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Verfahren zur Herstellung von Wasserunlöslichen Azofarbstoffen Zusatz
zum Patent 906 003 Gegenstand des Patentes go6 003 ist ein Verfahren zur
Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen, welches darin besteht, daß man
die durch Kondensation von 2, 3-Oxynaphthosäure oder ihren funktionellen Derivaten
mit Aminoazofarbstoffen der Pyrazolonreihe erhältlichen 2, 3-Oxynaphthoesäurearylamide
von der folgenden allgemeinen Zusammensetzung
worin R einen beliebigen aromatischen Rest, der keine wasserlöslich machenden Gruppen
enthalten soll, und X Wasserstoff oder einen nicht wasserlöslich machenden Substituenten
bedeutet, mit beliebigen Diazoverbindungen, die keine wasserlöslich machenden Gruppen
enthalten, oder mit Diazoazoverbindungen für sich oder auf einer Grundlage kuppelt.
Mit Hilfe der als Azokomponenten verwendeten 2, 3-Oxynaphthoesäurearylamide, die
sich vor allem zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf der
Faser
nach Art der Eisfarben eignen, ist es möglich, auch wertvolle Grüntöne herzustellen,
die in der Eisfarbenklasse noch nicht in befriedigender Auswahl zur Verfügung stehen.
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Es wurde nun gefunden, daß man ebenfalls zu neuen wertvollen, wasserunlöslichen,
grünen Azofarbstoffen gelangt, wenn man die durch Kondensation von 2, 3-Oxynaphthoesäure
oder ihren funktionellen Derivaten mit den isomeren Aminoazofarbstoffen der Pyrazolonreihe
erhältlichen 2, 3-Oxynaphthoesäuearylamide von der folgenden allgemeinen Zusammensetzung
worin X Wasserstoff oder einen nicht wasserlöslich machenden Substituenten, R Wasserstoff
oder einen Arylrest und R1 einen Arylrest bedeutet, wobei die Arylreste keine wasserlöslich
machenden Gruppen enthalten sollen, mit den Diazoazoverbindungen aus Aminen der
folgenden allgemeinen Zusammensetzung
worin. die Kerne A und B auch Substituenten enthalten können, für sich oder auf
einer Grundlage kuppelt.
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Die angewandten 2, 3-Oxynaphthoesäurearylamide sind nach Überführung
in ihre Alkahsalze in verdünnter Alkalilauge leicht löslich und neigen nicht zum
Ausflocken. Sie besitzen gute Verwandtschaft zur Cellulosefaser und können andererseits
in vielen Fällen durch kochende Behandlung mit Seife und verdünnten Alkalien wieder
von der Faser abgezogen werden. In Substanz hergestellt, können die neuen Farbstoffe
zur Bereitung wertvoller Pigmente dienen. Sie sind aber besonders zur Herstellung
unlöslicher Azofarbstoffe auf der Faser nach den Färbe- oder Druckverfahren zur
Entwicklung von Eisfarben geeignet. Man erhält klare Grüntöne von guten Naßechtheiten.
Dies ist um so bemerkenswerter, als die aus der österreichischen Patentschrift 96
272 bekannten wasserunlöslichen Azofarbstoffe aus den gleichen Diazokomponenten,
wie sie verfahrensgemäß zur Anwendung kommen, und 2, 3-Oxynaphthoesäurenaphthylamiden
nur graublaue bis blauschwarze Töne ergeben. In einigen Fällen übertreffen die neuen
Farbstoffe den bisher in der Praxis verwendeten Farbstoff aus 2, 3-Oxyanthracencarbonsäure-o-toluidid
und dianotiertem 3-Methoxy-4-aminodiphenylamin, der blaugrüne Töne liefert, in der
Klarheit des Farbtones und in der Lichtechtheit.
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Die als Ausgangsstoffe für die neuen Azokomponenten verwendeten Aminoazofarbstoffe
können in einfacher Weise z. B. durch Kuppeln der entsprechenden 5-Pyrazolone mit
aromatischen Nitroaminoverbindungen und anschließende Reduktion der Nitrogruppen
erhalten werden. Die Weiterkondensation der so erhaltenen Aminoazoverbindungen mit
der 2, 3-Oxynaphthoesäure oder ihren funktionellen Derivaten läßt sich mit guter
Ausbeute nach bekannten Verfahren durchführen. Beispiel z 46,3 Gewichtsteile des
2, 3-Oxynaphthoesäurearylamids von der folgenden Formel:
erhältlich durch Kondensation von 2, 3-Oxynaphthoesäuremitz-Phenyl-3-methyl-¢-(q'-aminobenzol-a'-azo)-5-pyrazolon,
werden mit 15o Gewichtsteilen Alkohol und qo Gewichtsteilen Natronlauge von 38°
B6 bis zur Lösung verrührt. Man gießt das Gemisch sodann in rooo Gewichtsteile Wasser
und fällt das Arylamid aus der klaren braungelben Lösung durch Ansäuern mit verdünnter
Essigsäure. In diese Suspension läßt man unter Rühren zooo Gewichtsteile einer ganz
schwach sauren Lösung der Diazoazoverbindung aus 35,2 Gewichtsteilen x-Amino-q.-(2'-methoxy-5'-nitrobenzolx'-azo)-2-methoxynaphthalin
bei Raumtemperatur
innerhalb einiger Minuten einlaufen. Dann läBt
man noch ioo Gewichtsteile Pyridin zutropfen, rührt 30 Minuten nach, saugt
ab und wäscht mit Wasser bis zum Neutralpunkt. Der erhaltene Farbstoff stellt ein
dunkelgrünes Pigment dar. Beispiel 2 1,5 Gewichtsteile des aus 2, 3-Oxynaphthoesäure
und i - (2' - Methylphenyl) - 3 - methyl - 4 - (3" - ämino-5"-chlorbenzol-i"-azo)-5-pyrazolon
erhältlichen Arylamids von der folgenden Formel:
werden mit 4,5 Gewichtsteilen Alkohol und i,5 Gewichtsteilen Natronlauge von 38°
B6 unter schwachem Erwärmen bis zur vollständigen Lösung verrührt und sodann in
ein Gemisch von 983 Gewichtsteilen Wasser, 7 Gewichtsteilen Natronlauge von
38° Be und 1o Gewichtsteilen Türkischrotöl eingegossen. Man erhält eine klare, gelbe
Lösung. In dieses Bad gibt man 5o Gewichtsteile Baumwollgarn und behandelt darin
1/2 Stunde bei 3o bis 35° unter öfterem Umziehen. Nach dem Abquetschen und Schleudern
geht man mit dem Garn -in ein Bad, das in iooo Gewichtsteilen Wasser 6 Gewichtsteile
eines Färbesalzes, bestehend aus 33 °/o Diazoniumchlorid von i-Amino-4-(2', 4'-dimethoxy-5'-nitrobenzol-i'-azo)
-2-äthoxynaphthalin neben Glaubersalz und Aluminiumsulfat, enthält. Man entwickelt
15 bis 2o Minuten bei 25 bis 30°. Nach dem Spülen wird mit einer Lösung, die in
iooo Gewichtsteilen 5o Gewichtsteile Seifenlösung i:2o und 4 Gewichtsteile Natronlauge
von-38° B6 enthält, zweimal je io Minuten kochend geseift.
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Man erhält so eine kräftige, klare blaugrüne Färbung von sehr guten
Naßechtheiten und guter Lichtechtheit. Wenn man die Entwicklung unter Verwendung
der gleichen molaren Menge diäzotierter i-Amino-4-(2'-methyl-5'-nitrobenzol-i'-azo)=2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsäure
in schwach alkalischem Bade durchführt, was z. B. durch Zusatz von etwas Pyridin
erreicht werden kann, erhält man eine ähnliche blaugrüne Färbung von ebenfalls guten
NaB- und Lichtechtheiten.
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Mit anderen diazotierten Aminen -und anderen 2, 3-Oxynaphthoesäurearylamiden
von der angegebenen Zusammensetzung erhält man Farbstoffe von ähnlich guten Naßechtheiten
und guter bis sehr guter Lichtechtheit. Die folgende Zusammenstellung beschreibt
eine Anzahl weiterer nach vorliegender Erfindung erhältlicher wasserunlöslicher
Azofarbstoffe.
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
Arylamid aus 2, 3-Oxynaphthoe- |
säure |
i-Amino-4-(2'-methoxy-5'-nitrobenzol-i'-azo)- und Blaugrün |
2-äthoxynaphthalin i-(2'-Methylphenyl)-3-methyl- |
4-(3"-amino-5"-chlorbenzol- |
i "-azo)-5-pyrazolon |
i-Amino-4-(2', 4'-dimethoxy-5'-nitrobenzol-i'-azo)- i-(2'-Methylphenyl)-3-methyl-
Grün |
2-äthoxynaphthalin 4-(3"-amino-6"-methylbenzol- |
i"-azo)-5-pyrazolon |
desgl. i-(2'-Methylphenyl)-3-methyl- Dunkelgrün |
4-(3"-amino-6"-methoxybenzol- |
i"-azo)-5-pyrazolon |
i-Amino-4-(2'methy1-5'-nitrobenzol-i'=äzo)- desgl. Dunkelblaugrün |
2-äthoxynaphthalin-6-sulfonsäure |
desgl. - 3-Methyl-4-(4'-aninobenzol- Dunkelgrün |
i'-azo)-5-pyrazolon |
desgl. i-Phenyl-3-methyl-4-(4'-amino- Dunkelgrün |
3'-chlorbenzol-i'-azo-5-pyrazolon |