Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Prüfung einer Münze.
Aus der DE 35 14 779 C2 ist eine Vorrichtung zur vergleichenden Betrachtung der
Ober- und Unterseiten von Münzen bekannt. Hierzu erfolgt eine Beleuchtung der
Münze mit annähernd parallelem Licht über eine herkömmliche Kondensoroptik.
Die so beleuchteten Seiten der Münzen werden mit entsprechenden Linsenanordnungen
betrachtet.
Aus DE 40 04 431 A1 ist ein optischer Münzprüfer bekannt, bei dem die zu prüfende
Münze mit Hilfe einer Optik auf einen Filter abgebildet wird. Der Filter ist ein
Negativbild einer Originalmünze oder die Fouriertransformierte der Münze. In beiden
Fällen tritt um so weniger Licht auf einen hinter dem Filter angeordneten Fotosensor
je besser Münze und Filter in der geometrischen Darstellung und in der Winkellage
korrelieren. Das Signal des Fotosensors wird an eine Auswerteelektronik
weitergeleitet.
Aus DE 42 22 984 ist eine diffuse Beleuchtung mit einer Leuchtstofflampe bekannt.
Zum Erkennen von Mängeln der Geldstücke werden diese an einer Bildanalyseeinheit
vorbeigeführt. Zur Analyse wird entlang einer Linie die Lichtintensität mit
oberen und unteren Schwellwerten verglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur optischen Prüfung
einer Münze bereitzustellen, die mit einfachen Mitteln ein gutes Bild der zu prüfenden
Münze erzeugt und mit geringem Aufwand eine zuverlässige Erkennung
ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Die Bildaufnahmeeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besitzt eine
Kamera mit einem Objektiv zur telezentrischen Abbildung der Münze. Vorteilhaft
an der Verwendung einer telezentrischen Abbildung ist es, daß diese eine besonders
genaue und kontrastreiche Abbildung der Münzoberfläche ermöglicht. Durch die
telezentrische Abbildung ergibt sich ein von der Objektentfernung unabhängiger
Abbildungsmaßstab, was insbesondere zur Untersuchung der Münzoberfläche und
ihrer Struktur sowie der Gestaltprüfung besonders vorteilhaft ist. Die Strahlungsquelle
der Beleuchtungseinrichtung ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
optischen Prüfung einer Münze derart angeordnet, daß eine Hellfeldbeleuchtung
stattfindet. Die zu untersuchende Münzoberfläche verhindert hierbei den Lichtdurchgang
und lenkt das Licht ab. Die verwendete Beleuchtung mit Auflicht besitzt
den Vorteil, daß die Strukturen der Münzoberfläche besonders gut ausgeleuchtet
werden. Weiterhin besitzt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur optischen Prüfung
einer Münze eine Auswerteeinrichtung, die das aufgenommene Bild der zu
prüfenden Münze nur in einem oder mehreren begrenzten Objektfeldern auswertet.
Mit einer Beschränkung des Auswertevorgangs auf begrenzte Objektfelder erfolgt
eine beträchtliche Vereinfachung des Auswertevorgangs. Während bei herkömmlichen
Vorrichtungen zur optischen Prüfung einer Münze die Prüfung für die
gesamte Münzoberfläche stattfindet, beschränkt sich die erfindungsgemäße Auswerteeinrichtung
bei der vorliegenden Erfindung auf ein oder mehrere Objektfelder,
die nur einen Teil der Münzoberfläche betreffen. Hierdurch wird die zu verarbeitende
Datenmenge erheblich reduziert. Mit der Reduktion der Datenmenge einher
geht eine beschleunigte Auswertung sowie eine beträchtliche Vereinfachung der
Auswertealgorithmen. Eine deutliche Reduzierung der durch die Auswerteeinrichtung
erfaßten Oberfläche ist durch eine besonders kontrastreiche und genaue Wiedergabe
der Münzoberfläche möglich. Eine solche optisch hochwertige Abbildung
wird durch die Kombination einer Kamera mit telezentrischer Abbildung und einer
Auflichtbeleuchtung erzielt. Soll die Prüfung der Münze für eine beliebige Lage der
Münze erfolgen, so erweist es sich als vorteilhaft, zwei Objektfelder zu verwenden,
um die Orientierung der Münze in der Aufnahmeebene leicht feststellen zu können.
So kann beispielsweise anhand der zwei Objektfelder die Orientierung der Verbindungslinie
zwischen den Objektfeldern festgestellt und mit einer vorgegebenen
Orientierung der Münze für die Auswertung verglichen werden.
Für eine besonders zuverlässige optische Prüfung der Münze weist das Objektfeld
der Münze einen Bereich der Münzoberfläche mit einer vergleichsweise feinen Prägung
auf. Gerade im Bereich mit feiner Prägung, wie er sich beispielsweise bei einer
Stirnfalte oder der Nase eines geprägten Kopfes ergibt, ist ein zuverlässiges Erkennen
der Münze möglich.
Beispielsweise erweist es sich bei gefälschten Münzen, daß besonders fein gestaltete
Abschnitte schwer nachzuahmende Konturelemente aufweisen.
In einer zweckmäßigen Weiterführung der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung
erfolgt das Auswerten durch Vergleich des in dem Objektfeld aufgenommenen
Bildes mit vorgegebenen Bilddaten, um ein Echt- oder Falschsignal zu erzeugen.
Die Auswertung, ob die zu prüfende Münze echt oder falsch ist, erfolgt anhand der
in dem Objektfeld aufgenommenen Daten des Bildes. Die aufgenommenen Bilddaten
werden mit vorgegebenen Bilddaten verglichen, wobei die Daten für einen
Vergleich auch transformiert werden können. Für den Vergleich der in dem Objektfeld
aufgenommenen Daten mit den vorgegebenen Bilddaten kann auf an sich
bekannte Algorithmen der Bildverarbeitung zugegriffen werden.
In einer besonders vorteilhaften Weiterführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das Licht der Beleuchtungseinrichtung über einen teildurchlässigen Spiegel,
der auf der optischen Achse zwischen der Bildaufnahmeeinrichtung und der Münze
angeordnet ist, auf die Münze gerichtet. Das Licht aus der Strahlungsquelle wird
also über ein teildurchlässiges Spiegelelement in den Strahlengang der Bildaufnahmeeinrichtung
eingekoppelt. Indem die Oberfläche der Münze aus Richtung der
Kamera beleuchtet wird, führen Kratzer oder Lunker zur Ablenkung oder
Schwächung des Lichtes und erscheinen somit dunkel auf der sonst hellen Fläche.
Die Beleuchtung aus Richtung der Kamera ermöglicht also insbesondere für die
Oberfläche der Münze eine genaue und detaillierte Betrachtung auch feinster Strukturen
der Münzoberfläche.
In einer besonders bevorzugten Weiterführung erfolgt die Beleuchtung über ein telezentrisches
Objektiv. Eine solche Ausleuchtung der Münzoberfläche mit parallelen
Lichtbündeln ermöglicht eine besonders gleichmäßige und kontrastreiche Ausleuchtung
des zu untersuchenden Objektfeldes.
In einer zweckmäßigen Weiterführung der Beleuchtungseinrichtung koinzidieren die
optischen Achsen von Beleuchtungsbündel und Abbildungsbündel hinter dem Spiegel.
Hierbei laufen die optischen Achsen der Beleuchtungseinrichtung und der Bildaufnahmeeinrichtung
hinter dem teildurchlässigen Spiegel parallel zueinander. Es
entsteht somit ein besonders detailreiches Bild der Münzoberfläche mit hohen Kontrasten.
In einer ebenfalls vorteilhaften Weiterführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
schneiden sich die optischen Achsen der Beleuchtungsbündel und Abbildungsbündel
in der Ebene der Münzoberfläche. Auf diese Weise entsteht eine schiefe Beleuchtung
der Münzoberfläche, die für bestimmte Meßaufgaben bzw. bei bestimmten
Konfigurationen der Münzoberfläche vorteilhaft sein kann. Beispielsweise eignet
sich eine solche Beleuchtung für eine Relief-Höhenbestimmung durch eine Schlagschattenlängenmessung.
Für eine einfachere Einstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen das telezentrische
Objektiv der Bildaufnahmeeinrichtung und das telezentrische Objektiv
der Beleuchtungseinrichtung eine verstellbare Blende auf. Mit der verstellbaren
Blende kann in besonders einfacher Weise sowohl die Beleuchtungsstärke durch die
Beleuchtungseinrichtung und die an der Kamera vorliegende Beleuchtungsstärke
jeweils unabhängig voneinander eingestellt werden. Dies ermöglicht eine schnelle
und einfache Anpassung der Vorrichtung für unterschiedliche Münzen. Außerdem
wird die Detailerkennbarkeit durch diese Blenden beeinflußt.
In einer für die optische Abbildungsqualität besonders vorteilhaften Weiterführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist der teildurchlässige Spiegel eine plane
Oberfläche mit einer ungefähr 50 %igen Verspiegelung auf. Für eine besonders gute,
d.h. durch den teildurchlässigen Spiegel möglichst unbeeinflußte Abbildung erweist
sich eine planare Oberfläche als besonders vorteilhaft. Hierbei gilt, je dünner der
Spiegel, desto weniger wird die Abbildung beeinflußt.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet
einen teildurchlässigen Spiegel, der reflektiertes und transmittiertes Licht
linear polarisiert, wobei die Polarisationsrichtungen aufeinander senkrecht stehen.
Durch die Verwendung eines derartigen teildurchlässigen Spiegels gelangen keine
vom Objekt direkt reflektierten Strahlen zu der Kamera, sondern lediglich an der
Münzoberfläche gestreutes Licht kann durch den teildurchlässigen Spiegel zu der
Kamera gelangen. Dies führt dazu, daß die bei der herkömmlichen Hellfeldbeleuchtung
hellen Flächen nun dunkel erscheinen, und die bei der herkömmlichen
Hellfeldbeleuchtung dunkel erscheinenden Flächen hell erscheinen. Eine solche
Beleuchtung erfordert entweder eine besonders lichtempfindliche Kamera oder eine
besonders starke Lichtquelle. Vorteilhaft an einem solchen polarisierenden Spiegel
ist, daß eine besonders kontrastreiche Abbildung der Münzoberfläche erfolgt.
Zweckmäßigerweise ist bei der Vorrichtung als Strahlungsquelle eine Halogenglühlampe,
Kurzbogenlampe oder LED mit zusätzlicher Feldlinse vorgesehen. Diese
Strahlungsquellen stellen eine ausreichend starke Beleuchtung für die zu prüfende
Münzoberfläche sicher.
Als Kamera kann eine übliche Matrixkamera vorgesehen sein. Diese nimmt ein vollständiges
Bild der Münzoberfläche bzw. ein Bild der ausgewählten Ausschnitte auf.
Andererseits kann in einer weiteren Ausführung der Erfindung eine Zeilenkamera
vorgesehen sein. Zur Aufnahme von Flächen ist eine zusätzliche translatorische
Bewegung der Münze erforderlich. Mit einer Zeilenkamera sind höhere optische
Auflösungen und kürzere Aufnahmezeiten erreichbar.
Die Anpassung des beleuchteten Münzfeldes an die lineare Bildgeometrie der
Zeilenkamera erfolgt in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß
zwischen Lichtquelle und teildurchlässigem Spiegel ein faseroptischer Querschnittswandler
mit linearer Austrittsfläche angeordnet ist und daß diese Austrittsfläche
mittels eines Anamorphoten aus zwei Zylinderlinsen über den teildurchlässigen
Spiegel auf die Münzoberfläche abgebildet wird. Bei der anamorphotischen
Abbildung wird nur die Linienbreite der Austrittsfläche scharf abgebildet, während
bezüglich der Linienlänge über benachbarte Faserenden eine Intensität mittelnde
Verwaschung stattfindet.
In einer Variante des Anamorphoten wird die zweite Zylinderlinse durch eine
Fresnellinse ersetzt oder eine Fresnellinse als drittes Bauelement des Anamorphoten
hinzugefügt. Die Fresnellinse ermöglicht zusätzliche abbildende Wirkungen bezüglich
der Linienlänge, z.B. zur Verkürzung der beleuchteten Länge.
Vorteilhafte Ausführungen der erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung werden
anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Beleuchtungs- und Abbildungseinrichtung und
- Fig.2
- eine alternative Beleuchtungseinrichtung mit einem Anamorphoten.
Von einer Lichtquelle einschließlich Feldlinse 10 aus treten die zur Beleuchtung
bestimmten Lichtstrahlen durch ein telezentrisches Objektiv 12. Die Feldlinse 10 ist
in bezug auf das Objektiv 12 derart angeordnet, daß die Lichtstrahlen hinter der
Linse 12 in einem im wesentlichen parallelen Lichtbündel 14 verlaufen. Das Lichtbündel
trifft auf einen teildurchlässigen Spiegel 16, der angeordnet ist, um die Lichtstrahlen
des Beleuchtungsbündels 14 auf die Oberfläche einer zu untersuchenden
Münze 18 zu lenken. In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die
Beleuchtung senkrecht zur Oberfläche 18 der zu prüfenden Münze.
Das von der Münzoberfläche 20 zurückgeworfene Licht tritt als Aufnahmebündel 20
durch den teildurchlässigen Spiegel 16 durch und wird durch das telezentrische
Abbildungsobjektiv 22 in die Kamera 26 fokussiert. 24 stellt das fokussierte Aufnahmebündel
dar. Hierbei sind das Objektiv 22 und die aufnehmende Kamera 26
derart voneinander beabstandet, daß in der Bildebene (nicht dargestellt) der Kamera
eine telezentrische Abbildung der Münzoberfläche 18 entsteht. Die Kamera 26 ist in
einer Aufnahmeeinrichtung 28 angeordnet. Das von der Kamera 26 aufgenommene
Bild der Münzoberfläche 18 wird von der Auswerteeinrichtung (nicht dargestellt) in
einem oder mehreren begrenzten Objektfeldern ausgewertet, um die Echtheit der zu
prüfenden Münze festzustellen.
Die Objektfelder sind vorbestimmte Bereiche der Münzoberfläche, wie beispielsweise
Stirnfalten eines Kopfes oder feiner Muster, an denen die Echtheit der zu prüfenden
Münze gut erkennbar ist. Die Objektfelder können beispielsweise in der
Auswerteeinrichtung in dem aufgenommenen Bild der Münzoberfläche durch eine
Begrenzung des Ausschnittes bestimmt werden und für den Vergleich weiterverarbeitet
werden, wobei die Erkennung der Objektfelder lageunabhängig von der
Münze vorgenommen werden kann. Die Erfassung der Kennzeichnung der Prägeanstalt
kann erforderlich sein, falls zu prüfende Prägungen unterschiedlich ausgeprägte
Details enthalten.
Ein alternatives Ausführungsbeispiel unter Verwendung eines faseroptischen Querschnittswandlers
30 wird mit Bezug auf Fig. 2 erläutert. Hierbei sind gleiche Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Das in der Beleuchtungsquelle 10 gesammelte
Licht wird über einen faseroptischen Leiter an einen Querschnittswandler 30
geleitet. Die Austrittsfläche 31 des Querschnittswandlers ist so ausgerichtet, daß das
Lichtbündel über einen aus zwei Zylinderlinsen bestehenden Anamorphoten 32 auf
einen teildurchlässigen Spiegel 16 geleitet wird. Von hier tritt das Licht auf die
Objektebene 18 auf der zu betrachtenden Münze. Das reflektierte Licht wird über
eine Linse 22 auf die Zeilenkamera 36 projiziert. Hierbei sind das Objektiv 22 und
die Zeilenkamera 36 derart voneinander beabstandet, daß in der Bildebene der
Kamera eine telezentrische Abbildung der Münzoberfläche 18 entsteht.
Als Alternative (nicht dargestellt) kann eine der zwei Zylinderlinsen des Anamorphoten
32 als Fresnellinsen ausgebildet sein. Auch ist es möglich, zusätzlich zu den
zwei Zylinderlinsen eine Fresnellinse in dem Anamorphoten zu verwenden.