-
Selbsttätige Abblendvorrichtung für Kraftfahrzeuge Die bisher bekanntgewordenen
Verfahren zur selbsttätigen Abblendung bei Kraftfahrzeugen befaßten sich im wesentlichen
mit dem Umschaltvorgang von Fernlicht auf Stadtlicht. Dieses Verfahren konnte jedoch
den erhöhten Anforderungen nicht genügen.
-
Nach der Erfindung wird ein Abblendverfahren vorgeschlagen, das den
verschiedenartigsten Bedingungen sich selbsttätig anpaßt. Hierbei sind zwei Schaltperioden
zu unterscheiden. Einmal handelt es sich um die Zeitperiode, die für das Umschalten
des Fernlichtes auf Stadtlicht in Betracht kommt, und zum anderen die Zeitperiode,
welche für das Wiedereinschalten des Fernlichtes maßgebend ist. Nach dem Lösungsgedanken
der Erfindung erfolgt eine Anpassung an die verschiedenartigen Bedingungen im Straßenverkehr
dadurch, daß mit dem lichtempfindlichen Organ unter Verwendung gewisser Schaltmittel
derart gearbeitet wird, daß die Empfindlichkeit der Anlage geändert wird.
-
Die Empfindlichkeit der Vorrichtung wird so eingestellt, daß die Beleuchtungsstärke,
die ein mit normalen Fernscheinwerferlicht ausgerüstetes Kraftfahrzeug in einer
Entfernung von 6oo bis 8oo m
auf dem lichtempfindlichen Organ hervorruft,
ausreicht, um die dem lichtelektrischen Organ nachgeschalteten Schaltelemente in
Tätigkeit zu setzen und damit die Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht einzuleiten,
vorzubereiten oder vorzunehmen. Gleichzeitig mit oder nach dieser Umschaltung wird
die Lichtempfindlichkeit der Apparatur herabgesetzt, die vorgenommene Umschaltung
auf Stadtlicht aber beibehalten.
-
Nach einer anfänglichen langen Zeit, späterhin jedoch in kürzeren
konstanten Zeitabständen wird für die Zeitdauer von größenordnungsmäßig z Sekunde
die Lichtempfindlichkeit der Apparatur wesentlich gesteigert, und zwar bis zu einer
solchen Höhe, daß ein mit normalen Scheinwerfern ausgerüsteter Wagen, der auf Stadtlicht
umgeschaltet ist, in einer Entfernung von etwa zoom und mehr die Apparatur zum Umschalten
auf Stadtlicht bringen würde, sofern sie auf Fernlicht geschaltet wäre.
-
Mit anderen Worten erfolgt in den genannten Zeitabständen, ein Abtasten
der Umgebung daraufhin, ab eine merkliche Lichtquelle, wie sie das Stadtlicht des
entgegenkommenden Fahrzeuges darstellt, sich vor dem mit der Abblendvorrichtung
versehenen Fahrzeug befindet. Ist dies der Fall, so bleibt der abgeblendete Zustand
bestehen. Stellt sich jedoch bei diesem Abtasten heraus, daß kein Fahrzeug mit Fern-
oder Stadtlicht entgegenkommt, so erfolgt die Rückschaltung von Stadt- auf Fernlicht
unmittelbar.
-
Diese Rückschaltung wird bereits beim. ersten Abtasten dann erfolgen,
wenn das entgegenkommende Fahrzeug infolge starker Fernlichtscheinwerfer die Apparatur
bereits auf sehr große Entfernung ausgelöst hat. In diesem Fall würde im Zeitpunkt
des ersten Abtastens der entgegenkommende Fahrer, zumal wenn er sehr vorsorglich
ist, bereits abblenden, so daß die Lichtstärke des noch weit entfernten abgeblendeten
Fahrzeuges nicht ausreicht, um die Apparatur zu betätigen. In diesem Fall würde
ein Wiederaufblenden des eigenen Lichtes sogar zweckmäßig sein, um dem Fahrer noch
einmal auf dieser langen Strecke gegenüber dem entgegenkommenden Fahrzeug die Möglichkeit
zum Überblicken der Fahrstrecke zu geben.
-
Die Apparatur würde nach kurzer Zeit mit größter Wahrscheinlichkeit
wieder auf Stadtlicht selbsttätig umgeschaltet werden, da gewohnheitsmäßig der entgegenkommende
Fahrer als Antwort auf das eigene kurzzeitige Aufblenden auch seinerseits kurzzeitig
aufblenden wird; damit wird selbsttätig wegen des kurzzeitigen Aufblinkens des Fernlichtes
wieder die Umschaltung der Apparatur von Fern- auf Stadtlicht erfolgen.
-
Die vorher genannte Umschaltung der Lichtempfindlichkeit der Apparatur
auf kleine Werte wird so vorgenommen, daß die noch verbleibende Empfindlichkeit
ausreicht, daß das Stadtlicht aus einer verhältnismäßig kurzen Entfernung die Apparatur
zum Ansprechen bringt. Durch dieses Ansprechen -wird zwar noch nicht eine Umschaltung
von Stadt- auf Fernlicht vorgenommen, vielmehr wird sie durch das dicht herankommende
Fahrzeug erst vorbereitet. Nachdem der entgegenkommende Wagen jedoch vorübergefahren
ist und die Apparatur nunmehr nicht mehr anspricht, erfolgt die Umschaltung auf
Fernlicht.
-
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß gemäß der Erfindung die Apparatur
mit verschiedenen Lichtempfindlichkeitsb.ereichen ausgestattet wird, und zwar erstens
mit einer niedrigen Empfindlichkeit, die aber noch so hoch gewählt ist, daß die
Apparatur durch das Stadtlicht eines bereits nahe herangekommenen Wagens anspricht;
zweitens mit einer mittleren Empfindlichkeit, die normalerweise eingeschaltet ist
und die ausreicht, um die Apparatur bei einem 6oo bis 8oo m entfernten Fernlicht
zum Ansprechen zu bringen, und drittens mit einer in gewissen Zeitabständeneingeschalteten
sehr hohen Empfindlichkeit, durch welche die Apparatur gewissermaßen abtastend prüft,
ob nenneng, wertes Licht vor oder in der Umgebung des Wagens herrscht.
-
Die Apparatur gemäß der Erfindung ist auch geeignet, das Kraftfahrzeug
in einer genügend stark beleuchteten Straße zum Abblenden zu zwingen, was mit Rücksicht
auf die polizeilichen Kraftverkehrvorschriften sehr erwünscht ist. In diesem Fall
wird die Apparatur durch die Straßenbeleuchtung, sofern diese eine gewisse Größe
überschreibet, z. B. bei einer gut beleuchteten Straßenkreuzung, ansprechen und
damit die Umschaltung von Fernauf Stadtlicht vornehmen. Die dann folgende Abtastung
in gewissen Zeitabständen wird in beleuchteten Straßen zu dem Ergebnis führen, daß
sich vor dem Wagen noch genügend Licht befindet, so daß die Apparatur abgeschaltet
bleibt. Hat das Kraftfahrzeug eine stark beleuchtete Straßenkreuzung oder andere
stark beleuchtete Stellen passiert, so erfolgt selbsttätig das Wiederumschalten
auf Fernlicht. Dies ist sehr zweckmäßig, da der Fahrer durch die helle Straßenbeleuchtung
etwas geblendet sein wird, s.o. daß nach dem Durchfahren dieser hellen Straßen seine
Sehsehärfe etwas herabgesetzt ist, so, daß das eingeschaltete Fernlicht ihm das
Überblicken der nunmehr folgenden dunkleren Straßenteile erleichtert.
-
Der Wechsel in der Empfindlichkeit bietet weiter die Möglichkeit,
bei aus verhältnismäßig großer Entfernung herankommenden Fahrzeugen die Schaltvorgänga
für die Umschaltverzögerung von Fernauf Stadtlicht und für das Blinken mittels des
Fernlichtes auszulösen, trotzdem aber dafür zu sorgen, daß bei verhältnismäßig plötzlich
auftauchenden entgegenkommenden Fahrzeugen, wie dies insbesondere bei kurvenreichen
Straßen der Fall ist, die Schaltvorgänge so gesteuert werden, daß keine Umschaltverzögerung,
sondern ein sofortiges Um-
schalten von Fern- auf Stadtlicht eintritt.
-
Das erfolgt durch zwei Relais mit verschiedener Ansprechempfindlichkeit.
Auf weite Entfernung wird nur das eine Relais mit hoher Empfindlichkeit betätigt,
über welches sowohl die Umschaltverzögerung als auch der Blinkvorgang des Fernlichtes
gesteuert wird. Taucht dagegen ein Fahrzeug plötzlich aus einer Kurve auf, so ist
die Lichteinwirkung,
gleichgültig, ob das entgegenkommende Fahrzeug
mit Fern- oder Stadtlicht fährt, wegen der kurzen Entfernung so hoch, daß beide
Relais, sowohl das mit niedriger als auch das mit hoher Empfindlichkeit, gleichzeitig
ansprechen. Dieser Doppelimpuls wird dazu benutzt, um sowohl die Verzögerungseinrichtung
als auch die Blinkvorrichtung für das aufeinanderfolgende Auf- und Abblenden des
Fernlichtes abzuschalten, so daß das Feinlicht des eigenen Fahrzeuges sofort abgeblendet
wird. Dieser Schaltvorgang ist notwendig, da andernfalls das Fernlicht nicht schnell
genug abgeschaltet würde.
-
Schließlich ist es erwünscht, wenn die Verzögerungs- und Blinkzeit
für das Fernlicht selbsttätig von der Entfernung des entgegenkommenden Fahrzeuges
derart abhängig gemacht wird, daß sowohl die Verzögerungs- als auch die Blinkzeit
bei großen Entfernungen voll zur Auswirkung kommen, dagegen bei kurzen Entfernungen
durch Schaltvorgänge so geregelt wird, daß beide Zeiten, d. h. die Verzögerungs-
und die Blinkzeit, entsprechend verkürzt werden, wodurch eine ausgezeichnete Anpassung
an die verschiedenartigsten Beleuchtungsvorgänge erfolgt.
-
Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung die Abhängigkeit der Beleuchtungsstärke
b von , der Zeit t, also. der Differentialquotient db/dt, ausgenutzt. Der
Wert von db/dt wird um so größer, je kleiner die Entfernung des entgegenko@mmendün
Wagens ist (wenn konstante Geschwindigkeit vorausgesetzt wird). Zur Ausnutzung dieses
Effektes wird ein 'Schaltelement vorgesehen, welches die Länge der Verzögerung bzw.
der Blinkzeit von der Größe von db/dt abhängig macht. Diese Verhältnisse sind weiter
unten in der Fig. 7 an Hand eines Schaltbildes näher erläutert.
-
Die Zeichnungen stellen die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dar.
-
In der Fig. i ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. 2o stellt ein
lichtelektrisches Organ dar, das nicht nur, wie in der Zeichnung dargestellt, eine
Fotozelle zu sein braucht, sondern auch ein, anderes bekanntes licht lektrisches
Organ sein kann, beispielsweise :ein Fotowiderstand. i bedeutet eine Verstärkerröhr.e,
wobei etwaige weitere Gitter, die für das Prinzip der Schaltung nicht von wesent.-lichier
Bedeutung sind, fortgelassen wurden. Die Anodenspannung 2 liegt über ein Relais
3 an der Anode der Röhre, in deren Kathodenkreis gegebenenfalls noch ein Widerstand
q. liegen kann. Der Strom über die Fotozelle ruft an den Widerständen 5 und 6 einen
Spannungsabfall hervor, der bei Belichtung der Fotozelle größer wird und damit den
Anodenstrom so weit ansteigen läßt, daß damit das Relais 3 anspricht.
-
Der Kontakt 17 des Relais 3 schaltet das Relais 7 ein, welches die
. Umschaltung des Fernlichtes 21 auf 'Stadtlicht 22 über den Kontakt 8 vornimmt.
Gleichzeitig hält sich das Relais 7 selbst über den Kontakt 9, womit die Umschaltung
von Fern- auf Stadtlicht 22 aufrechterhalten bleibt.
-
Gleichzeitig wird beim Erregen des Relais 7 der Kontakt io geschlossen
und damit die Kippschaltung, die aus dem Widerstand i i dem Kondensator 12, der
Glimmlampe 13 und dem Relais 14 besteht, an die Spannung 2 angeschaltet. Nach der
Au.fladezeit des Kondensators 12 bis zur Zündspannung der Glimmlampe 13 wird sich
die Aufladung des Kondensators über Relais 1 ¢ entladen, womit dieses ,anspricht.
Dadurch wird erstens mittels Kontakt i 9' der Widerstand 15 an den Gitterkreis eingeschaltet
und damit die Empfindlichkeit der Apparatur erhöht. Ferner schließt der Kontakt
16. Ist genügend Licht vorhanden, beispielsweise das Stadtlicht .eines nahen entgegenkommenden
Wagens, so spricht Röhre i und damit das Relais 3 an, und die Umsohaltung des Relais
7 bleibt erhalten. Ist aber kein Licht vorhanden, so bleibt das Relais 3 urierregt
und somit der Kontakt 17 in Ruhe, wodurch über Kontakt 18 ein Kurzschluß des Relais
7 erfolgt und damit die Rückschaltung des Relais 7 , d. h. die Umschaltung von Stadt-
auf Fernlicht erfolgt.
-
Ein anderer Fall tritt ein, wenn der entgegen-. kommende Wagen, der
die Umschaltung veranlaßt hat, so dicht herankommt, daß -trotz der verminderten
Empfindlichkeit durch Kurzschluß der Widerstand 6 durch den Kontakt 19 das Relais
3 anspricht. Dadurch wird über Kontakt 17 und Kontakt i o das Relais 14 eingeschaltet
und der Kontakt 18 geschlossen. Fällt nun das Relais 3 ab, d. h. ist der entgegenkemmende
Wagen vorübergefahren, so erfolgt über den Kontakt 18 (infolge verzögerten Abfalls
des Relais 14) ein Kurzschluß des Relais 7 und damit die Rückschaltung des Stadtlichtes
auf Fernlicht.
-
Die genannten Schaltmaßnahmen reichen aber noch nicht aus, um eine
den Kraftverkehrsvorschriften genügende Sicherung des eigenen Fahrzeuges vorzunehmen.
Für den Fall, daß der Wagen sich auf einer geraden Straße; z. B. Autobahn, befindet,
wird die Empfindlichkeit der Apparatur ausgenutzt werden können, indem eine Abschaltung
erfolgt, wenn sich der entgegenkommende Wagen größenordnungsmäßig 6oo bis 8oo m
entfernt befindet. Der Kraftfahrer weiß in diesem Fall nicht, wann die Umschaltung
seines eigenen Wagens von Fern- auf Stadtlicht vorgenommen wird. Er kann also -durch
die Umschaltung überrascht werden, eventuell gerade in einem Zeitpunkt, indem er
zu seiner eigenen Sicherheit noch unbedingt Fernlicht benötigt. Es ist daher die
Apparatur mit einem Vorankündigungssignal in der Art zu versehen, daß eine kurze
Zeit, größenordnungsmäßig i 'Sekunde, vor dem Umschalten ein Signal gegeben wird.
Damit hat der Kraftfahrer die Möglichkeit, gegebenenfalls die Geschwindigkeit seines
Fahrzeuges herabzusetzen. Da in der Apparatur, wie bereits vorgeschlagen, ein Schalter
vorgesehen ist, der auch im abgeblendeten Zustand das kurzzeitige Einschalten von
Fernlicht ermöglicht, kann er im Bedarfsfall willkürlich und kurzzeitig wieder voll
aufblenden.
-
So notwendig für die eigene Sicherheit des Kraftfahrers dieses Vfl.rankündigungs.signal
ist, so hinderlich ist es in dem Fall, wo sich auf einer kurvenreichen
Straße
zwei Kraftwagen erst auf relativ kurzer Entfernung bemerken. Gerade in der Kurve
wird der Kraftfahrer, um die Straße gut überblicken zu können, das Fernlicht eingeschaltet
haben. Kommt ihm jetzt plötzlich aus der Kurve ein anderer Wagen entgegen, so muß
er zur Sicherheit des entgegenkommenden Kraftwagens möglichst schnell von Fern-
auf Stadtlicht umschalten. In diesem Fall ist eine Verzögerung der Umschaltung für
das Signalgeben ausgesprochen schädlich. Also ist es sogar erstrebenswert, daß die
Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht in dem Fall, wo sich die entgegenkommenden
Wagen erst auf kurzer Entfernung- erkennen, schneller erfolgt, als @es die Reaktionszeit
des Kraftfahrers ermöglicht.
-
Um die Möglichkeit zu bieten, in allen den Fällen, wo es die Entfernung
erlaubt, dem Fahrer ein Vorankündigungssignal zu geben, auf kurze Entfernung aber
sofort eine Umschaltung vorgenommen werden muß, wird gemäß der Erfindung eitle Impulstastung
der Empfindlichkeit vorgeschlagen.
-
Ein Ausführungsbeispiel sei an Hand der Fig. 2 beschrieben. Das lichtelektrische
Organ 3o ist, wie in Fig. 1, einer Verstärkerröhre 31 vorgeschaltet. Im Anodenkreis
der Röhre befinden sich zwei Relais 32 und 33 mit verschiedener Ansprechempfindlichkeit,
und zwar ist die des Relais 32 höher als die des Relais 33. Eine Belichtung des
lichtelektrischen Organs 3o ruft am Gitterableitwiderstand 35 einen Spannungsabfall
hervor, durch den der Anodenstrom der Röhre ansteigt. Bei langsam zunehmender Belichtung
(wie sie z. B. bei einem aus großer Entfernung entgegenkommenden Wagen auftritt),
spricht zunächst oder nur das Relais 33- an, welches mit dem Kontakt 37' ein bekanntes
Verzögerungsglied. beispielsweise ein Thermorelais 39 einschaltet. Das Thermorelais
bringt nach einer gewünschten und einstellbaren Zeit das Relais 40 zum Ansprechen,
welches über den Kontakt 38 die Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht vornimmt. Gleichzeitig
hält sich das Relais 40 über Kontakt 36. Während der Tätigkeit des Thermorelais
wird ein Signal 42 eingeschaltet. Nach :erfolgter Umschaltung des Relais 40 wird
über Kontakt ¢1 sowohl das Thermorelais als auch das Signal abgeschaltet.
-
Trifft dagegen plötzlich stärkeres Licht auf das lichtelektrische
Organ 30, z. B. durch einen aus der Kurve oder Nebenstraße in kurzer Entfernung
einbiegenden Wagen, so ist die Belichtung so stark, daß auch das Relais
32 anspricht, welches über den Kontakt 37 sofort das Relais q.o anschaltet.
In diesem Fall übt die Schaltung des Kontaktes 37' keine Wirkung aus, da die Leitung
durch den Kontakt 37 getrennt ist.
-
Die Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, um die Lichtumschaltung
in Abhängigkeit von der Belichtung des lichtelektrischen Organs 5o vorzunehmen.
50 liegt in Reihe mit zwei Widerständen 53 und 5q., deren Spannungsabfall dem Gitter
einer Verstärkerröhre 51 zugeleitet «-ird. Im Anodenkreis befindet sich ein Relais
52. Der Gitterableitwiderstand 54 wird periodisch durch einen Kontakt 55 überbrückt
und damit kurzgeschlossen. Der Kontakt 55 gehört zu dem Relais 62, welches periodisch
anzieht und abfällt, z. B. durch ein D,oppel-Thermorelais 64 und 65 in der bekannten
Blinkschaltung. Durch den periodischen Kurzschluß des Gitterwiderstandes 54. wird
die Empfindlichkeit der Fotozellen-Röhrenschaltung mit der gleichen Frequ°nz verändert,
und zwar wird die Empfindlichkeit immer dann hoch sein, wenn der Kontakt 55 geöffnet
Ist, und niedrig sein, wenn er geschlossen ist.
-
Trifft schwaches Licht einen sehr entfernten Kraftwagen auf die Fotozelle
5o, so spricht das Relais 52 nur an, wenn der Kontakt 55 geöffnet i,st. Der Kontakt
57 wird daher mit der Frequenz des Relais 62 periodisch öffnen und schließen. Bei
dem ersten Schließen des Kontaktes 57 wird das Relais 61 eingeschaltet, welches
sich über Kontakt 66 selbst hält. Gleichzeitig schaltet der Umschalter 67 um und
bereitet damit das Schalten des Relais 6o vor. Bei dem zweiten Anziehen des Kontaktes
57
wird jetzt der Stromkreis für das Relais; 6o geschlossen, das Relais 6o
zieht an, hält sich über den Kontakt 58 selbst und nimmt über den Kontakt 63 die
Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht vor. Über den Kontakt 59 unterbricht das Relais
6o den Stromkreis des Relais 61. Parallel zu Relais 61 liegt ein Signal
68, welches während der Anzugzeit des Relais 61 in Tätigkeit ist.
-
Anders verhält sich die Schaltung, wenn das auf die Fotozelle 5o auftreffende
Licht so stark ist, daß das Relais 52 nicht nur anspricht, wenn Kontakt 55 geöffnet
ist, sondern auch wenn nur der Widerstand 53 im Gitterkreis liegt. Dann zieht das
Relais 52 dauernd an, der. Kontakt 57 bringt das Relais 61 und nach dessen Schalten
sofort das Relais 60 zum Anziehen, da der Kontakt 57 noch geschlossen ist. In diesem
Fall erfolgt also die Umschaltung des Relais 6o unmittelbar nach dem Schalten des
Relais 61 ohne Verzögerung.
-
-Wenn in einem der vorigen Absätze davon gesprochen wurde, daß normalerweise
die Vorrichtung mit einer mittleren Empfindlichkeit ausgestattet ist, so, wird nunmehr
ergänzend dazu vorgesehen, daß diese Empfindlichkeit periodisch geändert wird, und
zwar abwechselnd wird diejenige Empfindlichkeit selbsttätig eingeschaltet, die einer
Ansprechreichwevte .auf normale Scheinwerfer von 6oo bis 8oo m entspricht, und eine
verminderte Empfindlichkeit, die einer Reichweite von größenordnungsmäßig ioo bis
zoom entspricht. Nähert sich dein. Wagen ein Kraftfahrzeug von weitem, so wird die
Apparatur zunächst nur in den Zeiträumen ansprechen, in denen die höhere Empfindlichkeit
eingeschaltet ist, und in den Zeiträumen ausschalten, in denen periodisch die geringere
Empfindlichkeit eingeschaltet ist. Mit anderen Worten: Die Apparatur wird periodisch
ansprechen. Wenn das der Fall ist, dann tritt das Vorankündigungssignal für die
Zeit .einer oder mehrerer Perioden oder den Bruchteil einer Periode in Tätigkeit,
und das Licht wird mit einer gewissen Verzögerung umgeschaltet. Nähert sich aber
plötzlich aus einer Kurve heraus ein entgegenkommender Wagen dem mit der
Apparatur
ausgestatteten Wagen, so wird die Apparatur in beiden Empfindlichkeitsbereichen
ansprechen, d. h. es tritt nicht ein periodisches Ansprechen, sondern ein sofort-.,ges
dauerndes Ansprechen ein. In diesem Fall wird sofort eine Umschaltung von Fern-
auf Stadtlicht ohne Verzögerung vorgenommen.
-
Es wird ferner vorgeschlagen, nach der genannten. Verzögerungszeit
nicht nur die Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht vorzunehmen, sondern danach durch
nochmaliges kurzzeitiges Aufblenden den entgegenkommenden Wagen zum Abblenden zu
zwingen, gleichgültig, ob der entgegenkommende Wagen mit einer selbsttätigen Abblendvorrichtung
ausgestattet ist oder nicht. In manchen Fällen wird dieses einmalige Aufblenden
nicht genügen, daher wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, das Auf- und Abblenden
so lange vorzunehmen, bis der entgegenkommende Wagen von Fern- auf 'Stadtlicht umgeschaltet
hat. Erst wenn diese Forderung erfüllt ist, :erfolgt die selbsttätige Umschaltung
des eigenen Fahrzeuges auf Stadtlicht.
-
In einem der vorherigen Absätze wurde vorgeschlagen, nach der Umschaltung
auf Stadtlicht die Empfindlichkeit der Vorrichtung im allgemeinen stark herabzusetzen
und nur zeitweise zu erhöhen. Es ist jedoch auch möglich, sofort nach dem Ansprechen
der Vorrichtung die Empfindlichkeit stark zu erhöhen, um im Idealfall sogar durch
das noch in der Ansprechweite (etwa 6oo bis Boom) befindliche Stadtlicht des :entgegenkommen,-den
Wagens auszunutzen, um die Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht beizubehalten. Diese
Anordnung wäre sogar schalttechnisch d'ie einfachste, weil in diesem Fall die eigentlich;--
Umschaltvorrichtung von Fern- auf 'Stadtlicht und umgekehrt, z. B. :ein Relais,
dann nahezu direkt an den Verstärker des lichtelektrischen Organs angeschlossen
sein könnte und die Umschaltvorrichtung ebenso lange anspricht, als auch eine geniigende
Beleuchtungsstärke auf dem lichtelektrischen Organ herrscht.
-
Ein Ausführungsbeispiel ist in Fig. 4 dargestellt. Das lichtelektrische
Organ 70 liegt über zwei Gitterableitwiderstände 72 und 73 an der Anodenspannung
und am Gitter der Röhre 7 i. Der Gitterableitwiderstand 73 ist anfänglich durch
einen Kontakt 74 des Relais 76 kurzgeschlossen. Die Empfindlichkeit der Apparatur
wird also durch clen Widerstand 72 bestimmt und so gewählt, daß das Relais 76 auf
Fernlicht eines Kraftfahrzeuges in gewünschter Entfernung anspricht und dabei über
den Kontakt 77 die Umschaltung der 'Scheinwerferlampen vornimmt. Gleichzeitig damit
wird der Kurzschluß des Widerstandes 73 aufgehoben und damit die Empfindlichkeit
nunmehr so weit erhöht, daß das Relais 76 auch anspricht, wenn der entgegenkommende
Wagen .auf Stadtlicht umschaltet. In Fig. 4 ist nur eine Röhre f ür die Verstärkung
des 'Spannungsabfalles an den Gitterableitwiderständen gezeichnet, jedoch kann hier
wie auch in den anderen Zeichnungen jeweils an 'Stelle der einen gezeichneten Röhre
ein mehrstufiger Verstärker gedacht werden. Insbesondere wird in der Schaltung nach
der Fig.5 ein mehrstufiger Verstärker notwendig sein.
-
Es ist anzunehmen, daß eine derartig hohe Empfindlichkeit, wie sie
no:hvendig ist, um bereits das Stadtlicht in der genannten großen Reichweite zu
erfassen, einen sehr umfangreichen Verstärker erfordert. Es wird daher vorgeschlagen,
unabhängig von dem Zeitpunkt, zu dem nach der Umschaltung auf 'Stadtlicht diie hohe
Empfindlichkeit eingeschaltet wird, zunächst durch Eine andere 'Schaltmaßnahme über
mehrere Sekunden hinweg das Fernlicht unbedingt abgeschaltet zu lassen und dann
erst, wenn inzwischen derentgegenkommende Wagen mit seinem Stadtlicht näher gekommen
ist, die Umschaltung von Fern- auf Stadtlicht abhängig zu machen von :einer ,genügenden
Beleuchtungslstärke, die auf dem lichtelektrischen Organ auftrifft.
-
In der Fig.5 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, worin 70, 72,
71, 73, 74 und Relais 76 die gleiche Bedeutung haben wie in Fig.4 das Relais
76, nimmt aber nicht selbst die Umschaltung der Scheinwerferlampen vor, sondern
schaltet über den Kontakt 9 t zunächst das Relais 93 an, welches mit Hilfe des Kontaktes
95 die Umschaltung vornimmt. Das Relais 93 hält sich selbst über einen Kontakt 92
und :einen Kontakt 94 eines Relais 85, welches sich im AnodenkreIs .einer weiteren
Röhre 81 be-
findet. Im Ruhezustand ist das Gitter der Röhre 8 i stark negativ,
nach dem Ansprechen des Relais 76 wird aber über den Kontakt 83 die Anodenspannung
an den Widerstand 84 gelegt, so daß sich für die Gitterspannung der Röhre 81 eine
Potentiometerschaltung durch die Widerstände 84 und 89 ergibt.
-
Der 'Spannungsabfall, am Widerstand 89 ist aber anfänglich noch klein,
da sich der parallel geschaltete Kondensator 9o erst aufladen muß. Der Anodenstrom
der Röhre 81 wird langsam ansteigen, so: daß das Relais 85 erst nach einer gewünschten,
durch Widerstand 89, Kondensator 9o und der Ansprechstromstärke des Relais 85 wählbaren
Zeit anspricht. Dadurch wird der Selbsthalteschluß des Relais 93 durch den öffnenden
Kontakt 94 aufgehoben, so daß das Relais 93 und :damit die Umschaltung auf Stadtlicht
durch den Kontakt 95 nur dann weiter hält, wenn auch das Relais 76 anspricht, d.
h. noch genügend Licht auf das lichtelektrische Organ 70 fällt.
-
Bezüglich der in einem der :obigen Absätze vorgesehenen Möglichkeiten
der Rückschaltung von Stadt- auf Fernlicht in Verbindung mit dem starken Licht,
welches der entgegenkommende, dicht herangekommene Wagen auf das lichtelektrische
Organ wirft, wurde oben vorgeschlagen, die Rückschaltung erst dann vorzunehmen,
wenn die s;arke Belichtung des lichtelektrischen Organs wegfällt, d. h. der entgegenkommende
Wagen vorübergefahren ist. Es ist jedoch noch ein anderer Weg möglich, die Rückschaltung
durch das 'Stadtlicht vornehmen zu lassen, indem die Empfindlichkeit des lichtelektrischen
Organs bzw. der nachgeschalteten Vorrichtung so weit herabgesetzt wird, daß sie
gerade ausreicht,, das normale Stadtlicht des entgegenkommenden
Wagens
zuerfassen. Wenn nun die Apparatur anspricht, erfolgt die Umschaltung von 'Stadt-
auf Fernlicht sofort bzw. nach einer beliebigen fest ieingestellt.en Verzögerungszeit.
In diesem Fall 'wird also das erneute Ansprechen der Vorrichtung infolge ausreichender
Belichtung zur Umschaltung mit oder ohne Verzögerung benutzt, während in dem ioben
angegebenen Vorschlag durch .das erneute Ansprechen die Umschaltung lediglich vorbereitet
wird, und erst dann, wenn,die Apparatur nicht mehr anspricht, die Umschaltung .erfolgt.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, den räumlichen Winkel der Empfindlichkeit
des lichtelektrischen Organs in gewissen Richtungen zu begrenz:en. Diese Begrenzung
z. B, des Winkels in der waagerechten Richtung kann zur Folge haben, daß auf breiten
Fahrbahnen, beispielsweise Autobahnen, ein dicht herangekommener Wagen, der auf
der anderen Fahrbahn fährt, das Licht seines Scheinwerfers nicht mehr in ausreichender
Stärke in den Winkel der Empfindlichkeit des lichtelektrischen Organs wirft, wodurch
die oben vorgesehene Rückschaltung durch das nahe 'Stadtlicht nicht erfolgt. Um
das zu vermeiden, kann vorgesehen werden, die Richtung der Achse der maximalen Empfindlichkeit
des lichtelektrischen Organs nach der Bestätigung der Vorrichtung durch das Licht
eines entgegenkommenden Wagens etwas in diejenige Richtung zu bringen, in der das
nahe Stadtlicht des entgegenkommenden Wagens zu erwarten ist, d. h. im allgemeinen
die Achse mehr oder weniger nach links zu ;schwenken, bei Verwendung der Apparatur
in Ländern, in denen die Fahrzeuge die linke Fahrbahn benutzen, entsprechend mehr
oder weniger nach rechts. Für eine derartige Schwenkung sind verschiedene Möglichkeiten
vorhanden. So kann das ganze lichtelektrische System, wozu gegebenenfalls Linsen,
Blenden und andere optische Vorrichtungen gehören können, durch direkte oder indirekte
mechanische, elektrische oder magnetische Kopplung mit dem Umschaltvorgang gedreht
werden. Es ist aber auch möglich, durch die genannten Arten der Kopplungen .auch
nur einen Teil des lichtelektrischen Systems in der gewünschten Art zu verändern,
insbesondere wird es z. B. .angebracht sein, lediglich das optische System zu drehen
und das lichtelektrische Organ am alten Platz zu belassen :oder umgekehrt das optische
System festzuhalten und die Lage des lichteIektrischien Organs .dem 'System gegenüber
in der gewünschten Art zu verschieben, verdrehen oder in anderer Form verlagern.
Die letztere Maßnahme wird besonders bei Verwendung von lichtelektrischen Organen
mit einer dem optischen 'System. gegenüber kleinen Belichtungsfläche angebracht
sein.
-
Die Verwirklichung des eben genannten Vorschlages kann auch so erfolgen,
daß zwei oder mehr optisiche 'Systeme vorgesehen sind, zu .denen ein gemeinsames
lichtelektrisches Organ gehört oder welches jedes für sich ein solches besitzt.
Normalerweise, d. h. wenn der Wagen mit Fernlicht fährt, wird eines dieser Systeme
.oder ,eine ,gewisse Auswahl der vorhandenen Systeme oder alle vorhandenen Systeme
an die nachgeschaltete Apparatur angeschlossen. Nachdem die Umschaltung von Fernauf
'Stadtlicht, .ausgelöst durch :einen @entgegenkommenden Wagen erfolgt ist, wird
in der Auswahl der angeschlossenen Systeme :eine Änderung vorgenommen, in der Form,
daß nunmehr die größte Ansprechempfindlichk eit in der Richtung des zu erwartenden
Stadtlichtes liegt.
-
In der Fig.6 ist ein Ausführungsbeispiel unter Verwendung von beispielsweise
drei lichtelektrischen Systemen dargestellt. Das lichtelektrische System soll beispielsweise
aus einem lichtelektrischen Organ io4i und einer vorgeschalteten Linse 1o31 bestehen.
Die Winkel der Ansprechempfindlichkeit der einzelnen lichtelektrischen Systeme sind
durch die Winkel a, b und c angedeutet. Zunächst :sind nur die rechten Systeme
104a und 1o43, die parallel geschaltet sind, durch den Kontakt i o2 über das Relais
ioi an die Röhre ioo angeschlossen. Bei ausreichender Belichtung spricht das Relais
ioi an und betätigt in irgendeiner der bereits dargestellten, Ausführungen die Umschaltung
von Fern- auf Stadtlicht. Gleichzeitig wird über den Kontakt 102 das linke lichtelektrische
System 1o41 .angeschaltet, während die beiden anderen Systeme abgeschaltet werden.
Damit wird die Vorrichtung nur dann ansprechen, wenn Licht aus dem Winkelbereich
auf das linke System 1041 fällt, d. h. wenn derentgegenkommende Wagen sich links
von dem mit der Abblendvorrichtung ausgestatteten Wagen befindet.
-
Durch die Anwendung der Maßnahme, die Empfindlichkeit der Apparatur
nach dem Umschalten von Fern- auf Stadtlicht sehr stark zu erhöhen, hesteht nunmehr
die Gefahr, daß die Apparatur auch auf kleinste Lichtquellen, die sich in der Umgebung
oder auf der befahrbaren Straße befinden, anspricht, und dadurch in der einen oder
anderen Richtung hin .eine Fehlschaltung bewirkt. Um eine solche Fehlschaltung zu
vermeiden, kann vorgesehen werden, die Empfindlichkeit periodisch, z. B. nach einer
Sinusfunktion oder einer beliebigen anderen Funktion, zu verändern. Die nachgeschaltete
Apparatur wird nun so eingestellt, daß in mindestens einem gewissen Bruchteil der
Periodenzeit eine genügende Beleuchtungsstärke auf dem lichtelektrischen Organ 'herrschen
muß, damit ein vorgesehener Schaltvorgang ausgelöst oder aufgehoben wird. Eine-
solche periodische Änderung der Empfindlichkeit kann beispielsweise erzielt werden,
wenn das lichtelektrische Organ eine 'Spannungs-Empfindli:chk eits-Charakteristik
,aufweist, und die Spannung an dem lichtelcktrischen Organ nach einer gewissen Funktion
periodisch verändert wird, z. B. durch Anlegen eines Wechselstromes oder einer Kippspannung
oder eines anderen bekannten Vorganges, der periodische Spannungsschwankungen aufweist.
Es ist aber andererseits auch durchaus. möglich, die periodischen Empfindlichkeitsschwankungen
,auf mechanisch optischem Wege direkt am lichtelektrischen 'System oder am lichtelektrischen
Organ allein vorzunehmen, oder einen periodischen Vorgang innerhalb der nachgeschalteten
Apparatur ablaufen zu lassen, beispielsweise die Anodenspannungen
oder
die Spannung eines Gitters einer oder mehrerer der nachgeschalteten Röhren zu verändern.
-
Es ist möglich, eine sinnvoll arbeitende selbsttätige Abblendvorrichtung
für Kraftfahrzeuge auf einem anderen Wege als den einer passend gewählten ein- oder
mehrmaligen Empfindlichkeitsänderung der Vorrichtung zu bauen.
-
Es kann die Abblendvorrichtung mit .einer konstanten und sehr hohen
Empfindlichkeit ausgerüstet werden, wenn die Apparatur so gestaltet ist, daß sie
in der Lage ist, das Licht eines entgegenkommenden Kraftfahrzeuges von anderen Lichtquellen,
z. B. beleuchteten Häusern, zu unterscheiden. Um mit Sicherheit nur bei entgegenkommendem
Licht, welches von Kraftfahrzeugen stammt, die Unischaltung vorzunehmen, wird vorge-s!chlagen,
ein lichtelektrisches Organ zu verwenden, welches eine Ortsbestimmung der Lichtquelle
ermöglicht, z. B. durch Maßnahmen, wie sie beim Fernsehen zur Anwendung kommen,
wobei als ein Beispiel das Ikonoskop genannt sei. Die Apparatur würde dann so gestaltet
sein, daßeine Umschaltung nur dann erfolgt, wenn das Licht einer vor dem Wagen befindlichen
Lichtquelle einen bestimmten begrenzten Bereich der lichtempfindlichen Fläche, beispielsweise
des Ikonoskops, trifft, ein Bereich, der demjenigen entspricht, in dem sich das
Licht eines entgegenkommenden Fahrzeuges befinden wird.
-
Das gleiche Ziel kann erreicht werden, wenn ein oder mehrere lichtelektrische
Organe bzw. Systeme verwendet werden, welche nur in ,einem räumlich sehr eng begrenzten
Winkel eine praktisch wichtige Empfindlichkeit besitzen, was beispielsweise durch
ein geeignetes optisches System erreicht werden kann. Um nun nicht nur Lichtquellen
zu erfassen, die sich in dem genannten ;engen Winkelbereich befinden, wird vorgeschlagen,
die Achse der maximalen Empfindlichkeit laufend in solcher Art zu schwenken, daß
ein beliebiger Punkt dieser Achsinnerhalb einer gewissen kurzen Zeit im Raum eine
Fläche überstreicht, die dem Bereich entspricht, in dem das Licht von entgegenkommenden
Kraftfahrzeugen zu erwarten ist. Herrscht nun vor dem Fahrzeug eine starke Allgemeinbeleuchtung,
so wird beim Schwenken der Achse das lichtelektrische Organ dauernd 'belichtet werden,
während in dem Fall, daß sich ein Kraftwagen nähert, das lichtelektrische Organ
nur dann belichtet wird, wenn die Achse der Empfindlichkeit auf den'Scheinwerfer
des Fahrzeuges trifft. Es wird dann im Laufe einer Periodenzeit, in der die genannte
Fläche überstricben wird, im Fall eines entgegenkommenden Motorrades, ein Impuls
auftreten, im Fall eines Autos zwei Impulse, oder falls mehrere Wagen hintereinander
folgen, mehrere Impulse. Die na@cligeschaltete Apparatur kann in bekannter Weisse
(z. B. durch Verwendung eines Kondensators als Kopplungsglied vor dem Gitter einer
Röhre) so gestaltet werden, daß sie nur auf derartige Impulse anspricht. Für die
Schwenkung der Achse maximaler Lichtempfindlichkeit sind die gleichen Maßnalunen
möglich, wie sie oben bereits anläßlich des Schwenkers nach rechts oder links zur
Erwartung des Stadtlichtes angegeben wurden.
-
Eine sehr sichere Erfassung nur des Lichtes, welches von Kraftfahrzeugen
kommt, wird dadurch erzielt, daß Maßnahmen getroffen werden, um das Licht eines
oder mehrerer der vorhandenen 'Scheinwerfer des Fahrzeuges .oder das Lichteines
oder mehrerer zusätzlich angebrachter 'Scheinwerfer so in seinem physikalischen
Zustand verändert wird, daß eine Empfangsvorrichtung, die mit einem lichtelektrischen
Organ ausgestattet ist, den physikalischen Unterschied dieses Lichtes gegenüber
dem Licht ,anderer Lichtquellen zu erfassen vermag. Eine solche Möglichkeit ist
z. B. dadurch gegeben, daß einer .oder mehrere der genannten 'Scheinwerfer mit gewissen
Filtern versehen werden, die entweder gewisse Wellenlängebereiche bevorzugt durchlassen
oder entsprechend andere Bereiche stark absorbieren oder die den Schwingungszustand
des Lichtes beeinflussen (P.olarisationsfilter) oder die die Lichtintensität periodisch
beeinflussen (z. B. rotierende Blende). Die Empfangsapparatur, .also das lichtelektrische
'System ist in diesem Fall der physikalischen Eigenart des auf genannte Art und
Weise modulierten Lichtes angepaßt. So kann beispielsweise ein Scheinwerfer mit
einer UltraviolettÜchtqu.elle (Quarzquecksilberbrenner) und einem Filter, welches
das sichtbare Licht absorbiert, ausgestattet sein, und die Empfangsapparatur dementsprechend
nur für ultraviolettes Licht empfindlich sein, entweder dadurch, daß man ein lichtempfindliches
Organ benutzt, welches nur im ultravioletten Bereich und eventuell auch im Bereich
noch kürzerer Wellenlänge empfindlich ist, ,oder daß man ein lichtelektrisches Organ
verwendet, welches auch im sichtbaren oder sogar ultraroten Gebiet empfindlich ist,
dann aber ein Filter benutzt, welches den sichtbaren und falls notwendig auch ultraroten
Anteileinfallenden Lichtes absorbiert. Werden -Scheinwerfer mit Polarisationsfiltern
benutzt, so kann z. B. das Polarisationsfilter des Scheinwerfers feststehend sein,
während ein vor dem lichtelektrischen Organ angebrachtes Polarisationsfilter rotiert.
Ein so ausgestattetes lichtempfindliches 'System wird beim Auffallen des Lichtes
einer beliebigen Lichtquelle eine gewisse Beleuchtungsstärke aufweisen, welche unabhängig
ist von der Rotation des Polarisationsfilters. Das Licht, welches dagegen von einem
mit einem feststehenden Polarisations.filteraus'gerüs'teten Scheinwerfer auf das
lichtelektrische System fällt, wird jetzt auf Grund des rotierenden Polarisationsfilters
des lichtelektrischen Systems eine mit der doppelten Frequenz der Rotationsfrequenz
schwankenden Beleuchtungsstärke auf dem lichtelektrischen Organ hervorrufen. Diese
wechselnde Beleuchtungsstarke kann jetzt dazu benutzt werden, um den lichtelektrischen
Strom in einen Wechselstromverstärker zu verstärken. Diese Verstärkung wird also
nur auftreten, wenn das Licht eines Kraftfahrzeuges (die nunmehr alle mit Polarisationsfiltern
ausgestattet sein müssen) auf das lichtelektrische Organ fällt.
Umgekehrt
kann auch das Polarisationsfilter des lichtelektrischen 'Systems unbeweglich angebracht
werden, dagegen das Polarisationsfilter der Scheinwerfer rotieren, und schließlich
können auch beide Filter rotieren, zweckmäßigerweise im gleichen Richtungssinn,
wenn man die Filter eines Fahrzeuges betrachtet, so daß sich bei entgegenkommenden
Fahrzeugen das Filter des Scheinwerfers des einen Wagens und das Filter des lichtelektrischen
Systems des anderen Wagens in entgegengesetzter Richtung drehen.
-
Auch bei der Verwendung von rotierenden Blenden am 'Scheinwerfer des
Fahrzeuges ,ergibt sich die Möglichkeit, daß die Apparatur das Licht eines Kraftfahrzeuges
von dem Licht einer anderen. Lichtquelle unterscheiden kann. Man braucht zu diesem
Zweck nur in bekannter Weise an das lichtelektrische System ein Schaltsystem (beispielsweise
Verstärker) anschließen, welches nur auf W:echselstrom, aber nicht auf Gleichstrom
anspricht. Zweckmäßigerweise würde auch hier der Zusatz eines Absorptionsfilters
für sichtbares Licht vorzusehen sein, da das vom Scheinwerferaus:gesanzIteWechsellicht
störend von den Kraftfahrern empfunden werden könnte. In diesem Fall wäre es vorteilhaft,
ein Filter zu benutzen, welches insbesondere den ultraroten Bereich des :Spektrums
durchläßt. Selbstverständlich muß in diesem Fall das lichtelektrische Organ ultrarotempfindlich
sein. Die Verwendung eines Ultrarotfilters im Scheinwerfer und im lichtelektrischen
System ist selbstverständlich auch möglich, wenn eine im übriger. nicht beeinflußte
Lichtquelle verwendet wird, oder auch in Kombination mit einem Polarisationsfilter.
-
Die im vorstehenden des öfteren genannte, dem lichtelektrischen Organ
nachgeschaltete Apparatur kann ,alle genannten Erfordernisse durch Anwendung bekannter
Schaltverfahren erfüllen, wobei zur Lösung kein neuer Erfindungsgedanke notwendig
ist. Es sind hierfür genügend Schaltmöglichkeiten z. B. auf der Basis der Verwendung
von Relais oder Elektronenröhren (elektronische 'Steuerung) bekannt. *So soll beispielsweise
.angeführt werden, wie mit bekannten Mitteln die im ersten Teil dieses' Patents
vorgeschlagene Empfindlichkeitsänderung durch bekannte Maßnahmen vorgenommen werden
können.
-
Eine Empfindlichkeitsverminderung oder -erhöh ung kann direkt am lichtelektrischen
'System vorgenommen werden, indem das System unterschiedlich ,optisch abgedeckt
und damit der Lichtstrom im erforderlichen Maße verändert wird. Besitzt das lichtelektrische
Organ, z. B. eine gasgefüllte Fotozelle, eine Empfindlichkeits-'Spannungs-Charakteristik,
so kann die Empfindlichkeitsänderung auch durch Änderung der an das lichtelektrische
Organ angelegten 'Spannung geändert werden. Somit können die elektrischen und optischen
Eigenschaften des jeweilig benutzten lichtelektrischen Organs zur Änderung der Empfindlichkeit
ganz allgemein verwendet werden.
-
Eine weitere Möglichkeit der Empfindlichkeitsänderung besteht in einer
Änderung des dem lichtelektrischen Organ nachgeschalteten Schaltelements. Das wird
im allgemeinen eine Elektronenröhre sein. So kann die Arbeitsweise der Röhre dazu
benutzt werden, um in bekannter Weise verschiedene Empfindlichkeiten zu erzielen,
beispielsweise, daß die dem Gitter der Röhre zugeführte, von dem lichtelektrischen
Organ stammende Spannung geändert wird. Das kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, daß verschieden große Gitterabl.eitwiderstände benutzt werden. Ferner kann
der Arbeitspunkt der Röhre in bekannter Weise so verändert werden, daß der Anodenstrom
entsprechend der gewünschten Empfindlichkeitsänderung größer oder kleiner wird.
Die Verlagerung des Arbeitspunktes der Röhre kann in bekannter Weise durch direkte
Änderung der Gittervorspannung erzielt werden, aber auch durch passende Wahl von
Kathodenwiderständen.
-
Wird nun eine Einröhrenverstärkung vorgenommen, so wird sich im Anodenkreis
ein Relais befinden. welches die weitere Schaltanordnung in Tätigkeit setzt. Werden
für die Verstärkung mehrere Röhren benutzt, so kann sich in jedem Anodenkreis ein
derartiges Schaltorgan befinden. Diese verschiedenen Schaltorgane können dazu benutzt
werden, um die Lichtempfindlichkeit der Apparatur scheinbar zu verändern, indem
beispielsweise das Schaltorgan im Kreis der ersten Röhre nur bei relativ hohen Lichtstärken
ansprechen wird, während das Schaltorgan im Kreis einer zweiten oder weiteren Röhre
wegen der inzwischen erfolgten Verstärkung schon bei geringem Lichteinfall in Tätigkeit
treten kann.
-
Das gleiche kann erreicht werden, wenn sich im Anodenkreis einer Röhre
nicht nur ein, sondern mehrere Relais mit verschiedenen Ansprechstromstärken befinden.
Eine solche Maßnahme kann auch bei Mehrröhrenverstärkern in jedem beliebigen Kreis
vorgenommen werden.
-
Schließlich ist es möglich, alle hier oder in den Patentansprüchen
genannten Maßnahmen zur Veränderung der Empfindlichkeit in beliebiger Kombination
zu verwenden.
-
Da es praktisch unmöglich ist, für alle angeführten Ausführungsmöglichkeiten
einer selbsttätigen Abblendvorrichtung die vollständigen Konstruktions- und Schaltzeichnungen
aufzustellen, soll an Hand eines Beispieles die Ausführung dargestellt werden. Es
soll der Fall angenommen werden, daß die Abblendvorrichtung folgende Aufgaben zu
erfüllen hat: i. Sie soll eine Ansprechempfindlichkeit für Fernlicht auf etwa 8oo
m aufweisen.
-
z. Wenn sich ein entgegenkommender Wagen dem mit der Abblendvorrichtung
ausgestatteten Wagen auf die angegebene Entfernung nähert, so soll ein Vorankündiagungssignal
beispielsweise in Form eines Sumrnertons oder eines anderen akustischen 'Signals
oder in Form eines Lichtsignals gegeben werden. Dieses Signal soll etwa i bis i12
Sekunden andauern, jedoch können auch kürzere oder längere Zeiten vorgesehen werden.
Danach erfolgt die Umschaltung auf Stadtlicht.
3. Nähert sich der
entgegenkommende Wagen dem mit der Abblendvorrichtung ausgestatteten Wagen plötzlich
auf kuxzer Entfernung, beispielsweise aus der Kurve oder aus einer Nebenstraße,
so soll, sobald das Licht des entgegenkommenden Wagens das lichtelektrische System
trifft, eine Umschaltung ohne Verzögerung und daher ohne Vorankündigung erfolgen.
-
4. Erfolgt die Umschaltung mit Vorankündigung gemäß Punkt 2, so soll
nach etwa 2 bis- 3 Sekunden nach der Umschaltung auf Stadtlicht nochmals für etwa
i bis 2 'Sekunden das Fernlicht eingeschaltet lverden und erst danach endgültig
auf Stadtlicht umgeschaltet werden (Aufblinken). Dieses Aufblinken .hat den Sinn,
den entgegenkommenden Wagen ebenfalls zum Abblenden zu veranlassen, sei es, daß
dadurch eine in dem entgegenkommenden Wagen eingebaute selbsttätige Abblendvorrichtung
zum Ansprechen gebracht wird, sei es, daß damit dem Fahrer des entgegenkommenden
Wagens der übliche Hinweis zum Abblenden übermittelt wird.
-
5. In dem Fall, daß gemäß Punkt 3 eine sofortige Abblendung erfolgt,
soll das Aufblinken entfallen. 6. Fährt der Wagen durch eine Straße genügender Helligkeit,
so soll er dauernd abgeblendet bleiben. Erst wenn eine dunkle Straße durchfahren
wird, soll die selbsttätige Umschaltung auf Fernlicht erfolgen.
-
7. Etwa io bis 15 Sekunden nach dem Umschalten auf -Stadtlicht soll
durch starke Erhöhung der Empfindlichkeit geprüft werden, ob sich vor dem Wagen
eine bedeutende Lichtquelle befindet, nämlich das Licht eines entgegenkommenden
Wagens. Es ist den praktischen Erfahrungen zufolge anzunehmen, daß unter Berücksichtigung
der Reichweite der entgegenkommende Wagen ,sich nach i o bis 15 'Sekunden so weit
dem mit der Abblendvorrichtung ausgestatteten Wagen genähert hat, daß die Apparatur
nunmehr bei Umschaltung auf sehr hohe Empfindlichkeit auf dieses Stadtlicht anspricht.
Ist das der Fall, so, -soll der auf Stadtlicht geschaltete Zustand beibehalten bleiben.
Ergibt dagegen diese »Prüftastung«, daß sich kein nennenswertes Licht mehr vor dem
Wagen befindet, so ist entweder der Wagen, der die Abblendung ausgelöst hat, seitwärts
abgebogen, oder er befindet sich so weit entfernt, daß die Apparatur noch nicht
anspricht. Ist das letztere der Fall, so soll die Umschaltung auf Fernlicht wieder
vorgenommen werden.
-
B. Nähert sich der entgegenkommende Wagen dem mit der Abblendvorrichtung
ausgestatteten Wagen, so soll die Umschaltung auf Fernlicht vorbereitet werden und
sobald der Wagen vorübergefahren ist, die Umschaltung erfolgen.
-
9. Nach der anfänglich nach i o bis 15 'Sekunden erfolgten erstmaligen
»Prüftastung« soll in weiteren Abständen von :etwa 5!Sekunden diese »Prüftastung«
vorgenommen werden, da auf breiten Fahrstraßen (Autobahnen) die in Punkt 8 genannte
Unischaltung auf Fernlicht durch das Stadtlicht des entgegenkommenden Wagens nicht
mit'Sicherheit zu erfolgen braucht. In diesem Fall soll durch die etwa alle 5 Sekunden
vorgenommene »Prüftastung« vermieden werden, daß der Wagen unnötig lange mit 'Stadtlicht
fährt.
-
Diese genannten Forderungen lassen sich durch eine Anordnung erzielen,
die als Beispiel in Fig. 7 dargestellt ist.
-
Mit i i o ist ein bekannter Wechselrichter bezeichnet, der über einen
Transformator i i o' eine Spannung von etwa Zoo Volt liefert, die in bekannter Weise
über die Kondensatoren 114 und i 14' sowie über den Widerstand 113 geglättet wird.
Diese Spannung führt zu einem Fotowiderstand i 5o und über ein Relais i 19 zu einer
Elektronenröhre 151. An dem Fotowiderstand i 5o angeschlossen ist ein 'System von
Hochohmwiderständen 116, 118, 127, 128. Ferner befindet sich an dieser Spannung
angeschaltet ein Kippkreis in bekannter Form, der aus den Widerständen 120 und 124,
dem Kondensator 122, der Glimmlampe i 2 i und einem Feinrelais 123 besteht. Wichtig
ist zunächst- noch ein an der Autobatterie liegendes Relais i i i, welches als Verzögerungsrelais
sich selbst über Kontakt 112 unterbricht.
-
In der sogenannten Ruhestellung, d. h., wenn der Wagen mit Fernlicht
fährt, liegt als Gitterwiderstand abwechselnd der Widerstand 116 und der Widerstand
116+127 an dem Gitter der Röhre. Dadurch wird eine im Rhythmus der Arbeitsweise
des Relais i i i veränderte Empfindlichkeit durch. Kontakt 126 bewirkt. Fällt Licht
auf den Fotowiderstand i 5o, so wird der Anodenstrom ansteigen und bei einer bestimmten
Stromstärke das Relais i i 9 ansprechen. Ist das Licht relativ schwach (sehr entferntes
entgegenkommendes Fahrzeug), so wird das Re'.ais i 19 immer dann ansprechen, wenn
der Widerstand i 16 -',- 127 eingeschaltet ist. Das Relais i 19 klappert,
und der Kontakt 137 im unteren Teil der Zeichnung läßt über Kontakt 139 das Relais
146 ansprechen, welches sich über einen weiteren Kontakt 132 selbst hält. Gleichzeitig
zieht das Relais 145 an, welches sich ebenfalls über .einen Kontakt 129 selbst hält.
Es wird dadurch das Bimetallrelais 147 eingeschaltet, welches nach einer einstellbaren
Zeit das Relais 145 abtrennt. Während der Erregung des Relais 145 kann eire Signal,
beispielsweise ein Summer 147', ertönen. Kommt nun im Rhythmus des Relais i i i
der zweite Impuls über Relais i 19, so ist bereits durch den Kontakt 139 der Stromkreis
zum Relais 143 vorbereitet, und das Relais 143 zieht an und hält sich selbst über
seinen Kontakt i38. Das Relais 143 schaltet über den Kontakt 152 Fernlicht auf Stadtlicht
und trennt mit Kontakt 13o das Relais 145 ab. Gleichzeitig fällt das Relais 146,
unterbrochen durch einen Kontakt 131 des Relais 143, ab. Da zuvor ein Impuls durch
das Relais 145 durch dessen Kontakt 140 den Stromkreis für das B@metallrelais 141
'-, 142 vorbereitet hat, wird durch das Anziehen des Relais 143 nunmehr das Bimetallrelais
141 -- 142 über einen Kontakt 144 des Relais 143 an Spannung gelegt. Der Kontakt
131 schließt dauernd den Stromkreis des Bimetallrelais 133, da durch Umschalten
des Kontaktes 115 das Relais 143 ein relativ kleiner Widerstand 128 an das Gitter
der Röhre gelegt wird. Das
Bimetallrelais 142 schließt nun das
Relais 143 kurz, so daß dieses wieder das Fernlicht einschaltet. Das Birnetallrelais
141 = 142 wird, da der Kontakt 144 öffnet, kalt, 142 öffnet, und über 1.4i zieht
das Relais 143 -wieder an. Damit ist das geforderte Aufblinken beendet. Inzwischen
ist die genannte Kippschaltung unter Spannung gesetzt worden; durch den Kontakt
125 des Relais 143 wird nach etwa io bis 15 Sekunden der Kondensator 122 über die
Glimmlampe 121 entladen, und das Relais 123 spricht an und bringt über seinen Kontakt
136 das Relais 146 zum Ansprechen. Das Relais 146 schließt über einen Kontakt 135
das Relais 14.3 kurz, sofern nicht das Relais i 19 angezogen hat, also der Kontakt
137 umgeschaltet hat. Aber durch dieses Umschalten des Relais 146 wird der hochohmige
Widerstand 118 durch öffnen des Kontaktes 117 an das Gitter gelegt und damit die
Empfindlichkeit sehr stark erhöht. Wenn also ausreichende Beleuchtung herrscht,
wird in diesem Zustand das Relais ii9 ansprechen und damit der Kurzschluß des Relais
143 nicht zustande kommen. Da sich der Kondensator Izz über die Glimmlampe nicht
restlos entladen hat, erfolgt die nächste Entladung über die Glimmlampe nicht erst
nach i o bis 15 Sekunden, sondern schon nach kürzerer Zeit, z. B. nach 5 Sekunden.
-
Nähert sich nun das Stadtlicht des entgegenkommenden Wagens, so wird
die Beleuchtungsstärke ausreichen, um trotz des relativen kleinen Widerstandes 128,
der laufend über Kontakt 126 gegen Erde getastet wird, das Relais- iig im Rhythmus
des Relais i i i ansprechen zu lassen. Dadurch spricht auch im gleichen Rhythmus
das Relais 146 an, und das Bimetallrelais 134 erwärmt sich. Es bereitet den Kurzschluß
des Relais 143, welches verzögert abfällt, über Kontakt 13z -vor. Erst in dem Moment,
da die Impulse über Relais i 19 ausbleiben, d. h. der Wagen vorübergefahren
ist, fällt das Relais 146 endgültig ab und schließt über Kontakt 132 das Relais
143 kurz, so daß sich das Fernlicht wieder einschaltet.
-
Nähert sich eine starke Lichtquelle (Wagen in dichter Nähe aus der
Kurve), so wird das Relais i 19 auch bei dem eingeschalteten Widerstand i 16 ansprechen,
d. h. nun nicht klappern, sondern konstant durchziehen. Dadurch bleibt sowohl das
Blinken als auch das Vorankündigungssignal aus, d. h., das Relais 143 spricht sofort
an und schaltet auf 'Stadtlicht um.
-
Damit sind die obengenannten Bedingungen erfüllt.
-
In der Fig.8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt. Im
oberen Teil der Fig. 8 ist die übliche Anschaltung eines lichtelektrischen Organs
Zoo an eine Verstärkerröhre toi dargestellt. Im Anodenkreis 202 der Röhre befinden
sich zwei Relais 203, 204 mit verschiedener Ansprechstromstärke; wobei. das
Relais 203 .eine kleinere Ansprechstromstärke hat als das Relais 2o4.
-
Beim Auftreffen von Licht wird also zuerst das Relais 203 ansprechen
und über den Kontakt 2oa das Relais 2o5 an Spannung legen. Das Relais
205
schaltet mit irgendeiner der bekannten Möglichkeiten sowohl die Verzögerung
.ein, worauf dann das Relais 2o6 anzieht und über den Kontakt 2o8 die Umschaltung
von Fernlicht 21 auf 'Stadtlicht 22 vornimmt als auch den Blinkvorgang einschaltet,
beispielsweise unter Verwendung der bekannten Blinker, wie sie zur Richtungsanzeige
an Stelle der Winker verwendet werden. Diese bekannten 'Schaltelemente sind in der
Fig. 8 der Einfachheit halber weggelassen. Die Verzögerung und das Blinken sollen
insgesamt eine Zeit t1 in Anspruch nehmen. Kommt ein Wagen mit Fernlicht entgegen,
so, spricht das Relais 2o3 bereits auf eine große Entfernung an. In der Zeit
1, ist der Wagen näher gekommen, belichtet zwar das lichtelektrische Organ
stärker, aber noch nicht :so stark, daß auch das Relais 204 anspricht. Die Verzögerung
und das Blinken werden also die vorgesehene Zeit t, über andauern.
-
Anders verhält sich die Schaltvorrichtung, wenn ein Wagen mit Stadtlicht
entgegenkommt. Dann wird das- Relais 2o3 erst auf kürzerer Entfernung ansprechen
und das Relais 2o5 an Spannung legen. Innerhalb der Zeit 11. wird dann aber auch
wegen der Abhängigkeit von db/dt von der Entfernung das Relais 204 ansprechen, und
zwar um so eher, je näher der entgegenkommende Wagen sich befindet. Das Relais 204
schaltet das Relais 2o6 durch Kontakt 2o9 direkt ein und schaltet das Relais
205,
welches die Verzögerung und das Blinken bewirkt, durch den Kontakt 21
o ab. Wenn also während der Zeit t1 das Relais 204 zum Anziehen kommt, so wird der
Blinkvorgang unterbrochen oder schon vorher die Verzögerung verkürzt, so daß es
gar nicht zum Blinken kommt. Im äußersten Fall, bei sehr schnellem Anstieg der Beleuchtungsstärke,
z. B. durch einen aus einer Seitenstraße einbiegenden Wagen, werden die Relais
203 und 204 fast gleichzeitig anziehen, und die Umschaltung %Rrd praktisch
sofort vorgenommen.