Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einer Einrichtung zur pyrolytischen Selbstreinigung,
mit einer Backmuffel, weiche am Backmuffelrahmen ein Dichtung aufweist, an welcher eine
Scheibe einer Gerätetür anliegt und die Backmuffel verschließt, wobei die Gerätetür aus mehreren
Scheiben und mindestens einem Rahmen, welcher die Scheiben zu einer Einheit zusammenhält,
besteht.
Es ist allgemein bekannt, daß in Backöfen mit einer Einrichtung zur pyrolytischen Selbstreinigung
mit Temperaturen bis ca. 500°C gearbeitet wird. Daher muß die Tür anders ausgebildet
werden, als bei Backöfen, welche nur bei normalen Temperaturen bis ca. 250°C arbeiten. Bei
Pyrolysegeräten bestehen die Gerätetüren deshalb auch aus mindestens drei Scheiben, welche
durch einen metallischen Türboden und einen Aufbaurahmen zu einer Einheit zusammengehalten
sind. Zur Reduzierung von Energieverlusten und zur Absenkung der Temperaturen
an der Außenscheibe wird dadurch ein möglichst dickes Luftpolster zwischen den Scheiben
eingeschlossen. Damit die Gerätetür mit einem Mehrscheibenaufbau als Ganzes nicht zu dick
wird, werden hier grundsätzlich Aufbaurahmenkonstruktionen eingesetzt. Dabei wird auf dem
Türinnenblech des geraden Türbereiches ein weiterer Blechrahmen aufgebaut. Dieser hat geringere
Abmaße als die übrige Tür, nimmt eine Innenscheibe auf und taucht gemeinsam mit
dieser Scheibe in die Backmuffel ein. Der Nachteil einer derartig aufgebauten Tür ist darin zu
sehen, daß der metallische Türrandbereich sich relativ schnell erwärmt, weil Metallteile vom
heißen in den kälteren Bereich reichen.
Die DE 4407084 offenbart eine Tür für einen Backofen mit pyrolytischer Selbstreinigung, bei
dem eine Kondensation an den Glasscheiben der Ofentür durch eine eingebaute Strömungsbarriere
am Umfang des Durchsichtsfensters vermieden werden soll. Aber auch bei einer derartigen
Türausbildung taucht der metallische Türrahmen teilweise in die Backmuffel ein und
seine Blechteile erstrecken sich von der heißen Backmuffel bis in den kühleren Randbereich.
Ein wesentlicher Nachteil solcher Türaufbauten für Backöfen mit pyrolytischer Selbstreinigung
besteht darin, daß konstruktiv aufwendige Blechkostruktionen mit zumeist emaillierten Teilen
und die Befestigungsmittel für die Scheiben im Heißbereich der Backmuffel liegen. Wärme
wird dadurch aus dem Heißbereich des Ofens über die Metallteile zum Außenbereich der Tür
geleitet, wodurch hohe Scheibentemperaturen und Energieverluste auftreten. Außerdem zeigt
die Blech-Glas-Konstruktion bei hohen Temperaturen einen nicht unerheblichen Verzug durch
die Wärmeausdehnung. Durch den in die Backmuffel hineinragenden Aufbaurahmen kann
innerhalb der Backmuffel nur mit seitlichen Gittern oder Teleskop- bzw. Backwagen zur Aufnahme
von Gargutträgern gearbeitet werden, welche konstruktiv verändert werden müssen.
Sie müssen in ihrer Tiefe mindestens zwei Zentimeter kürzer ausgebildet sein als für einen
Backofen mit normalem Temperaturbetrieb.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Gerätetür für einen Backofen mit einer Einrichtung
zur pyrolytischen Selbstreinigung zu schaffen, welche geringere Temperaturen an der
Außenscheibe aufweist, Wärmebrücken in den Randbereichen verhindert und den nutzfähigen
Innenraum der Backmuffel nicht verkleinert.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Backofen mit den im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die gesamte Tür
vor der Backmuffel angeordnet ist und keine Teile der Gerätetür in die Backmuffel hineinragen.
Die Innenscheibe dieser Tür liegt im Bereich des Backmuffelrandes direkt an einer umlaufenden
Dichtung an. Dadurch bleibt die volle Größe des Garraumes erhalten. Da Glas ein
schlechter Wärmeleiter ist, werden Wärmebrücken von der Backmuffel zu den angrenzenden
Bereichen verhindert. Der Rahmen, welcher die Scheiben zu einer Einheit zusammenhält, hat
keinerlei direkten Kontakt mit den heißen Bereichen und besteht in einer vorteilhaften Ausgestaltung
aus einem schlecht wärmeleitenden Edelstahl. Bei einer geöffneten Tür zeigt sich eine
glatte Innenscheibe, welche sich besonders gut reinigen läßt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
besteht die an der Backmuffel anliegende Scheibe der Gerätetür aus einem Material
mit einem geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten (< 3 x 10-6), beispielsweise aus einer
Glaskeramik. Diese Glaskeramik ist vorteilhafterweise transparent gewählt, um dem Benutzer
einen gewohnten Einblick in die Backmuffel bei Betrieb zu gewährleisten. Da es aus thermischen
Gründen empfehlenswert ist, diese Scheibe nicht wie gewohnt zu bedrucken, wird
direkt hinter diese Scheibe ein Zwischenrahmen angeordnet, welcher einen Einblick auf den
Türinnenaufbau verhindert. Ein optisch ansprechender Rahmen besteht vorzugsweise aus
einem Blechteil, welches mit unterschiedlichen Materialien und/oder Farben beschichtet werden
kann. Dadurch ist man in der Lage, den persönlich unterschiedlichen Wünschen der Kunden
zu entsprechen. Wird ein Edelstahlblech als Zwischenblech eingesetzt, so ist es hier vorteilhaft,
dieses Blech ebenfalls zu beschichten, jedoch wählt man hier eine durchsichtige Beschichtung,
um das typische Erscheinungsbild von Edelstahl beizubehalten. Die transparente
Beschichtung verhindert die Anlauffarben des Edelstahls, welche bei hohen Temperaturen bei
einem pyrolytischen Selbstreinigungsbetrieb auftreten würden. Eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung weist eine mindestens einseitige Verspiegelung der mittleren Scheibe auf, um
so durch ein Zurückstrahlen der Wärme in die Backmuffel die Temperaturen an der Außenscheibe
weiter senken zu können. Eine wärmebeständige Dichtung, welche in einer weiteren
vorteilhaften Ausgestaltung zwischen der mittleren und der Innenscheibe angeordnet ist,
drückt die mittlere Scheibe gegen den die Scheiben zu einer Einheit zusammenhaltenden
Rahmen und verhindert so eine ungewünschte Bewegung dieser Scheibe.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Gerätetür für einen Backofen mit Pyrolysebetrieb in der Draufsicht
- Figur 2
- eine Backmuffel mit davor angeordneter planer Gerätetür
Die Figur 1 zeigt eine Anordnung einer Gerätetür (1) für einen Backofen mit einer Einrichtung
zur pyrolytischen Selbstreinigung. Diese Tür (1) setzt sich im wesentlichen aus drei hintereinander
angeordneten Scheiben (3, 4, 5) zusammen, welche durch einen metallischen Rahmen
(6) zu einer Türeinheit zusammengehalten sind. Da Edelstahl Wärme schlecht leitet, ist
es empfehlenswert den Rahmen (6) aus Edelstahl zu fertigen. Außer der Scheibe (4) zwischen
der Innen- (3) und Außenscheibe (5) können noch weitere Scheiben angeordnet werden, um
insbesondere bei der Durchführung des Hochtemperaturreinigungsbetriebes die Temperatur
an der Außenscheibe, (5) noch weiter absenken zu können. Bei einem derartigen Aufbau erhöht
sich jedoch das Gewicht der gesamten Tür (1), was bei der Auswahl der im unteren Bereich
angeordneten Scharniere beachtet werden muß. Die Innenscheibe (3) ist vorzugsweise
aus einem Material mit einem geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten (< 3 x 10-6) gefertigt,
z.B. aus einer Glaskeramik. Das hat den Vorteil, daß eine solche Scheibe (3) den unterschiedlichen
Wärmeverteilungen standhält. In der Mitte vor der heißen Backmuffel (2) ist die Temperaturbelastung
um ein Vielfaches höher als in den Randbereichen, in denen häufig noch kalte
Luftströmungen an die Scheibe gelangen. Die Glaskeramikscheibe (3) ist nicht bedruckt, um
bei Wärme nicht noch zusätzliche Spannungen innerhalb der Scheibe (3) zu schaffen, welche
eine Zerstörung zur Folge haben könnten. Eine vollständig transparente Glaskeramikscheibe
hat zwar den Vorteil, daß man im Bereich der Öffnung der Backmuffel (2) in diese hineinsehen
und bei einem Garvorgang das Gargut beobachten kann, jedoch zeigt sie auch alle in den
Randbereichen dahinter angeordneten Teile, welche bei anderen Türen durch die Bedruckung
der Scheiben (3, 5) verdeckt sind. Da der Backofen einen optisch ansprechenden
Gesamteindruck ohne Einblick ins Türinnere hinterlassen soll, ist hinter der Innenscheibe ein
Zwischenblech (7) angeordnet. Dieses Blech (7) kann entweder aus Edelstahl oder aber aus
einfachem beschichteten Blechmaterial bestehen. Durch die unterschiedliche Material -und/oder
Beschichtungswahl können unterschiedliche optische Eindrücke angeboten werden.
Bei einem Einsatz von Edelstahl wird ein elegantes Äußeres geschaffen, welches sich dem
gegenwärtigen Trend in der Haushaltsgerätetechnik anpaßt. Bei einer Wahl von Edelstahl
sollte man jedoch dieses Zwischenblech (7) vorzugsweise ebenfalls beschichten, um die
ansonsten bei hohen Temperaturen üblichen Anlauffarben von Edelstahl zu vermeiden. Zum
Beschichten eignen sich unterschiedliche Verfahren, wir beispielsweise eine Sol-Gel- oder
Wasserglasbeschichtung. Die aufgetragene Schicht sollte jedoch transparent sein, um das
Erscheinungsbild von Edelstahl beibehalten und unterstreichen zu können. Eine Kratz- oder
Stoßfestigkeit ist bei der Beschichtung des Zwischenrahmens (7) nicht zu beachten, da dieser
Zwischenrahmen (7) nur dem Sichtschutz hinter einer vollständig transparenten Innenscheibe
(3) dient.
Um die Temperatur an der Außenscheibe (5) möglichst gering zu halten, wird zwischen die
Innen- (3) und die Außenscheibe (5) der Gerätetür (1) eine mittlere Scheibe (4) eingebracht,
welche ebenfalls durch den Rahmen (6), von seinem Teilstück (6.1), zur Gerätetür zusammengehalten
wird. Da keine feste Verbindung zwischen dem Rahmen (6.1) und der
Scheibe (4) notwendig ist, empfiehlt es sich zwischen der Scheibe (4) und dem Rahmen (6)
oder der Innenscheibe (3) und /oder der Außenscheibe (5) vorzugsweise mindestens eine
Dichtung (8) anzuordnen, welche wegen der hohen Temperaturen vorzugsweise aus
Glasseide gefertigt sein sollte. Es kann jedoch auch jede andere Dichtung eingesetzt werden,
die den hohen Temperaturbelastungen standhält. Dadurch wird ein Vibrieren bzw. Klappern
dieser mittleren Scheibe (4) beim Betrieb des Backofens ausgeschaltet.
In der Figur 2 ist die Gerätetür (1) für einen Pyrolysebackofen im geschlossenen Zustand vor
einer Backmuffel (2) gezeigt. Die Innenscheibe (3) hat größere Maße als die Backmuffelöffnung
und die Gerätetür (1) befindet sich in ihrer Gesamtheit vor der Backmuffel (2) und der an
ihr umlaufend angeordneten Dichtung. Die Innenscheibe (3) liegt direkt auf dieser umlaufenden
Dichtung (9). Dadurch ist eine vollständig verschlossene Backmuffel (2) erreichbar, bei der
in den an den Backofen angrenzenden Bereichen die vorgeschriebenen Temperaturwerte
auch bei einem pyrolytischen Reinigungsbetrieb bei Temperaturen um ca. 480°C nicht überschritten
werden. Da die Innenscheibe (3) unterschiedlichen Temperaturbereichen zugeordnet
ist, wird die Scheibe thermisch sehr beansprucht. In dem mittleren Scheibenbereich sind die
Temperaturen vor der heißen Backmuffel (2) sehr hoch, wogegen sie in den Randbereichen
kühler sind, da hier in einigen Bereichen, z.B. im Bereich der Lüftungsblende, kalte Luftströmungen
auftreten. Es kann für eine derartige Scheibe daher kein übliches Scheibenmaterial
gewählt werden, weil dieses den hohen Belastungen nicht standhalten würde und Zerstörungen
der Innenscheibe (3) bei einem pyrolytischen Selbstreinigungsbetrieb nicht auszuschließen
wären. Um aber eine Innenscheibe (3) einsetzen zu können, welche allen thermischen
Belastungen gewachsen ist, empfiehlt es sich, hier eine Glaskeramikscheibe einzusetzen,
welche einen geringeren Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzt, als übliche Glasscheiben.
Eine Bedruckung dieser Innenscheibe (3) hat ebenfalls andere thermische
Verteilungen in der Scheibe (3) zur Folge. Daher sollte auf eine solche Bedruckung vollständig
verzichtet werden. Dafür wird hinter der Innenscheibe (3) ein Zwischenrahmen (7) angeordnet.
Dieser Zwischenrahmen (7) verhindert eine Einsicht in den Innenbereich der Gerätetür (2).
Nach dem Zwischenrahmen (7) folgt eine mittlere Scheibe (4), welche von dem Rahmen (6.1)
gehalten ist. Eine Dichtung, die wegen der hohen Wärmebelastung vorzugsweise aus
Glasseide bestehen sollte, kann die Scheibe (4) auf einer oder beiden Seiten festlegen, damit
sie auch beim Betrieb des Backofens nicht vibriert. Diese Festlegung kann jedoch auf eine
andere Art erfolgen. Die sich an diese mittlere Scheibe (4) anschließende Außenscheibe (5)
wird ebenfalls durch den metallischen Rahmen (6) gehalten. In Gesamtheit mit den anderen
Scheiben (3, 4), der Materialwahl der Scheiben (3, 4, 5) und dem Zwischenrahmen (7) ergibt
sich eine Gerätetür (1), welche gut für einen Backofen mit einem pyrolytischen
Selbstreinigungsbetrieb geeignet ist.