DE974354C - Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen aus hydraulisch abbindenden Moertelmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen aus hydraulisch abbindenden MoertelmassenInfo
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- DE974354C DE974354C DED18706A DED0018706A DE974354C DE 974354 C DE974354 C DE 974354C DE D18706 A DED18706 A DE D18706A DE D0018706 A DED0018706 A DE D0018706A DE 974354 C DE974354 C DE 974354C
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B38/00—Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen aus hydraulisch abbindenden Mörtelmassen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen unter Einleiten von Gasen unter Druck in mit Wasser angeteigte, hydraulisch abbindende, d. h. zementhaltige Mörtelmassen, Druckverminderung und Verfestigung der Massen.
- Bei der Herstellung von Leichtbaustoffen wird im allgemeinen eines der folgenden vier Verfahren zur Bildung der gewünschten Hohlräume verwendet: i. der Zusatz von Stoffen, welche mit einem oder mehreren Bestandteilen der bildsamen Ausgangsmasse eine Reaktion eingehen, wobei ein Gas entwickelt wird; derartige Stoffe können Metallpulver sein, z. B. Aluminium-, Magnesium- oder Zinkpulver, oder gewisse chemische Verbindungen, z. B. Wasserstoffsuperoxyd, Kalziumkarbid u. dgl. ; der Zusatz vorbereiteten Schaums zu der Ausgangsmasse oder der Zusatz schaumbildender Stoffe zu derselben, worauf Luft in die Masse eingeblasen wird; das Vergrößern von in den angeteigten Ausgangsmassen eingeschlossenen Luft- oder Gasbläschen durch Druckverminderung, wobei die Bläschen den Ausgangsmassen durch Mischen, Einblasen oder Einpressen beigemengt werden; q.. das Mischen der Ausgangsmasse mit einer großen Menge Wasser, das nach dem Erhärten der Masse verdampft wird; 5. der Zusatz hohler Füllkörper zu der Ausgangsmasse.
- Die erwähnten Verfahren haben mehrere Nachteile, z. B. die Bildung von Poren unterschiedlichster Größe, was zu inhomogenen und damit in ihren mechanischen Eigenschaften unbefriedigenden Formkörpern führt, ebenso wie die Schwierigkeit, die Poren gleichmäßig in der Masse zu verteilen, die unbefriedigende Frostbeständigkeit, hohe Fabrikationskosten oder große technische Schwierigkeiten, besonders bei der Herstellung der leichtesten Produkte.
- Das Prinzip der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber darin, daß in der wäßrigen Phase der Mörtelmischung leichtlösliche, gegen das Bindemittel inerte Gase, vorzugsweise Stickoxydul, unter Druck aufgelöst werden, worauf die Masse während des Erhärtungsvorganges einer Druckverminderung und/ oder Erwärmung ausgesetzt wird.
- Bei Erniedrigung des Überdruckes gibt die Flüssigkeit einen Teil des gelösten Gases wieder ab, wobei Gasblasen in der Leichtsteinmasse gebildet werden und diese sich ausdehnt. Es ist zwar schon, wie oben angeführt, bekannt, z. B. durch Einleiten unter Druck angeteigten Ausgangsmassen Luft- oder Gasbläschen beizumischen und zur Herstellung von Leichtbaustoffen durch Druckverminderung diese Bläschen zu vergrößern. Die zunächst eingebrachten Gasbläschen sind aber bereits von unterschiedlicher Größe, unterliegen demgemäß auch unterschiedlichen Auftriebskräften, so daß bei Benutzung eines solchen Verfahrens demgemäß auch inhomogene Produkte entstehen. Demgegenüber führt das erfindungsgemäße Verfahren zu Produkten mit einer Gleichförmigkeit der Porosität, wie sie bisher nicht erreicht wurde. Diese vorteilhaften Ergebnisse bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dürften darauf zurückzuführen sein, daß erfindungsgemäß auf ein echtes Lösen der Gase hingearbeitet wird und hierzu in der wäßrigen Phase der Mörtelmischung leichtlösliche, gegenüber dem Bindemittel inerte Gase verwendet werden. Hierdurch wird eine absolut homogene Verbindung des Gases gewährleistet; bei der im Laufe des Verfestigungsprozesses stattfindenden Druckverminderung und/oder Erwärmung werden demgemäß an allen Stellen der Mischung gleichmäßig und aus der molekularen Verteilung des Gases heraus außerordentlich feine Bläschen und schließlich im Endprodukt Poren gebildet. Die erhaltenen Körper haben so auch hohe Festigkeit und gute Isoliereigenschaften.
- Auf diese Weise wird es möglich, in einem Mischer eine Masse zu erhalten, die unmittelbar nach Verlassen des Mischers ihre endgültige Porosität erlangt und welcher man daher sofort die gewünschte Form geben kann. Beim Treiben mit Aluminiumpulver erfordert dieser Arbeitsgang bis zu i Stunde, und für die Herstellung wird ein großer Fabrikationsraum benötigt. Die lange Treibdauer verhindert auch die Verwendung rasch abbindender Massen. Diese Nachteile werden bei der Herstellung von Leichtsteinen gemäß der vorliegenden Erfindung völlig beseitigt. Die Porenbildung gemäß der vorliegenden Erfindung bietet auch den Vorteil, daß sie nicht von besonderen chemischen Reaktionen abhängig ist, um die Porenbildung herbeizuführen, wie es z. B. bei dem jetzt üblichen Verfahren der Herstellung von Leichtbeton, wo Aluminiumpulver mit Calciumhydroxyd zur Reaktion gebracht wird, um Wasserstoffgas zu entwickeln, der Fall ist.
- Eine weitere Ausdehnung der Bläschen erhält man natürlich, wenn die Masse einem Unterdruck ausgesetzt wird oder wenn man die Temperatur erhöht und die Druck- und Temperaturverhältnisse dann aufrechterhalten werden, bis die Masse erstarrt ist. Der erniedrigte Druck bzw. die erhöhte Temperatur führt jedoch nicht nur zu einer Vergrößerung der bereits gebildeten Gasblasen; es werden auch neue Blasen gebildet, weil sich die Fähigkeit der Mörtelmasse, das in ihr aufgelöste Gas zurückzuhalten, geändert hat.
- Das Verfahren nach der Erfindung kann auch insbesondere für die Herstellung der allerleichtesten Produkte mit einem Raumgewicht von unter 0,4 kg je Kubikdezimeter in Kombination mit bekannten Verfahren angewendet werden.
- Man kann zur Herstellung von Leichtbaustoffen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren z. B. so vorgehen, daß die Mörtelmischung in Formen gegossen wird, die einem Überdruck ausgesetzt werden können, damit sich das Gas in der wäßrigen Phase lösen kann. Eine anschließende Minderung des Drucks verursacht dann die gewünschte Ausdehnung der Masse. Es ist weiter auch möglich, daß man die Gasentwicklung in zwei oder mehreren Stufen bei verschiedenen Druck-bzw. Temperaturverhältnissen und/oder verschiedenen Verfestigungsgraden eintreten läßt.
- Bei der Herstellung von hochporösen Leichtbaustoffen, insbesondere wenn die Mörtelmischung sehr langsam abbindet, ist es vorteilhaft, der Mischung ein viskositätserhöhendes Mittel, z. B. ein Alkalialginat und Polyvinylalkohol und/oder Schaumstabilisatoren, z. B. Saponin, zuzusetzen.
- Um die Mörtelmischung nach einer geeigneten Zeitdauer zum Verfestigen zu bringen, kann es sich als notwendig erweisen, bekannte Mittel zum Regeln des Verfestigens hinzuzusetzen. Welches Mittel gewählt werden soll, hängt natürlich von der Zusammensetzung der Mörtelmischung und auch davon ab, ob eine Verlängerung oder eine Verkürzung der Abbindezeit gewünscht wird. Beispiel 1500 g einer (einvermahlenen -Mischung aus -25 0/a hydraulischem Binder und 75 °/o Sand werden mit 0,9o 1 Wasser vermischt. Die Mischtemperatur sollte sich auf etwa 2o' C belaufen. Nach Beenden des Mischvorganges, der 2 bis 3 Minuten in Anspruch nimmt, wird Stickoxydul, auch Lachgas genannt, aus einer Druckkammer hinzugefügt, wodurch zuerst die Luft verdrängt wird, worauf der Druck des Stickoxyduls bis auf 2,5 kg/cm= (absoluter Druck) erhöht wird. Der Druck wird so lange aufrechterhalten, bis die Masse kein Stickoxydul mehr absorbiert. Dann wird das Gemisch in Formen gegossen. Sobald die Masse keinem Überdruck mehr ausgesetzt ist, gibt sie etwa drei Fünftel ihres N20-Gehalts ab und bläht sich auf. Ein in der beschriebenen Weise erzeugter Leichtstein besitzt ein Raumgewicht von etwa o,7 kg/dm3.
Claims (1)
- PATEN TANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen unter Einleiten von Gasen unter Druck in mit Wasser angeteigte hydraulische Mörtelmassen, Druckverminderung und Verfestigung der Massen, dadurch gekennzeichnet, daß in der wäßrigen Phase der Mörtelmischung leichtlösliche, gegen das Bindemittel inerte Gase, vorzugsweise Stickoxydul, unter Druck aufgelöst werden, worauf die Masse während des Erhärtungsvorganges einer Druckverminderung und/oder Erwärmung ausgesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 324 315, 421777, 572 259, 583 301, 679 146, 726 852; norwegische Patentschrift Nr. 75 919; schwedische Patentschrift Nr. 128 229; H. Staudinger und G. Rienäcker, »Tabellen der allgemeinen und anorganischen Chemie«, 1946, S. 67, Tab. g2; J. D ' A n s und E. L a x, »Taschenbuch für Chemiker und Physiker«, 1949, S. 97o, Tab. 7.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE974354X | 1953-09-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE974354C true DE974354C (de) | 1960-12-01 |
Family
ID=20409713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED18706A Expired DE974354C (de) | 1953-09-22 | 1954-09-21 | Verfahren zur Herstellung von Leichtbaustoffen aus hydraulisch abbindenden Moertelmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE974354C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19644312A1 (de) * | 1996-10-24 | 1998-04-30 | D D C Planungs Entwicklungs Un | Wärme- und schalldämmende Integralleichtbetonkonstruktionen und Verfahren zu deren Herstellung und Transport |
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DE421777C (de) * | 1923-05-02 | 1925-11-17 | Erik Christian Bayer | Verfahren zur Herstellung von poroesen Baustoffen |
DE572259C (de) * | 1929-10-29 | 1933-03-13 | Leichtbaustoff Ges M B H | Verfahren zur Herstellung von poroes-blasigen Massen und Gegenstaenden |
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DE726852C (de) * | 1936-05-21 | 1942-10-21 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer poroesen Verblaserostbeschickung aus Zementrohschlamm |
-
1954
- 1954-09-21 DE DED18706A patent/DE974354C/de not_active Expired
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