EP0383874B1

EP0383874B1 - Stossdämpfer für sport- und jagdbögen

Info

Publication number: EP0383874B1
Application number: EP89908416A
Authority: EP
Inventors: Anton Pfeifer
Original assignee: AMERIKA-BOGEN-HANDELSGESELLSCHAFT MBH
Current assignee: AMERIKA-BOGEN-HANDELSGESELLSCHAFT MBH
Priority date: 1988-08-17
Filing date: 1989-07-20
Publication date: 1994-04-20
Anticipated expiration: 2009-07-20
Also published as: JPH061158B2; JPH02502751A; WO1990002307A1; US5044351A; CA1324042C; EP0383874A1

Abstract

Ein hydraulischer oder pneumatischer Stoßdämpfer (2) für Sport- und Jagdbögen ist als Bindeglied zwischen einer stabilisierenden Gegenmasse (5) (Spinne) und dem Bogen (1) derart angebracht, daß zwischen der Gegenmasse (5) und dem Bogen (1) in Schußrichtung eine gedämpfte Bewegung zugelassen wird, jedoch vertikal und horizontal zur Schußrichtung die Gegenmasse (5) starr am Bogen befestigt ist. Daraus resultiert ein weicher Abschuß eines Pfeiles in Verbindung mit einer hohen Zielpräzision.

Description

Die Erfindung betrifft einen Stoßdämpfer für Sport- und Jagdbögen, mit Einrichtungen zur lösbaren Befestigung einer stabilisierenden Gegenmasse in Schußrichtung am Bogen.
In der US-A 35 24 441 ist ein für ein Bogenschießgerät bestimmter Stabilisator beschrieben, der aus einer rohrförmigen Stange besteht, auf deren vorderen Ende eine stabilisierende Gegenmasse aufschraubbar ist und die zur Stoßdämpfung mittels einer elastischen Buchse aus Kunststoff frontal am Bogen zu befestigen ist. Ein solches elastisches Lager verhindert aber nicht, daß der Bogen beim Zielvorgang und beim Abschuß in Unruhe gerät. Weiterhin ist in der GB-A 12 96 201 ein teleskopartiger Stabilisator vorgeschlagen, dessen Teleskoprohr starr am Bogen befestigt ist und dessen Kopfende aus einem mit Quecksilber oder Öl gefüllten Behälter besteht. Bei dieser Ausführung sollen die auf den Behälter übertragenen Stöße und Schwingungen von dem Fluid absorbiert werden.
Demgegeüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Stoßdämpfer der gattungsgemäßen Art derart weiterzuentwikkeln, daß die Ziel- und Abschußunruhe größtmöglichst reduziert wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäße Ausbildung des Stoßdämpfers als fluidtechnischen Dämpfer läßt in vorteilhafter Weise beim Abschuß zwischen Gegenmasse und Bogen eine gedämpfte Bewegung in Schußrichtung zu, wobei jedoch die Massen horizontal und vertikal zur Schußrichtung wie "starr" montiert wirken. Daraus ergibt sich eine größtmögliche Ziel- und Abschußgenauigkeit in Verbindung mit einem Dämpfung in Schußrichtung. Dabei wird unmittelbar nach dem Abschuß des Pfeiles im Bogen verbleibende Restenergie absorbiert und der Abschußschock wird erheblich verringert.
Wahlweise können am Gehäuse Mittel zur Befestigung einer Gegenmasse, z. B. einer Stabilisationsspinne, vorgesehen sein, oder das Gehäuse kann unmittelbar als Gegenmasse ausgebildet sein, insbesondere für Jagdbögen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Stoßdämpfer als Einrohrdämpfer ausgebildet und ist im Gehäuse ein von einer Druckfeder beaufschlagter und den Ölraum des Gehäuses begrenzender Trennkolben vorgesehen, um bei Temperaturänderungen einen Volumenausgleich zu erzielen.
Die bisher üblichen Gummilager sind nicht mehr erforderlich oder lassen sich hart einstellen. Dies bringt den Vorteil einer völligen Zielruhe, d. h. das durch weich eingestellte Gummilager verursachte Aufschaukeln der Stabilisatoren im Moment des Zielvorgangs unterbleibt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher beschrieben; es zeigt

Fig. 1: schematisch in Seitenansicht einen Bogen mit angebautem Stoßdämpfer und
Fig. 2: im Axialschnitt den hydraulischen Stoßdämpfer von Fig. 1 in einem größeren Maßstab.

An dem in Fig. 1 dargestellten Bogen 1 ist ein hydraulischer Stoßdämpfer 2 derart montiert, daß dessen Kolbenstange 3 in die Schußrichtung weist. Am Gehäuse 4 des Stoßdämpfers 2 ist eine übliche, stabilisierende Gegenmasse 5 befestigt, die beim Ausführungsbeispiel die Form einer sogenannten Stabilisationsspinne hat.
Wie Fig. 2 zeigt, ist die Kolbenstange 3 des Stoßdämpfers 2 mit einem Kolben 6 versehen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Stoßdämpfer 2 als Einrohrdämpfer ausgebildet. Im Kolben 6 sind ein oder mehrere Bohrungen 7 angeordnet, welche auf beiden Seiten des Kolbens 6 befindliche Ölräume 9 verbinden. Die Ölräume 9 sind durch Stopfen 10,11 verschlossen, von denen der Stopfen 10 fest am Gehäuse 4 angebracht ist, während der andere Stopfen 11 auf der Kolbenstange 3 beweglich gelagert ist und als Trennkolben wirkt. Zwischen dem Stopfen 10 und dem Kolben 6 sowie dem Kolben 6 und dem Stopfen 11 ist jeweils eine Feder 8 angeordnet, welche den Kolben 6 in einer Mittelstellung hält. Am gegenüberliegenden Ende des Gehäuses 4 ist ein Stopfen 13 fest angebracht. Zwischen diesem Stopfen 13 und dem axial verschiebbaren Stopfen 11 befindet sich eine Vorspannfeder 12. Die Stopfen 10 und 11 sind gegenüber der Kolbenstange 3 durch vom Öldruck beaufschlagte Spreizringdichtungen 14 abgedichtet.
An ihrem einen Ende ist die Kolbenstange 3 zur Befestigung am Bogen 1 mit einem Gewinde 15 und einer Kontermutter 16 ausgerüstet. Die stabilisierende Gegenmasse 5 ist parallel zur Kolbenstange 3 in eine am Gehäuse 4 angebaute Hülse 17 einsteckbar.
Der Stoßdämpfer 2 bewirkt, daß die Schwingungsenergie der Masse des Bogens 1 über die Kolbenstange 3 auf den Kolben 6 übertragen wird, der in dem mit einem hydraulichen Medium, vorzugsweise Öl, sowie mit der stabilisierenden Gegenmasse 5 verbundenen Gehäuse gleitet. Beim Durchfedern verdrängt der Kolben 6 das Öl durch die Bohrungen 7 in den anderen Ölraum 9. Je nach der Strömungsgeschwindigkeit, mit der der Kolben 6 das Öl verdrängt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit von der Größe der Bohrung sowie der Viskosität des hydraulischen Mediums abhängt, erfolgt eine mehr oder weniger starke Dämpfung. Der hydraulische Stoßdämpfer 2 weist eine sogenannte progessive Kennlinie auf, d. h. ist in der Lage, sich der jeweiligen Belastung anzupassen. Je höher das Zuggewicht des Bogens 1 und damit der Anteil der Restenergie ist, desto stärker ist die Dämpfung. Der hydraulische Stoßdämpfer 2 fängt die Restenergie nahezu völlig auf und vernichtet sie, indem er sie durch innere Reibung unmittelbar in Wärme umwandelt. Diese Dämpfung entlastet das gesamte System und erhöht die Lebensdauer, weil das Mittelstück und die Wurfarme des Bogens 1 gegen materialermüdende Streßwellen abgeschirmt und die zugehörigen Schraubverbindungen, z. B. für Visier, Button und Querstabis, gegen unbeabsichtigtes Lösen infolge von Vibrationen geschützt werden.
Anstelle der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Ausführung eines hydraulischen Stoßdämpfers 2 kann auch ein pneumatisch wirkender Stoßdämpfer vorgesehen sein. Eine weitere Abwandlungsmöglichkeit besteht darin, daß das Gehäuse 4 insbesondere für Jagdbögen als Gegenmasse ausgebildet sein kann.

Claims

Stoßdämpfer für Sport- oder Jagdbögen, mit Einrichtungen zur lösbaren Befestigung einer stabilisierenden Gegenmasse (5) in Schußrichtung am Bogen (1), gekennzeichnet durch einen hydraulischen oder pneumatischen Stoßdämpfer (2) mit einem, mit der Gegenmasse (5) über das Hydraulik- oder Pneumatikfluid und das Stoßdämpfergehäuse (4) verbundenen, beweglich in dem Gehäuse angeordneten Dämpfungskolben (6) und einer mit dem Dämpfungskolben (6) verbundenen, lösbar am Bogen (1) befestigbaren Kolbenstange (3).
Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) Mittel zur Befestigung einer Gegenmasse (5) aufweist.
Stoßdämpfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenmasse (5) aus einer Stabilisationsspinne besteht.
Stoßdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) als Gegenmasse ausgebildet ist.
Stoßdämpfer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dieser als Einrohrdämpfer ausgebildet ist und im Gehäuse (4) ein von einer Druckfeder (12) beaufschlagter und den Ölraum (9) des Gehäuses (4) begrenzender Trennkolben (11) vorgesehen ist.