DE974192C - Anordnung zur Umformung einer Winkelstellung in eine Kontaktstellung - Google Patents
Anordnung zur Umformung einer Winkelstellung in eine KontaktstellungInfo
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Description
Für die Fernmessung bzw. Fernanzeige von Meßgrößen sind Meßwertgeber bekannt, die eine
dem Meßwert proportionale Winkelstellung in eine definierte Kontaktstellung umformen. Für
eine dekadische Anzeige in drei Dezimalstellen werden beispielsweise drei Geber im Übersetzungsverhältnis
ι : ro vom Meßwert verstellt. Jeder Geber besitzt zehn Kontakte, von denen jeder
einem Winkelbereich von 360 des Geberumfangs zugeordnet ist. Vom Geber wird jeweils der Kontakt
geschlossen, in dessen Winkelbereich der Meßwert sich bewegt. Um eine definierte Kontaktgabe
beim Übergang von einem Winkelbereich auf den benachbarten Winkelbereich zu erhalten, müssen
sogenannte Schrittschaltwerke benutzt werden, bei denen eine sprunghafte Fortschaltung von einem
Winkelwert auf den nächsten Winkelwert erfolgt.
Das sprunghafte Schalten wird durch mechanische Rastungen erreicht. Derartige Anordnungen erfordern
einen großen mechanischen Aufwand und benötigen zur Verstellung, ein relativ großes Drehmoment,
das in den meisten Fällen vom Meßinstrument nicht ohne die Zwischenschaltung zusätzlicher
Verstärkereinrichtungen, wie Nachlaufmotoren od. dgl., aufgewendet werden kann. Eine
mechanische Abbildung der Meßgröße innerhalb eines Winkelbereichs von 3600 ist jedoch notwendig,
damit bei einem Spannungsausfall infolge einer Störung kein Auseinanderlaufen von Meßwert
und elektrisch übertragener Anzeige auftreten kann.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur Umformung einer durch einen Meßwert gegebenen
Winkelstellung in eine Kontaktstellung,
009 614/4
vorzugsweise für die Fernmessung nach dem Impuls-Telegrammverfahren,
mit über einem Kreisumfang in gleiche Einheiten unterteilten Kontaktsegmenten, mit einem entsprechend dem Winkelwert
verstellbaren, die Segmente abtastenden Schleifer, der beim Übergang von einem Segment auf das
benachbarte beide Segmente berührt, sowie mit einer nach der dualen Zahlenfolge gestaffelten
Relaiskette. Bei einer solchen, einen umlaufenden
ίο Meßwertgeber darstellenden Anordnung soll jede
mechanische Rast, vermieden werden. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß jedem
Kontakt des Schleifers so viel Kontaktsegmente zugeordnet sind, als dem Stellenwert der betreffen-
X5 den Kontaktstellung im dualen Zahlensystem entspricht
(z. B. Kontaktstellung i, ein Kontaktsegment, Stellung 3, zwei Segmente, Stellung 4,
ein Segment, Stellung 7, drei Segmente usw.), daß die Kontaktsegmente mit den zugeordneten Relais
der Relaiskette verbunden sind und daß in den Zuleitungen zu den Relais, die beim Weiterrücken
des Schleifers entsprechend der Einstellung nach dem dualen Zahlensystem abfallen müssen, Ruhekontakte
der Relais angeordnet sind, die über die vom Schleifer berührten Kontaktsegmente neu bzw.
zusätzlich ansprechen.
Es sind zwar Relaisschaltungen bekannt, bei denen die Haltestromkreise mehrerer Relais über
Arbeits- und Ruhekontakte derart an spannungführende Leitungen angeschlossen sind, daß beim
Ansprechen eines Relais die Anschlüsse zu den Haltewicklungen sämtlicher anderen Relais unterbrochen
werden. Das Ansprechen eines Relais bringt also alle anderen,Relais zum Abfallen. Bei
der Erfindung handelt es sich dagegen um eine andere Aufgabenstellung, nämlich die kontinuierliche
Bewegung· eines Schleifers über einer größeren Anzahl von Kontaktsegmenten diskontinuierlich
in einen Meßwert umzuformen. Für eine derartige Meßwertumformung wurden bisher immer
Schaltwerke mit mechanischer Rastung, d. h. sprunghafter Fortschaltung von einem Winkelwert
des Schleifers auf den nächsten Winkel wert, verwendet. Im Zusammenhang mit derartigen An-Ordnungen
sind auch bereits in dualer Zahlenfolge gestaffelte Relaisketten verwendet worden. Mit den
Kontakten von vier derartig gestaffelten Relais lassen sich die Zahlen von 1 ... 15 bzw. fünfzehn
Stufen des Meßwertes darstellen. Den Relais sind die Zahlenwerte 1, 2, 4, 8 zugeordnet, durch deren
Kombination die genannten fünfzehn Stufen entstehen.
Da der Meßwert für die Übertragung .nach dem dekadischen Zahlensystem durch die Beschallung
von zehn vom Sender abgetasteten Kontakten dargestellt wird, muß die nach dem dualen Zahlensystem
vorliegende Relaisstellung über die Kontakte der Relais in eine entsprechende Kontaktstellung
für die zehn Ausgänge umgewandelt werden. Für die Übertragung eines mehrstelligen
Meßwertes werden über Getriebe mit dem Übersetzungsverhältnis ι : 10 mehrere Schleifer miteinander
gekuppelt. Jeder Dekade sind also zehn Ausgänge zugeordnet, die vom Fernsender in an
sich bekannter Weise abgetastet werden. Der Meßwert wird hierbei dadurch abgebildet, daß jeweils
ein Ausgang in jeder Dekade Spannung führt. Zur Darstellung des Wertes 225 z. B. führt der fünfte
Kontakt der ersten Dekade und der zweite Kontakt der zweiten und dritten Dekade Spannung. Der die
Kontakte der Reihe nach abtastende Fernsender gibt auf den entsprechenden Kontakten einen Impuls
auf die Fernleitung.
An Hand der Zeichnung wird später die Beschattung einer Dekade eines solchen dekadischen
Systems beschrieben.
Da der Schleifer mit relativ geringem Kontaktdruck auf den Segmenten aufliegt, wird zur Verstellung
nur ein sehr kleines Drehmoment benötigt, das auch von Meßwerken mit kleinen Verstellkräften
aufgebracht werden kann. Die Winkelstellung des Schleifers wird über die Segmente
und ihre Verbindungen mit den in dualer Zahlenfolge gestaffelten Relais in eine definierte Kontaktstellung
umgeformt. Für eine Unterteilung des Umfangs in zehn Teile, d. h. zur Darstellung der
Meßwerte 1 bis 10 sind vier Relais erforderlich, denen die Werte 1, 2, 4, 8 zugeordnet sind. Durch
Kombination dieser Werte lassen sich die Zahlen von ι bis 15 darstellen. Damit beim Übergang des
Schleifers von einem Segment auf das benachbarte Segment nur jeweils die Kontaktbahn, die der
Schleiferstellung entspricht, geschlossen ist, sind in jeder Verbindung eines Relais mit dem zugehörigen
Segment Unterbrechungskontakte des in der dualen Stellenzahl nächsthöheren Relais angeordnet,
so daß beim Übergang des Schleifers auf den nächsthöheren Zahlenwert gleichzeitig mit dem
Herstellen des neuen Kontaktweges der bisher ge^
schlössen« Kontaktweg unterbrochen wird. l!>o
Der Kreisumfang des Schleifers kann auch beispielsweise in hundert Teile eingeteilt und jedem
Teilwinkel entsprechende Kontaktsegmente zugeordnet sein. Unter Umständen ist es zweckmäßig,
den Kreisumfang unmittelbar in Dualzahlen, z. B. x°5
in dreiundsechzig oder einhundertsiebenundzwanzig Teile einzustellen. Will man die mit einer großen
Unterteilung verbundene Vielzahl von Kontaktsegmenten vermeiden, so werden, wie bisher üblich,
mehrere Schleifer durch mechanische Übersetzun- ^10
gen (zur Darstellung von Dezimalzahlen Übersetzungsverhältnis ι : 10) miteinander verbunden.
Wenn das für solche mechanische Übersetzungen benötigte größere Drehmoment vom Meßinstrument
nicht aufgebracht werden kann, wird zweckmäßig nur ein Schleifer mit der entsprechenden Kontaktbahn
verwendet und die vollen Umdrehungen des Schleifers in einem elektrischen Speicherwerk mit
dem Drehsinn entsprechender Wertigkeit festgehalten. Das Speicherwerk arbeitet dann in der
Weise, daß bei Rechtsdrehung des Schleifers die vollen Umdrehungen addiert und bei Linksdrehung
subtrahiert werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung arbeitenden Anordnung
zur Darstellung eines in zehn Teile unterteilten
Winkelbereiches des Meßwertes von 3600 dargestellt. Fig. ι zeigt hierbei die Anordnung des Schleifers
mit den Kontaktsegmenten und die Verbindung der Segmente mit den vier in dualer Zahlenfolge gestaffelten
Relais. Fig. 2 stellt die Relaiskontakte dar, über die entsprechend der Winkelstellung des Schleifers
an einen der zehn Ausgänge zum Fernsender jeweils die Batteriespannung angelegt wird. Fig. 3
schließlich zeigt wie an das gleiche Relais angeschlossene benachbarte Kontaktsegmente zweckmäßig
zu einer zusammenhängenden Kontaktbahn verbunden werden.
Die Wirkungsweise der Anordnung soll an Hand der Fig. 1 näher erläutert werden. In der gezeichneten
Stellung des an den Pluspol der Batterie angeschlossenen Schleifers fließt der Strom über das
äußere Segment 1 und die geschlossenen Kontakte 2V 4j zur Wicklung des Relais 1, das hierdurch
erregt wird und seinen Kontakt I3 in Fig. 2 schließt. Die Batteriespannung liegt am Kontakt 1
in Fig. 2, und die Kontaktstellung entspricht dem Meßwert 1. Bewegt sich der Schleifer weiter entgegen
dem Uhrzeigersinn auf das Kontaktsegment 2, so fließt der Strom, sobald der Schleifer
das mittlere Kontaktsegment 2 berührt, über den geschlossenen Kontakt 42 zum Relais 2 und dieses
spricht an, wodurch sofort durch Öffnen des Kontaktes 2j das Relais 1 zum Abfallen gebracht wird.
In Fig. 2 ist jetzt der Kontakt 23 nach unten umgelegt
und die Batteriespannung an den Ausgang 2 gelegt. Der die Kontakte 1 bis 10 abtastende Fernsender
gibt also den Meßwert 2 in die Fernleitung. Bewegt sich der Schleifer weiter auf die Kontaktsegmente
3, so fließt der Batteriestrom über das äußere Segment 3 und den geschlossenen Kontakt J^1
zum Relais 1 und über das mittlere Segment 3 über den geschlossenen Kontakt 42 zum Relais 2.
Es haben also die Relais 1 und 2 angezogen, und in Fig. 2 ist durch Umlegen der Kontakte 23 und I4
die Batteriespannung an den Ausgang 3 gelegt. Gelangt der Schleifer auf das Segment 4, so fließt
der Batteriestrom über das äußere Segment 4 und den geschlossenen Kontakt 83 zum Relais 4, das
durch sein Ansprechen die Kontakte ^1 und 42
öffnet und damit die Relais 1 und 2 zum Abfallen bringt. In Fig. 2 ist durch Umlegen des Kontaktes
43 die Batteriespannung an den Ausgang 4 gelegt worden. In der Stellung 5 des Schleifers
zieht wieder das Relais 1 zusätzlich an, während Relais 4 erregt bleibt, so daß die Batteriespannung
am Ausgang 5 in Fig. 2 liegt. Entsprechend wird in Stellung 6 des Schleifers das Relais 1 zum
Abfallen gebracht (Kontakt 22 öffnet), während
das Relais 2 über das mittlere Segment 6 Spannung erhält. In Stellung 7 wird wiederum über das
äußere Segment 7 das Relais 1 zusätzlich erregt und in Fig. 2 die Batteriespannung an den Ausgang
7 gelegt. Beim Übergang des Schleifers auf das Segment 8 schließlich fallen sämtliche Relais
die in Stellung 7 angezogen hatten, nämlich die Relais i,.2, 4, ab, da das Relais 8 über das äußere
Segment 8 erregt wird, und mit seinen Kontakten S1,
82, 83 die Stromkreise der Relais 1, 2 und 4 unterbricht.
In Fig. 2 ist der Kontakt 84 umgelegt und die Batteriespannung an den Ausgang 8 angeschlossen.
In der Stellung 9 des Schleifers schließlich erhält wieder das Relais 1 Strom, während in
Stellung 10 (o) das Relais 1 abgeworfen und Relais 2 zum Ansprechen gebracht wird. Beim Übergang
von der Stellung 10 (o) auf Stellung 1 beginnt der Zyklus von vorn, da bei Ansprechen des
Relais 1 das Relais 8 abgeworfen wird. Bei einer Drehung des Schleifers im umgekehrten Sinne
verlaufen die Vorgänge in ähnlicher Weise und sind ohne nähere Erläuterungen an Hand des
Schaltbildes zu verfolgen.
Fig. 3 zeigt schließlich, wie die benachbarten, an die gleichen Relais angeschlossenen Kontaktsegmente
zweckmäßig zu einer zusammenhängenden Kontaktbahn verbunden werden.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Anordnung zur Umformung einer durch einen Meßwert gegebenen Winkelstellung in eine Kontaktstellung, vorzugsweise für die Fernmessung nach dem Impuls-Telegrammverfahren, mit über einem Kreisumfang in gleiche Einheiten unterteilten Kontaktsegmenten und mit einem entsprechend dem Winkelwert verstellbaren, die Segmente abtastenden Schleifer, der beim Übergang von einem Segment auf das benachbarte beide Segmente berührt, sowie mit einer nach der dualen Zahlenfolge gestaffelten Relaiskette, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Kontakt des Schleifers so viel Kontaktsegmente zugeordnet sind, als dem Stellenwert der betreffenden Kontaktstellung im dualen Zahlensystem entspricht (z. B. Kontaktstellung 1, ein Kontaktsegment, Stellung 3, zwei Segmente, Stellung 4, ein Segment, Stellung 7, drei Segmente usw.), daß die Kontaktsegmente mit den zugeordneten Relais der Relaiskette verbunden sind und daß in den Zuleitungen zu den Relais, die beim Weiterrücken des Schleifers entsprechend der Einstellung nach dem dualen Zahlensystem abfallen müssen, Ruhekontakte der Relais angeordnet sind, die über die vom Schleifer berührten Kontaktsegmente neu bzw. zusätzlich ansprechen.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der dualen Zahlenfolge gestaffelten Relais über ihre Kontakte Spannung an Ausgänge schalten, die nach dem dekadischen Zahlensystem gestaffelt sind.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisumfang des Schleifers dekadisch z. B. in zehn bzw. hundert Kontaktsegmente unterteilt ist.
- 4. Anordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine dem Dualzahlensystem entsprechende Anzahl von Kontaktsegmenten (einunddreißig, dreiundsechzig, hundertsiebenundzwanzig od. dgl.).
- 5· Anordnung nach Anspruch ι und folgenden, gekennzeichnet durch mehrere mittels mechanischer Übersetzungen (vorzugsweise im Übersetzungsverhältnis ι: io) miteinander verbundene Schleifer mit entsprechenden Kontaktbahnen.
- 6. Anordnung nach Anspruch ι und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein Schleifer mit der dazugehörigen Kontaktbahn verwendet wird und daß ein elektrisches Speicherwerk zur Speicherung der Zahl der vollen Umdrehungen des Schleifers mit dem Drehsinn entsprechender Wertigkeit dient, z. B. Addition bei Rechtslauf, Subtraktion bei Linkslauf.
- 7. Anordnung nach Anspruch 1 und folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte, an das gleiche Relais angeschlossene Kontaktsegmente zu einer sich über entsprechend mehrere Segmente erstreckenden zusammenhängenden Kontaktbahn verbunden sind.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 671 356, 895 262, 230, 607 867, 615 222, 848 615, 905 583.Hierzu ι Blatt ZeichnungenΘ 609 514/247 5. 56 (009 614/4 10.60)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES35901A DE974192C (de) | 1953-10-17 | 1953-10-17 | Anordnung zur Umformung einer Winkelstellung in eine Kontaktstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES35901A DE974192C (de) | 1953-10-17 | 1953-10-17 | Anordnung zur Umformung einer Winkelstellung in eine Kontaktstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE974192C true DE974192C (de) | 1960-10-13 |
Family
ID=7482034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES35901A Expired DE974192C (de) | 1953-10-17 | 1953-10-17 | Anordnung zur Umformung einer Winkelstellung in eine Kontaktstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE974192C (de) |
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