DE974212C

DE974212C - Vorrichtung zum Vortrieb duenner profilierter Stahldielen im Stollen- und Tunnelbau

Info

Publication number: DE974212C
Application number: DEW7533A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Walbroehl
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-12-28
Filing date: 1951-12-28
Publication date: 1960-10-20

Description

Vorrichtung zum Vortrieb dünner profilierter Stahldielen im Stollen- und Tunnelbau Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vortrieb dünner profilierter Stahldielen, die eine im Wanderverzug vorzutreibende geschlossene Tunnelhaube bilden und von Stützbögen gehalten werden, bei der eine Schubstange Verwendung findet, die durch einen Handhebel verschieblich ist und die über einen Anschlagwinkel an den Profildielen in der Nähe von deren vorderem Ende angreift.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Vortriebsdielen auf einem vollständig geschlossenen Trag- und Lehrgerüst gelagert, das im wesentlichen auch die Ausrichtung für die Vortriebsdielen ergibt. Der Vortrieb erfolgt dabei durch eine Hebelvorrichtung, bei der ein Handhebel auf eine an der Tunneldiele schwenkbar befestigte, geneigte und in ihrer Schräglage veränderliche gezahnte Stange einwirkt. Beim Vortrieb wird auf die vorzuziehende Diele ein Druck von unten ausgeübt, der eine unerwünschte Richtungsänderung der Diele bewirken kann.
Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber das Schaffen einer Vortriebsvorrichtung, bei der eine solche nach oben wirkende Komponente weitgehend vermieden und ein praktisch paralleler Vorschub auf besonders einfache Weise zwangläufig erreicht wird. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß die Schubstange in einer an den Stützbögen verschieblich zu befestigenden, die Vortriebsrichtung bestimmenden Führungsschiene zwangläufig parallel geführt ist.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Anschlagwinkel der Profildielen als Konsolen ausgebildet sind, derart, daß sie als Widerlager für die Befestigung einer Stirnwand dienen können.
Dabei ist es auch möglich, bestimmte Abweichungen in der Höhe oder Seitenlage der einzelnen Profildielen während des Verzuges entweder absichtlich herbeizuführen oder auszugleichen, wenn die Führungsschiene an den Stützbögen verstellbar befestigt ist. Um hierbei die Geschlossenheit der Tunnelhaube aufrechterhalten zu können, ist es weiterhin zweckmäßig, wenn außer den normalen, nach Art von Dachpfannen übereinandergreifenden Profildielen im Querschnitt flach S-förmige Ausgleichsdielen vorgesehen sind.
Der Gegenstand der Erfindung sei an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei Abb. i eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Abb. 2 einen Schnitt entsprechend der Linie II-II in Abb. i und die Abb. 3 und 4 eine weitere Einzelheit darstellen. Gemäß Abb. i ist an zwei benachbarten Stützringen 3 eine Führungsschiene ii leicht lösbar und verstellbar befestigt. An dieser ist eine Schubstange 12 verschieblich geführt. Diese besitzt an ihrem bergseitigen Ende einen Ansatz 13, der ein Bolzenloch 14 aufweisen kann, um damit eine sichere Verbindung mit den Anschlagwinkeln der Profilbleche, die nicht dargestellt sind, zu ermöglichen.
An ihrer freien Seite ist die Schubstange 12 mit einer Anzahl von Zähnen 15 versehen, in die ein Hebel 16 eingreifen kann. Dies geschieht gemäß dem Ausführungsbeispiel der Abb. i mittels eines kräftigen Hakens 17, der in die Zahnlücken eingreift. Man kann aber an Stelle dieses Hakens zwei Laschen vorsehen, zwischen denen ein Bolzen befestigt ist, der in die entsprechend geformten Zahnlücken eingreift. Beim Vorziehen stützt sich der Hebel 16 gegen die Anschlagfläche 18 ab. Auf diese Weise lassen sich erhebliche Kräfte mit einem einfachen Handhebel ausüben.
Zur verstellbaren Befestigung der Schiene ii an den Stützbögen 3 ist am bergseitigen Ende eine Schraubspindel ig vorgesehen, die eine gewisse Richtungsverstellung ermöglicht. Am anderen Ende der Schiene ist eine ausschwenkbare Klaue 2o vorgesehen, die eine leichte Befestigung der Schiene ii am Stützbogen 3 ermöglicht und außerdem insoweit zur Verstellbarkeit der Schiene ii gegenüber der durch die Stützbögen bestimmten Vortriebsrichtung beitragen kann, als selbst größere Abweichungen durch die Verstellbarkeit bzw. Ausschwenkbarkeit der Klaue 2o zugelassen werden können, ohne daß ein Verklemmen gegenüber dem Stützbogen eintritt.
Wie aus Abb. i hervorgeht, umfaßt das Gehäuse der Schraubspindel ig mit einer festen Klaue die Seitenstege des Stützringes 3, und wie aus Abb. -- näher zu ersehen ist, ist die Stützschiene ii im Bereich der Schraubspindel ig mit einem Ansatz iia ausgerüstet, der ein Gewinde zur Aufnahme der Schraubspindel besitzt und die Schubstange i2 umgreift. Außerdem ist die Schraubspindel mit einem Kreuzgelenk 21 versehen, um bei Richtungsabweichung die Spindel leichtgängig zu halten.
Um nun bei solchen Richtungsabweichungen, die etwa erforderlich werden, die Geschlossenheit der Tunnelhaube zu erhalten, ist es gemäß Abb. 3 und 4 weiterhin zweckmäßig, an geeigneten Stellen zwischen den Profilblechen x bzw. x a, die etwa nach Art von Dachpfannen ineinandergreifen, Ausgleichsdielen 5 einzusetzen, die zweckmäßig flach S-förmig gestaltet sind. Wie aus einem Vergleich zwischen Abb. 3 und 4 hervorgeht, kann durch diese Ausgleichsdielen der Abstand zwischen der normalen Diele i und der ebenfalls normal profilierten Diele x a in ausreichenden Grenzen verändert. werden. In jedem Falle schließt dabei die Gesamtheit der Dielen die Tunnelhaube dicht ab, so daß die Möglichkeit geringer Profil- oder Richtungsänderungen mit Hilfe solcher Ausgleichsdielen ohne Schwierigkeit durchführbar ist. Notfalls können auch mehrere Ausgleichsdielen in einer Tunnelhaube Verwendung finden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Voirichtung zum Vortrieb dünner profilierter Stahldielen, die eine im Wanderverzug vorzutreibende geschlossene Tunnelhaube bilden und von Stützbögen gehalten werden, unter Verwendung einer durch einen Handhebel verschieblichen Schubstange, die über einen Anschlagwinkel an den Profildielen angreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange in einer an den Stützbögen verschieblich zu befestigenden, die Vortriebsrichtung bestimmenden Führungsschiene zwangläufig parallel geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlagwinkel der Profildielen als Konsolen ausgebildet sind, derart, daß sie als Widerlager für die Befestigung einer Stirnwand dienen können.
3. Vorrichtung nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene an den Stützbögen derart verstellbar befestigt ist, daß in bestimmten Grenzen ein Ausgleich in der Höhe und in der Achsrichtung erzielbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch i oder einem der folgenden, insbesondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Richtungsausgleich bei Aufrechterhaltung der Geschlossenheit der Tunnelhaube außer den normalen, nach Art von Dachpfannen übereinandergreifenden Profildielen im Querschnitt flach S-förmige Ausgleichsdielen (5) vorgesehen sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 581684, 597 o63, 622 842; USA.-Patentschriften Nr. 81g 443, 1855 466, 1866 416, 2 128 172; »Practical Tunnel Driving« von Richardson und Mayö, Verlag McGraw-Hill Book Co. Inc., New York und London, 1941, S. 230/23z.