DE977140C

DE977140C - Eisenpulver zum Brennschneiden

Info

Publication number: DE977140C
Application number: DEA15337A
Authority: DE
Inventors: Hans Dr Zieler
Original assignee: Roechlingsche Eisen und Stahlwerke GmbH
Current assignee: Roechlingsche Eisen und Stahlwerke GmbH
Priority date: 1952-03-11
Filing date: 1952-03-11
Publication date: 1965-04-01

Description

Eisenpulver zum Brennschneiden Bekanntlich kann man Eisen mit Sauerstoff unter Zusatz von Acetylen oder mit Sauerstoff unter Zuhilfenahme von elektrischem Strom durchbrennen.
Hierbei wird die Hauptwärmemenge durch den Verbrennungsprozeß des schmelzenden Eisens mit Sauerstoff erzeugt. Zur Erhöhung der Wärmemenge zum Zweck der Erzielung einer besseren Schnittleistung setzt man beim autogenen Brennschneiden neuerdings auch Eisenpulver zu, während beim elektrischen Brennschneiden zuweilen auch Thermitmischungen, d. h. leicht oxydierbare Stoffe in stöchiometrischer Mischung mit Metalloxyden zugegeben werden. Durch das gleichzeitige Aufblasen von Eisenpulver beim autogenen Brennschneiden ist man in der Lage, auch dickere Eisenstücke, insbesondere auch Gußeisen und hitzebeständige Stähle, durchzuschneiden. Die bisher hierfür verwendeten Eisenpulversorten waren nach den bekannten Verfahren hergestellt, nämlich durch Zerkleinerung von Eisendraht, durch Zerstäubung von flüssigem aufgekohltem Stahl nach dem Verdüsungs- oder dem Schleuderverfahren oder aber durch Reduktion von Eisenoxyden. Die Aufkohlung war bisher notwendig, um das Eisen genügend dünnflüssig zu machen, damit es bei der Zerstäubungstemperatur durch die entsprechende Düse hindurchlief. Außerdem wurde das dabei anfallende C- und O-haltige Eisenpulver einem anschließenden Glühprozeß in reduzierender Atmosphäre zwecks Entkohlung und Desoxydation unterworfen.
Die Erfindung besteht nun darin, daß man zur Herstellung des Eisenpulvers an Stelle von Stahl oder durch Aufkohlung dünnflüssig gemachtem Stahl gewöhnliches Thomas-Roheisen verwendet, das in bekannter Weise zerstäubt und einem entkohlenden Glühprozeß in reduzierender Atmosphäre, ohne oder mit Zusatz von Eisenoxyd bzw.
Walzzunder u. ä., unterworfen wird. Dieses Eisen hat neben seiner billigen Herstellung den Vorzug, daß es infolge seines hohen Phosphorgehaltes von I,5 bis 3 ovo sehr dünnflüssig ist und sich infolgedessen sehr fein zerstäuben läßt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von zerstäubtem Thomas-Roheisen beim Brennschneiden aber deshalb, weil die Verbrennung des zu schneidenden Eisenstückes nicht nur durch die Verbrennungswärme des verbrennenden Eisens, sondern noch durch die Verbrennungswärme des in diesem enthaltenen Phosphors unterstützt wird, der bei seiner Verbrennung an der Düse des Schneidbrenners besonders viel Wärme liefert, wodurch die Schnittleistung erhöht wird.
Bei dem entkohlenden Glühprozeß in reduzierender Atmosphäre reagiert das im Rohpulver enthaltene oder beigemischte Eisenoxyd mit dem Kohlenstoff des Rohpulvers unter Bildung weiterer Eisenkörner, ohne daß der als Wärmespender wertvolle Phosphor merklich herausgefrischt wird.

Claims

PATENTANSPRUCH.

Die Verwendung von aus flüssig zerstäubtem Thomas-Roheisen hergestelltem Eisenpulver, das einem entkohlenden Glühprozeß in reduzierender Atmosphäre, ohne oder mit Zusatz von Eisenoxyd bzw. Walzzunder u. ä. unterworfen wird, zum Brennschneiden von Eisenstücken.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. I 002 328; USA.-Patentschrift Nr. 2 45 I 422; Lueger, »Lexikon der gesamten Technik«, 1928, Bd. V, S. 686, 698 und Bd. VI, S. 59I; Sudasch, »Schweißtechnik«, I950, S. 483 bis 486; »Stahl und Eisen«, 1948, S. 346 bis 353; »Die neue Gießerei«, I949, S. 326.