EP0973959A2

EP0973959A2 - Beschichtungsverfahren länglicher, metallischer rohlinge

Info

Publication number: EP0973959A2
Application number: EP98922654A
Authority: EP
Inventors: Horst PILGENRÖDER; Vincenzo Cavallaro
Original assignee: Inter Transtech sro
Current assignee: Inter Transtech sro
Priority date: 1997-04-11
Filing date: 1998-04-07
Publication date: 2000-01-26
Anticipated expiration: 2018-04-07
Also published as: CN1256718A; DK0973959T3; WO1998046806A3; ES2162444T3; JP4094681B2; JP2001518981A; CN1121512C; US6299750B1; AU7522698A; WO1998046806A2; EP0973959B1; DE59801691D1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein auf den Prinzipien des Gleitschleifens beruhendes Verfahren zum Beschichten länglicher, metallischer Rohlinge, welche Rohlinge mindestens zwei axial hintereinanderliegende Abschnitte unterschiedlichen Querschnitts haben, wobei in einem chemischen Galvanikbad auf der Oberfläche eines ersten, Kerbtäler oder dergleichen aufweisenden Abschnitts in eine metallische Einfassungsschicht über die Schichtoberfläche ragende Hartstoffteilchen eingebettet werden, und wobei die exponierten Flächen eines zweiten Abschnitts weitestgehend hartstoffteilchenfrei bleiben. Dabei werden eine Vielzahl von Rohlingen lose in einer rotierenden Trommel derart in einer Dispersion von in der Galvanikflüssigkeit in der Schwebe gehaltenen Hartstoffteilchen umgewälzt, dass durch Aneinanderabgleiten der Rohlinge untereinander an den exponierten Flächen anhaftende Hartstoffteilchen wieder abgetragen werden.

Description

00001 Beschichtungsverfahren länglicher, metallischer

00002 Rohlinge 00003

00004 Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten

00005 länglicher, metallischer Rohlinge gemäß Gattungsbegriff

00006 des Anspruchs 1. 00007

00008 In der Buchreihe "Produktionstechnik heute" (Herausge-

00009 ber Prof. Dr. Ing. H. J. Warneke) wird im Band 14,

00010 Entgraten, Theorie, Verfahren, Anlagen von F. Schäfer

00011 auf den Seiten 93 bis 98 das sogenannte Gleitschleifen

00012 beschrieben. Eine Vielzahl von in einer drehangetriebe-

00013 nen Trommel einliegenden Rohlinge gleiten während der

00014 Rotationsbewegung der Trommel aneinander und an zugege-

00015 benen Schleifkörpern ab. Die Art des Aneinanderabgleit-

00016 ens ist abhängig von der Drehzahl. Bei niedrigen Dreh-

00017 zahlen findet ein Aneinanderabgleiten statt. Ab einer

00018 bestimmten Drehzahl bricht die Gleitzone in sich zusam-

00019 men, Werkstücke und dort beschriebene Schleifkörper

00020 schlagen aueinanader. Dies und das Aneinanderabgleiten

00021 bewirkt einen Oberflächenabtrag. 00022

00023 Beim gattungsgemäßen Verfahren werden Rohlinge, die

00024 mindestens zwei axial hintereinanderliegende Abschnitte

00025 unterschiedlichen Querschnitts haben, behandelt. In

00026 einem chemischen Galvanikbad werden auf der Oberfläche

00027 eines ersten, Kerbtäler oder dergleichen aufweisenden

00028 Abschnitts in eine metallische Einfassungsschicht über

00029 die Schichtoberfläche ragende Hartstoffteilchen einge-

00030 bettet. Die exponierten Flächen eines zweiten Äbschnit-

00031 tes bleiben weitestgehend hartstoffteilchenfrei. Die

00032 exponierten Flächen können die Mantelflächen eines

00033 Zylinders sein. Die Zylindergrundfläche kann eine Kreis-

00034 fläche, eine ovale oder eine hexagonale Fläche sein.

00035 Die Querschnittsgrundfläche des die Kerbtäler aufweisen- 00036 den Abschnittes kann eine zahnformige oder sternförmige

00037 Umrißkontur besitzen. Die Zahn- oder Sternflanken die-

00038 ses Abschnittes sollen mit einer Hartstoffteilchenein-

00039 bettung versehen werden. Die Aufbringung von Hartstoff-

00040 teilchen zur Verschleißminderung von Werkstücken oder

00041 zur Reibkrafterhöhung ist insbesondere bei hoch belaste-

00042 ten Maschinenteilen und auch bei Werkzeugen bekannt. Es

00043 ist aber auch bekannt, reibbeanspruchte oder druckbean-

00044 spruchte Abschnitte andersartiger metallischer Gegen-

00045 stände durch derartige Maßnahmen verschleißärmer auszu-

00046 gestalten. Bereiche der Werkstücke, die nicht beschich-

00047 tet werden sollen, müssen bei bekannten Verfahren mit-

00048 tels Lack oder dergleichen abgedeckt werden. Beispiels-

00049 weise zeigt die OS 29 20 593 ein Verfahren, wie mittels

00050 lokaler Stromzuführung Partikel in eine metallische

00051 Fläche eingebracht werden. Aus der PS 28 55 054 ist ein

00052 Verfaren bekannt, bei dem die Leitradschaufel einer

00053 Turbine mit einer Metallschicht mit eingelagerten Fremd-

00054 teilchen beschichtet wird. Beschichtungsfrei sind dort

00055 lediglich die von einer Einspannvorrichtung abgedeckten

00056 Abschnitte der Schaufel. 00057

00058 Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Lö-

00059 sung zu finden, um unter Verzicht auf Teilabdeckungen

00060 des Werkstückes Beschichtungen herzuführen, insbesonde-

00061 re Diamantbeschichtungen, die über die Teilbereiche des

00062 Werkstückes graduell unterschiedlich groß sind. 00063

00064 Dies wird dadurch erreicht, daß eine Vielzahl von Roh-

00065 linge lose in einer rotierenden Trommel derart in einer

00066 Dispersion von in der Galvanikflüssigkeit in der Schwe-

00067 be gehaltenen Hartstoffteilchen umgewälzt werden, daß

00068 durch Aneinanderabgleiten der Rohlinge untereinander an

00069 den exponierten Flächen anhaftende Hartstoffteilchen

00070 wieder abgetragen werden. 00071 Die entsprechend vorbehandelten, entfetteten, gespülten

00072 und dekapierten Rohlinge werden in größerer Anzahl in

00073 die Trommel eingefüllt, deren Wände Öffnungen ausbil-

00074 den. Diese sind kleiner als die Durchmesser der Rohlin-

00075 ge, so daß diese bestimmungsgemäß in der Trommel ver-

00076 bleiben. Die gefüllte Trommel wird in das Galvani-

00077 kmedium eingesenkt und rotiert innerhalb desselben um.

00078 Innerhalb des Galvanikmediums führt die Trommel die

00079 Drehbewegungen aus unter Mitnahme der vorbehandelten

00080 Rohlinge. Das Galvanikmedium tritt durch die Öffnungen

00081 der Trommel in diese ein und gelangt in Kontakt zur

00082 Oberfläche der Rohlinge. Bezüglich des Galvanikmediums

00083 handelt es sich um eine in Bewegung gehaltene Dispersi-

00084 on aus Hartstoffteilchen und einer metallischen Kompo-

00085 nente. Sowohl die metallische Komponente als auch die

00086 Hartstoffteilchen setzen sich an der Oberfläche der

00087 Rohlinge ab. Die Trommelbewegung führt dabei dazu, daß

00088 die an den exponierten Flächen der Rohlinge anhaftenden

00089 Hartstoffteilchen durch gegenseitiges Aneinanderabglei-

00090 ten der Rohlinge wieder abgetragen werden. Im Bereich

00091 der Nuten, welche von den Arbeitsflächen flankiert

00092 sind, verbleiben dagegen die Hartstoffteilchen. Es

00093 findet dort also kein Abrieb statt, so daß dort die

00094 erwünschte Reibkomdichte erzielt wird. Was allgemein

00095 beim Gleitschleifen als nachteilig erachtet wird, näm-

00096 lieh das unbearbeitete Nester an den Werkstücken vorlie-

00097 gen, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren als Vorteil

00098 genutzt. Damit die Hartstoffteilchen in gleicher Dichte

00099 in dem Galvanikmedium auftreten und sich nicht abset-

00100 zen, ist das Rührwerk vorgesehen. Dieses hält die Hart-

00101 stoffteilchen im Galvanikmedium in Schwebe. Weiterhin

00102 ist die Trommel zylinderartig ausgebildet und um ihre

00103 in der Horizontalen liegende Drehachse angetrieben.

00104 Beispielsweise kann die Trommel eine im Querschnitt

00105 mehrkantige Umrißform besitzen, was beim Rotieren der 00106 Trommel einer guten Umwälzung der von dieser aufgenomme-

00107 nen Rohlinge entgegenkommt. Es ist dabei möglich, die

00108 Trommel etwa bis zur Hälfte mit Rohlingen zu füllen, so

00109 daß während eines Beschichtungsprozesses eine große

00110 Anzahl von Rohlingen beschichtbar ist. Von Vorteil ist

00111 es dabei, daß die rotierende Trommel vollständig in dem

00112 Galvanikmedium eingetaucht ist . Die betreffende Galva-

00113 nikflüssigkeit besitzt eine Nickelkomponente, welche

00114 ohne elektrische Spannung sich in Form metallischen

00115 Nickels auf der Oberfläche der Rohlinge niederschlägt.

00116 Die dabei in der Galvanikflüssigkeit in Schwebe gehalte-

00117 nen Hartmetallteilchen sind vorzugsweise Diamantkörner,

00118 insbesondere in einer Größenordnung von 10 bis 30 μm.

00119 Das bedeutet, daß die Diamantkörner teilweise aus der

00120 auf den Arbeitsflächen befindlichen Schicht bereichswei-

00121 se herausragen und beispielsweise eine Anti-Rutsch-

00122 Schicht oder eine abriebgeschützte Schicht darstellen.

00123 Die Nickelschicht stellt demzufolge die Einfassungs-

00124 Schicht für diese Diamantkörner dar. Je größer die

00125 Korngröße der Diamantkörner wird, desto mehr nimmt der

00126 "Cam-out-Effekt" ab. Für ein optimales Beschichten der

00127 Arbeitsflächen ist es von Vorteil, daß die Bewegung der

00128 Trommel mit zwischengeschalteten Pausen erfolgt. Nach

00129 einer entsprechend lang bemessenen Drehbewegungsphase

00130 der Trommel erfolgt darauf abgestimmt eine Pause, in

00131 welcher die Anhaftung der Hartmetallteilchen innerhalb

00132 des Galvanikmediums geschieht. Die der Trommel zugegebe-

00133 nen Rohlinge werden vor dem Beschichten entfettet,

00134 dekapiert und in einem Keimbildungsbad (Nickelstrike )

00135 behandelt. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfah-

00136 rens zeichnet sich dadurch aus, daß die Trommel einen

00137 Mehrkantquerschnitt besitzt mit von den Trommelstirn-

00138 wänden ausgehenden Lagerzapfen, von denen einer in Kupp-

00139 lungsverbindung bringbar ist zum Drehantrieb der Trom-

00140 mel. Durch Entnehmen der Trommel aus dem Galvanikbad 00141 wird die Kupplungsverbindung zwischen Lagerzapfen und

00142 Drehantrieb gelöst, während beim Einsetzen der Trommel

00143 die Kupplungsverbindung zwischen diesen Teilen herbeige-

00144 führt wird. In den Trommelwänden sind die Öffnungen zum

00145 Durchtritt des Galvanikmediums vorgesehen. Dieses befin-

00146 det sich in der Wanne, welche mit einem Rührwerk ausge-

00147 stattet ist, um die Hartstoffteilchen in Schwebe im

00148 Galvanikmedium zu halten. Die nach dem Verfahren herge-

00149 stellten Werkstücke sind so beschaffen, daß auch die

00150 exponierten Flächen hartstoffteilchenbeschichtet sind

00151 mit einer Flächendichte, die um mindestens ein Zehnfa-

00152 ches geringer ist als diejenige im Bereich, der in den

00153 Nuten liegt. Es ist also gewährleistet, daß die wesent-

00154 liehe Hartstoffteilchen-Beschichtung nur im bestimmungs-

00155 gemäßen Bereich erfolgt, also an den die Nuten flankie-

00156 renden Flächen. In gewisser Hinsicht erfaßt die Gleit-

00157 schleifabtragung auch einen Teilbereich der Nuten je-

00158 doch so, daß die Flächendichte an Hartstoffteilchen zum

00159 Nutgrund hin zunimmt. Die zur Wirkung kommenden Flächen

00160 werden hierdurch nicht benachteiligt, vielmehr der

00161 davon entfernt liegendere Bereich. Eine Einsparung an

00162 Hartstoffteilchen wird dadurch erzielt, daß die Flächen-

00163 dichte an Hartstoffteilchen an den Steg-Stirnflächen

00164 mindestens zehnmal kleiner ist als diejenige im Bereich

00165 des Nutgrundes. Die länglichen Rohlinge können verschie-

00166 denartige Gestaltungen aufweisen. Sie können beispiels-

00167 weise die Größe eines Bleistiftes besitzen. Der die

00168 Kerbtäler oder dergleichen aufweisende Abschnitt kann

00169 eine sternförmige oder zahnradförmige Querschnittskon-

00170 tur aufweisen. Bei der Behandlung derartiger Rohlinge

00171 wird im wesentlichen nur der zahnradförmige oder stern-

00172 förmige Abschnitt mit der abriebfesten und/oder abras-

00173 iven Oberfläche beschichtet. Die exponierten Teile

00174 bleiben beschichtungsfrei . Wird das Verfahren an Schrau-

00175 bendrehereinsätzen angewandt, so bleibt der zweite, 00176 insbesondere als Sechskantquerschnittsprofil ausgebilde-

00177 te Abschnitt weitesgehend hartstoffteilchenfrei, wäh-

00178 rend der ein Kreuzprofil aufweisende Arbeitsabschnitt

00179 eine Flanke-nbeschichtung erhält. Dabei ist auch von

00180 Vorteil, daß man den fertigen Produkten aufgrund der

00181 graduell unterschiedlichen Hartstoffteilchendichte auf

00182 den verschiedenen Abschnitten das Fertigungsverfahren

00183 ansieht. Bei der Beschichtung derartiger Rohlinge wirkt

00184 sich die geringfügige Beschichtung der Steg-Stirnflä-

00185 chen und die zunehmende Hartstoffteilchendichte zum

00186 Kerbgrund hin günstig auf den "Came-out-Effekt" aus.

00187 Derartige, diamantbeschichtete Rohlinge können zur

00188 Passivierung der Oberfläche goldbeschichtet sein. 00189

00190 Nachstehend wird das Verfahren, die Vorrichtung sowie

00191 das nach dem Verfahren der Vorrichtung hergestellte

00192 Produkt anhand eines zeichnerisch veranschaulichten

00193 Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt: 00194

00195 Fig. 1 in vergrößerter Darstellung eine Ansicht eines

00196 Schraubendrehereinsatzes mit kreuzschlitzarti-

00197 gern Arbeitsende, 00198

00199 Fig. 2 den Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, 00200

00201 Fig. 3 in extremer Vergrößerung einen ausschnittswei-

00202 sen Querschnitt des Arbeitsendes im Bereich

00203 einer Arbeitsfläche, 00204

00205 Fig. 4 in schematischer Darstellung einen Längs-

00206 schnitt durch die Vorrichtung zur Durchführung

00207 des Verfahrens und 00208

00209 Fig. 5 einen Querschnitt durch die Vorrichtung. 00210 00211 Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen 00212 Verfahrens besitzt eine Wanne 1 mit nach oben weisender 00213 Wannenöffnung. Die Wannenstirnwände 2, 3 tragen in den 00214 Wanneninnenraum hineinragende Lagerschalen 4 bzw. 5. 00215 Sie dienen zur Aufnahme von Lagerzapfen 6 bzw. 7, wel00216 che in koaxialer Ausrichtung von den Trommelstirn00217 wänden 8, 9 einer Trommel 10 ausgehen. Das Einsetzen 00218 der Trommel 10 geschieht von oben her, wobei die Lager00219 zapfen 6, 7 von den Lagerschalen 4 bzw. 5 aufgenommen 00220 werden. Eine nicht veranschaulichte Sicherung bewirkt, 00221 daß die Lagerzapfen 6, 7 in den Lagerschalen 4 bzw. 5 00222 verbleiben. 00223 00224 Die Trommel 10 ihrerseits ist mittels eines Drehantrie00225 bes 11 in Umdrehungen versetzbar, wozu der dem Drehan00226 trieb 11 zugekehrte Lagerzapfen 7 in Kupplungsverbin00227 dung zum Drehantrieb 11 bringbar ist. Letzterer wird 00228 von einer an die Wannenstirnwand 3 angesetzten Haube 12 00229 überfangen. Die zylinderartig ausgestaltete Trommel 10 00230 ist somit um ihre in der Horizontalen liegende Drehach00231 se angetrieben. Die Trommel 10 selbst besitzt einen 00232 Mehrkantquerschnitt. Beim Ausführungsbeispiel ist eine 00233 Achteckform gewählt. Die Trommelwände 13 weisen Öffnun00234 gen 14 zum Durchtritt eines Galvanikmediums 15 auf, 00235 welches durch die Öffnungen 14 der Trommel 10 hindurch00236 tritt. Ferner ist die Trommel 10 dabei vollständig in 00237 dem Galvanikmedium 15 eingetaucht. Bezüglich derselben 00238 handelt es sich um eine in Bewegung gehaltene Dispersi00239 on. Hierzu dient ein innerhalb der Wanne 1 untergebrach00240 tes, schematisch veranschaulichtes Rührwerk 16. 00241 00242 Als beispielhaft für die Anwendung des Verfahrens wir 00243 die Beschichtung eines Schraubendreherbits angegeben: 00244 00245 In der vorbeschriebenen Vorrichtung werden HartStoff-

00246 teilchen 17 in einer metallischen Einfassungsschicht 18

00247 auf die Arbeitsflächen F eines mit Nuten 19 und expo-

00248 nierten Flächen versehenen Arbeitsendes 20 eines Schrau-

00249 bendrehereinsatzes 21 aufgebracht derart, daß die Hart-

00250 stoffteilchen 17 aus der Schichtoberfläche bereichswei-

00251 se herausragen, vgl. hierzu Fig.3. Das Arbeitsende 20

00252 ist im Querschnitt kreuzartig gestaltet und dient zum

00253 Angriff an Kreuzschlitzschrauben. Flankiert sind die

00254 Nuten 19 von Stegen 22, welche in Richtung des Schaftes

00255 23 kegelstumpfförmig ansteigen. An den Schaft 23

00256 schließt sich ein Mehrkantabschnitt 24 an, welcher im

00257 Querschnitt sechskantförmig gestaltet ist . 00258

00259 Vor dem Aufbringen der Hartstoffteilchen 17 in der

00260 metallischen Einfassungsschicht 18 werden die betreffen-

00261 den Rohlinge einer Vorbehandlung unterzogen. Dies ge-

00262 schieht in der der Wanne 1 entnommenen Trommel 10. In

00263 diese werden die Rohlinge eingegeben, bis die deckelver-

00264 schließbare Trommel 10 etwa bis zur Hälfte mit Rohlin-

00265 gen gefüllt ist. Der Füllstand der Trommel 10 kann

00266 dabei zwischen einem Drittel bis zwei Drittel des Trom-

00267 melvolumens variieren. Es erfolgt dann in speziellen

00268 Bädern eine Laugenentfettung, eine elektrolytische

00269 Entfettung sowie ein Spülen der Rohlinge. Danach werden

00270 die Rohlinge dekapiert, gespült und werden anschließend

00271 in einem Keimbildungsbad (Nickelstrike) behandelt.

00272 Dadurch erhält der Rohling eine in Fig. 3 veranschauli-

00273 ehe Nickelstrikeschicht 25. Danach wird die gefüllte

00274 Trommel 10 einer Kaskardenspülung mit Frischwasser

00275 ausgesetzt. Ist dies geschehen, erfolgt das Einsetzen

00276 der Trommel 10 mit den entsprechend vorbehandelten

00277 Rohlingen in die Wanne 1 unter Herstellung der Kupp-

00278 lungsverbindung des Lagerzapfens 7 mit dem Drehantrieb

00279 11. Das die Trommel 10 vollständig aufnehmende L ist 00280 eine Galvanikflüssigkeit, welche eine Nickelkomponente

00281 besitzt. In dieser sind die Hartstoffteilchen 17 mit-

00282 tels des Rührwerks 16 in Schwebe gehalten. Bezüglich

00283 der Hartstoffeilchen 17 handelt es sich um Diamantkör-

00284 ner mit einer Größenordnung von 10 bis 30 μm.

00285 Nach dem Einbringen der Trommel 10 in die Wanne 1 läuft

00286 die Trommel 10 mit zwischengeschalteten Pausen um. Das

00287 bedeutet, daß nach einer Drehbewegungsphase der Trommel

00288 intervallmäßig eine Pause eingeschaltet wird, in wel-

00289 eher die Nickelkomponente der Galvanikflüssigkeit sich

00290 mit den Hartstoffteilchen 17 in Form metallischen Nik-

00291 kels (Einfassungsschicht 18) auf der Oberfläche der

00292 Rohlinge niederschlägt. Wird dann nach der Pause die

00293 Rotation der Trommel 10 fortgesetzt, werden durch die

00294 Trommelbewegung und der dabei umwälzenden Rohlinge die

00295 an den exponierten Flächen derselben anhaftenden Hart-

00296 Stoffteilchen 17 durch gegenseitiges Aneinanderabglei-

00297 ten wieder abgetragen, von welchem Abtragen die Nuten

00298 19 und damit die dort befindlichen Arbeitsflächen F

00299 weitgehend ausgenommen sind. Im Laufe eines Zyklusses

00300 nimmt dann die Beschichtungsstärke an den Arbeitsflä-

00301 chen F zu. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die Flächen-

00302 dichte an Hartstoffteilchen 17 beim fertigbehandelten

00303 Schraubendrehereinsatz 21 zum Nutgrund 19' hin zunimmt.

00304 Das hat seine Ursache darin, daß in dem größer werden-

00305 den Nutquerschnitt benachbarte Rohlinge während des

00306 Umwälzens in der Trommel 10 ein geringfügiges Abschlei-

00307 fen bewirken können. Dieser Abtrag in den Nuten 19

00308 erstreckt sich jedoch in der Zone, welche für den

00309 Schraubeinsatz ohne Bedeutung ist. Im Bereich des Ar-

00310 beitsendes 20 sind die betreffenden, in Flächenanlage

00311 zur Schraube tretenden Arbeitsflächen F in unverminder-

00312 ter Schichtstärke vorhanden. 00313 00314 Der Fig.l ist ferner zu entnehmen, daß auch die expo-

00315 nierten Flächen des Einspannendes (Mehrkantabschnitt

00316 24) hartstoffteilchenbeschichtet sind. Die dort vorhan-

00317 dene Flächendichte ist mindestens um ein Zehnfaches

00318 geringer als diejenige im Bereich der Nuten 19 des

00319 Arbeitsendes 20. Diese geringfügige Flächendichte an

00320 Hartstoffteilchen im Bereich des Einspannendes wirkt

00321 sich nicht nachteilig auf das Einsetzten des Schrauben-

00322 drehereinsatzes in eine entsprechende Aufnahme aus. In

00323 eingesteckter Stellung in der Aufnahme führt die gering-

00324 fügige Hartstoffteilchenbeschichtung sogar zu einem

00325 verbesserten Sitz des Schraubendrehereinsatzes in der

00326 Aufnahme. Ferner veranschaulicht Fig. 1, daß die Flä-

00327 ehendichte an Hartstoffteilchen 17 an den Steg-Stirnflä-

00328 chen 22' auch geringer ist als diejenige im Bereich des

00329 Nutgrundes. An den Steg-Stirnflächen ist die Flächen-

00330 dichte der Hartstoffteilchen 17 mindestens zehnmal

00331 kleiner als diejenige im Bereich des Nutgrundes 19' des

00332 Arbeitsendes 20. Diese geringfügige Flächendichte an

00333 Hartstoffteilchen 17 an den Steg-Stirnflächen 22' ver-

00334 bessert sogar den Sitz des Arbeitsendes 20 in dem

00335 Schlitz einer mitzudrehenden Schraube. 00336

00337 Nach der entsprechenden Verweildauer der Rohlinge in

00338 dem Galvanikmedium 15 unter Erzielung der Beschichtung

00339 des Arbeitsendes 20 ist die Trommel aus der Wanne 1

00340 herauszuheben. Es folgt nun ein Spülen mit Frischwas-

00341 ser. Anschließend können die diamantbeschichteten Roh-

00342 linge zur Passivierung der Oberfläche in einem Hart-

00343 Glanzgoldbad goldbeschichtet werden. Die Goldbeschich-

00344 tung ist in Fig. 3 mit der Ziffer 26 bezeichnet. 00345

00346 Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In

00347 die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der

00348 Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori- 00349 tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt-

00350 lieh mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser

00351 Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit

00352 aufzunehmen.

Claims

00353 00354 ANS P RUCHE 00355 00356 1. Verfahren zum Beschichten länglicher, metallischer 00357 Rohlinge, welche Rohlinge mindestens zwei axial hinter- 00358 einanderliegende Abschnitte unterschiedlichen Quer00359 schnitts haben, wobei in einem chemischen Galvanikbad 00360 auf der Oberfläche eines ersten, Kerbtäler oder derglei00361 chen aufweisenden Abschnitts in eine metallische Einfas00362 sungsschicht über die Schichtoberfläche ragende Hart00363 stoffteilchen eingebettet werden, und wobei die expo00364 nierten Flächen eines zweiten Abschnitts weitestgehend 00365 hartstoffteilchenfrei bleiben, dadurch gekennzeichnet, 00366 daß eine Vielzahl von Rohlingen lose in einer rotieren00367 den Trommel derart in einer Dispersion von in der 00368 Galvanikflüssigkeit in der Schwebe gehaltenen Hartstoff00369 teilchen umgewälzt werden, daß durch Aneinanderabglei00370 ten der Rohlinge untereinander an den exponierten Flä00371 chen anhaftende Hartstoffteilchen wieder abgetragen 00372 werden. 00373 00374 2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, 00375 dadurch gekennzeichnet, daß die Hartstoffteilchen (17) 00376 mittels eines Rührwerkes (16) in Schwebe im Galvanik00377 medium (15) gehalten werden. 00378 00379 3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00380 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00381 zeichnet, daß die Trommel (10) zylinderartig ausgebil00382 det ist und um ihre in der Horizontalen liegende Dreh00383 achse angetrieben ist. 00384 00385 4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00386 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn- 00387 zeichnet, daß die Trommel (10) etwa bis zur Hälfte mit 00388 den Rohlingen gefüllt ist. 00389 00390 5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00391 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00392 zeichnet, daß die Trommel (10) vollständig in dem 00393 Galvanikmedium (15) eingetaucht ist. 00394 00395 6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00396 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00397 zeichnet, daß die Galvanikflüssigkeit eine Nickelkorπpo- 00398 nente besitzt, welche ohne elektrische Spannung sich in 00399 Form metallischen Nickels (Einfassungsschicht 18) auf 00400 der Oberfläche der Rohlinge niederschlägt 00401 00402 7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00403 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00404 zeichnet, daß die Hartstoffteilchen (17) Diamantkörner 00405 sind, insbesondere in einer Größenordnung von 10 bis 30 00406 μm. 00407 00408 8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00409 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00410 zeichnet, daß die Bewegung der Trommel (10) mit zwi00411 schengeschalteten Pausen erfolgt. 00412 00413 9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00414 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00415 zeichnet, daß die Rohlinge vor dem Beschichten entfet00416 tet, dekapiert und in einem Keimbildungsbad (Nickel- 00417 strike) behandelt werden. 00418 00419 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch 00420 gekennzeichnet, daß die Trommel (10) einen Mehrkantquer00421 schnitt besitzt mit von den Trommelstirnwänden (2, 3) 00422 ausgehenden Lagerzapfen (6, 7) , von denen einer (7) in 00423 Kupplungsverbindung bringbar ist zum Drehantrieb (11) 00424 der Trommel (10) . 00425 00426 11. Verfahren nach Anspruch 10 oder insbesondere da00427 nach, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommelwände (13) 00428 mit Öffnungen (14) zum Durchtritt des Galvanikmediums 00429 (15) ausgestattet sind. 00430 00431 12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 00432 bis 11 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich00433 net, daß eine die Trommel (10) aufnehmende Wanne (1) 00434 mit einem Rührwerk (16) versehen ist. 00435 00436 13. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00437 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00438 zeichnet, daß die Rohlinge Schraubendrehereinsätze 00439 sind, wobei die exponierten Flächen von den Mehrkantflä00440 chen eines Sechskantprofiles und die Kerbtäler von den 00441 Freiräumen eines Kreuzprofiles ausgebildet sind. 00442 00443 14. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen00444 den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn00445 zeichnet, daß die Hartstoffdichte an den Flanken der 00446 Kerbtäler zu derem Boden hin zunimmt.