DE955131C - Walzwerksanordnung - Google Patents
WalzwerksanordnungInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 27. DEZEMBER 1956
S 20300 Ib/fa
Walzwerksanordnung
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft eine Walzwerksanordnung zum Kaltwalzen flacher Streifen, bei welcher der
Walzdruck von den Arbeitswalzen mit kleinem Durchmesser über je ein Zwischenwalzenpaar und
gegebenenfalls über je drei die ersten abstützende Zwischenwalzen auf weitere Stützwalzen übertragen
wird, die in Trägern drehbar gelagert sind, welche sich im Walzwerk quer zur Walzrichtung
erstrecken.
Bei einem derartigen Walzwerk werden die an der Durchbiegung gehinderten Arbeitswalzen über
die Breite des Walzgutes stark gedrückt, so daß sie sich in diesem Bereich auf der durch die Zwischenwalze
abgestützten Seite abflachen. Im Bereich der Kanten des Walzgutes sinkt jedoch der
Walzdruck bis auf den Wert ο ab. Die Walzenenden sind somit walzdruckfrei, so daß sie nicht
abgeplattet werden und ihren kreisförmigen Querschnitt behalten. Dies hat zur Folge, daß die
Arbeitswalzen an ihren Enden abgebogen und die Teile des Walzstreifens im Bereiche der Kanten
mehr ausgewalzt werden als die dazwischenliegenden Teile.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, diese stärkere Auswalzung der Streifen im Bereich der Kanten
und besonders hohe Beanspruchungen der auf die Walzgutkanten einwirkenden Walzenabschnitte zu
verhindern.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in der Verwendung von an den Enden
keglig verjüngten, die Arbeitswalzen tragenden Zwischenwalzen, wobei die keglige Verjüngung
schon im Bereich der neben den Kanten liegenden Teile des Walzgutes beginnt. Die Arbeitswalzen
können gegebenenfalls ballig gestaltet sein.
Es ist bei Warmwalzwerken für Blöcke und Barren bereits bekannt, die Stützwalzen an beiden
ίο Enden keglig zu verjüngen und die Arbeitswalzen ballig auszubilden. Bei diesem Walzwerk sind
Durchbiegungen in der Mitte der Arbeitswalzen und Stützwalzen nicht so weitgehend ausgeschaltet
wie beim Kaltwalzwerk gemäß der Erfindung. Beim bekannten Warmwalzwerk hat die Verjüngung
der Stützwalzenenden auch einen anderen Zweck. Sie dient in Verbindung mit der Balligkeit
der Arbeitswalzen dazu, daß die Werkstückoberfläche konkav ausgewalzt werden kann und daß
der Hauptdruck der Stützwalzen auf die Mitte der Arbeitswalzen ausgeübt wird. Durch das konkave
Auswalzen soll ein seitliches Auswandern des Walzgutes verhindert werden. Entsprechend dem
andersartigen Zweck beginnt beim bekannten Warmwalzwerk die Verjüngung der Stützwalzenenden
auch nicht im Bereich der neben den Kanten liegenden Teile des Walzgutes, während dies ein
wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist.
In vielen Fällen ist es ausreichend oder sogar zweckmäßiger, wenn ein Teil des aus den beiden
die Arbeitswalzen abstützenden Zwischenwalzenpaaren gebildeten Walzensatzes nur an seinem
einen Ende und ein anderer Teil des Walzensatzes nur an dem entgegengesetzten Ende eine keglige
Verjüngung aufweist.
Dadurch, daß man die Arbeitswalzen ballig schleift, kann der notwendige Grad der Verjüngung
vermindert werden. Zweckmäßig ist es, die verjungte Enden aufweisenden Walzen mit Mitteln
zu versehen, um die Walzen axial zu verschieben und den Axialdruck der Walzen aufzunehmen.
Haben die Walzen an beiden Enden Verjüngungen, so ist es durch die Axialverschiebbarkeit möglich,
die Lage der Verjüngungen der Lage des Walzstreifens auf den Arbeitswalzen anzupassen. Sind
die axial verschiebbaren Walzen jedoch teils am einen und teils am entgegengesetzten Ende verjüngt,
so kann man die Lage der Verjüngungen auf die jeweilige Streifenbreite einstellen, derart,
daß sich die Verjüngungen stets im Bereich der Streifenränder befinden.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes zeigt die Zeichnung, und zwar
ist
Fig. ι ein Teilschnitt durch ein Walzwerk gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Arbeitswalze und einer Zwischenwalze, die an
ihren beiden Enden verjüngt ist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer ballig geschliffenen Arbeitswalze und einer beiderseitig
verjüngten Zwischenwalze und
Fig. 4 eine schematische Darstellung zweier Arbeitswalzen und zweier Zwischenwalzen, die an
entgegengesetzten Enden verjüngt und axial verstellbar sind.
Fig. ι zeigt in einem Teilschnitt ein Walzwerk, das aus einem Arbeitswalzenpaar 1, einem ersten
Zwischenwalzensatz 2, einem zweiten Zwischenwalzensatz, von dem die oberen Walzen 3, 3^ und
3ß gezeigt sind, und einer Reihe von weiteren
Stützwalzen 7, 8, 9 und 10 besteht. Der ursprüngliche Walzdruck ist durch einen Pfeil P angegeben.
Die Stütz walzen 7 und 10 nehmen die größeren
Komponenten A und D des Walzendruckes P auf, während die Belastung der Stützwalzen 8 und 9
den kleineren Komponenten B und C entspricht.
Um die beschriebenen elastischen Verformungen an den Arbeits- und Zwischenwalzen sowie auch
im Walzwerksgestell auszugleichen und eine gleichmäßige Längung des zu walzenden Streifens über
seine ganze Breite sicherzustellen, ist wenigstens ein Teil der Zwischenwalzen 2 an einem oder beiden
Enden mit einer Verjüngung versehen. Diese Verjüngung ist in Fig. 2, 3 und 4 in starker Übertreibung
bei 23, 23^ und 23ß dargestellt. Sie befindet
sich im Bereich der Kanten des zu walzenden Streifens 6". Der flache oder zylindrische Teil der
Zwischenwalzen 2 ist schmaler als der zu walzende Streifen, so daß die Verjüngung der Walzen ein
wenig innerhalb der Streifenkanten beginnt, wie man dies den Fig. 2 bis 4 entnehmen kann. Es hat
sich auch als vorteilhaft erwiesen, eine oder mehrere Walzen — und zwar insbesondere die Arbeitswalzen
1 — ballig zu schleifen, wenn die letzteren in Verbindung mit verjüngten Zwischenwalzen benutzt
werden. Dadurch wird, wie schon gesagt, der notwendige Grad der Verjüngung vermindert.
Eine übertrieben ballige Arbeitswalze ist in Fig. 3 mit iA bezeichnet. In der Praxis wird die Balligkeit
einige hundertstel Millimeter nicht überschreiten.
Es ist nicht notwendig, alle die Arbeitswalzen tragenden Zwischenwalzen mit einer Verjüngung
zu versehen. Die Verjüngung, die für gewöhnlich auch nicht mehr als einige Hundertstel eines Millimeters
auf je 2,5 cm Länge beträgt, kann an eines oder an beide Enden einer oder mehrerer Walzen
oder an gegenüberliegende Enden verschiedener Walzen eines Satzes angeschliffen werden. Wenn
eine oder mehrere Walzen so wie in Fig. 2 und 3 an beiden Enden verjüngt sind, so wird, wenn die
Walzen in dem Walzwerk in derselben Stellung verbleiben, die Druckverminderung an den Streifenkanten
nur über einen engen Bereich von in dem Walzwerk gewalzten Streifenbreiten ausreichend
sein. Wenn jedoch die Hälfte der Walzen jedes auf den Arbeitswalzen aufliegenden Zwischenwalzensatzes
an einem und die andere Hälfte der Walzen an dem entgegengesetzten Ende verjüngt
ist, so können die Walzen mit Mitteln zur axialen Verschiebung versehen werden, wodurch mittels
der Walzen ein großer Bereich von Streifenbreiten gewalzt werden kann. Walzen, die an beiden
Enden verjüngt sind, können auch mit Mitteln zur
axialen Einstellung verseben werden, und zwar zur Regelung der Stellung des Walzenumrisses im
Walzwerk im Hinblick auf die Lage des Streifens. In Fig. 4 ist eine Walzenanordnung mit Arbeitswalzen
ι und Zwischenwalzen 2A und 2B dargestellt.
Die Walze 2A weist an einem ihrer Enden 23^4 eine Verjüngung auf, während die Zwischenwalze
2B an dem entgegengesetzten Ende 23g mit
einer Verjüngung versehen ist. Die Zwischenwalze 2A ist gemäß der Darstellung mit einem Drucklager
27 versehen und über dieses mit einer drehbaren Stange 28 verbunden, welche ihrerseits mit einer
Zahnstange 29 in Verbindung steht. Mit den Zähnen der Zahnstange kämmen die Zähne eines
Zahnrades 30, mit dem andererseits eine Schnecke 31 im Eingriff steht, die auf der Ankerwelle eines
Elektromotors 32 oder einer anderen Kraftmaschine angeordnet ist. Durch diese Einrichtung ist es
möglich, die Stellung der Walze in axialer Richtung zu verändern. Die Zwischenwalze 2B ist über
ein Drucklager 2yB mit einer ähnlichen mechanischen
Einrichtung verbunden, mit deren Hilfe ihre Stellung in axialer Richtung zweckmäßig in entsprechender
Weise und in entgegengesetzter Richtung verändert werden kann. Durch diese Mittel
können die Verjüngungen 23^4 und 23^ an den entgegengesetzten
Enden der dargestellten Zwischenwalzen so eingestellt werden, daß sie mit den Kantenteilen verschiedenster Streifenbreiten' zur
Deckung gebracht werden können. Die beschriebene Axialeinstellung kann mit Vorteil auch mit hydraulischen
oder anderen Mitteln durchgeführt werden. Zweckmäßig ist es, bei kegliger Verjüngung und
axialer Verschiebbarkeit der die Arbeitswalzen abstützenden Zwischenwalzenpaare den Antrieb des
Walzwerkes über die am weitesten nach außen zu liegenden Walzen des zweiten Zwischenwalzensatzes
zu bewirken und das Antriebsmoment durch Reibung über den ersten Zwischenwalzensatz auf
die Arbeitswalzen zu übertragen. Durch die Verlegung des Antriebs auf die Walzen des zweiten
Zwischenwalzensatzes können die für den Antrieb erforderlichen Zahnradvorgelege räumlich leichter
untergebracht werden, ohne die axiale Verschiebbarkeit der Walzen des ersten Zwischenwalzensatzes
zu beeinträchtigen. Im übrigen ist der indirekte Antrieb der Arbeitswalzen besonders bei
Arbeitswalzen von geringem Durchmesser von Vorteil, da der Walzenquerschnitt die direkte
Übertragung des erforderlichen hohen Drehmoments in solchen Fällen nicht zuläßt.
Die Antriebsenden der angetriebenen Walzen des zweiten Zwischenwalzensatzes können in einfacher
Weise dadurch mitgenommen werden, daß sie in Kupplungsenden von Antriebsspindeln eingesteckt
sind. Man läßt sie dabei zweckmäßig gegen kugelförmige Widerlager in diesen Spindeln stoßen,
während die gegen diese Widerlager gerichteten axialen Kräfte von den Spindeln auf entstehende
Triebwerksdrucklager übertragen werden. Entgegengesetzt gerichtete Axialkräfte werden von
Lagerplatten aufgenommen, die an der Vordertür des Walzwerksgehäuses befestigt sein können.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Die Verwendung von an den Enden keglig verjüngten, die Arbeitswalzen tragenden Zwischenwalzen in Walzwerken zum Kaltwalzen flacher Streifen, bei denen der Walzdruck von den gegebenenfalls balligen Arbeitswalzen mit kleinem Durchmesser über je ein Zwischenwalzenpaar und gegebenenfalls über je drei die ersten abstützende Zwischenwalzen auf weitere Stützwalzen übertragen wird, die in Trägern drehbar gelagert sind, welche sich im Walzwerk quer zur Walzrichtung erstrecken, wobei die keglige Verjüngung der Zwischenwalzen schon im Bereich der neben den Kanten liegenden Teile des Walzgutes beginnt.
- 2. Walzwerksanordnung mit am Ende verjungten Zwischenwalzen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Teil eines Walzensatzes, z. B. das die obere Arbeitswalze abstützende Zwischenwalzenpaar, nur an seinem einen Ende und der andere Teil des Walzensatzes, z. B. das die untere Arbeitswalze abstützende Zwiechenwalzenpaar, nur an dem entgegengesetzten Ende keglig verjüngt ist.
- 3. Walzwerksanordnung mit am Ende verjüngten Zwischenwalzen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verjüngte-Enden aufweisenden Zwischenwalzen wenigstens teilweise mit Mitteln verbunden sind, um die Walzen axial zu verschieben und den Axialdruck der Walzen aufzunehmen.
- 4. Walzwerksanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei kegliger Verjüngung und axialer Verschiebbarkeit der die Arbeitswalzen abstützenden Zwischenwalzenpaare die am weitesten nach außen zu liegenden Walzen des zweiten Zwischenwalzensatzes mechanisch angetrieben sind und das Antriebsmoment durch Reibung über den ersten Zwischenwalzensatz auf die Arbeitswalzen übertragen wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 554 001, 698 450, 226327, 411 883;USA.-Patentschrift Nr. 2 169 711; britische Patentschrift Nr. 520 920; Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 1933, S. 822.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609722 12.56
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