DE956277C - Vorrichtung zum laengeren Frischhalten und zum Wiederauffrischen von Schnittblumen - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 17. JANUAR 1957

H 18072 III 145 f

von Schnittblumen

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum längeren Frischhalten und zum Wiederauffrischen von Schnittblumen durch Einpressen von Flüssigkeiten durch den Stiel der Pflanzen. Es ist bereits bekannt, Pflanzen mit hygroskopischen Salzen zu tränken. Dieses Verfahren ist aber nur bei starknervigen Pflanzen anwendbar, wobei jedoch vielfach das Ansehen der Pflanzen nach der Behandlung vom natürlichen Aussehen abwich. Es ίο ist auch versucht worden, Pflanzen mit einem wäßrigen Chlorcalcium zu tränken. Bei dieser Behandlung mußte aber eine teilweise oder völlige Entleerung der Zellen der Pflanzen durchgeführt werden. Bei dem darauffolgenden Einpressen der Lösung drang diese in den einen Teil des Pflanzenkörpers ein, in den anderen jedoch nicht. Zur Behebung dieses Nachteils wurde in Vorschlag gebracht, den Zelleninhalt der Pflanzen auf dem Wege der Diffusion durch mindestens das gleiche Quantum von Glyzerin dadurch zu ersetzen, indem ao die Pflanzen mit einer alkoholischen Glyzerinlösung oder mit anderen geeigneten Lösungen in stetig gesteigerter Konzentration derart behandelt wurden, daß in keinem Stadium des Prozesses eine völlige oder auch nur teilweise Entleerung der Zellerr der Pflanzen stattfand, daß aber schließlich doch alle Zellen durch die Lösung völlig straff gefüllt wurden. Es ist ersichtlich, daß auch dieses

Verfahren, ebenso wie die vorerwähnten umständlich zu handhaben, vor allem aber höchst unwirtschaftlich ist.

Die zur Durchführung der bekannten Verfahren notwendigen und zur Verwendung kommenden ' Vorrichtungen sind vielfältig und kompliziert. Eine irgendwie beachtliche Anwendung haben weder die Verfahren noch die Vorrichtungen gefunden.

ίο Erfindungsgemäß werden die festgestellten Mangel in einfacher Weise dadurch beseitigt, daß eine der Frischhaltung von Schnittblumen dienende chemische Lösung bzw. Wasser in die Stiele der Pflanzen eingepreßt wird. Die zur Durchführung

dieses Verfahrens dienende Vorrichtung besteht aus einem Durchlaufbehälter, der mit einer Anzahl ' von Stutzen versehen ist, an deren oberen Enden eine öffnung vorgesehen ist, in der eine Gummitülle steckt, in welche der Stiel der zu behandelnden Pflanze eingedrückt wird und an deren Innenwandung sich der Stiel beim Einpressen der chemischen Lösung bzw. des Wassers in den Behälter fest andrückt. Die erwähnte öffnung ist in einer Scheibe angeordnet, die sich auf eine in der Innenwandung des Stutzens angebrachte Schulter abstützt und mit einer ebenfalls mit einer zentralen öffnung versehenen Kappe am Stutzen lösbar befestigt ist. Die Gummitülle weist einen zylindrischen Hauptteil und eine an diesen an-

schließende trichterförmige Erweiterung auf, die

• oben in einen Flansch übergeht, der zwischen der

Scheibe und der Kappe eingeklemmt ist. Die Stutzen verlaufen in verschiedene Richtungen.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Aus-

führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt.

Fig. ι zeigt, zum Teil im Schnitt, eine Seitenansicht der Vorrichtung;

Fig. 2 zeigt, ebenfalls zum Teil im Schnitt, eine

Vorderansicht der Vorrichtung.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Durchlauf behälter 1, der mit einem Zulaufanschluß 2 und einem Ablaufanschluß 3 versehen ist. Der DurcMaufbehälter 1 ist mit einer Anzahl nach verschiedenen Richtungen! angeordneter Stutzen 4 versehen, an deren oberem Ende eine öffnung 5 vorgesehen ist, in die eine Gummitülle 6 eingesteckt ist. Die Gummitülle 6 weist einen zylindrischen Hauptteil 7 und eine an diesen anschließende trichterförmige Erweiterung 8 auf, die oben in einen Flansch 9 übergeht, der auf einer Scheibe 10 bzw. auf dem oberen Teil des Stutzens 4 aufliegt. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung stützt sich die

Scheibe 10 auf einer Schulter ab, die in der Innenwandung des Stutzens 4 angebracht ist. Im oberen Teil des Stutzens 4 ist ein Außengewinde 11 vorgesehen, auf welches eine Kappe 12 aufgeschraubt ist, die mit einer zentralen öffnung 13 versehen ist, welche sich dem oberen Durchmesser der trichterförmigen Erweiterung 8 der Gummitülle 6 anzupassen hat. Erfindungsgemäß werden die Gummitüllen 6 mit Hauptteilen 7 von verschiedenen Durchmessern verwendet, um die Möglichkeit zu haben, die Vorrichtung für die Behandlung von Schnittblumen mit allen nur denkbaren Stieldurchmessern zu verwenden. Die Anzahl der Stutzen 4 und die Richtung, in der sie sich vom Durchlaufbehälter ι aus erstrecken, ist beliebig. Die Vorrichtung ist auf einen in der Zeichnung nicht dargestellten Fuß gestellt und an letzterem bzw. an einem Tisch oder einem sonstigen Untersatz befestigt.

Sofern man den Ablaufanschluß 3 des Durchlaufbehälters ι bei geöffnetem Zulaufanschluß 2 schließt, kann der nicht zur Frischhaltung zur Verwendung kommende Teil der Flüssigkeit nur durch den Stiel der Schnittblume entweichen. Hierdurch ist eine Möglichkeit der Kontrolle über den Grad der Auffüllung des Stieles mit der Flüssigkeit gegeben.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Vorrichtung zum längeren Frischhalten und zum Wiederauffrischen von Schnittblumen durch Einpressen von Flüssigkeiten durch den Stiel der Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe aus einem Durchflußbehälter (1) besteht, der mit einer Anzahl von Stutzen (4) versehen ist, an deren oberen Enden eine öffnung (5) vorgesehen ist, in der eine Gummitülle (6) steckt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnung (5) in einer Scheibe (10) angeordnet ist, die sich auf eine in der Innenwandung des Stutzens (4) angebrachte Schulter abstützt und mit einer ebenfalls mit einer zentralen öffnung (13) versehenen. Kappe (12) am Stutzen (4) lösbar be- 100· festigt ist.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummitülle (6) einen zylindrischen Hauptteil (7) und eine an diesen anschließende trichterförmige Erweiterung (8) aufweist, die oben in einen Flansch (9) übergeht, der zwischen der Scheibe (10) und der Kappe (12) eingeklemmt ist.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stutzen (4) in no verschiedene Richtungen verlaufen.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe mit einem Zulaufanschluß (2) und mit einem Ablaufanschluß (3) versehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 115 447.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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