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Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit einer Mehrschussvorrichtung zum Wechseln des einzutragenden. Schussfadens, welche ein vom Webmaschinenantrieb steuerbares Wechslerelement mit mehreren, je in eine Fadenübergabestellung bewegbaren Fadengebern und eine Antriebseinrichtung enthält, die zwei je zwischen zwei definierten Betriebsstellungen verstellbare Antriebsteile, zwei mit diesen verbundene, zum vorübergehenden Speichern der jeweils über diese eingeleiteten Verstellkraft bestimmte Kraftspeicher und einen mit dem Wechslerelement koppelbaren Antriebsteil enthält, der mit den Kraftspeichern über ein Summiergetriebe zwischen vier definierten Betriebsstellungen verstellbar verbunden ist.
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Bei Webmaschinen der genannten Art ist es bekannt, den Antrieb der Mehrschussvorrichtung von einer mit der Drehzahl der Hauptwelle umlaufenden Welle abzuleiten, wobei die Antriebseinrichtung z.B. zwei bei jeder Umdrehung der Hauptwelle gegenläufig auf und ab bewegte Hubmesser und zwei wahlweise je mit einem dieser Hubmesser kuppelbare Platinen enthält, über welche die beiden Antriebsteile je in die eine oder in die andere Betriebsstellung verstellt bzw. in der betreffenden Betriebsstellung gehalten werden (DE-Patentschrift 17 10 356). Die vier möglichen Kombinationen der Betriebsstellungen der beiden Antriebsteile ergeben vier definierte Betrieb:stellungen des über das Summiergetriebe und den Abtriebsteil einstellbaren Wechslerelementes.
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Die bekannte Ausführung ermöglicht zwar einen präzisen und - für Webmaschinen mit bisher üblichen Schusseintragsleistungen - ausreichend schnellen Wechsel der jeweils in die Fadenübergabestellung zu bringenden Fadengeber. Die bekannte Ausführung erfordert jedoch einen relativ grossen mechanischen Aufwand, der insbesondere bei einer Erhöhung der Schusseintragsleistung überdurchschnittlich zunimmt und einen entsprechend erhöhten Energieaufwand erfordert. Durch die relativ starre mechanische Koppelung der Antriebseinrichtung mit der Hauptwelle oder einer mit dieser verbundenen Welle kann ferner, je nach Ausführung der zugehörigen Steuereinrichtung, die Länge des mit einem kostenmässig vertretbaren Steueraufwand herzustellenden Schuss- bzw. Farbrapports eingeschränkt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere in dieser Hinsicht verbesserte Webmaschine mit einer gegenüber bisherigen Ausführungen vereinfachten Mehrschussvorrichtung zu schaffen, welche eine von der jeweiligen Winkelstellung der Hauptwelle unabhängige Ansteuerung der Antriebsteile gestattet und welche mit geringem Aufwand eine Erhöhung der Schusseintragszahlen zulässt und zugleich eine präzise Einstellung und Verstellung des Wechslerelementes gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Antriebseinrichtung einen Stellmotor und eine über diesen antreibbare, in vier je um 90° gegeneinander versetzten Winkelpositionen feststellbare Triebwelle mit zwei Kupplungsteilen enthält, welche gegeneinander um einen Winkel α = 90° um die Achse der Triebwelle versetzt angeordnet und je mit einem der Antriebsteile gekuppelt sind.
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Durch die erfindungsgemässe Ausführung wird eine kompakte Bauweise der Antriebseinrichtung erhalten, die weniger mechanische Bauteile als bisherige Ausführungen erfordert. Zugleich wird auf einfache Weise - gegebenenfalls unter Verwendung eines grossen Teils der für bisherige Antriebseinrichtungen entwickelten und in der Praxis bewährten Uebertragungselemente, die in zahlreichen Bausätzen, z.B. solchen für den Umbau bestehender Webmaschinen, verfügbar sind - eine wesentliche Verkürzung der für die Ansteuerung der Antriebsteile erforderlichen Zeitspanne erzielt, da bei jeder der vier Betriebsstellungen des Wechslerelementes jede der drei anderen Betriebsstellungen extrem kurzzeitig, durch eine Vierteldrehung der Triebwelle in der einen oder in der anderen Drehrichtung bzw. durch eine halbe Umdrehung der Triebwelle, erreichbar sind.
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Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigen:
- Fig. 1 eine erfindungsgemäss ausgebildete Webmaschine mit einer Mehrschussvorrichtung, von der Warenseite her gesehen;
- Fig. 2 Einzelheiten der Mehrschussvorrichtung nach Fig. 1 in einer axonometrischen Teilansicht;
- Fig. 3 Einzelheiten der Mehrschussvorrichtung in einer Teilansicht mit Teilschnitt entsprechend der Linie III-III in Fig. 2
- Fig. 4 Teile der Mehrschussvorrichtung nach den Fig. 2 und 3 in vier Betriebsstellungen;
- Fig. 5 Teile einer Mehrschussvorrichtung nach einer anderen Ausführungsform, in einer Teilansicht mit Teilschnitt entsprechend der Linie V-V in Fig. 6;
- Fig. 5a, 5b und 5c unterschiedliche Betriebsstellungen eines Teils der Mehrschussvorrichtung nach Fig. 5;
- Fig. 6 die Mehrschussvorrichtung nach Fig. 5 in einem Teillängsschnitt entsprechend der Linie VI-VI in Fig. 5;
- Fig. 7 Teile einer Mehrschussvorrichtung in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Webmaschine enthält ein Maschinengestell mit zwei Seitenwangen 1 und 2, zwischen denen ein Kettbaum 3 mit von diesem ablaufenden Kettfäden 4, ein Warenbaum 5 zur Aufnahme eines herzustellenden Gewebes 6 sowie nicht dargestellte Führungs- und Spanneinrichtungen für die Kettfäden 4 und ein Webeblatt 7 angeordnet sind. In den Seitenwangen 1 und 2 ist ferner eine über einen Elektromotor 8 und eine Kupplung 9 antreibbare Hauptwelle 10 gelagert, von der die Antriebe für die mechanischen Funktionen der Webmaschine abgeleitet werden. An der Seitenwange 1 sind ein Schusswerk 11 und eine Mehrschussvorrichtung 12 sowie ein Gestell 13 für ausserhalb des Webfaches angeordnete Schussfadenspulen 14 befestigt, von denen jeweils ein Schussfaden 15 abgezogen wird, der durch ein Schusseintragsmittel, darstellungsgemäss ein Projektil 16, in das Webfach eingetragen und durch das Webeblatt 7 an das Gewebe 6 angeschlagen wird. Die Projektile 16 werden jeweils vom Schusswerk 11 gegen ein Fangwerk 17 geschossen, welches, zusammen mit einer Steuereinrichtung 18, auf der Seitenwange 2 angeordnet ist. Durch die Mehrschussvorrichtung 12, beim dargestellten Beispiel eine Vierschussvorrichtung, wird auf noch zu beschreibende Weise jeweils, entsprechend einem vorgegebenen Schussrapport (Farbrapport), einer von vier Schussfäden 1-5 dem Projektil 16 für einen Schusseintrag zugeführt. Anstelle von Projektilen 16 können auch andere Eintragsmittel, z.B. ein Greiferband, Greiferstangen oder ein fluides Eintragsmittel, vorgesehen sein.
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Die Mehrschussvorrichtung 12 enthält gemäss Fig. 2 eine über einen einzigen Stellmotor 50, bei der dargestellten Ausführung einen Schrittmotor, beeinflussbare Antriebseinrichtung 20 und ein über diese verstellbares Wechslerelement 21 mit vier Fadengebern 22a, 22b, 22c und 22d, in denen vier Schussfadenenden 15a, 15b, 15c und 15d gehalten sind. Die Antriebseinrichtung 20 enthält zwei stangenförmige Antriebsteile 23 und 24, die je über einen Kraftspeicher 25 bzw. 26 und ein Summiergetriebe 27 mit einem stangenförmigen Abtriebsteil 28 gekuppelt sind. Der Abtriebsteil 28 ist an einem mit dem Wechslerelement 21 verbundenen Schwenkhebel 30 angelenkt, durch den das Wechslerelement 21 um eine ortsfeste Achse 31 schwenkbar gehalten ist. Das Wechslerelement 21 ist mit vier Einschnitten 32a, 32b, 32c und 32d zur Aufnahme einer Sperrolle 33 versehen, die auf einem um eine Achse 35 schwenkbaren Hebel 34 angeordnet ist. Der Hebel 34 ist über eine Stange 36 mit einem Führungszapfen 37 verbunden, der in eine Steuernut 38 einer Nutenscheibe 39 eingreift. Die Nutenscheibe 39 ist auf einer Welle 41 befestigt, welche mit einer der Schusszahl der Webmaschine entsprechenden Drehzahl angetrieben ist.
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Wie insbesondere aus der Fig. 3 hervorgeht, enthält die Antriebseinrichtung eine in einem Gehäuse 43 gelagerte Triebwelle 44, auf der zwei Kurvenscheiben 45 und 46 und ein Zahnrad 47 drehfest angebracht sind. Die Kurvenscheiben 45 und 46 sind gegeneinander um einen Winkel α = 90° um die Achse der Triebwelle 44 versetzt angeordnet und mit identischen Kurvenbahnen ausgeführt, welche je zwei kreisbogenförmige Abschnitte aufweisen, von denen der eine mit einem Radius r über einen Quadranten der Kurvenscheibe 45 bzw. 46 verläuft und der andere mit einem grösseren Radius R über den diametral gegenüberliegenden Quadranten der betreffenden Kurvenscheibe 45 bzw. 46 verläuft. Das Zahnrad 47 ist mit einem Ritzel 48 des Stellmotors 50 in Eingriff, der am Gehäuse 43 angeflanscht ist. Bei einer abgewandelten Ausführungsform kann die Triebwelle 44 auch direkt mit der Welle des Stellmotors 50 gekuppelt sein. Die Kurvenscheiben 45 und 46 wirken je mit einem Schwinghebel 51 bzw. 52 zusammen, welcher an einem der Antriebsteile 23 bzw. 24 angelenkt ist. Die Schwinghebel 51 und 52 sind auf einer im Gehäuse 43 angebrachten Achse 49 schwenkbar gelagert und über nicht dargestellte Führungs- und Spannmittel je an eine der Kurvenscheibe 45 bzw. 46 anliegend gehalten. Anstelle der in der Fig. 3 vereinfacht dargestellten Kurvenscheibe 45 und 46 können zwei entsprechende Doppelnockenpaare vorgesehen sein, von denen jedes mit einem auf dem zugehörigen Schwinghebel 51 bzw. 52 angeordneten Rollenpaar zusammenwirkt.
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Die Schwinghebel 51 und 51 sind über die Kurvenscheiben 45 und 46 je um die Achse 49 zwischen einer in der Fig. 2 mit vollen Linien dargestellten Endstellung 51b bzw. 51a und einer strichpunktiert angedeuteten Endstellung 51a bzw. 51b hin und her verstellbar und in jeder dieser Endstellungen feststellbar. Wie insbesondere aus der Fig. 3 hervorgeht, sind durch vier unterschiedliche, je um 90° gegeneinander versetzte Winkelstellungen der Kurvenscheiben 45 und 46 vier Kombinationen der Endstellungen der Schwinghebel 51 und 51 bestimmt, von denen jeder über den Antriebsteil 13 bzw. 14 und den zugehörigen Kraftspeicher 15 bzw. 16 mit einem Schwenkarm 53c bzw. 54c eines dreiarmigen Hebels 53 bzw. 54 gekoppelt ist.
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Die Hebel 53 und 54 sind als Teile des Summiergetriebes 17 am Maschinengestell je um eine ortsfeste Achse 55 schwenkbar gelagert und miteinander über einen Waagehebel 56 gekoppelt, welcher darstellungsgemäss mit einem Ende an einem vom Gehäuse 43 weg weisenden Arm 53b des Hebels 53 angelenkt und mit dem anderen Ende an einem gegen das Gehäuse 43 weisenden Arm 54a des Hebels 54 angelenkt ist. An einem Anlenkpunkt 57, welcher den Abstand zwischen diesen Anlenkstellen in einem vorbestimmten Verhältnis, z.B. 2:1, unterteilt, ist der Abtriebsteil 18 am Waagehebel 56 angelenkt. An den Armen 53a und 54b der Hebel 53 und 54 sind ferner Kolben 58 angelenkt, die je in einem Zylinder 60 geführt sind, welcher eine Dämpfungsflüssigkeit, z.B. Oel, enthält.
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Für nähere Angaben über Aufbau und Wirkungsweise der Kraftspeicher 15 und 16, des Summiergetriebes 17 und der Dämpfungseinrichtung, welche nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, wird auf die eingangs genannte DE-PS 17 10 356 verwiesen.
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Bei der in der Fig. 3 dargestellten Winkelstellung der Kurvenscheiben 45 und 46 sind das obere Ende des Schwinghebels 51 in der rechten Endstellung 51b (Fig. 2) und das obere Ende des Schwinghebels 52 in der linken Endstellung 52a gehalten. Entsprechend sind, bei entspannten Kraftspeichern 25 und 26, der Hebel 53 in einer nach rechts geneigten Betriebsstellung, und der Hebel 54 in einer nach links geneigten Betriebsstellung gehalten, so dass der Waagehebel 56 seine tiefste, darstellungsgemäss horizontale Stellung 56d (Fig. 4) einnimmt, welche der in Fig. 3 dargestellten Stellung des Wechslerelementes 21 entspricht, in der der Fadengeber 22d die Fadenübergabeposition einnimmt.
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Ueber den Stellmotor 50, der über die Steuereinrichtung 18 entsprechend einem durch den Schuss- bzw. Farbrapport vorbestimmten Programm steuerbar ist, sind die Kurvenscheiben 45 und 46 jeweils in beiden Drehrichtungen um 90° oder 180° aus einer gegebenen Winkelstellung verstellbar und in der neuen Winkelstellung feststellbar. Wenn die Kurvenscheiben 45 und 46 z.B. aus der Winkelstellung nach Fig. 3 umd 90° im Uhrzeigensinn verstellt werden, wird der Schwinghebel 52 in die Stellung 52b (Fig. 2) geschwenkt, während der Schwinghebel 51 seine Stellung 51b beibehält. Wenn das Wechslerelement 21, wie in Fig. 2 dargestellt, durch die Sperrolle 33 blockiert ist, wird der Hebel 54 in seiner in den Fig. 2 und 3 dargestellten, nach links geneigten Betriebsstellung gehalten, wobei in bekannter, z.B. in der DE-PS 17 10 356 beschriebenen Weise, durch Spannen eines Federelementes im zugehörigen Kraftspeicher 26, die Verstellkraft des Antriebsteils 24 gespeichert wird. Sobald in der entsprechenden, die Fadenübergabe zulassenden Winkelstellung der Nutenscheibe 39 die Sperrolle 33 aus dem Einschnitt 32d ausgeschwenkt und damit das Wechslerelement 21 freigegeben wird, wird der Hebel 54 über den sich entspannenden Kraftspeicher 26 aus der dargestellten, nach links geneigten Betriebsstellung in eine zur Betriebsstellung des Hebels 53 gemäss Fig. 3 kongruente, nach rechts geneigte Betriebsstellung geschwenkt, wobei sich der Waagehebel 56 in einer nach rechts geneigten Stellung 56c (Fig. 4) einstellt, in welcher er im wesentlichen parallel zu den Armen 53a, 53b und 54a, 54b der Hebel 53 und 54 verläuft, wobei das Wechslerelement 21 über den Abriebsteil 28 in eine Stellung verschwenkt wird, in welcher der Schwenkhebel 30 in eine Stellung 30c (Fig. 4) gelangt, der Einschnitt 32c die jeweils in die Arretierstellung zurückbewegte Sperrolle 33 aufnimmt und der Fadengeber 22c in der Fadenübergabeposition gehalten wird.
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Wenn dïe Kurvenscheiben 45 and 46 aus der Winkelstellung nach Fig. 3 um 90° gegen den Uhrzeigensinn verstellt werden, wird der Schwinghebel 51 in die Stellung 51a (Fig. 2) geschwenkt, während der Schwinghebel 52 in der dargestellten Stellung 52a verbleibt. Entsprechend wird bei in beschriebener Weise entriegeltem Wechslerelement 21 der Hebel 53 aus der in der Fig. 3 dargestellten, nach rechts geneigten Stellung in eine zur Stellung des Hebels 54 kongruente, in Fig. 3 nach links geneigte Betriebsstellung verstellt, so dass seine Arme 53a und 53b parallel zu den Armen 54a und 54b des Hebels 54 verlaufen und der Waagehebel 56 in eine entsprechende, nach links geneigte Stellung 56b (Fig. 4) gelangt. Entsprechend gelangt das Wechslerelement 21 über den Abtriebsteil 58 und den in eine Stellung 30b verschwenkten Schwenkhebel 30 in eine Stellung, in welcher der Einschnitt 32b die Sperrolle 33 aufnimmt und in welcher der Fadengeber 22b in der Fadenübergabestellung gehalten wird.
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In entsprechender Weise können die Kurvenscheiben 45 und 46 aus der Winkelstellung nach Fig. 3 in eine gegenüber dieser um 180° versetzte Winkelstellung verstellt werden, wobei die Hebel 51 und 52 je in die entgegengesetzte Endstellung 51a bzw. 52b (Fig. 2) verschwenkt werden. Entsprechend werden, bei entriegeltem Wechslerelement 21, die Hebel 53 und 54 je in die entgegengesetzt geneigte Betriebsstellung verschwenkt, wobei der Waagehebel 56 in seine oberste Stellung 56a (Fig. 4) gelangt. Entsprechend gelangt das Wechslerelement 21 über den Abtriebsteil 58 und den in eine Stellung 30a verschwenkten Schwenkhebel 30 in eine Stellung, in welcher der Einschnitt 32a die Sperrolle 33 aufnimmt und in welcher der Fadengeber 22a in der Fadenübergabestellung gehalten wird.
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Mit der beschriebenen Anordnung kann das Wechslerelement 21 aus jeder seiner vier definierten Betriebsstellungen extrem kurzzeitig - durch eine Vierteldrehung der die Kurvenscheiben 45 und 46 tragenden Triebwelle 44 in der einen oder in der anderen Drehrichtung bzw. durch eine halbe Umdrehung der Triebwelle 44 - in jede der drei anderen Betriebsstellungen verstellt werden. Dabei wird insbesondere durch den von mechanischen Uebertragungsmitteln unabhängig ansteuerbaren Stellmotor 50 ein von der jeweiligen Stellung der Hauptwelle 10 der Webmaschine unabhängiges, rasches Ansprechen der Antriebseinrichtung 20 gewährleistet. Im Zuammenwirken mit den Kraftspeichern 25, 26, welche eine von der jeweiligen Stellung des Wechslerelementes 21 unabhängige Voreinstellung der für den Schussfadenwechsel zu bewegenden Teile gestatten, und mit der dem Summiergetriebe 27 zugeordneten Dämpfungseinrichtung, deren Kolben 58 genau einstellbare Anschläge für die Hebel 53 und 54 bilden, wird durch die beschriebene Antriebsanordnung auf einfache Weise gegenüber bisherigen Ausführungen eine wsentliche Verkürzung der Ansprechzeit der Mehrschussvorrichtung erzielt und damit eine Erhöhung der Schusseintragszahlen der Webmaschine ermöglicht. Dabei wird durch die über relativ grosse Verstellwege zusammenwirkenden, jedoch durch die Dämpfungseinrichtung genau einstellbaren Teile der Antriebsvorrichtung 20 auch bei einer Verwendung eines für relativ grosse Schritte ausgelegten Stellmotors 50 in einer entsprechend einfachen, robusten und kostengünstigen Bauweise eine exakte, dem jeweils gewählten Schuss- bzw. Farbrapport entsprechende Positionierung des Wechslerelementes 21 gewährleistet.
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Entsprechend der Darstellung nach den Fig. 5 und 6 kann eine Antriebseinrichtung 62 zwei Kupplungsteile in Form von Exzenterscheiben 63 und 64 enthalten, an denen die Antriebsteile 23 bzw. 24 unmittelbar angelenkt sind. Die Exzenterscheiben 63 und 64 sind je mit der im Gehäuse 43 gelagerten Triebwelle 44 bzw. einem zu dieser koaxialen Wellenzapfen 44a sowie je über einen Kurbelzapfen 65 bzw. 66 mit einer gemeinsamen mittleren Exzenterscheibe 67 drehfest verbunden. An den Kurbelzapfen 65 und 66, die je in gleichem Abstand von der Achse der Triebwelle 44 in Umfangsrichtung um einen Winkel α = 90° gegeneinander versetzt angeordnet sind, sind die Antriebsteile 23 bzw. 24 angelenkt. Ueber den Stellmotor 50, der mit der Triebwelle 44 über ein Getriebe oder, wie in Fig. 6 dargestellt, unmittelbar gekoppelt sein kann, sind auch bei dieser Ausführung die Exzenterscheiben 63, 64 und 67 zwischen vier je um 90° gegeneinander vesetzten, definierten Winkelstellungen verstellbar und in jeder dieser Winkelstellungen feststellbar geführt.
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Bei der in der Fig. 5 dargestellten Winkelstellung der mit den beiden Kurbelzapfen 65 und 66 verbundenen Exzenterscheibe 67 sind die Hebel 53 und 54 des Summiergetriebes 27 in den Betriebsstellungen gemäss Fig. 3 gehalten, in denen der Waagehebel 56 seine tiefste Stellung 56d einnimmt. Dabei ist es zweckmässig, wenn die Anlenkstellen der Antriebsteile 23 und 24 an den Hebeln 53 und 54 in den beiden Betriebsstellungen in einer durch die Achse der Triebwelle 44 verlaufenden Ebene E liegen und wenn die Kurbelzapfen 56 und 66 in der dargestellten Winkelstellung der Exzenterscheibe 67 je in gleichem bestand von dieser Ebene E gehalten sind.
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Die mit den Exzenterscheiben 63 und 64 verbundene Exzenterscheibe 67 kann aus der Winkelstellung nach Fig. 5 durch eine Vierteldrehung im Uhrzeigersinn in eine Winkelstellung 67a gemäss Fig. 5a, oder durch eine Vierteldrehung gegen den Uhrzeigersinn in eine Winkelstellung 67b gemäss Fig. 5b oder durch eine halbe Umdrehung der Triebwelle 44 in eine Winkelstellung 67c gemäss Fig. 5c verstellt werden.
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Bei der Verstellung der Exzenterscheiben in die Stellung 67a nach Fig. 5a verbleibt der Hebel 54 in der in Fig. 5 dargestellten Stellung, während der Hebel 53 - bei in bereits beschriebener Weise entriegeltem Wechslerelement 21 - aus der dargestellten Stellung in eine zum Hebel 54 kongruente, nach links geneigte Betriebsstellung verstellt und damit der Waagehebel 56 in die Stellung 56b (Fig. 4) verstellt wird. In entsprechender Weise wird bei der Winkelstellung 67b nach Fig. 5b der Hebel 54 bei entriegeltem Wechslerelement 21 in eine zur dargestellten Stellung des Hebels 53 kongruente, nach rechts geneigte Betriebsstellung verstellt, wobei der Waagehebel 56 in die Stellung 56c (Fig. 4) gelangt. Ebenso werden bei der Winkelstellung 67c gemäss Fig. 5c beide Hebel 53 und 54 bei entriegeltem Wechslerelement 21 aus den Betriebsstellungen gemäss Fig. 5 je in die entgegengesetzt geneigte Betriebsstellung verstellt, wobei der Waagehebel 56 in die Stellung 56a (Fig. 4) gelangt.
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Auch bei der Ausführung nach den Fig. 5 und 6 ist somit bei jeder der vier Betriebsstellungen des mit dem Waagehebel 56 verbundenen Wechslerelementes 21 jede der drei anderen Betriebsstellungen dieses Wechslerelementes 21 durch eine Vierteldrehung der Triebwelle 44 in der einen oder in der anderen Drehrichtung bzw. durch eine halbe Umdrehung der Triebwelle 44 einstellbar.
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Die gemäss Fig. 3 über die Kurvenscheiben 45 und 46 angetriebenen Schwinghebel 51 und 52 können, wie in der Fig. 7 dargestellt, mit dem Abtriebsteil 58 über ein Summiergetriebe 77 gekuppelt sein, welches zwei je um einen ortsfesten Zapfen 75 schwenkbare Kammhebel 73 und 74 enthält, an denen je einer der Antriebsteile 23 bzw. 24 angelenkt ist. Die Kammhebel 73 und 74 sind je mit einem Zahnkranzsegment 70 ausgeführt und je zwischen einer mit vollen Linien dargestellten Betriebsstellung 73b bzw. 74a und einer mit strichpunktierten Linien dargestellten Betriebsstellung 73a bzw.74b verstellbar, wobei die Betriebsstellungen 73b und 74a je der in der Fig. 7 dargestellten Endstellung 51b bzw. 52a des betreffenden Schwinghebels 51 bzw. 52 entsprechen, während die Betriebsstellungen 73a und 74b je der entgegengesetzten Endstellung 51a bzw. 52b gemäss Fig. 2 entsprechen. Die Zahnkranzsegmente 70 der Kammhebel 73 und 74 sind je mit einem Zahnrad 71 bzw. 72 in Eingriff, welches auf einem ortsfesten Zapfen 76 gelagert ist. Die Zahnräder 71 und 72 sind je mit einem exzentrisch angeordneten Kurbelzapfen 78 bzw. 80 versehen, wobei die Zahnkranzsegmente 70 und die Zahnräder 71, 72 so aufeinander abgestimmt sind, dass eine Verschwenkung des Kammhebels 73 zwischen den beiden Betriebsstellungen (Endstellungen) 73b und 73a bzw. des Kammhebels 74 zwischen den Betriebsstellungen (Endstellungen) 74a und 74b jeweils einer halben Umdrehung des betreffenden Zahnrades 71 bzw. 72 entspricht. Die Zahnräder 71 und 72 sind mit dem Abtriebsteil 58 über den Waagehebel 56 gekuppelt, welcher an einem der Kurbelzapfen, darstellungsgemäss am Kurbelzapfen 78, angelenkt und am anderen Kurbelzapfen 80 über einen Längsschlitz 81 gleitend geführt ist. Entsprechend der Darstellung nach Fig. 7 sind die Zahnräder 71 und 72 so eingestellt, dass in der dargestellten Betriebsstellung 73b bzw. 74a des Kammhebels 73 bzw. 74 die Kurbelzapfen 78 bzw. 80 je ihre untere Totpunktstellung einnehmen, wobei der Waagehebel 56 die dargestellte tiefste Stellung 56d (Fig. 4) einnimmt. Entsprechend nehmen in der jeweils entgegengesetzt geneigten Betriebsstellung 73a bzw. 74b des Kammhebels 73 bzw. 74 die Kurbelzapfen 78 bzw. 80 je ihre obere Totpunktstellung ein, wobei der Waagehebel 56 in der obersten Stellung 56a (Fig. 4) gehalten wird. In entsprechender Weise werden die Zwischenstellungen des Waagehebels 56, wie im Zusammenhang mit der Fig. 3 beschrieben, erreicht, indem bei den Betriebsstellungen 73a und 74a der Kammhebel 73, 74 der Waagehebel 56 in der Stellung 56b (Fig. 4) gehalten wird, während er sich bei den Betriebsstellungen 73b und 74b der Kammhebel 73, 74 in der Stellung 56c einstellt. Auch bei dieser Ausführung werden auf einfache Weise, durch die entsprechende Kombination der Endstellungen der Schwinghebel 51 und 52, über das Summiergetriebe 77 vier genau definierbare, je durch eine der vier möglichen Kombinationen der unteren und oberen Totpunktlagen der Kurbelzapfen 78 und 80 bestimmte Betriebsstellungen des Abtriebteils 58 und des damit verbundenen Wechslerelementes 21 erzielt. Entsprechend kann gegebenenfalls die bei der Ausführung nach den Fig. 2 und 3 vorgesehene Dämpfungseinrichtung weggelassen werden.
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Anstelle eines Schrittmotors, wie vorstehend beschrieben, können auch Stellmotoren anderer Bauart verwendet werden, z.B. ein frequenzgesteuerter Gleichstrommotor, ein hydraulischer Motor oder ein pneumatischer Motor