DE974334C - Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem SchmelzspinnverfahrenInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01D—MECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
- D01D5/00—Formation of filaments, threads, or the like
- D01D5/08—Melt spinning methods
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/58—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
- D01F6/62—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters
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Description
AUSGEGEBEN AM 24. NOVEMBER 1960
V 4533 IVc 129b
Lineare aromatische Polyester werden üblicherweise nach dem auf dem Gebiete für Hochpolymere verbreitesten
Verfahren, dem Schmelzspinnverfahren, zu künstlichen Fäden versponnen bzw. zu Filmen
ausgegossen. Während man aber beim Verspinnen von Polyamiden diese gefahrlos auf rund 500 über
den Schmelzpunkt erhitzen kann, um die erforderlichen Spinnviskositäten zu erhalten, haben sich die
aromatischen linearen Polyester als wesentlich temperaturempfindlicher erwiesen. Man kann hier — z. B.
beim Polyethylenterephthalat — nur auf höchstens
25 bis 30° über den Schmelzpunkt hinaus erhitzen, wenn man nicht Gefahr laufen will, abgebaute und
verfärbte Spinnprodukte zu erhalten. Das versponnene und noch unverstreckte Polyäthylenterephthalat ist
auch wesentlich spröder als die Polyamide. Nach dem üblichen Schmelzspinnverfahren hergestellte PoIyäthylenterephthalatfäden
müssen nach Verlassen des Spinnschachtes vorsichtig behandelt werden. Sie dürfen nicht über zu viele Umlenkorgane geführt ao
werden. Auch muß der anschließende Streckprozeß bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden
und kurzfristig nach dem Spinnen erfolgen, da die Fäden eine weitaus größere Alterungsneigung aufweisen
als Polyamidfäden.
Aus diesen Gründen sucht man nach Spinnverfahren für lineare aromatische Polyester, bei welchen es
möglich ist, einerseits die Schmelze bei niedrigerer
009 644/9
Viskosität zu verspinnen und andererseits dem frisch gesponnenen Faden eine höhere Geschmeidigkeit zu
verleihen.
Es ist bekannt, die Verarbeitung von Cellulosederivaten aus dem Schmelzfluß so zu erleichtern, daß
man diesen Cellulosederivaten einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt verleiht. Der jeweils gewünschte
Feuchtigkeitsgehalt (Wassergehalt) wird in einfacher Weise dadurch eingestellt, daß man das Cellulosederivat
entweder nur bis zu dem gewünschten Feuchtigkeitsgehalt trocknet oder aber, daß man auf das
Cellulosederivat die gewünschte Wassermenge aufsprüht. Nach einem anderen Verfahren ,löst man
Polymerisate bzw. Mischpolymerisate aus Vinylverbindungen in einem bestimmten Lösungsmittel auf
und verspinnt diese Spinnlösungen in ein Fällmedium. Das Lösungsmittel wird von dem Fällmedium aufgenommen,
so daß der Faden lösungsmittelfrei wird.
Beim Schmelzspinnen von linearen aromatischen Polyestern herrschen andere Verhältnisse als sie beim
Verarbeiten von Cellulosederivaten oder beim Naßspinnverfahren von Vinyl-Polymeren auftreten. Aus
diesem Grunde lassen sich Erkenntnisse, die bei dem as eben geschilderten Verfahren gewonnen werden, nicht
auf das Verspinnen aromatischer Polyester übertragen, zumal vorliegende Erfindung ein Schmelzspinnen
aromatischer Polyester beschreibt, wonach dieSchmelze in schonender Weise versponnen und gleichzeitig
die Qualität der ersponnenen Fäden verbessert wird.
Es wurde gefunden, daß man die Schmelze aromatischer Polyester bei niedriger Viskosität verspinnen
und dem erhaltenen Faden gleichzeitig eine höhere Geschmeidigkeit verleihen kann, wenn man Polykondensate
verspinnt, welche nicht in der Schmelze, sondern in Lösung kondensiert worden sind. Diese
aromatischen Polyester enthalten, weil sie in verhältnismäßig hochsiedenden Lösungsmitteln hergestellt
wurden, auch nach dem Festwerden bei Raumtemperatur noch bis zu 30% Lösungsmittel. Solche
Lösungsmittel sind beispielsweise: Diphenylmethan, Diphenyloxyd, Diphenyl, Benzophenon. Sie haben
einen Siedepunkt von 247 bis 2610. Bei dem Verfahren
nach der Erfindung wird das in Lösung gewonnene Polykondensat, z. B. in Form von Schnitzeln, dem
Schmelzspinnkopf zugeführt, in welchem es je nach der Konzentration des darin enthaltenen Lösungsmittels,
also etwa 10 bis 30 °/0, bei Temperaturen von
etwa 240 bis 270° geschmolzen wird. Die so entstandene, niedrigviskose Schmelze wird nunmehr einer
Düse zugeführt, die zusätzlich auf Temperaturen von 260 bis 3200 beheizt wird. Der Vorteil dieser
Verfahrensweise besteht darin, daß man schon innerhalb des Schmelzspinnkopfes mit einer niedrigviskosen Schmelze arbeiten und diese durch die
zusätzliche Beheizung an der Düse noch weiter erniedrigen kann. Das ist möglich geworden durch den
noch im Polyester befindlichen Lösungsmittelanteil, der einerseits den Schmelzpunkt herabsetzt und
andererseits den Polyester beim kurzfristigen Erhitzen an der Spinndüse vor Zersetzung schützt. Auch
durchfließt die dünnflüssigere Schmelze bei Verwendung eines Rostes dessen Zwischenräume und
anschließend die Pumpenkanäle leichter. Gleichzeitig wird in dem Sammelraum unterhalb des Rostes, in
welchem die Schmelze einer sehr langen Verweilzeit ausgesetzt ist, diese durch den Lösungsmittelgehalt
vor Zersetzung geschützt. Die Temperatur des Pumpenblockes kann dabei niedriger liegen als bei
den bekannten Schmelzspinnverfahren, was ebenfalls die Gefahr der Zersetzung des Schmelzgutes vermindert.
Man wählt diese vorteilhaft 10 bis 15° niedriger als die Temperatur des Rostes. Durch das zusätzliche
Aufheizen der Spinndüse wird die Schmelze kurzfristig stark über den Siedepunkt des in ihr enthaltenen
Lösungsmittels erhitzt, wodurch es nach dem Austreten aus der Düse zum großen Teil verdampfen
kann, so daß der Faden weitgehend lösungsmittelfrei den Spinnschacht verläßt. Die im Faden verbleibenden
Lösungsmittelreste, welche je nach den gewählten Düsentemperaturen zwischen 1 und 10% schwanken
können, bewirken eine wesentlich gesteigerte Geschmeidigkeit des Fadens, so daß er nunmehr den Beanspruchungen
durch Fadenführer und Umspulungsprozeß gewachsen ist. Es warüberraschendfestzustellen,
daß die lösungsmittelhaltigen Fäden weder reißen noch Titerschwankungen aufweisen. Vielmehr läßt
sich das Verspinnen und die anschließende Verstreckung dieser lösungsmittelhaltigen Fäden einwandfrei
durchführen.
Die Verstreckung der so gewonnenen Fäden kann jetzt bei tieferen Temperaturen erfolgen, als es nach
dem bekannten Spinnverfahren möglich war. Auch kann man diesen Faden stärker verstrecken, so daß
er niedrige Dehnungs- und hohe Festigkeitswerte erhält. Zum Beispiel besitzt ein solcher Faden aus
Polyäthylenterephthalat, welcher noch 3% restliches Lösungsmittel enthält, eine Trockenfestigkeit von
54 Rkm und 4,5 °/0 Dehnung.
Gegebenenfalls wird der Faden nach dem Druck-. waschverfahren mit heißen, niedrigsiedenden Lösungsmitteln,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Aceton, Methanol, auch von den letzten Lösungsmittelresten befreit.
Hierbei erhält er Mattierung, ohne an Festigkeit zu verlieren.
Bei der Herstellung von Filmen wird in gleicher Weise gearbeitet, wobei die besonderen Vorteile des
Verfahrens in der leichten Verstreckbarkeit und großen Geschmeidigkeit der hergestellten Filme zum
Ausdruck kommen. Vorteilhaft arbeitet man jedoch so, daß man z. B. die Polyäthylenterephthalatschnitzel
mit einem niedrigeren Lösungsmittelgehalt von 10 bis 15 °/0 einsetzt und die Gießdüse auf Temperaturen
zwischen 260 und 270° beheizt, um Vergilbung auszuschließen. Erfindungsgemäß hergestellte, frisch
gesponnene Filme lassen sich sehr gut verstrecken, ihre Rekristallisationsneigung ist stark herabgesetzt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Fäden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren,dadurch gekennzeichnet, daß man Polyester verwendet, welche in Lösung kondensiert wurden und noch bis zu 30% Lösungsmittel enthalten, wobei man entsprechend dem Lösungsmittelgehalt von 10 bis 30 % die Aufschmelztemperaturen auf 240 bis 2700 und die Düsentemperatur über dem Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels, vorzugsweise auf 260 bis 3200, hält.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verstrecken das Lösungsmittel durch Extraktion entfernt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 818577, 74° 34-8; deutsche Auslegeschrift Nr. 860 391;
französische Patentschrift Nr. 983 707.©509659/254 2.56 (009 644/9 11.60)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV4533A DE974334C (de) | 1952-04-21 | 1952-04-22 | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1075983X | 1952-04-21 | ||
DEV4533A DE974334C (de) | 1952-04-21 | 1952-04-22 | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE974334C true DE974334C (de) | 1960-11-24 |
Family
ID=26001174
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV4533A Expired DE974334C (de) | 1952-04-21 | 1952-04-22 | Verfahren zur Herstellung von Faeden, Fasern, Borsten und Filmen aus linearen aromatischen Polyestern nach dem Schmelzspinnverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE974334C (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE740348C (de) * | 1935-01-02 | 1943-10-19 | Ig Farbenindustrie Ag | Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde durch Auspressen |
FR983707A (fr) * | 1949-03-25 | 1951-06-27 | Monsanto Chemicals | Nouvelles compositions et procédés de préparation de fibres synthétiques |
DE818577C (de) * | 1949-09-14 | 1951-10-25 | Bayer Ag | Verfahren zur Verarbeitung von Cellulosederivaten aus dem Schmelzfluss |
DE860391C (de) * | 1943-11-21 | 1952-12-22 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Polyamiden |
-
1952
- 1952-04-22 DE DEV4533A patent/DE974334C/de not_active Expired
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