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Hochspannungsprüfer mit Leuchtröhre
Zum Prüfen von Hochspannungen sowie
zum Feststellen der ungefähren Spannung kennt man Hochspannungsprüfer mit einer
aufleuchtbaren Lampe. Es sind auch Glimmlampenspannungsprüfer mit einem Nebenschlußwiderstand
bekannt, bei denen der Nebenschlußwiderstand durch Anstoßen der Prüfspitze eingeschaltet
wird. Ferner ist eine Ausführung eines Spannungsprüfers mit Glimmlampe bekannt,
bei dem durch Betätigen eines Kontaktes von Hand ein Schutzwiderstand sowie die
Glimmlampe überbrückt werden. Während die eine Ausführung zum Zwecke einer Widerstandsmessung
dient, betrifft die letztgenannte Bauart einen Spannungsprüfer, der gleichzeitig
als Belastungsgerät, beispielsweise zur Belastung von Zählern, dient. Um bei Prüflampen
deren Spannungsmeßbereich durch Vorschalten eines zusätzlichen Widerstandes zu erweitern,
kennt man auch Kontaktvorrichtungen, die beim Anstemmen des Prüfgerätes einen Schaltvorgang
einleiten.
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Es ist ferner eine Prüflampenanordnung bekannt, bei der die Prüfspitze
so ausgebildet ist, daß mittels verschiedener Einsätze mit je einer Prüflampe eine
Spannungsprüfung zwischen 6 und 750 Volt ermöglicht wird. Dies bedingt aber, daß
für jeden Spannungsbereich ein entsprechender Einsatz an der Prüfanordnung angebracht
werden muß, wobei aber von vornherein der bedienende Monteur nicht wissen kann,
welcher Spannungsbereich an der zu prüfenden Einrichtung gerade vorliegt.
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Es ist auch bereits ein Spannungsprüfgerät mit Glimmröhre vorgeschlagen
worden, bei dem der
eine Pol der Glimmröhre mit einem Prüfstab unter
Zwischenschaltung einer Funkenstrecke verbunden und der Prüfstab verschiebbar gelagert
wurde, -um in einer bestimmten Stellung die Funkenstrecke kurzzuschließen. Die verschiedenen
Meßbereiche wurden dabei durch eine entsprechende Anordnung von zwei Röhren erreicht,
wobei aber die Prüfelektrode nicht verschoben wurde. Die Anordnung einer Funkenstrecke
muß als nachteilig bezeichnet werden, da sich der Zustand dieser Funkenstrecke durch
Oxydation, Abbrand oder Verschmutzung derart weitgehend verändern kann, daß entweder
der Funken schon bei sehr geringen Spannungen oder erst bei unzulässig hohen Spannungen
über schlägt. Die Bedienungsperson hat dann keine genaue Übersicht mehr, welche
Spannung z. B. an einer Verteilerschiene anliegt. Das Kurzschließen der Funkenstrecke
bei dieser Einrichtung durch Eindrücken der Polspitze sollte auch lediglich dazu
dienen, daß nach Einstecken eines mit einer Hilfselektrode verbundenen Steckers
in eine an dem Gerät vorgesehene Offnung die Möglichkeit besteht, die Röhren auf
ihren Zustand zu überprüfen. Es ist dort also nur eine Messung innerhalb zweier
Meßbereiche möglich.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Hochspannungsprüfer
in der Art zu gestalten, daß hiermit die Überprüfung weiterer Meßbereiche gestattet
ist; also beispielsweise der Meßbereich von 500 bis 20 ovo Volt, aber auch die Überprüfung
z. B. eines Bereiches von 100 bis 6000 VOlt, d. h., im letztgenannten Fall stellt
ein derartiges Prüfungsgerät zugleich einen Hochspannungs- und einen Niederspannungsprüfer
dar. Die Anordnung soll hierbei einen einfachen und sicheren konstruktiven Aufbau
besitzen, und die erforderliche Betätigung soll an dem Prüfgerät ohne Gefährdung
der Bedienungsperson vorgenommen werden können. Außerdem soll das Prüfgerät sowohl
einpolig als auch zweipolig anwendbar sein.
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Zur Verwirklichung dieses Zieles schlägt die Erfindung, die sich
auf einen Spannungsprüfer mit Leuchtröhre und einer beim Anstemmen desselben an
den Prüfling axial verschiebbaren Prüfelektrode mit Polspitze, die mit einer im
Prüfkopf angebrachten Schaltanordnung zum Ändern des Meßbereiches durch Zu- oder
Abschaltung eines Widerstandes zusammenarbeitet, bezieht, vor, daß zwecks Erzielung
mehrerer Meßbereiche, von denen mindestens einer ein Hochspannungs- und ein weiterer
ein Niederspannungsbereich ist, im Prüfkopf Hochspannungsleuchtröhren und Niederspannungsglimmlampen,
bevorzugt je eine, angeordnet sind, und daß eine entsprechende Zahl von Vorwiderständen
vorgesehen ist.
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Man erreicht hierdurch gegenüber den bekannten Anordnungen einerseits
den Vorteil, daß mehrere Meßbereiche eingeschaltet werden können. Das Gerät kann
somit bei geeigneter Ausbildung zur Prüfung eines außerordentlich großen Spannungsbereiches
herangezogen werden, der gegebenenfalls von einer Niederspannung, wie beispielsweise
I00 Volt, bis zu einer Hochspannung von 20 ovo volt reichen kann. Da sich die Erfindung
auf einen Prüfer bezieht, bei dem die Schaltanordnung am Prüfkopf angebracht ist
und so nicht mit der Hand der bedienenden Person in Berührung kommt, ergibt sich
andererseits der bei derartigen Geräten unbedingt notwendige Schutz der Bedienungsperson
gegen die Auswirkungen elektrischer Spannungen.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind für die Durchführung
der Spannungsprüfung ausgeprägte Raststellungen an und zwischen den Endlagen der
Schaltanordnung und diesen zugeordnete Meßbereichkontakte vorgesehen. Man erreicht
hierdurch einerseits einen einfachen Aufbau und eine sichere Handhabung des Prüfgerätes.
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Andererseits hat infolge der Einrastungen die Bedienungsperson eine
völlige Gewißheit und Sicherheit darüber, auf welchen Meßbereich das Gerät im Augenblick
geschaltet ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden bei einpoliger
Anordnung ein Teil der Meßbereichwiderstände in dem Griff und der iibrige Teil im
Prüfkopf untergebracht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen. Der Hochspannungsprüfer nach der Erfindung
ist gemäß Abb. I in der Schaltstufe I verwendbar für die Spannungen von 3000 bis
6000Volt, in Stufe 2 für I000 bis 3000 Volt und in Stufe 3 für 100 bis IoooVolt.
Er ist also in Bereichen von 100 bis 6000Volt anwendbar. Dadurch, daß der Hochspannungsprüfer
noch bei 100 Volt anzeigt, kann der Monteur, welcher in abgeschalteten Leitungen
arbeitet, nochmals eine Sicherheitsprüfung vornehmen, ob noch irgendeine Spannung-
vorhanden ist, was z. B. durch Rückstrom bei schlechter Isolation möglich wäre.
Da nun aber eine Spannung unter goVolt praktisch ungefährlich ist, wird auf diese
Weise Unfällen weitgehend vorgebeugt.
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Der Hochspannungsprüfer nach der Erfindung läßt sich aber auch für
höhere Spannungen schaltbar ausführen (z. B.- 20 000 Volt - 10 oooVolt -5000 Volt
usw.). Die Schaltung des Hochspannungsprüfers nach der Erfindung, welcher für mehrere
Leuchtröhren, insbesondere Glimml ampen, gedacht ist, wird mit mehreren, verschieden
großen Widerständen durchgeführt (Abb. I und 2).
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Die Abb. 2 zeigt das Gehäuse des Hochspannungsprüfers nach der Erfindung
in seinem Aufbau.
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Der Kontakt- und Schaltstift a ist so ausgebildet, daß er mit seiner
Einkerbung b fühlbar in federnde Kugelpaarec einrastet. Im Gehäuse befinden sich
mehrere Widerstände, z.B. di und d2, als Vorwiderstände für eine Glimmlampe eI und
eine Leuchtstoffröhre es, welche hintereinandergeschaltet und einzeln abschaltbar
angeordnet sind. Die Leuchtröhren e 1 und e 2 sind so angeordnet, daß ihr Aufleuchten
schräg von unten sichtbar ist und gestattet somit, die Anzeige der jeweils vorhandenen
Spannung leicht wahrzunehmen (Abb. 3).
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Abb. 4 zeigt einen 2poligen Hochspannungsprüfer nach der Erfindung,
bei dem jeder Prüfstab eine Länge von etwa 750 mm aufweist.
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Wird der Spannungsprüfer gemäß dem Schaltbild nach Abb. I an eine
Spannung von 6000 Volt angelegt, so fließt der Strom über die Widerstände dI und
d2 von 3 bzw. 0,5 Megohm Größe zur Leuchtstoffröhre e2 und zur Glimmlampe e I über
einen Widerstand 0,5 Megohm zum anderen Kontaktstift. Beide Lampen leuchten dann
auf. Leuchten bei Anlegen an eine Leitung mit z. B. 6000 Volt die Lampen schwach
auf, so ist der Beweis gegeben, daß die Spannung unter 6000 Volt liegt. Beim Eindrücken
des Kontaktstiftes a gemäß Abb. 2 auf Stufe 2, wobei man ein Einrasten verspürt,
wird der Widerstand von 3 Megohm abgeschaltet, und der Strom fließt über den Widerstand
d2 und die beiden Leuchtröhren zu dem Widerstand d 2 mit 0,5 Megohm. Sollte die
Glimmlampe nicht oder nur schwach zum Aufleuchten kommen, wird der Kontakt- und
Schaltstift a eine weitere Stufe gedrückt, womit die Schaltstufe 3 entsteht. Die
Widerstände dI und d2 und die Leuchtstoffröhre e 2 werden dabei kurzgeschlossen,
der Strom fließt dann über die Überbrückungsleitung t direkt zur Glimmlampe e I,
wobei hierdurch die Leuchtstoffröhre e 2 erlischt und die Glimmlampe eI Spannungen
bis herunter zu 100 Volt anzeigt.
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Die Widerstände ragen zum Teil in den Griff (vgl. Abb. 3 und 4) hinein,
wobei darunter in einen Abstand eine Kupferhülse gelagert sein kann. Diese Anordnung,
welche ähnlich einer Handkapazität wirkt, schützt den arbeitenden Monteur vor allem
vor eventuell auftretenden Kriechströmen und Durchschlägen. Die Glimmlampen bzw.
Leuchtstoffröhren leuchten je nach Höhe der Spannung durch ihre eigenen sowie vorgeschalteten
Widerstände, einzeln oder beide zugleich, mehr oder minder hell auf.