-
Bewässertes Mundstück für Ziegelstrangpressen Die Erfindung betrifft
ein bewässertes Mundstück für Ziegelstrangpressen mit darin einsetzbarer Innenform,
die aus schuppenförmig ineinandergeschobenen, pyramidenstumpfförmigen Blecheinsätzen
besteht, von denen der am Austrittsende des Mundstücks angeordnete, nicht von außen
zu bewässernde Einsatz mit Hilfe seines abgewinkelten Randes und einer Weichstoffdichtung
am Mundstückkörper abgedichtet ist.
-
Bei den erwähnten Mundstücken mit den sogenannten Bewässerungsschuppen
ist die Dichtung der Vorderseite des Mundstücks mit der Austrittsschuppe ein Hauptproblem,
da verhindert werden muß, daß das Wasser an anderen Stellen als längs der Innenwand
der Schuppen austritt, wo es für die Erzielung einer glätten Strangoberfläche und
zur Verringerung der Reibung benötigt wird. Bei den bisher bekannten Ausführungsformen
weisen die pyramidenförmigen und ineinandergeschobenen Schuppeneinsätze an der Austritts-
und an der Eingangsschuppe abgewinkelte Ränder auf. Der Rand der Austrittsschuppe,
der mit der Weichstoffdichtung umgeben ist, kommt in eine am Mundstückaustritt eingefräste
Nut zu liegen. Der Rand der Einlaufschuppe liegt an der Einlaufseite des Mundstücks.
Dieses Mundstück kann deshalb nicht aus einem Stück hergestellt sein, sondern besteht
aus meist vier einzelnen, zu einem Rahmen zusammenschraubbaren Einzelstücken, von
denen das obere einen ständig an die Druckwasserleitung angeschlossenen Zulauf aufweist
und das untere mit einem in der Regel verschlossenen Ablauf versehen
ist,
durch welchen gelegentlich vom Tonstrang sich' ablösender und unten ansammelnder
Schlamm abgelassen werden kann.
-
Die Abdichtung gegen Austritt von Druckwasser wird durch Einlegen
des mit einer Weichstoffdichtung umgebenen Randes in die eingefräste Nut des Mundstückvorderteils
erreicht. Bei einer anderen Ausführungsart der vorerwähnten Mundstücke wird zur
Abdichtung des Wassers des Austrittsschuppeneinsatzes rundum ein Mundstückvorderteil
festgelötet, was natürlich das Auswechseln erheblich umständlicher macht.
-
Die Erfindung schafft nun eine besonders einfache und ein leichtes
Auswechseln der Schuppeneinsätze zulassende Abdichtung. Zu diesem Zweck ist gemäß
der Erfindung vorgesehen, daß in für andere Einsätze bekannter Weise der abgewinkelte
Rand des Austrittsschuppeneinsatzes mit der Dichtung zwischen dem Mundstückkörper
und der Mundstückplatte derart eingespannt ist, daß zusätzlich, und zwar dem Mundstückkörper
benachbart, ein Hilfsrahmen eingespannt ist, der durch von der Vorderseite des Mundstückkörpers
zugängliche, auf seiner ganzen Erstreckung verteilte Spannmittel nachspannbar ist.
-
Es ist an sich für auf einer Vorderseite bewässerte Einsätze von Mundstücken
bekannt, deren Ränder zusammen mit einer Weichstoffdichtung zwischen Mundstückkörper-
und Mundstückplatte einzuspannen. Hierbei sind jedoch als Spannmittel nur von hinten
durch den Einsatz und die Dichtung in den Mundstückkörper eingeschraubte Schrauben
vorgesehen, die ein Nachspannen der Dichtung, insbesondere ein stückweises Nachspannen,
nicht zulassen, wie es sich aber im Betrieb für solche Dichtungen oft als zweckmäßig
ergeben hat.
-
Bei der neuen Art der Abdichtung des am Auslaßende des Mundstücks
angeordneten Austrittsschuppeneinsatzes ist keine vierteilige Ausbildung des Mundstücks
mehr erforderlich und dennoch eine leichte Auswechslung dieses einem besonders starken
Verschleiß ausgesetzten Austrittsschuppeneinsatzes und auch der anderen Schuppeneinsätze
gewährleistet. Ein besonders sattes Anliegen des dichtungsumgebenen Schuppenrandes
kann dadurch erzielt werden, daß die Dichtung U-Profil aufweist und den Rand des
Austrittsschuppeneinsatzes vollständig umschließt.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
schematisch dargestellt; darin zeigt Fig. i eine Hauptansicht und Fig. 2 einen Schnitt
längs der Schnittlinie i-i der Fig.i.
-
An Stelle des bisher üblichen, aus vier Seitenteilen zusammengesetzten
Mundstücks tritt beim Gegenstand der Erfindung die einen Rahmen bildende Mundstückplatte
i i, die mit ihrer Unterkante i i i in eine entsprechende Aufnahmeleiste der Presse
einzusetzen ist und dann an der Oberseite mit Hilfe von Schrauben, die durch die
Einschnitte 112 hindurchgehen, festgespannt wird. An den schmalen Seiten dieser
rahmenförmigen Mundstücksplatte i i sind an angeschweißten Leisten 12 Handgriffe
13 -vorgesehen. Die Durchlaßöffnung dieser Mundstücksplatte i i entspricht in ihrem
Umriß dem Profil der Bewässerungsschuppeneinsätze und diese wiederum dem Profil
des herzustellenden Stranges. Im gezeichneten Beispiel haben diese Profile die Form
eines liegenden Rechtecks, da der herzustellende Strang für Mauerziegel gedacht
ist. Auf einem Teil 114 der Dicke der Mundstücksplatte ii hat die Innenfläche ihres
rechteckigen Ausschnitts 113 pyramidenförmige Gestalt, während sie an einer anderen,
zum Auslaß hin gelegenen Stelle 115 zur Bildung eines Ringkanals für das Druckwasser
erweitert ist.
-
Für den Zulauf des Druckwassers zu diesem Ringkanal 115 ist eine parallel
zur Ebene der Mundstücksplatte i i von der einen Außenfläche her angebrachte Bohrung
116 vorgesehen, die an ihrem außenliegenden Ende durch einen eingeschweißten Stopfen
14 geschlossen ist. Für den Anschluß der Druckwasserleitung ist eine die Bohrung
116 durchdringende kurze Querbohrung 117 vorgesehen.
-
Der Wasserauslaß ist in genau gleicher Weise ausgebildet und umfaßt
die lange Bohrung i 18 mit dem Abschlußstopfen 15 und die kurze Querbohrung iig.
Im Bereich zwischen der Einmündung der beiden Bohrungen 116 und 118 in den Ringraum
i 15 weist dieser einen Querriegel 16 auf, der es nicht zuläßt, daß das bei 116
eintretende Wasser sofort bei 118 wieder abfließt, sondern das Wasser zwingt, den
Ringraum i 15 auf seinem ganzen Umfang zu durchfließen.
-
In den Ausschnitt 113 der Mundstücksplatte i i ist ein pyramidenstumpfförmiger
Schuppeneinsatz 17 eingesetzt, der mit Hilfe seines abgewinkelten Randes 171 gegen
die Stirnseite der Presse angedrückt ist.
-
Gegen die Stirnseite der Mundstücksplatte i i ist mit Hilfe von Schrauben
18 ein Mundstückskörper ig gespannt. Auf der der Mundstücksplatte i i zugekehrten
Seite dieses Mundstückskörpers ig ist er mit einer geschlossenen ringförmigen Rinne
igi versehen, in die ein Hilfsrahmen 2o eingelegt ist. Im Bereich dieser Ringrinne
igi durchdringen einige Stellschrauben 21 den Mundstückkörper ig. und liegen -mit
ihren Kuppen gegen den Hilfsrahmen 2o an.
-
Auch der Mundstückskörper ig enthält eine mittlere Austrittsöffnung
192, die eine dem Mantel eines Pyramidenstumpfes angepaßte Innenfläche hat und an
die sich ein Austrittsschuppeneinsatz 22 anlegt. Dieser ist von der Rückseite des
Mundstückskörpers i9 her in diesen eingesetzt und weist ebenfalls einen abgewinkelten
Rad 221 auf, über den eine mit U-Profil versehene Dichtung 23 gestülpt ist. Diese
Dichtung kommt dabei-zwischen die äußere Stirnseite der Mundstücksplatte i i und
den Hilfsrahmen 2o zu liegen, wo sie nach dem Anschrauben des Mundstückskörpers
i9 mit Hilfe der Schrauben 18 noch nachträglich durch Anziehen der Stellschrauben
2i mit Hilfe des Hilfsrahmens 2o fest und gleichmäßig gegen die Stirnseite der Mundstücksplatte
i i gespannt wird.
Von dem bei 117 eintretenden, den ganzen Ringraum
115 durchfließenden und schließlich bei ii9 wieder austretenden Druckwasser tritt
ein Teil längs des Pfeiles A zwischen den beiden Schuppen -einsätzen 17 und 22 aus,
benetzt dabei die Strangoberfläche und entweicht mit dem Strang, der seine Oberflächenform
durch den Austrittsschuppeneinsatz 22 erhält, nach außen.
-
Dadurch, daß im Gegensatz zu den bisher bekannten Wasserführungsmethoden
sich das Druckwasser im ständigen Umlauf im Ringkanal 115 befindet, wird etwa vom
Tonstrang abgestreifter Schlamm sofort nach außen abgeführt, so daß es keines Schlammabsetzbeckens
und keines besonderen Hahns zum gelegentlichen Abfließen des Schlammes mehr bedarf.
-
Wenn in obenstehender Erfindungserläuterung von der Form eines Pyramidenstumpfes
gesprochen wird, so soll unter diesem Begriff auch die Pyramide mit nicht eckiger
Grundfläche verstanden. werden, da die dargestellte Ausführungsform selbstverständlich
nicht nur für vielkantige Stränge geeignet ist. Auch der Begriff »Ziegelpresse«
ist nicht eng auf Maschinen zur Herstellung von Ziegeln begrenzt, sondern umfaßt
alle Maschinen, von denen durch ein Mundstück der beschriebenen Art Stränge aus
Ton und ähnlichem Material unter Bewässerung der Strangoberfläche ausgestoßen werden.
-
Wenn bei vorstehenden--Darlegungen von der Bewässerung eines Mundstücks
und von Wasser gesprochen wird, so soll damit nicht die Beschickung des Mundstücks
mit einem anderen Glättungsmittel ausgeschlossen sein.