EP0069947A2

EP0069947A2 - Fassfüllorgan mit Füllrohr und Dichtkegel sowie Verfahren zum Betrieb des Fassfüllorgans

Info

Publication number: EP0069947A2
Application number: EP82105948A
Authority: EP
Inventors: Manfred Budszello
Original assignee: Lang Apparatebau GmbH
Current assignee: Ecolab Engineering GmbH
Priority date: 1981-07-11
Filing date: 1982-07-03
Publication date: 1983-01-19
Also published as: DE3127443A1; EP0069947A3

Abstract

Das Faßfüllorgan mit aus einer Ruhestellung in ein Faß hinein auszufahrendem Füllrohr (4) und mit beim Füllvorgang die Dichtfunktion relativ zum Faß übernehmendem Dichtkegel (5) soll mit Mitteln zum vollflächigen Desinfizieren der mit dem Füllgut und mit der Umgebungsluft in Berührung kommenden Bauteile versehen werden. Die Lösung ist gekennzeichnet durch ein das Füllrohr (4) mit Abstand umgebendes Hüllrohr (7) mit dem Ringraum (8) zwischen Füll- und Hüllrohr zugeordneter Zuführungs- und Ablaufleitung (10, 11) für Desinfektionslösung.

Description

Die Erfindung betrifft ein Faßfüllorgan mit aus einer, insbesondere für den Faßwechsel vorgesehenen Ruhestellung in ein Faß hinein auszufahrer-dem Füllrohr und mit beim Füllvorgang die Dichtfunktion relativ zum Faß bzw. zu dessen Fülloch übernehmendem Dichtkegel. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb des Faßfüllorgans.
Bei solchen z.B. zum Füllen von Bierfässern verwendeten Vorrichtungen ist eine Desinfektion vor allem der.genannten Bauteile, nämlich des Füllrohrs und des Dichtkegels, unerläßlich, da diese Bauteile in der Arbeits- bzw. Füllstellung sowohl mit dem Füllgut als auch - in der Ruhestellung - mit der verschmutzten Umebungsluft in Berührung kommen. Bei bisherigen Faßfüllorganen werden daher_ das Füllrohr und der Dichtkegel in der Ruhestellung aus zwei bis drei am Umgang starr befestigten, einzelnen Düsen mit Desinfektionslösung besprüht. Hierbei wird die Desinfektionslösung jedoch nicht vollflächig auf den gesamten Umfang verteilt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das Füllrohr, welches in Ruhestellung und beim Faßwechsel eingezogen und erst zum Füllen wieder ausgefahren wird, von den Strahlen aus den starr befestigten Düsen bei dem nur in der Ruhestellung möglichen Benetzungsvorgang lediglich in einem kurzen Bereich erfaßt wird. Beim Ausfahren des Füllrohrs in das zu füllende Faß taucht also auch der nicht entkeimte Teilbereich des Füllrohrs in das Füllgut ein, so daß eventuell Keime übertragen werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsvorrichtung zu schaffen, mit der in Ruhestellung des Faßfüllorgans eine Desinfektionslösung so auf Dichtkegel und Füllrohr aufzubringen ist, daß während des gesamten Betriebsablaufs die Keimfreiheit an diesen Teilen gewährleistet wird. Die erfindungsgemäße Lösung ist für das eingangs genannte Faßfüllorgan gekennzeichnet durch ein das Füllrohr mit Abstand umgebendes Hüllrohr mit dem Ringraum zwischen Füll- und Hüllrohr zugeordneter Zuführungs- und Ablaufleitung für Desinfektionslösung. Gemäß weiterer Erfindung wird der Dichtkegel mit dem Zerstäuberring mit einer ausreichenden Zahl von Düsen zum Aufbringen eines Desinfektionsmittels auf den Kegel umgeben.
Solange der zwischen Füllrohr und Hüllrohr liegende Ringspalt mit Desinfektienslösung gefüllt ist, wird gewährleistet, daß die mit dem Füllgut in Berührung kommende Länge des Füllrohrs mit der Desinfektionslösung in Berührung kommt. Da die sich in dem Ringspalt befindliche Desinfektionslösung laufend durch den Zulauf und Ablauf austauschen läßt, kann dauernd eine ausreichende Keimfreiheit sichergestellt werden. Zugleich mit dieser Desinfektion kann auch der Dichtkegel, der beim Füllvorgang die Dichtfunktion zwischen Faß und Faßfüllorgan übernimmt, von einem Desinfektionsgemisch, z.B. einer Mischung von Desinfektionslösung und Sterilluft, mit Hilfe des beliebig viele Düsenberührungen aufweisenden Zerstäuberrings allseitig vollflächig benetzt werden.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden weitere Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt durch den Kopfbereich eines Füllorgans; und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie A-B von Fig. 1.

Das erfindungsgemäße Füllorgan besteht aus dem in einem Gehäuse 1 - geführt in einer Nutringmanschette 2 - in Pfeilrichtung 3 zu verschiebenden Füllrohr 4, dessen Kopf in der Zeichnung verdeckt wird, aber im wesentlichen ein Ventil zur Abgabe des Füllguts aufweist. Am unteren Ende ist das Füllorgan als Dichtkegel 5 ausgebildet, der bei Betrieb in das Fülloch des nicht gezeichneten Fasses dichtend einzusetzen ist. Die zum Führen des Füllrohrs 4 vorgesehene Nutringmanschette 2 wird mit Hilfe einer Druckschraube 6 im Gehäuse 1 festgehalten. Die Druckschraube 6 nimmt auf ihrer oberen Seite ein Hüllrohr 7 so auf, daß ein Ringraum 8 zwischen Füllrohr 4 und Hüllrohr 7 entsteht. Das untere Ende des Ringraums 8 wird nach innen zwischen der Druckschraube 6 und der Nutringmanschette 2 und nach außen mit einem 0-Ring 9 abgedichtet. Der Ringraum 8 besitzt einen Zulauf 10 und einen Ablauf 11 für die Desinfektionslösung 12.
Bereits bei dem insoweit beschriebenen Ausführungsbeispiel wird das auch als Degen bezeichnete Füllrohr 4 oberhalb der Nutringmanschette 2 ständig von Desinfektionslösung umgeben, wenn der Ringraum 8 entsprechend gefüllt ist. Um das zu erreichen, kann die Desinfektionslösung 12 jedesmal beim Zurückgehen des Füllorgans in die Ruhestellung über den Zulauf 10 erneuert werden, während die verbrauchte Lösung 12 über den Ablauf bzw. Überlauf 11 wegfließen kann.
Beispielsweise zugleich mit dem Erneuern der Desinfektionslösung 12 auf der Außenfläche des Füllrohrs 4 im Bereich des Ringraums 8 kann gemäß weiterer Erfindung der Dichtkegel 5, der bei dem Füllvorgang die Dichtfunktion zwischen Faß bzw. Faßloch einerseits und dem Faßfüllorgan andererseits übernimmt, von einem Gemisch 13 aus Desinfektionslösung 12 und Sterilluft 14 mit Hilfe eines Zerstäuberrings 15 mit beliebig vielen Düsenberührungen 16 allseitig vollflächig benetzt werden. In dem erfindungsgemäßen Faßfüllorgan sind also das Füllrohr 4 und der Dichtkegel 5 mit Hilfe einer Desinfektionslösung 12 oder eines Gemisches 13 aus Desinfektionslösung 12 und Sterilluft 14 bereits in der Ruhestellung vollflächig zu desinfizieren.

Bezugszeichenliste

1 = Gehäuse
2 = Nutringmanschette
3 = Pfeilrichtung
4 = Füllrohr
5 = Dichtkegel
6 = Druckschraube
7 = Hüllrohr
8 = Ringraum
9 = O-Ring
10 = Zulauf
11 = Ablauf
12 = Desinfektionslösung
13 = Gemisch
14 = Sterilluft
15 = Zerstäuberring
16 = Düsenbohrung

Claims

1. Faßfüllorgan mit aus einer, insbesondere für den Faßwechsel vorgesehenen, Ruhestellung in ein Faß hinein auszufahrendem Füllrohr (4) und mit beim Füllvorgang die Dichtfunktion relativ zum Faß bzw. zu dessen Faßloch übernehmendem Dichtkegel (5), gekennzeichnet durch ein das Füllrohr (4) mit Abstand umgebendes Hüllrohr (7) mit dem Ringraum (8) zwischen Füll- und Hüllrohr (4, 7) zugeordneter Zuführungs- und Ablaufleitung (10, 11) für Desinfektionslösung (12).

2. Faßfüllorgan nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch einen den Dichtkegel (4) umgebenden Desinfektionsmittel-Zerstäuberring (15).

3. Faßfüllorgan nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Gehäuse (1) mit dichtender Führung, insbesondere mit einer Nutringmanschette (2), zum verschiebbaren Aufnehmen des Füllrohrs (4), dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (8) zwischen Füll- und Hüllrohr (4, 7) am unteren Ende bis zu der Führung reicht und dort, insbesondere mit Hilfe eines 0-Rings (9), abgedichtet ist.

4. Verfahren zum Betrieb des Faßfüllorgans nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllrohr (4) innerhalb des Hüllrohrs (7) in der Ruhestellung, beim Ausfahren oder Einziehen ständig von Desinfektionslösung umspült wird.