EP0420835B1

EP0420835B1 - Übertrittstüre für Eisenbahnwaggons

Info

Publication number: EP0420835B1
Application number: EP90890250A
Authority: EP
Inventors: Gerhard Gemeinböck
Original assignee: WIENER METALLWERK GESMBH
Current assignee: WIENER METALLWERK GESMBH.
Priority date: 1989-09-11
Filing date: 1990-08-27
Publication date: 1994-11-09
Anticipated expiration: 2010-08-27
Also published as: AT399482B; EP0420835A3; ATA212189A; EP0420835A2; DE59007687D1; ATE113910T1

Description

Die Erfindung hat eine Übertrittstüre für Eisenbahnwaggons mit schwenkbaren Türflügeln zum Gegenstand.
Bei Eisenbahnwaggons werden als Übertrittstüren meist Doppelschwenktüren oder Schiebetüren eingesetzt. Schiebetüren weisen den Nachteil auf, daß sie nur eine geringere Breite für den Durchtritt ermöglichen, da im Waggon noch seitlich der Platz für das Verstauen der Türen im geöffneten Zustand vorhanden sein muß. Doppelschwenktüren geben zwar im geöffneten Zustand eine größere Breite als Durchtrittsöffnung frei, jedoch ragen sie weit in oder aus dem Waggon. Da im Waggon meist nicht der Platz ist, die geöffneten Schwenktüren unterzubringen, ohne eine Behinderung für den Benützer darzustellen, werden sie nach außen in Richtung zum nächsten angekuppelten Waggon geschwenkt werden. Falls die Waggons sich nicht auf einer ebenen Gleisfläche befinden, wie das beim Überfahren eines Wechsels oder beim Auffahren auf eine Kurvenrampe der Fall ist, streifen die Türen am Boden der Übertrittsrampe zwischen den Türen der aneinandergekuppelten Waggons. Um dies zu vermeiden, sind Türen mit einem großen Spalt zwischen Waggonboden und Türunterkante bekannt. Der Luftzug während der Fahrt soll über Gummischürzen, die über den Waggonboden bzw. Übertrittsrampe gleiten und an der Türunterkante befestigt sind, verhindert werden. Solche Schürzen unterliegen einem hohen Verschleiß und müssen daher besonders gewartet werden.
Weiters kann keine hohe Dichtheit erzielt werden. Bei Begegnung mit entgegenkommenden Zügen in Tunnels ist der auftretende Luftdruck bzw. Luftsog so stark, daß die Schürzen vom Boden abgehoben werden und es somit erneut zu einem Luftzug kommt.
Auch kann bei diesen bekannten Türkonstruktionen eine feuersichere Ausführung nicht erreicht werden, womit z. B. bei einem Unfall mit Brand in einem Tunnel kein Schutz vor dem Übergreifen des Feuers von einem Waggon zum anderen gegeben ist.
Die dargestellten Nachteile werden durch eine erfindungsgemäße Übertrittstüre für Eisenbahnwaggons mit schwenkbarem(n) Türflügel(n) und einer Übertrittsrampe derart behoben, daß am Türflügel an seiner zum begangenen Waggonboden weisenden Seite eine um eine etwa horizontale Achse schwenkbare Klappe befestigt ist und im Öffnungsweg des Türflügels eine Strebe zwischen begangenem Wagenboden und horizontaler Achse in Bewegungsrichtung vor der Klappe, insbesondere diese berührend, angeordnet ist. Durch die Strebe wird die Klappe während des Öffnungsvorganges angehoben, so daß auch bei unterschiedlichsten Lagen der Waggons ein störungsfreies Öffnen der Türe ermöglicht ist. Weiters kann dadurch eine Schürze od. dgl. vermieden werden, womit eine vollkommene Abdichtung der Türe erreichbar ist, die auch feuerhemmend ausgebildet sein kann.
Aus der GB-A-664.862 wird eine Eintrittstüre für Straßen- und Schienenfahrzeuge bekannt, die aber vor im Fahrzeuginneren angeordneten Stufen vorgesehen ist. Um eine vollständige Öffnungsbewegung der Türe zu ermöglichen, weist dieselbe im unteren Bereich eine Klappe auf, die entweder an einer horizontalen oder vertikalen Achse angelenkt sein kann oder auch entlang einer Schiebeführung verschiebbar ist. Die Betätigung der Klappe erfolgt jeweils unmittelbar durch die Stufe selbst.
Bei der erfindungsgemäßen Übertrittstüre ist ein besonders günstiges Gleiten der Klappe an der Oberfläche der Strebe dann verwirklicht, wenn dieselbe an ihrem Ende halbkugelförmig ausgeführt ist. Der Kraftaufwand für den Fahrgast bzw. das Servogerät zur Öffnung der Türe kann dadurch besonders gering gehalten werden.
Ist der Durchmesser der Halbkugel größer als der Durchmesser der Strebe, so ist eine konstruktive Befestigung der Strebe besonders einfach durchzuführen, womit die Montage und Demontage der Streben mit geringem Aufwand ermöglicht ist.
Ist die Strebe am begangenen Waggonboden angeordnet, so kann sie neben ihrer Funktion zum Heben der Klappe auch als Beschädigungsschutz für die geöffnete Türe zum Einsatz gelangen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Strebe bei geöffneter Türe nur in Richtung ihrer Längsachse belastet ist, so daß dieselbe nur geringer dimensioniert werden muß.
Liegt die Klappe im geschlossenen Zustand des Türflügels an ihrer zur Türöffnungsrichtung abgewandten Seite an einem am Waggonboden angeordneten Anschlag an, so ist eine besonders einfache Lagefixierung der Klappe im geschlossenen Zustand der Türe erreicht, womit selbst bei hohen Druckbeanspruchungen eine exakte Positionierung der Türklappe im geschlossenen Zustand möglich ist.
Sind zwischen Klappe und Türflügel und zwischen Türrahmen Türblatt und Klappe aufblasbare Dichtungen angeordnet, so kann die Übertrittstüre im geschlossenen Zustand besonders hohen Druckbeanspruchungen, wie sie mit hohen Geschwindigkeiten, beispielsweise bei begegnenden Zügen, auftreten, druckdicht standhalten.
Rastet ein Zapfen vom Türflügel durch die Klappe gehend im geschlossenen Zustand des Türflügels im begangenen Waggonboden ein, so ist die Klappe zusätzlich gegen Pendeln gesichert.
Die erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert:
Es zeigen:

Fig. 1 den unteren Teil einer Übertrittstüre mit zwei Türflügeln und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß II-II in Fig. 1.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Übertrittstüre sind zwei Türflügeln vorgesehen, wobei der linke Türflügel 1 in voll geöffneter Stellung und der rechte Türflügel 1' in geschlossener Darstellung dargestellt ist. Eine Klappe 2, 2' aus einem Aluminiumprofil ist mittels Zapfen 6 an der unteren Kante der Türflügel 1 bzw. 1' schwenkbar angeordnet. Im Aluminiumhohlprofil ist ein thermisch dämmendes Füllstück 18 angeordnet. Am begangenen Waggonboden 5 ist die Strebe 3 befestigt, welche an ihrem oberen Ende 11 halbkugelförmig ausgebildet ist. Während des Öffen- und Schließvorganges gleitet die Klappe 2 entlang des kugelförmig ausgebildeten Endes und liegt am Ende des Öffenvorganges horizontal auf diesem auf. In Geschlossenstellung des Türflügels liegt die Klappe 2' am Anschlag 4 an. Wie besonders deutlich in Fig 2 ersichtlich, ist somit eine Lagefixierung der Klappe 2' durch den Anschlag 4 und durch das weiters an der Klappe anliegende kugelförmige Ende 11 der Strebe 3 gegeben.
Die Zapfen 6, durch welche die horizontale Achse für die Klappe 2' gebildet wird, ist in Halterungen 7 gelagert, die an der Türunterkante, die durch ein Hohlprofil 15 gebildet ist, befestigt sind. Das Hohlprofil 15 weist ebenfalls ein thermisch dämmendes Füllstück 18 auf.
Wie besonders deutlich der Fig. 2 zu entnehmen, sind in der Klappe aufblasbare Dichtungen 8 und 9 vorgesehen, die in mit einem Druckmedium beaufschlagten Zustand die Abdichtung gegenüber der Türunterkante 15 bzw. dem begangenen Waggonboden 5 bilden. Durch den Riegel 14, welcher im geschlossenen Zustand durch die Klappe 2 geschoben werden kann und in einer Ausnehmung 13 im begangenen Waggonboden einrasten kann, ist eine Fixierung der Türflügel ermöglicht, wobei gleichzeitig die Klappe in ihrer Ruhestellung arretiert ist. Die exakte Lage der Ruhestellung wird durch den Anschlag 4 und das Ende 11 der Strebe 3 vorgegeben.
Zur flammhemmenden und rauchdichten Ausbildung der Übertrittstüre kann die Türfüllung 16 aus flammhemmendem durchsichtigem Material bestehen und mit dem Hohlprofil 15 durch Verschnappen oder Ineinanderschieben verbunden sein. Im Bereich zwischen Klappe 2 und Hohlprofil 15 sind am Hohlprofil Blähstreifen 17 angeordnet, die bei Erhitzung aufquellen, so daß die Türe eine rauchdichte Sperre bildet.

Claims

Übertrittstüre für Eisenbahnwaggons mit schwenkbarem(n) Türflügel(n) (1, 1') und einer Übertrittsrampe, dadurch gekennzeichnet, daß am Türflügel (1, 1') an seiner zum begangenen Waggonboden (5) weisenden Seite eine um eine etwa horizontale Achse schwenkbare Klappe (2, 2') befestigt ist, und im Öffnungsweg des Türflügels (1, 1') eine Strebe (3) zwischen begangenem Waggonboden und horizontaler Achse in Bewegungsrichtung vor der Klappe (2, 2'), insbesondere diese berührend, angeordnet ist.
Übertrittstüre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strebe (3) an ihrem Ende (11) halbkugelförmig ausgebildet ist.
Übertrittstüre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Halbkugel größer als der Durchmesser der Strebe (3) ist.
Übertrittstüre nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strebe (3) am begangenen Waggonboden (5) angeordnet ist.
Übertrittstüre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (2, 2') im geschlossenen Zustand des Türblattes (1, 1') an ihrer zur Türöffnungsrichtung abgewandten Seite an einem am Waggonboden (5) angeordneten Anschlag (4) anliegt.
Übertrittstüre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Klappe (2, 2') und Türflügel, zwischen Türrahmen, Türflügel sowie Klappe (2, 2'), aufblasbare Dichtungen (8, 9) angeordnet sind.
Übertrittstüre nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Riegel (14) vom Türflügel (1, 1') durch die Klappe (2, 2') gehend im geschlosssenen Zustand des Türflügels (1, 1') im begangenen Waggonboden (5) einrastet.