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Einrichtung zum Einstellen der Walzen in einem Walzwerk Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zum Einstellen der Walzen in einem Walzwerk zum
Kaltwalzen von Metallbändern, bei welchem die Walzenlager mit durch eine Pumpe erzeugtem
Drucköl geschmiert werden.
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Für die Einhaltung der gewünschten Gen.auigkeit in derDicke des kaltgewalzten,
fertgenBandes stellten sich bisher große Schwierigkeiten ein. Beim Einziehen des
führenden Endes eines Bandes in ein Tandem-,valzwerk wird es gewöhnlich zur Vermeidung
von Stauchungen mit einer verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeit angetrieben.
Nach Beendigung des Einziehens wird das Walzwerk auf die Normalgeschwigdigkeit beschleunigt.
Sollen lange Bänder mit Querschweißnähten gewalzt werden, wird. zur Vermeidung einer
möglichen Beschädigung.der Wälzen üblicherweise ebenfalls die Arbeitsgeschwindigkeit
des Walzwerkes während djs Durchganges einer Schweißnaht herabgesetzt. SolcheGeschwindigkeitsänderungen
haben in vielen Fällen Änderungen in der Dicke des fertigen Metallbandes zur Folge.
Bei den mit hoher Geschwindigkeit arbeitenden, modernen Walzwerken kann die solche
Änderungen aufweisende Metallbandlänge sehr groß sein. Ein Ausgleich dieser Änderungen
durch Verstell#ing der Walzwerkdruckschrauben
ist nicht möglich,
weil die Änderungen zu schnell auftreten,' als das die massiven, kräftigen Druckschrauben
ihnen folgen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer anderen Weise zu
verhindern, daß das Band, welches in das Walzwerk einläuft und dessen Dicke verhältnismäßig
gleichmäßig ist, nicht bei unterschiedlichen Walzgeschwindigkeiten verschieden.
dick ausgewalzt wird. Die Praxis hat gezeigt, daß bei großen Walzgeschwindigkeiten
die Dicke des Druckölfilms in den Lagern der Walzen sich erhöht. Infolgedessen werden
die Walzen gegeneinandergedr=ickt, der Walzenspalt verkleinert und die Banddicke
verringert. Bei kleinen Walzgeschwindigkeiten tritt der umgekehrte Fall ein. Der
Ölfilm wird verkleinert, die Walzen werden unter dem Einfluß des Walzdruckes auseinandergedrückt,
und die Banddicke wird größer.
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Der Lösungsweg hierfür ist darin zu sehen, dem Ölfilm in den Gleitlagern
der Walzen bei hohen und niedrigen. Geschwindigkeiten eine konstante Dicke von einem
bestimmten Wert zu geben. Erreicht wird dies erfindungsgemäß durch eine die Ölzufuhrmenge
derPumpe verän.derndenEinrichtung, welche die Ölzufuhrmenge mit zu- oder abnehmender
Walzgeschwindigkeit entsprechend der sich einstellenden größeren oder kleineren
Ölfilmdicke in den Walzlagern so verringert oder vergrößert, daß der Ölfilm in den
Walzengleitlagern auf einer konstanten Dicke gehalten wird. Es gibt auch den Fall,
daß das Band nicht mit im wesentlichen gleichen, sondern mit verschiedenen Dicken
in das Walzwerk einläuft. Auch hier will man ein fertiges Band mit gleichmäßiger
Dicke. Somit ruß im Walzwerk ein Ausgleich dieser Dickenunterschiede erreicht werden.
Der Lösungmveg - ist darin zu sehen, die Walzen entsprechend gegeneinander zu verstellen.
Bei zu dickem Band soll die Oldruckmenge erhöht, der Ölfilm dicker gehalten und
die Walzen infodgedessen gegeneinandergedrückt werden. Bei zu dünnem Band hingegen
soll die Öldruckmenge erniedrigt und der Ölfilm dünner gehalten werden, damit die
Walzen auseinand,ergedrückt werden. Erfindungsgemäß wird dies durch die zusätzliche,
die Dicke des Bandes messende, und den Walzenspalt beeinflussende Vorrichtung erreicht,
indem sie, die Schmierölzufuhrmenge finden Gleitlagern derWalzen derart beeinflußt,
daß sie bei den Mittelwert überschreitender Banddicke zur Vergrößerung der Ölfilmdicke
erhöht und bei den Mittehvert unterschreitender Banddicke zur Verkleinerung der
Ölfilmdicke erniedrigt wird.
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Bekannt ist, die Stellung einer Welle innerhalb eines Lagers durch
Beeinflussung des Schmiermitteldrucke@s bzw. durch Ändern der Schichtdicke des Ölfilms
im Lager zu ändern. Dagegen wird in dem Einzelmerkmal des Schutzbegehrens, die Lage
,der Walzen durch-Ändern der Schichtdicke des Ölfilms zu verstellen, keine Erfindung
gesehen, weil jedem Kaltwalzwerker geläufig ist, daß der Öldruck im Lager die Stellung
der Walzen beeinflußt. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist neu, desglelohen
ihre Lösung, die- Ölzufuh rmenge für dieWalzenlager inAbhängigkeit von derÄnderung
einer Geschwindigkeit zu steuern, damit beim Walzen in einem . Walzwerk gleichmäßig
dicke Walzwerkprodukte erhalten werden.
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An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung. weiter erläutert. Es zeigt
Fig. i eine schematische Ansicht eines aus vier Walzen bestehenden Walzgerüstes
mit zugehöriger Ausrüstung, Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Tandemwalzwerkes
mit den Walzgerüsten der Fig. 1, Fig. 3 ein elektrisches Schaltbild für das Walzwerk
der Fig. 2, Fig. 4 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht eines abgeänderten Tandemwalzwerkes,
Fig. 5 ein elektrisches Schaltbild für das Tandemwalzwerk der Fig.4. Fig. 6 ein
im Vergleich zu Fig. 5 abgeändertes elektrisches Schaltbild, Fig. 7 ein im Vergleich
zu Fig. 5 zweites, abgeändertes elektrisches Schaltbild.
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Die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Ausführungsform eines Tandemwalzwerkes
weist fünf Walzgerüste 10, 11, 12, 13 und 14 auf, von welchen jedes aus vier Walzen
besteht. Durch die Walzgerüste bewegt sich ein Metallband S, dessen Dicke in bekannter
Weise vermindert wird. Die Walzgerüste werden durch die Elektromotove 16, 17, 18,
i9 und 2o mit den Feldwicklungen 16F, 17F, i8,F, 19F und 2oF angetrieben. Jedes
Walzgerüst weist wie das Ausgangswalzgerüst zwei Walzenpaare 22 und 23 auf. Die.
Walzen 23 drehen sich mit ihren Walzenzapfen 24 in den Lagern 26, welche sogenannte
Ölfilmlager sind (Fig. i). Jedes Lager 26 besteht aus einer auf dem Walzenzapfen
24 aufgesetzten und sich mit ihm drehende Büchse 27 und einer feststehenden Büchse
28, welche die Büchse 27 im üblichen Abstand umgibt. Schmieröl wird durch die Lager
in. bekannter Weise hindurchgeführt, so daß während des Walzwerksbetriebes ein ständiger
Ölstrom zwischen den Büchsen 27 und den Büchsen 28 fließt.' Im oberen Lager 26 liegt
die Druckzone des Ölfilmes in seinem oberen Abschnitt und im unteren Lager 26 in
seinem unteren Abschnitt. Die Dicke des Ölfilmes in der Druckzone hängt von vielen
Faktoren ab. Es sind dies beispielsweise der auf dem Lager liegende Druck, die Umlaufgeschwindigkeit
der Walze, die Temperatur sowie die Viskosität des Öles. Jede Änderung der Ölfilmdicke
bewirkt gewöhnlich eine Lageänderung der Achse der entsprechenden Walze, wodurch
wiederum die Dicke des das betreffende Walzgerüst verlassenden Bandes geändert wird.
Jeder Wechsel in der Dicke oder Härte des .dem -betreffenden Walzgerüst zulaufenden
Bandes ändert ebenfalls den Walzdruck, wodurch wiederum die Dicke des auslaufenden
Bandes geändert werden kann.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile wird eine Zusatzmenge an Schmieröl
unter hohem Druck und in veränderlicher Menge unmittelbar den Druckzonen .der Lager
26 zugeführt und hierdurch die Dicke des unter Druck stehenden Filmes geregelt,
wofür
jedes Lager 26 mit einem Kanal 3o versehen ist, der durch
die Lagerbüchse 28 hindurch unmittelbar in die jeweilige Druckzone führt. Das Schmieröl
wird den Kanälen 30 von einer Pumpe 3 i über die Leitungen 32 zugeführt,
in welchem sich Rückschlagventile 33 für jedes Lager 26 befinden. Das Schmieröl
fließt der Pumpe durch eine Einlaßleitung 35 zu, welche an eine nicht dargestellte
Vorratskammer angeschlossen ist, von der aus der übliche Schmierölstrom den Lagern
26 zugeleitet wird. Durch die Pumpe 31 kann Schmieröl zwangläufig und unter so hohem
Druck, wie er in den Druckzonen der Lager 26 erforderlich ist, gefördert werden.
Die Pumpe 31 wird von einem '.Motor 36 mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben.
Die Fördermenge der Pumpe und die Geschwindigkeit, mit der das Schmieröl abgegeben
wird, wird durch einen Hebel 37 geregelt, der schwenkbar bei-39 an der Pumpe angelenkt
ist und ein Schneckenradsegment 4o trägt. Das Schneckenradsegment steht im Eingriff
mit einer Schnecke 41, die mit einem Um_ Lehrmotor 42 mit der Feldwicklung 42 F
verbunden ist. Ein Schalter LSF liegt an dem einen Ende der Bewegungsbahn des Schneckenradsegmentes4a.
Sobald das Schneckenradsegment 4o eine Stellung für Kleinstförderung (oder Null)
erreicht, wird der Schalter LSF durch das Segment 40 geöffnet. Ein anderer Schalter
LSR liegt am anderen Ende der Bewegungsbahn des Segmentes 40 und wird ebenfalls
durch das Segment geöffnet, sobald es eine Stellung für Höchstförderung erreicht.
Der Schalter LSF begrenzt die Vorwärtsbewegung des Segmentes 40 und der andere Schalter
LSR seine Rückwärtsbewegung. Der die Förderung einstelelnde Hebel 37 ist mit dem
Einstellhebel 44 eines elektromagnetischen Reglers 45 verbunden.
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Gemäß Fig. 3 erhält der Motor 2o für das Walzgerüst 14 seinen Strom
vom Generator 47 mit der Feldwicklung 47F. Das Speisenetz 48 wird durch den Schalter
49 eingeschaltet. In der Schaltung sind zwei einstellbare Widerstände
50 und 51 und zwei für gewöhnlich offene Druckschalter 53 und 54 vorgesehen.
Eine elektromagnetische Schaltschütze für den Vorwärtsgang des Schneckenradsegmentes
4o mit einer Wicklung F steuert den einen für gewöhnlich geschlossenen Kontakt F
i und drei andere, für gewöhnlich offene Kontakte F2, F 3 und F4. Eine -zweite
elektromagnetische Schaltschütze für den Rückwärtsgang des Schneckenradsegmentes
40 mit der Wicklung R steuert den einen gewöhnlich geschlossenen Kontakt R i und
drei andere, gewöhnlich offene Kontakte R2, R3 und R4. Parallel zum Schalter 49
liegen in Reihe: Die erste Gruppe aus Widerstand 50, Widerstand 51 und Feldwicklung
42F; die zweite Gruppe aus Kontakt F3, Motor 42 (in der »Vorwärts«-Stellung) und
Kontakt R4; die dritte Gruppe aus Kontakt R3, Motor .12 (in der »Rückwärts«-Stellung)
und Kontakt F4; die vierte Gruppe aus Druckknopfschalter 53, Schalter LSF, Kontakt
R i und Spule F; die fünfte Gruppe aus Druckknopfschalter - 54, Schalter LSR, Wicklung
R und Kontakt R i ; die sechste Gruppe aus Feldwicklung 47 F und elektromagnetischem
Regler 45. Der Kontakt R 2 ist parallel zum Widerstand 5o, der Kontakt F2 ist parallel
zum Widerstand 51 und die Feldwicklung 2oF ist parallel zum Schalter 49 geschaltet.
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Der Motor 36 treibt die Pumpe 31 kontinuierlich mit ungefähr
gleicher Geschwindigkeit an. Bei geschlossenem Schalter 49 treibt der Motor 2o die
Walze des Walzgerüstes 14 mit einer Geschwindigkeit an, welche von der dem Generator
47 zugeführten Spannung abhängt. Sie ist von der Stärke der Feldwicklung 47 F abhängig,
die durch die Einstellung des Reglers 45 bestimmt wird. In gleicher Weise werden
auch die Walzen der übrigen Walzgerüste i6, 11, 12 und 13 angetrieben und ihre Geschwindigkeit
geregelt.
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' -Zur Erhöhung der Geschwindigkeit der Walzen der Walzgerüste und
des zu walzenden Bandes wird der Druckknopfschalter 53 geschlossen. Die Spule F
der Schaltschütze für den Vorwärtsgang des Schneckenradsegmentes 4o erhält Strom.
Der Kontakt F i wird geöffnet und die anderen Kontakte F2, F3 und F4 werden
geschlossen. Durch Öffnen des Kontaktes F i kann ein Stromkreis für die Spule R
nicht geschlossen werden, wenn zufällig der Druckknopfschalter 54 geschlossen wird.
Durch Schließen des Kontaktes F 2 wird der Regelwiderstand 51 kurzgeschlossen. Durch
Schließen der Kontakte F 3 und F 4 wird der die Pumpenförderung regelnde Motor 42
in seiner Vorwärtsdrehrichtung angelassen. Von der Einstellung des Regelwiderstandes
5o hängt die Stärke der Motorfeldwicklung 42F ab, wodurch die Geschwindigkeit des
Motors 42 bestimmt wird. Durch den Vorwärtsumlauf des Motors 42 werden über die
Schnecke 41 und das Schneckenradsegment 4o die Hebel 37 und .44 im Uhrzeigersinne
verschwenkt. Gemäß Fig. 3 wird der Widerstand des Reglers 45 vermindert. Die Stärke
der Feldwicklung 47 F wird erhöht. Dadurch steigt die Spannung für den Generator
4.,~.. .Der Motor 2o kann schneller laufen. Die Geschwindigkeit für die Walzen des
Walzgerüstes 14 ist größer.
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Durch die im Uhrzeigersinne vor sich gehende Bewegung des Hebels 37
wird die Förderung der Pumpe 31 verringert. Es wird weniger Schmieröl in die Druckzonen
der ölfilmlager 26 gedrückt. Dadurch wird dem Bestreben der mit erhöhter Geschwindigkeit
umlaufenden Walzen 23, die Dicke des Druckölfilmes in den Lagern zu erhöhen, entgegengewirkt.
Durch eine solche größere Ölfilmdicke würden die Walzen 23 gegeneinandergedrückt
werden. Die Folge wäre die Herabsetzung der Dicke des fertigen Bandes. Durch Öffnen
des Druckhnopfschalters 53 wird der die Pumpenförderung regelnde Motor 42 angehalten,
sobald die Geschwindigkeit des Motors 2o den gewünschten Wert erreicht hat.
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Bleibt der Druckknopfschalter 53 so lange geschlossen, bis der Hebel
an den. Schalter LSF stößt, wird er geöffnet, so daß die Spule F aberregt und der
Motor 42 angehalten wird. In der Zwischenzeit ist über den Hebel 44 der Stromkreis
für den Regler 45 und die Feldwicklung 47 F des Generators
47 geöffnet
worden. Die Spannung des Generators 47 sinkt auf Null. Der Motor 2o wird stillgesetzt.
Sobald die Walzen 23 stillstehen, fördert die Pumpe 31.Schmieröl in höchster Menge
zu den Druckzonen der Lager 26 zur Aufrechterhaltung eines Ölfilmes und zur Vermeidung
einer gegenseitigen Berührung der Lagermetalle. Dadurch wird nicht nur eine Beschädigung
der Lagerflächen beim Anlassen unter Druck und bei gegenseitiger Berührung der Metalle
verhütet, sondern es wird auch weitgehend die auf den Motor 2o liegende Anlaßbelastung
vermindert.
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Zur Herabsetzung der Geschwindigkeit des Walzenständers 14 und des
Bandes wird der Druckknopfschalter 54 geschlossen. Die Rücklaufreglerspule R erhält
Strom. Der Kontakt R i ' wird geöffnet, die Kontakte R 2,- R 3 und R 4 werden geschlossen.
Durch Öffnen des Kontaktes R i wird ein Ansprechen der Spule F verhindert, wenn
zufällig der Druckknopfschalter 53 geschlossen wird. Durch Schließen des Kontaktes
R2 wird der Regelwiderstand 5o .kurzgeschlossen. Durch Schließen der Kontakte R3
und R4 wird der die Pumpenförderung regelnde Motor 42 in Umkehrdrehrichtung oder
Rückwärtsgang angelassen und arbeitet mit einer Geschwindigkeit, die von der Einstellung
des Regelwiderstandes 51 abhängt; welcher die Stärke der Motorfeldwicklung 42F bestimmt.
Durch den rückwärtslaufenden Motor 42 werden die Schnecke 41 und das Schneckenradsegment
40, die Hebel 37 und 4.4 entgegen dem Uhrzeigersinne verschwenkt. Der Widerstand
des Reglers 45 wird gemäß Fig. 3 erhöht, dadurch die Stärke der Feldwicklung 47F
vermindert. Dadurch sinkt die Spannung für den Stromerzeuger 47. Die Geschwindigkeit
des Walzwerkmotors 2o und somit des Walzenständers i4 wird vermindert. Die entgegen
dem Uhrzeigersinne folgende Bewegung des Hebels . 37 hat eilte Erhöhung der Förderung
der Ölmenge durch die Pumpe 31 zur Folge. Es gelangt mehr Schmieröl in die
Druckzonen der ölfilmlager 26. Dem Bestreben der mit verminderter Geschwindigkeit
umlaufenden Walzen, die Dicke des Druckölfilmes in den Lagern zu vermindern, wird
dadurch entgegengewirkt. Durch eine verringerte Ölfilmdicke würden die Walzen
2,3 auseinandergedrückt werden. Die Dicke des gewalzten Bandes würde sich
erhöhen.
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Der die Pumpenförderung regelnde Motor 42 wird durch Öffnen des Druckknopfschalters
54 angehalten, -sobald die Geschwindigkeit des Walzwerkmotors 2o den bestimmten
Wert erreicht hat; Bleibt der Druckknopfschalter 54 so lange geschlossen, bis der
Hebel den Schalter LSR berührt, wird er dadurch geöffnet. Die Regterspule R wird
aberregt, der Motor 42 wird angehalten. Bei offenem Schalter LSR hat der Hebel 44
den Stromkreis über den Regler 45 und die Feldwicklung 47 F geöffnet. Die Spannung
des Stromerzeugers 47 sinkt auf Null, der Motor 2o wird stillgesetzt. Sobald die
Walzen 23 stillstehen, fördert die Pumpe 31 Schmieröl in höchster Menge zu den Druckzonen
der Lager 26, um einen Ölfilm aufrechtzuerhalten und die, gegenseitige Metallberührung
in den Lagern zu verhüten. Im Ausführungsbeispiel der Fig.4 und 5 wird die Zufuhr
des Zusatzöles nicht allein in Übereinstimmung mit den Änderungen der Geschwindigkeit
des zu walzenden Bandes, sondern auch in Übereinstimmung mit den Änderungen der
Dicke des Bandes an einem Punkt der Walzenstraße geändert, der vor dem Walzgerüst
liegt, an welchem die Regelung stattfindet. In dem Tandemwalzwerk der Fig. 4, welches
dem der Fig. i ähnlich ist, ist ein Bandlehre 56 bekannter Art zwischen den Gerüsten
12 und 13 eingefügt. Bei Zuführung von Strom aus einer Quelle 57 wird an den Ausgangsklemmen
eine Spannung erzeugt, welche sich mit der Dicke des durch die Lehre 56 laufenden
Bandes ändert.
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Das Speisenetz 59 der Fig.5 wird durch den Schalter 6o eingeschaltet.
Die Wheatstonsche Brücke 62 hat zwei Eingangsklemmen 63 und 64, zwei Ausgangsklemmen
65 und 66 und vier Widerstände 68, 69, 70 und 71. Die. Eingangsklemmen 63
und 64 liegen parallel zum Schalter 6o. Der Widerstand 68 liegt in Reihe mit der
Bandlehre 56 zwischen den Klemmen 63 und 65. Der Widerstand 69 liegt in Reihe mit
dem Regler 72 zwischen den Klemmen 63 und 66. Die Widerstände 7o und 71 sind über
die Klemme 64 miteinander verbunden und liegen zwischen den Klemmen 65 und 66. Die
Ausgangsklemmen 65 und 66 sind an dem Elektronenverstärker 74 bekannter Art angeschaltet,
welcher von einer Stromquelle 75 gespeist wird. Der nicht dargestellte Sekundärkreis
des Verstärkers 74 ist mit dem Umkehrmotor 76 verbunden. Seine Feldwicklung 76 F
liegt parallel zum Schalter 6o. Der Motor 76 treibt die beiden Widerstandsregler
72 und 77 an. Zwei weitere von Hand einstellbare Widerstandsregler 79 und 8o sind
zur gleichzeitigen Einstellung mechanisch miteinander verbunden. Der Mot6r 42 für
den Antrieb der Pumpe betätigt den Widerstandsregler 81. Seine Feldwicklung 42F
liegt parallel zum Schalter 6o. Der Motor 42 wird vom Generator 83 mit den beiden
gegeneinander arbeitenden Feldwicklungen 83 F i und 83 F:2 gespeist. Der Schalter
LSF und der Gleichrichter 84 befinden sich im Speisestromkreis. Parallel dazu sind
der Schalter hSR und der Gleichrichter 85 .geschaltet. Die beiden Gleichrichter
arbeiten entgegengesetzt. In Reihe parallel zum Schalter 6o liegen: Der Regler 77,
der Regler 79 und, die Feldwicklung 85 F i ; der Regler 8o und die Feldwicklung
47 F des Generators 47; der Regler 81 und die Feldwicklung 83 F2.
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Die Geschwindigkeit der Walzen und des zu walzenden Bandes wird durch
den von Hand einstellbaren Regler 8o gesteuert. Dadurch wird: die Spannung der Feldwicklung
47F geändert, was.die Änderung der den Motor 2o zugeführten Spannung zur Folge hat.
Seine Geschwindigkeit wird damit eingestellt. Gleichzeitig mit dem Regler 8o wird
der Regler 79 eingestell. Davon hängt die Erregung der Feldwicklung- 83 F i ab,
die normaler Weise mit der der Gegenfeldwicklung 83F2 ausgeglichen ist. Durch
die Änderung der Erregung der Feldwicklung 83 F i erhält der Motor 42 für
den
Antrieb der Pumpe Spannung. Der Motor 42 dreht sich in Abhängigkeit von der Änderung
der Felderregung entweder in der einen oder in der anderen Richtung. Die Pumpe 31
der Fig. i fördert infolgedessen mehr oder weniger Öl zu den Druckzonen der Gleitlager
für die Walzenzapfen, je nachdem, ob die Geschwindigkeit des zu walzenden Bandes
vermindert oder erhöht wurde. Entsprechend seiner Geschwindigkeit verstellt der
Motor 42 den Regler 81, wodurch die Erregung der Feldwicklung 83F2 so geändert wird,
daß die Erregung beider Feldwicklungen 83 F i und 83 F 2 wieder ausgeglichen ist.
Sobald dies geschehen ist, wird der Motor 42 wieder stillgesetzt. Vorher kann möglicherweise
einer der beiden Schalter LSF oder LSR geöffnet werden. Dann wird ebenfalls der
Motor infolge der Gleichrichter 84 oder 85 stillgesetzt. .
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Die Wheatstonsche Brücke befindet sich gewöhnlich im Gleichgewicht.
Die Spannungen an den Klemmen 65 und 66 sind gleich. Der Reglermotor 76.erhält über
den Verstärker 74 keine Spannung. Er bleibt in Ruhe. Bei der Änderung der Dicke
des durch die Lehre 56 laufenden Bandes ändert sich die Ausgangsspannung an der
Lehre 56 und somit auch die Spannung an der Klemme 65. Dadurch wird der Verstärker
74 veranlaßt, Spannung an den Motor 76 anzulegen. Der Motor läuft infolgedessen
in der einen oder anderen Richtung, was von der Polarität der vom Verstärker angelegten
Spannung abhängt. Der Regler 72 wird demnach so eingestellt, um das Gleichgewicht
der Brücke 62 wieder herzustellen. Ist dies der Fall, so hält der Motor 76 wieder
an. Gleichzeitig mit der Verstellung des Reglers 72 wird auch der Regler 77 eingestellt,
der die Erregung der Feldwicklung 83 F i in der gleichen Weise ändert, wie dies
durch die Verstellung des Reglers 79 erfolgt. Der Motor 42 läuft wiederum an, um
de Ölzufuhr zu den Druckzonen für die Walzenzapfen zu ändern. Steigt die Dicke des
durch die Lehre 56 laufenden Bandes, werden die Walzen weiter auseinandergedrückt.
Die ölfilmdicke nimmt ab. Die Pumpe 31 fördert dann mehr Öl. Weniger Öl wird gefördert,
wenn die ölfilmdicke zunimmt. Die gesteigerte Ölzufuhr zu den Gleitlagern des Walzengerüstes
14 erfolgt ungefähr zu dem Zeitpunkt, in welchem der dickere Abschnitt des zu walzenden
Bandes dieses Walzgerüst erreicht. Zu diesem Zweck befindet sich die Lehre 56,vor
dem Walzgerüst 13. Die beste Lage der Lehre hängt von vielen Faktoren ab, z. B.
vom Abstand der einzelnen Walzgerüste, der Normalgeschwindigkeit des zu walzenden
Bandes usw. Erhöht sich die Dicke des durch die Lehre 56 hindurchgehenden Bandes,
so erhöht sich auch die Dicke des das Walzgerüst 13 verlassenden Bandes, üblicherweise
aber nicht im gleichen Ausmaß.
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Fig.6 ist eine Abänderung der Schaltung der Fig. 5, wodurch eine Regelung
der Zufuhr des Zusatzöles durch Änderungen in der Banddicke bewirkt wird. Bei jeder
Änderung der Dicke des durch die Lehre 56 gehenden Bandes ändert sich die durch
die Lehre an die Wheatstonsche Brücke angelegte Spannung. Die Brücke kommt außer
Gleichgewicht. Der Motor 76 erhält Spannung, wodurch der Regler 72 so eingestellt
wird, daß das Gleichgewicht der Brücke @62 wieder hergestellt wird, während gleichzeitig
der Regler 77 so eingestellt wird, daß die Erregung der Feldwicklung 83 F i geändert
wird. Über den Generator 83 wird der Motor 42 für die Einstellung der Pumpenförderung
angetrieben. Gleichzeitig wird der Regler 81 so verstellt, daß die Erregung der
Feldwicklung 83F2 der geänderten Erregung der Feldwicklung 83 F i entgegenwirkt.
Gleichzeitig wird die Zufuhr an Schmieröl zu den Hochdruckzonen der Gleitlager für
die Walzenzapfen geändert. Es wird Schmieröl den Zonen zugeführt, um dem Bestreben
der dickeren Bänder nach Verminderung der Ölfilmdicke entgegenzuwirken, und umgekehrt.
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Die Schaltung der Fig. 7 zeigt eine andere Abänderung der Schaltung
der Fig. 5. Im Ausführungsbeispiel der Fig.7 wird die Zufuhr an Zusatzöl lediglich
in Abhängigkeit von -der Geschwindigkeit der Walzen des Walzwerkes geregelt. Durch
Einstellung des Widerstandsreglers 8o wird die Walzgeschwindigkeit geregelt. Durch
die Verstellung des Widerstandsreglers 8o werden die Erregung der Feldwicklung 47F,
die Spannung des Generators 47 und somit die Geschwindigkeit des Motors 2o zum Antrieb
der Walzen geändert. Gleichzeitig mit der Veränderung des Reglers 8o wird auch der
Widerstandsregler 79 zur Änderung der Erregung der Feldwicklung 83 F i verstellt.
Der Motor 42 erhält entsprechende Spannung. Gleichzeitig wird der Regler 8i verstellt,
bis wiederum die Erregung der Feldwicklung 83 F 2 die Erregung der Feldwicklung
83 F i ausgleicht. Durch den Motor 42 wird die Zufuhr an Zusatzöl zu den Druckzonen
der Gleitlager 26 der Walzenzapfen geändert. Somit wird der Neigung der in der Walzengeschwindigkeit
auftretenden Änderungen zur Änderung der Druckölfilmdicke entgegengewirkt.
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Werden Bänder mit Querschweißnähten gewalzt, so wird von Hand die
Geschwindigkeit des zu walzenden Bandes zeitweilig bei jeder durch das Walzwerk
gehenden Schweißnaht geändert, um eine Beschädigung der Walzen zu vermeiden.