DE960230C - Abdichtung von Fenstern, Tueren od. dgl. - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 21. MÄRZ 1957

B 29344 VI37d

sind als Erfinder genannt worden

Friedrich Bosch, Ulm/Donau

Es ist bekannt, zur Abdichtung des feststehenden gegen den beweglichen Rahmen bei Fenstern, Türen od. dgl. andern feststehenden Rahmen ein elastisches Dichtungsband einzulegen oder aufzusetzen, gegen das sich der bewegliche Rahmen beim Schließen legt. Ein wasser- und winddichter Abschluß ist dadurch, insbesondere bei Holzrahmen mit abgestuften Flächen, nicht zuverlässig zu erreichen, auch wenn diese noch so genau eingepaßt sind, da durch nachträgliches Verziehen und Schwinden Undichtigkeiten entstehen können. Durch Anbringen von elastischen Spezialprofilen als Dichtungsstreifen kann zwar eine gute Zugluft- und Regendichtung erreicht werden, jedoch ist hierbei vor allem ein Ersatz schwierig zu beschaffen. Die ohne besondere Befestigungsmittel eingelegten elastischen Bänder haben keinen sicheren Halt und können sich deshalb unbeabsichtigt durch den Druck des beweglichen Rahmens aus der Nut, in die sie eingelegt sind, herausdrücken, während bei der bekannten Verwendung von Befestigungsmitteln, wie Schrauben, Nägeln od. dgl., die Anbringung und notfalls erforderliche Auswechslung erschwert wird und auch Rostbildung oder Undichtigkeiten entstehen können. Für die Anwendung von elastischen Dichtungsbändern ist es von ausschlaggebender Bedeutung, daß handelsübliche Profile, z. B. rohrförmige oder rechteckige, Verwendung finden, die nicht nur billiger sind als Spezialprofile, sondern für die auch jederzeit Ersatz beschafft werden kann. Ferner ist es wichtig, daß die elastischen Bänder ohne Befestigungsmittel mit sicherem Halt

in der Nut sitzen, in die sie eingelegt werden, und daß die Abdichtung an einer schmalen Kante erfolgt, die das elastische Band so verformt, daß keine vertiefte Rille gebildet wird. Die Erfindung trägt im besonderen diesen praktischen Bedürfnissen Rechnung, und zwar dadurch, daß die Nut zum Einsetzen des Dichtungsbandes mit einer spitz zulaufenden Nase versehen ist, die gegen die Druckkante des beweglichen Rahmens ίο gerichtet ist und über den Rand der Nut nach innen vorsteht. Diese Nase, deren untere Fläche von der seitlich anschließenden Begrenzungsfläche der Nut abweicht, über die sie vorsteht, hält jedes elastische Band, das in die Nut eingelegt wird., mit ausreichender Sicherheit fest, auch wenn das Profil von Nut und Band nicht übereinstimmt. Außerdem aber entsteht an der Kante der Nase eine zuverlässige Abdichtung, da sich die Nase in die elastische Leiste eindrückt, so daß diese eine Wulst bildet, die nicht nur jedes Eindringen von Luft und Wasser verhindert, sondern auch dem ablaufenden Wasser keine Möglichkeit bietet, sich anzusammeln.

Die Nase wird vorteilhaft von einer auf dem feststehenden Rahmen befestigten Leiste aus Metall oder Kunststoff gebildet. Es ist dann möglich, die Nut als offenes Profil auszuführen, d. h. rechteckig oder trapezförmig, dessen Herstellung einfacher ist als z. B. ein schwalbenschwanzförmiges Profil. Die Abdichtung nach der Erfindung ist auch besonders für Fenster mit kombinierter Dreh- und Kippbewegung geeignet, bei denen also der Druck einmal seitlich und einmal frontal gegen das elastische Band wirkt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Abdichtung nach der Erfindung dargestellt, das den feststehenden und beweglichen Rahmen mit dem eingelegten Dichtungsband bei verschiedenen Verschlußstellungen im Querschnitt zeigt, und zwar Abb. ι vor dem Schließen des beweglichen Rahmens,

Abb. 2 nach Schließen des beweglichen Rahmens, wobei zwischen den Rahmen ein großer Spalt vorgesehen ist,

Abb. 3 und 4 ein Fenster mit Dreh-Kipp-Flügel bei geschlossener Stellung, wobei zwischen den Rahmen ein kleiner Spalt vorgesehen ist.

Mit ι ist der bewegliche Rahmen, mit 2 der feststehende Rahmen bezeichnet, der eine ringsum eingefräste Nut hat. In dieser Nut liegt ein schlauchförmiges Dichtungsband 3, das durch eine aufgeschraubte Profilleiste 4, z. B. aus Metall, gehalten wird. Über die Kante der Nut steht eine Nase 5 der Profilleiste vor, die gegen den beweglichen Rahmen ι gerichtet ist und in eine spitze Kante 6 ausläuft. Die Nase 5 hält das Dichtungsband 3 so, daß es in der Außenansicht des Fensters als ringsum laufender Streifen, der mit 7 bezeichnet ist, sichtbar wird.

Bei geschlossenem Rahmen 1 (Abb. 2) drückt die Kante das Dichtungsband ein, und es bildet sich zwischen dieser Kante und der Kante der Nase 5 eine Wulst, so daß ein dichter Abschluß entsteht.

Bei allen Ausführungsformen der Fensterrahmen schlagen die Falzflächen nicht gegeneinander, so daß das Dichtungsband den alleinigen Abschluß bildet. Der waagerechte Spalt zwischen feststehendem und ,beweglichem Rahmen ist nach Abb. 1 und 2 verhältnismäßig breit und mit 8 bezeichnet. Im Gegensatz dazu ist bei dem Rahmen nach den Abb. 3 und 4 ein kleiner waagerechter Spalt 8_a vorgesehen. Die zulässigen Toleranzen sind hiernach verhältnismäßig groß, und die bei Holzfenstern leicht auftretenden Formveränderungen durch Verziehen, Schwinden usw. werden durch das elastische Band ausgeglichen. In Abb. 3 ist die Schließrichtung eines Dreh-Kipp-Fensters an der unteren Horizontalfuge mit dem Pfeil 9 dargestellt. Das Dichtungsband wird hiernach nach außen gegen die Kante der Nase 5 der Profilleiste 4 gedrückt.

Im Gegensatz dazu zeigt in Abb. 4 der Pfeil g_a die Schließ richtung beim Kippen des Fensterflügels an. Hier wird das Dichtungsband in der unteren Horizontalfuge nach unten gedrückt. Obwohl auch in diesem Fall der kleine Spalt 8_a zwischen feststehendem und beweglichem Rahmen angenommen ist, verschwindet das Dichtungsband auf Grund der erfindungsgemäßen Anordnung nicht in der Rille, sondern es entsteht wegen der spitz zulaufenden Nase 5 auch in diesem Fall keine Vertiefung, in der das Regenwasser stehenbleiben könnte. Da der bewegliche Rahmen nicht mit einer Fläche, sondern mit einer Kante gegen das Dichtungsband drückt, wird der beim Schließen entstehende Druck in jedem Fall, also auch bei kleinem Spielraum zwischen feststehendem und beweglichem Rahmen nur gering.

Der infolge der zuverlässigen Abdichtung mögliche und vorteilhafte Spalt zwischen dem feststehenden und dem beweglichen Rahmen hat den besonderen Vorteil, daß vor dem Einlegen des elastischen Dichtungsbandes die Falzflächen der Rahmen nicht gegeneinander stoßen. Das Dichtungsband wird erst nach dem Streichen der Rahmen und nach dem Trocknen der Farbe eingelegt. Vorher besteht also kein direkter Kontakt zwischen den Falzflächen der Rahmen, und der so vorhandene Spalt ermöglicht eine Durchlüftung während der Bauzeit, auch bei geschlossenen Fenstern. Der* frische Anstrich kann auch nicht zu einem Verkleben der Rahmenflächen führen, wie dies bei eingepaßten Rahmen ohne Dichtungsband häufig der Fall ist. Bis zum Zeitpunkt der Montage des Dich-.tungsbandes dient die Rille zum Auffangen des Wassers, das durch nicht dargestellte Ablaufbohrungen nach außen abfließen kann. Bei zwei- oder mehrflügeligen Fenstern oder Türen wird die Nut und das Dichtungsband an den Kanten, an denen sich nur die beweglichen Rahmen berühren, an dem Rahmenteil angeordnet, das zuerst geschlossen und iao festgestellt wird.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Abdichtung von Fenstern, Türen od. dgl. durch ein in einer Nut des feststehenden Rahmens eingelegtes elastisches Dichtungsband, da-

   durch gekennzeichnet, daß die Nut zum Einlegen des Dichtungsbandes (3) mit einer gegen die Druckkante des beweglichen Rahmens (1) gerichteten, über den Nutrand vorstehenden, spitz zulaufenden Nase (5) versehen ist.
2. 2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nase (5) von einer auf den feststehenden Rahmen (2) geschraubten Leiste (4) aus Metall oder Kunststoff gebildet wird. . so

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung Sch 7025 V/ 37 α (Patent Nr. 903 506);

   deutsche Patentschriften Nr. 806491, 814937; 15 österreichische Patentschrift Nr. 131 382.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 690 617/2+9 8.56 (609 843 3.57)