DE960816C - Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide

Info

Publication number
DE960816C
DE960816C DEU2050A DEU0002050A DE960816C DE 960816 C DE960816 C DE 960816C DE U2050 A DEU2050 A DE U2050A DE U0002050 A DEU0002050 A DE U0002050A DE 960816 C DE960816 C DE 960816C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxidizing
steroids
fungus
ether
oxidized
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEU2050A
Other languages
English (en)
Inventor
Herbert Charles Murray
Durey Harold Peterson
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pharmacia and Upjohn Co
Original Assignee
Upjohn Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Upjohn Co filed Critical Upjohn Co
Application granted granted Critical
Publication of DE960816C publication Critical patent/DE960816C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P33/00Preparation of steroids

Landscapes

  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges Verfahren zur Einführung von Sauerstoff in das Steroidmolekül. Sie bezieht sich insbesondere auf ein aerobes Gärungsverfahren, bei dem die Gärung und eine Oxydierung von Steroiden mittels Pilzen der Gattung Neurospora mindestens in fi-Stellung durchgeführt wird.
  • Die Einführung von Sauerstoff in das Steroidmolekül, insbesondere in ii-Stellung, zur Erzeugung von bei der Herstellung therapeutischer Verbindungen nützlichen Zwischenprodukten oder zur Herstellung solcher Verbindungen selbst ist bekannt. Bei diesen Zwischenprodukten oder Pharmazeutika, unter denen z. B. Corticosteron, ii-Dehydrocorticosteron (Kendalls Verbindung E, Cortison) und 17-Oxycorticosteron (Kendalls Verbindung F) zu nennen sind, handelt es sich um oxydierte, insbesondere in ii-Stellung sauerstoffhaltige Verbindungen. Derartige Ergebnisse wurden bisher nur durch sehr verwickelte organische Synthesen mit einer beträchtlichen Anzahl von Verfahrensstufen erreicht.
  • Es wurde nun gefunden, daß Pilze der Gattung Neurospora, z. B. Neurospora sitophila und Neurospara crassa, bei der Oxydation von Steroiden einschließlich ii-Desoxysteroiden nützlich sind, obwohl bei ihrer Verwendung nicht notwendigerweise die gleichen Ergebnisse erzielt werden wie bei Verwendung der Ordnung Mucorales.
  • Es wurde gefunden, daß ii-Desöxysteroide leicht in hohen Ausbeuten in die entsprechenden oxydierten Steroide umgewandelt werden können, wenn man die Steroidverbindungen der. Einwirkung einer Fungusart der Gattung Neurospora unterwirft. Das erfindungsgemäße Verfahren stellt ein wirksames, wirtschaftliches und kommerziell zufriedenstellendes Verfahren zur Einführung von Sauerstoff in die ii-Stellung eines ii-Desoxysteroids dar.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können auch in anderen Stellungen als in der ii-Stellung des Steroidmoleküls durch die Wirkung des Fungus Umbildungen auftreten; diese Umbildungen sind jedoch nicht als unerwünscht zu betrachten, da die Einführung von Sauerstoff in andere Teile des Steroidmoleküls wertvolle therapeutische Produkte oder Zwischenprodukte, z. B. in i7-Stellung eine Hydroxylgruppe enthaltende Produkte, ergeben kann. Falls diese weiteren Gruppen nicht erwünscht sind, stehen Verfahren zur leichten Entfernung dieser Gruppen zur Verfügung: Falls in dem Molekül eines zu oxydierenden Steroids zu Ketogruppen oxydierbare Hydroxylgruppen anwesend sind, so können diese nötigenfalls, so z. B. wenn die Gewinnung außerordentlich hoher Ausbeuten an ii-Oxysteroid angestrebt wird, vor verschiedenartigstem Angriff einschließlich Angriff durch die oxydierend wirkenden Pilze durch Umwandlung, z. B. durch Veresterung, Verätherung, Halogenierung u. dgl., in eine Gruppe, die sich in eine Hydroxylgruppe zurückverwandeln läßt, geschützt werden. Ein derartiges Verfahren ist jedoch keine Voraussetzung für die Einführung von Sauerstoff, insbesondere von Sauerstoff in ii-Stellung in ein Oxysteroid nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung.
  • Erfindungsgemäß wird eine Art des Gattung Neurospora auf einem vorzugsweise flüssigen Nährboden gezüchtet, der Kohlehydrate, Proteine, mineralische Bestandteile und, falls erwünscht, Vitamine und Auxine sowie Suspensions- oder Mycelträger enthält. Einer solchen Pilzkultur oder daraus erhältlichen, oxydierend wirkenden Enzymen wird das Desoxysteroid zugesetzt, dann wird es unter Belüftung bei den üblichen Temperaturen des Pilzwachstums i bis 72 Stunden bebrütet. Anschließend wird das oxydierte Steroid durch txtraktion aus dem Gärungsgemisch gewonnen.
  • Im einzelnen kann bei dem erfindungsgemäßen V erfahren nach den im Patent 936 2o7 angegebenen Verfahrensbedingungen -gearbeitet werden.
  • Das folgende Beispiel erläutert das Verfahren der vorliegenden Erfindung. Beispiel Eine aus 30 g Dextrose, 2o g Getreideweichflüssigkeit, 12 g Natriumnitrat, 12 g Natüumacetat und i g K H2 P 04 bestehende Kulturflüssigkeit, die mit Leitungswasser auf 11 verdünnt worden war, wurde auf einen pH-Wert von 7 gestellt. Nach der Sterilisation betrug der p,1-Wert 6,7. 121 dieser Kulturflüssigkeit wurden auf einer Temperatur von 25° gehalten und mit Neur-)spora* sitophila (ATCC 9278) geimpft. Die Belüftung wurde auf 11 pro Minute und das Rühren auf Zoo Umdrehungen pro Minute eingestellt. Nach 24stündigem Wachstum wurden 3 g in 150 ccm Aceton gelösten Progesterons (Verbindung I) zugesetzt und die Gärung 48 Stunden durchgeführt. Das Mycel wurde aus der Brühe mittels Abpressen durch Gaze vollständig entfernt. Das abgetrennte Mycel wurde zweimal mit je einem dem Volumen des Mycels annähernd gleichen Volumen Aceton extrahiert und abermals zweimal mit je einem dem Volumen des Mycels annähernd gleichen Volumen Methylenchlorid extrahiert. Die Aceton- und Methylenchloridextrakte einschließlich Lösungsmittel wurden dem Brühenfiltrat zugesetzt. Das Gemisch aus Extrakten und Brühenfiltrat wurde dann viermal mit je 31 Methylenchlorid extrahiert. Der vereinigte Methylenchloridextrakt wurde zweimal mit je einem zehntel Volumen einer 2°[oigen wäßrigen Lösung von Natriumbicarbonat und danach zweimal mit je einem ze'?ntel Volumen Wasser gewaschen. Der Methylencbloridextrakt wurde mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und dann auf einem Dampfbad auf ein kleines Volumen konzentriert.
  • Der lösungsmittelfreie, konzentrierte Extrakt wog 4,796 g. Dieser Rückstand wurde in 300 ccm Benzol gelöst und unter Verwendung von Mengen von je 300 ccm der in Tafel I aufgeführten entwickelnden Lösungsmittel über 150 g Tonerde (mit Salzsäure sowie mit Wasser gewaschen und 4 Stunden bei 12o° getrocknet) chromatographisch getrennt. Unter Verwendung eines Toluol-Propylenglykol-Systems und eines Methylcyclohexancarbitolsystems wurde durch papierchromatographische Analyse die Anwesenheit neuer Steroide nachgewiesen. Fraktion 12 wurde in 3 ccm Methylenchlorid gelöst, filtriert und auf einem Dampfbad auf 0,5 ccm konzentriert.
    Tabelle I
    Chromatographische Analyse
    Fraktion Lösungsmittel Feststoff-
    eluate in mg
    1 Benzol 105
    2 desgl. 64
    3 Benzol-Äther 2o: 1 56 .
    4 desgl. 159
    5 Benzol-Äther io : x 83
    6 desgl. 26
    7 . Benzol-Äther i : 1 33
    8 desgl. 129
    9 Äther 381
    io desgl. 193
    11 Äther-Chloroform 2o : 1 398
    12 desgl. 517
    13 Äther-Chloroform io : 1 791
    14 desgl. 444
    15 Äther-Chloroform i : 1 169
    16 desgl. 28
    17 desgl. 22
    18 desgl. i9
    i9 Chloroform 10
    20 desgl. 48
    21 desgl. 48
    22 -desgl. 32
    23 Chloroform-Aceton 2o: r 50
    24 Aceton 257
    25 Methanol 254
    26 desgl. 14
    Nach Zusatz von 5 ccm Äther zum Konzentrat wurden Kristalle ausgefällt, die filtriert und dreimal mit je 2 ccm Äther unter Zurücklassung von 203 mg Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 155 bis i73° gewaschen wurden. Durch Umkristallisation aus Methylenchlorid mit Äther wurde eine Ausbeute an i2o mg Kristallen der Verbindung II, einem Oxyprogesteron, erzielt, das einen Schmelzpunkt von 165 bis i72° hatte.
  • Die Verbindung II läßt sich mit Cr 03 in Eisessig zu einer Verbindung III oxydieren, aus der durch umkristallisieren aus Äthylacetat-Petroläther eine kristalline Verbindung IV vom Schmelzpunkt von i68 bis i76° erhalten wurde. Wie durch Infrarotspektren nachgewiesen wurde, hat diese Verbindung, im Vergleich zu Progesteron, eine Hydroxylgruppe sowie eine zusätzliche nicht konjugierte Ketogruppe behalten.
  • Durch Acetyherung der Verbindung II erhält man nach dem Umkristallisieren aus Aceton-Äther eine Verbindung VI vom Schmelzpunkt 188 bis 2o5°. Durch Infrarotspektren wurde die Veresterung bestätigt.
  • Die Verbindungen II, IV und VI wiesen Progesteron-Wirksamkeit auf. Nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren können z. B. auch 17a, 2i-Dioxyprogesteron, Pregnan-3, 2o-dion, 4-Pregnen-2i-o1-3, 2o-dion, i6-Dehydroprogesteron und 17a-Oxyprogesteron, in die entsprechenden oxydierten Steroide übergeführt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide durch Bebrütung von Desoxysteroiden mit bis zu 22 Kohlenstoffatomen im Kohlenstoff-Kohlenstoff-Gerüst mit der Kultur eines oxydierend wirkenden Pilzes oder den daraus erhältlichen oxydierend. wirkenden Enzymen unter aeroben Bedingungen und gegebenenfalls Abtrennung der erhaltenen oxydierten Steroide, dadurch gekennzeichnet, daß man als oxydierend wirkenden Pilz einen solchen der Gattung Neurospora verwendet. .
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 3-Ketosteroid, insbesondere Progesteron, als Ausgangsverbindung verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Neurospora sitophila als oxydierend wirkenden Pilz verwendet.
DEU2050A 1952-02-23 1953-02-21 Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide Expired DE960816C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US960816XA 1952-02-23 1952-02-23

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE960816C true DE960816C (de) 1957-03-28

Family

ID=22255187

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEU2050A Expired DE960816C (de) 1952-02-23 1953-02-21 Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE960816C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE960816C (de) Verfahren zur Herstellung oxydierter Steroide
DE953077C (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Pregnen-17ª‡, 21-diol-3, 11, 20-trion-3, 20-dialkylen-ketalen
DE4121484A1 (de) Verfahren zur herstellung von 6-methylensteroiden
DEU0002050MA (de)
DE1229522B (de) Verfahren zur Herstellung von Cycloalkanolen und/oder Cycloalkanonen sowie von Estern der Cycloalkanole
DE956510C (de) Verfahren zur Herstellung von 14ª‡-Oxytestosteron bzw. 14ª‡-Oxy-10-normethyltestosteron
DE948686C (de) Verhfahren zur Herstellung von 4-Pregnen-14ª‡, 17ª‡,21-triol-3,20-dion
DE937054C (de) Verfahren zur Herstellung von 11ª‡-Oxy-6-dehydroprogesteron
DE955059C (de) Verfahren zur Herstellung von 4-Pregnen-14ª‡, 21-diol-3, 20-dion (14ª‡-Oxy-11-desoxycorticosteron)
DE736848C (de) Verfahren zur Darstellung von Verbindungen der Pregnanreihe
EP0019162B1 (de) 12-alpha-Hydroxysteroide und deren Herstellung
DE2450106C2 (de) Neue 1 α-Hydroxysteroide, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel
EP0496854B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 20-METHYL-5,7-PREGNADIEN-3$g(b),21-DIOL-DERIVATIVEN
DE940705C (de) Verfahren zur Herstellung von 3ª‰, 11 ª‡-Dioxy-5-pregnen-7, 20-dion
AT235476B (de) Verfahren zur Herstellung der neuen 11β,21-Dihydroxy-16α-alkyl-4,17(20)-pregnadien-3-one
DE1593384C3 (de) Biochemisches Verfahren zur Herstellung von Aldosteron
DE956955C (de) Verfahren zur Herstellung von Pregnan- und Allopregnan-3ª‡-o1-11, 20-dion bzw. von Allopregnan-3ª‰, 11ª‡ diol-20-on
AT264732B (de) Verfahren zur Herstellung von 6α,9α-Difluor-steroiden
DE1107225B (de) Verfahren zur Herstellung von 1, 4, 17(20)-Pregnatrienen
DE1124945B (de) Verfahren zur Herstellung von 9ª‡-Oxysteroiden der Pregnanreihe
DE1248041B (de) Verfahren zur Herstellung von 11alpha-Hydroxy-4-conenin-3-on bzw. Saeureadditionssalzoder quaternaeren Ammoniumverbindungen desselben
DD266592A1 (de) Verfahren zur herstellung von 11beta, 15beta-dihydroxy-(20s)-20-hydroxymethyl-1,4-pregnadien-3-on
DEA0020022MA (de)
DE1060391B (de) Verfahren zur Herstellung von 1(2)-Dehydro-corticosteroidverbindungen
DE1295552B (de) Verfahren zur Herstellung von 3-oxygenierten 11ª‰-Hydroxy-1, 4-pregnadienen auf mikrobiologischem Wege