehörigen Kreisnummern sortiert. Jede Seite wird mit
einem Kopf versehen, der Wochentag und Datum des Ausdrucks
enthält. Die Seiten werden nummeriert. Auf Anforderung wird
ein Protokoll der Betriebszeiten der Regler sowie der Lampen
aller Kreise ausgedruckt. Der Ausdruck wird nach System und
den dazugehörigen Kreisnummern sortiert. Jede Seite wird mit
einem Kopf versehen, der Wochentag und Datum des Ausdrucks
enthält. Die Seiten werden nummeriert.
Die Funktion "Anmelden" dient dazu, dem Bediener bestimmte
Funktionen des Programms freizugeben.
Der Bediener muss ein geheimes Passwort eingeben, um sich
beim Rechner anzumelden.
Durch den Mechanismus des "Anmeldens" wird verhindert, dass
unberechtigte Bediener oder Fremde wichtige Funktionen des
Programms durchführen können, da sie die geheimen Passworte
nicht kennen.
Die Funktion "Abmelden" ist das Gegenstück zum Anmelden.
Durch das Abmelden des Bedieners werden alle freigegebenen
Funktionen wieder gesperrt.
Neben dem Benutzer "Supervisor", dem alle Systemressourcen
zur Verfügung stehen, müssen die anderen Benutzer (user) mit
ihren Zugriffsrechten eingerichtet werden. Außerdem erhält
jeder Benutzer ein Passwort.
Folgende Rechte sind vorgesehen:
- Parameter ändern/Werte rücksetzen
- Befeuerung steuern
Einem Benutzer können alle, ein Teil oder auch keine dieser
Rechte zugeteilt werden. Ein Nutzer ohne eines dieser
Zugriffsrechte kann sämtliche Bilder (Fenster) öffnen aber
keine Daten ändern.
Im Normalbetrieb werden die Daten auf einer im Rechner eingebauten
Festplatte gespeichert.
Die gespeicherten Daten werden in festgelegten Abständen automatisch
auf der Festplatte ausgelagert (CSV-Datei). Von
dort kann der Bediener die Dateien auf eine DOS- oder ZIP-Diskette
sichern und z.B. mit Excel / Access weiterbearbeitet
werden.
Sollte es durch einen Defekt im Rechner zum Verlust dieser
Daten kommen, so können die Daten von der DOS- bzw. ZIP-Diskette
wieder in den Rechner zurückkopiert werden.
Zusätzlich werden eingegebene Parameter und Einstellungen der
Befeuerung auf der S5-Seite und auf dem PC gehalten, damit im
Fehlerfall der jeweils zuletzt vorhandene Zustand wiederhergestellt
werden kann.
Soll der Rechner abgeschaltet werden, ist zuvor das Programm
zu beenden.
Diese Funktion ist durch ein Passwort geschützt und kann nur
von dazu berechtigten Personen ausgelöst werden.