DE953059C

DE953059C - Verpackungsmaterial und daraus hergestellte Saecke fuer vegetabilische Rohstoffe sowie Verfahren zur Herstellung desselben

Info

Publication number: DE953059C
Application number: DEG15068A
Authority: DE
Inventors: Dr Peter Grcic
Original assignee: PETER GRCIC DR
Current assignee: PETER GRCIC DR
Priority date: 1954-08-07
Filing date: 1954-08-07
Publication date: 1956-11-22
Also published as: DE964481C

Description

Verpackungsmaterial und daraus hergestellte Säcke für vegetabilische Rohstoffe sowie Verfahren zur Herstellung desselben Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges und besonders vorteilhaftes Verpackungsmaterial und daraus hergestellte Säcke für Lebensmittel, Tabak oder sonstige vegetabilische Rohstoffe, be stehend aus einer aus Faservliesen hergestellten Stoffbahn, welche durch in Abstand voneinander und sich kreuzend angeordnete, quer zur Faserrichtung verlaufende, die Bahn teilweise oder völlig durchdringende Streifen thermoplastischen Werkstoffes hoher Biegsamkeit verstärkt sind. Ferner betrifft dis Erfindung ein Verfahren zur Herstellung derartigen Verpackungsmaterials.
Bei bisher bekannten aus Fasergebilden gei schaffenen Verpackungsmaterialien und daraus hergestellten Säcken bestehen dieselben aus einem zerfaserten, gleichmäßigen Gewebe aus beispielsweise Jute oder Hanf. DerartigeX erpackungsmittel haben den erheblichen Nachteil hoher Herstellungskosten und bedürfen kostspieliger Anlagen. Versuche, diese Nachteile durch Ersatz der Gewebestoffe durch Papier, Kunststoff oder andere Materialien zu vermeiden, haben zuVerpackungsmittelnbeträchtlicher Steifigkeit und geringer Luftdurchlässigkeit ge führt, welche sich nur bedingt für die Aufbewah- rung von vegetabilischen Rohstoffen verwenden lassen.
Fern er sind auch bereits faserige Flächengebilde bekannt, bei denen auf das Faservlies in Form von in Abstand voneinander angeordneten, längs, und quer zum Vlies verlaufenden Streifen Bindemittel in dickflüssigem Zustand, z. B. Kautschukmilch, Celluloseacetat, Harzlösungen, Stärkepaste, Leam, thermoplastischer Gummi, Wachs oder sonstige Bindemittel, welche in getrocknetem Zustand eine mehr oder minder große Dehnbarkeit aufweisen, aufgebracht sind. Diese Dehnbarkeit macht solche Faservliese für Verpackungsmaterial ungeeignet, da einerseits nicht die genügende Festigkeit vorhanden ist und somit das Vaservlies an. besonders belasteten Stellen zerrissen werden könnte und andererseits aus solchen Faservliesen hergestellte Säcke ihre Form bei Füllung völlig verlieren würden und nach Entleerung nicht wieder in die ursprüngliche Form zurückgehen würden.
Das erfindungsgemäße Verpackungsmaterial läßt demgegenüber alle diese Mängel vermeiden, und zwar dadurch7 daß die Verstiirkungsstreifen als Folien auf dem Faservlies schräg zu dessen Faserrichtung angeordnet und unter Hitze und Druck an ihren Kreuzungsstellen untereinander und mit dem Faservlies verbunden sind.
Ein aus einem solchen Verpackungsmaterial hergestellter Sack ist infolge geringer Verarbeitungskosten und beträchtlicher Materialersparnis billiger als bisher übliche aus Gewebebahnen hergestellte Säcke und bringt darüber hinaus die Vorteile hoher Biegsamkeit und gleichzeitig großer Haltbarkeit mit sich. Die hohe Luftdurchlässigkeit der aus Faservliesen hergestellten Stoffbahn läßt den erfindungsgemäßen Sack sich besonders für die Aufbewahrung von vegetabilischen Rohstoffen eignen.
Gegenüber den bekannten, beschriebenen faserigen Flächengebilden mit Streifen aus einem in dickflüssigem Zustand aufgebrachten, nach Trocknung dehnbaren. Bindemittel fester Konsistenz ist das erfindungsgemäße Verpackungsmaterial fester und die daraus hergestellten Säcke formhaltiger, da dieVerstärkungsstreifen aus einem thermoplastischen Material geringer Dehnbarkeit in Folienform gefertigt und demgemäß in festem Zustand auf dem Faservlies schräg zu dessen Faserrichtung angel ordnet und unter Hitze und Druck an ihren Kreuzungspunkten untereinander und mit dem Faservlies verbunden sind. Ein solches Verpackungsmaterial weist trotz seiner Biegsamkeit eine hohe Zugfestigkeit und somit geringe Dehnbarkeit auf und macht es für die Herstellung von Säcken geeignet.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung können die Folienstreifen beiderseits, unter gegenseitiger Abdeckung, auf dem Faservlies angeordnet sein und verschaffen somit einem aus einem solchenVerpackungsmaterial hergestellten Sack sehr hohe Haltbarkeit.
Zur Herstellung eines solchen Verpackungsmaterials kann derart vorgegangen werden, daß auf das Faservlies, gegebenenfalls beiderseits, Folienstreifen aus thermoplastischem Werkstoff in Abstand vonßinander, schräg zur Faserrichtung und sich kreuzend aufgebracht und unter Hitze und Druck an ihren Kreuzungsstellell untereinander und mit dem Faservlies unter teilweiser oder völliger Durchdringung desselben zu ewm' in sich fest zusammenhaltenden, aber luftdurchlässigen. Verpakkungsmaterial verbunden werde Es sind ülirigens auch bereits Verfahren zur Herstellung von Textilstoffen aus Faservliesen, z. B. zur Herstellung von 01- oder Gummituchern, Linoleum oder Kunstleder, bekannt bei welchem auf ein Faservlies ein Bindemittel zur Verbindung mehrerer übereinandergebrachter Faservlieslagen a,ufgebracht oder auf ein laufendes Faservlies quer zur Längsrichtung ein mit Fasern durchsetztes Bindemittel aufgegossen wir<L Derartige Stoffbahnen eignen sich jedoch infolge ihrer geringen. Biegsamkeit und Fehlens der Luftdnrchlüssigkeit lediglich als Wand- und Fußbodenbeläge, lassen dagegen aber keine Verwendungsmöglichkeit für Verpakkungsmaterialien, geschweige denn solche für vege tabilische Rohstoffe zu. Die Erfindung hat demgegenüber eine ganz andere Zielsetzung und macht derartige, durch Aufbringen von Bindemitte1n aus Faservliesen erhaltene Stoffbahnen für Verpakkungsbehälter verwendbar.
In der Zeichnung ist ein Verpackungsmaterial der erfindungsgemäßen Art in einer beispielsweisen Ausführungsform schematisch veranschaulicht.-Auf dem Faservlies I sind -Folienstreifen 2 aus thermoplastischem Werkstoff in Abstand voneinander, schräg zur Faserrichtung F-R und sich kreuzend angeordnet und unter Hitze und Druck an ihren Kreuzungsstellen untereinander und mit dem Faservlies I verbunden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Verpackungsmaterial und daraus hergestellte Säcke für Lebensmittel, Tabak oder sonstige vegetabilische Rohstoffe, bestehend aus einer aus Faservliesen hergestellten Stoffbahn, welche durch in Abstand voneinander und sich kreuzend angeordnete, quer zur Faserrichtung verlaufende, die Bahn teilweise oder völlig durchdringende Streifen thermoplastischenWerkstoffes hoher Biegsamkeit verstärkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsstreifen als Folien auf dem Faservlies schräg zu dessen Faserrichtung angeordnet und unter Hitze und Druck an ihren Kreuzungsstellen untereinander und mit dem Faservlies verbunden sind.
2. Verpackungsmaterial und daraus hergestellte Säcke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, -daß die Folienstreifen beiderseits, unter gegenseitiger Abdeckung, auf dem Faservlies angeordnet sind.
3. Verfahren zur Herstellung von Verpakkungsmaterial nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Faservlies, ge- gebenenfalls beiderseits, Folienstreifen aus thermoplastischem Werkstoff in Abstand voneinander, schräg zur Faserrichtung und sich kreuzend aufgebracht und unter Hitze und Druck an ihren Kreuzungsstellen untereinander und mit dem Faservlies unter teilweiser oder völliger Durchdringung desselben, zu einem in sich fest zusammenhaltenden, aber luftdurchlässigen Verpackungsmaterialverbunden werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 767479.