DE966439C - Speichereinrichtung - Google Patents

Description

• Sp eichereinrichtung Bei Anlagen, die Güter in Fließfertigung herstellen, kommt es vor, daß zwischen fortlaufende Arbeitsgänge zeitweilig aussetzende, z. B. Misch-oder Wägevorgänge, eingeschaltet werden müssen.
• Außerdem können Störungen beim einen oder anderen Arbeitsgang eintreten, die den gesamten Betrieb in Mitleidenschaft ziehen, wenn keine Schutzmaßnahmen dagegen getroffen worden sind. Handelt es sich um die fließende Bearbeitung von Schüttgut, so kann man als einfachstes Ausgleichmittel Aufnahmebehälter (Speicher) an geeigneten Stellen, insbesondere vor den absatzweise aufnehmenden Arbeitsgängen anordnen. Die gewöhnlichen Anlagen hierfür sind aber nicht anwendbar, wenn das Schüttgut leichtem und schnellem Abfließen aus einem Speicher widerstrebt. Deshalb wurde früher vorgeschlagen, den Speicher am Boden mit einem das Speichergut stoßweise gegen die Austragöffnung fördernden Band od. dgl. Mittel und einem etwa lotrecht dazu am Speichergut abwärts streichenden Austragband zu versehen.
• Für speicherschwierige und spezifisch leichtes Schüttgut, wie z. B. langfaserige Holzspäne, ist die Speicherung des Fördergutes auf dem Fördermittel an dem eine praktisch dicht schließende Seitenwand des Speichers bildenden Austragmittel vorteilhaft, und deshalb wird das Fördermittel normalerweise ständig in Umlauf gehalten und erfindungsgemäß zwecks Steuerung der Speicherfüllung bzw. -entleerung in seiner Geschwindigkeit geregelt. Andererseits soll für derartiges Gut, wie die Erfahrung lehrte, das zugehörige Austragband od. dgl. aufwärts am Speichergut entlang streichen, um die Holzspäne od. dgl. aus dem Speicher herauszubefördern. Dafür wird das Austragband erfindungsgemäß in seiner Neigung gegen das Speichergut einstellbar angeordnet und zweckmäßigerweise mit Rechen, Bechern oder anderen den Austrag erleichternden Mitteln versehen. Das Austragband dient gleichfalls der Regelung der Speicherfüllung; denn bei nach außen geschwenktem Austragband gewinnt der Speicher an Fassungsvermögen, während sich der Fassungsraum vermindert, wenn das Austragband in die lotrechte Lage zurückgeklappt wird.
• Bei normaler Fördergutabgabe vom Speicherband an Weiterverarbeitungs- oder Verbrauchsanlagen findet bei der Einrichtung keine oder nur geringfügige Speicherung statt. Wenn aber gespeichert werden muß, dann kann man diesen Vorgang dadurch unterstützen, daß die Geschwindigkeit des Fördermittels vermindert, folglich seine Beladung je Längeneinheit vergrößert und der Speicher gefüllt bzw. schneller gefüllt wird als vorher. Ist er voll und dennoch keine Entnahme zu erwarten, so müssen unter Umständen nicht nur der Vorfertiger, sondern auch die Förder- und Austragmittel stillgesetzt werden. Das läßt sich selbsttätig, z. B. durch eine lichtelektrische Schalteinrichtung, erreichen.
• Einer Speichereinrichtung können mehrere, z. B. zwei Nachverarbeiter zur Versorgung zugeteilt sein. In solchem Falle hat es sich oft als zweckmäßig erwiesen, eine Mehrfachspeicheranlage vorzusehen, um unter anderem auch ein Stillsetzen des Vorfertigers zu verhüten, wenn er mehr fertigt, als laufend weiterverarbeitet werden kann. Ein Zwillingsspeicher besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Speicherbändern meist gleicher Breite und Leistungsfähigkeit und darüber angeordneten Behältern, die beispielsweise abwechselnd gefüllt werden. Das Umschalten auf Füllen oder Entleeren des einen Speichers ist leicht selbsttätig vom Füllungszustand des anderen abzuleiten.
• Die Abbildungen veranschaulichen ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Zwillingsspeicheranlage im Längsschnitt (Abb. I) und Querschnitt (Abb. 2) nach LinieII-II der Abb. I.
• Es bedeuten I und 2 die Fördermittel, die den unteren Abschluß der Zwillingsspeicher 3 und 4 bilden und deren oberes Trum in Pfeilrichtung gegen das zugehörige Austragband 5 bzw. 6 läuft.
• 7 ist die linke Umkehr- und Spannrolle für das Speicherband 2, 8 die angetriebene Umkehrrolle dieses Speicherbandes. Der Speicherbandantrieb ist geschwindigkeitsregelbar. Der Guteinlauf in den Speicher 3 kann ebenso wie für den Speicher 4 in voller Weite offen sein, d. h. das Gut unmittelbar auf das linke Ende der Speicherbänder I, 2 aufgegeben werden. Hierfür ist ein Zubringerband 10 vorgesehen. ii ist die untere angetriebene und festliegende Umkehrrolle des Austragbandes 5, 12 die obere, längs der Laufbahn I3 um etwa 300 verstellbare Umkehrrolle. Die Einstellung des Austragbandes richtet sich nach den jeweiligen Betriebsbedingungen. Zum Schutz des Austrages ist ein Gehäuse I4 vorgesehen, das zweckmäßigerweise beide Austragbänder 5 und 6 umschließt und mit einem trichterähnlichen Gutablauf I5 versehen ist.
• Das ausgetragene Gut kann auf ein Verteilband I6 geführt werden, das bald nach rechts, bald nach links fördert, also umkehrbar angetrieben ist und z. B. Weiterverarbeiter I7 bzw. I8 mit vorgeschalteten Wägeeinrichtungen 19 bzw. 20 bedient.
• Die Steuerung der Bandgeschwindigkeiten, insbesondere der Speicher- und Austragbänder, ist vornehmlich davon abhängig, ob gespeichert oder ausgetragen werden soll. Bei Speicherbetrieb wird die Speicherbandgeschwindigkeit im allgemeinen wesentlich verringert und das zugehörige Austragband stillgesetzt. Bei Austragbetrieb bringt die Geschwindigkeitsregelung der Bänder den Vorteil, daß der Austrag dem jeweiligen Bedarf feinfühlig angepaßt werden kann.

Claims (2)

1. P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Speichereinrichtung, insbesondere für Holzspäne, bei.der das Speichergut in einem oder mehreren je über einem das Speichergut tragenden Fördermittel, vorzugsweise einem endlos umlaufenden Förderband, angeordneten Behältern angesammelt wird, wenn die Zufuhr größer als die Abfuhr ist, welche aus jedem Behälter im wesentlichen von einem eine Behälterwand bildenden, endlos umlaufenden Kratzband od. dgl. Austragmittel besorgt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Steuerung der Speicherfüllung bzw. -entleerung die Geschwindigkeit jedes Fördermittels (I, 2) regelbar ist.
2. 2. Speichereinrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung des zum geschwindigkeitsgeregelten Fördermittel gehörigen Austragmittels (S, 6) gegen das auszutragende Speichergut einstellbar ist.