DE949852C

DE949852C - Schwinghebel mit einer hydraulischen Vorrichtung zum Selbstausgleich des Ventilspiels, insbesondere fuer Brennkraft-Kolbenmaschinen

Info

Publication number: DE949852C
Application number: DEM11401A
Authority: DE
Inventors: Richard Seifert
Original assignee: Maybach Motorenbau GmbH
Current assignee: Rolls Royce Solutions GmbH
Priority date: 1951-10-25
Filing date: 1951-10-25
Publication date: 1956-09-27

Description

Schwinghebel mit einer hydraulischen Vorrichtung zum Selbstausgleich des Ventilspiels, insbesondere für Brennkraft-Kolbenmaschinen Bekannt sind Schwinghebel mit einer hydrauldschen Vorrichtung zum Selbstausgleich des Ventilspiels, die an der Exzenterlagerung des Schwinghebels wirken. Die Vorrichtungen: haben den Nachteil, daß die Reaktionskräfte des Spielausgleiches auch auf andere Teile der Maschine übertragen werden und somit auch diese auf das Bewegungsspiel der Steuerübertragung Einfluß haben. Die bekannten Bauarten sind umständlich, beanspruchen. viel Platz, so daß es schwierig ist, eine gedrängte Bauweise der Brennkraft-Kolbenmaschine zu erzielen. Es sind ferner hydraulische Selbstausgleichvorrichtungen bekannt, die innerhalb des Schwinghebels angebracht sind und über Keilflächen am Steu-erkraftangriffspunkt wirken. Der größere Teil der Steuerkraft soll dabei durch mechanische Getriebe und der kleinere Teil der Steuerkraft durch das hydraulische Getriebe übertragen werden. Beim Ausgleich des Ventilspiels über Keilflächen müssen jedoch größere Reibungskräfte überwunden werden, so daß der Ausgleich erst nach einer gewissen' Zeit erzielt wird. Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwinghebel, insbesondere für Brennkraft-Kolbenmaschinen, mit einer hydraulischen Vorrichtung zum Selbstausgleich des Ventilspiels, die im Schwinghebel angebracht ist und am Stenerkraftangriffspunkt wirkt.
Gemäß der Erfindung werden die Nachteile der bekannten Bauarten dadurch vermieden, daß die Selbstausgleichvorrichtung an einer Exzenterlagerung einer die Angriffskraft übertragenden Rolle im Schwinghebel wirkt. Infolgedessen wird durch einfache Hebelverhältnisse erreicht, daß der Ausgleich sofort und ohne größere Reibwiderstände erzielt wird.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sitzt die Rolle auf dem Exzenter eines im Schwinghebel drehbar gelagerten Bolzens, an dem über einen Hebel ein Stößel der Ausgleichvorrichtung wirkt.
Zweckmäßig hat der Bolzenhebel einen Anschlagteil, dem zwei das Ventilspiel begrenzende Anschläge am Schwinghebel entsprechen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einem einarmigen Schwinghebel mit Nockenrolle dargestellt.
Fig. i zeigt einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig.2; Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. i.
i ist der Schwinghebel mit einem Auge 2 für die Lagerung auf der Schwinghebelwelle und mit einer Büchse 3 zur Aufnahme der hydraulischen Vorrichtung zum Selbstausgleich des Ventilspiels. In ungleichen Bohrungen 4 und 5 im Schwinghebel i ist ein Bolzen 6 mit einem Exzenter 7 gelagert und durch einen Sprengring 8 in der einen axialen Richtung gehalten. Eine Nockenrolle 9 ist mit Nadeln io auf dem Exzenter 7 des Bolzen: 6 frei drehbar gelagert. An dem anderen Ende des Bolzen 6 ist ein Hebel i i mit einem Anschlagteil 12 angebracht. 13 ist ein Stößel mit halbkugeligen Enden, der in entsprechende Kalotten des Hebels i i am Bolzen 6 und der hydraulischen Vorrichtung greift. Die Selbstausgleichvorrichtung ist zweckmäßig als geschlossene Patrone eingebaut. Sie besteht aus dem Zylinder 14, der in der Büchse 3 angeordnet ist. Der Zylinder 14 hat eine Bohrung 15 und einen hohlen Kolben 17, dessen einer Boden von einer Verschlußkappe 16 gebildet wird und dessen anderer Boden eine zentrale Bohrung 18 hat. In der Seiten"vand des Kolbens 17 ist eine Bohrung i9 angeordnet, die in eine den Ringraum 29 bildende Eindrehung mündet. 2o ist ein Federteller mit drei Bohrungen2i, die in eine zentrische Ausnehmung zur Aufnahmeeiner Kugel 22 führen. 23 ist eine Schraubenfeder, die so bemessen ist, daß sie die auftretenden Reibungswiderstände überwindet und die Nockenrolle 9 ständig an einen Nocken 32 einer Steuerwelle drückt. Zur Erleichterung des Zusammenbaues der Patrone dient ein Sprengring 24 als Anschlag, 25 ist eine Halteschraube zur Befestigung der Patrone im Schwinghebel i. Durch eine Bohrung 26 im Auge 2 des Schwinghebels i gelangt das unter Druck stehende Schmieröl der Kraftmaschine in den Hohlraum 27 des Kolbens 17. Unter dem Federteller 2o befindet sich eine Kammer 28 im Zylinder 14. Der Anschlagteil 12 am Bolzenhebel i i kann erfindungsgemäß in Grenzstellungen gegen Anschläge 30 und 31 an der Bolzenbohrung 5 des Schwinghebels i anschlagen. 33 ist ein Ventilschaft.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung bei voll geöffnetem Ventil dargestellt. Der Anschlagteil i2 befindet sich zwischen den Anschlägen der Grenzstellungen 3o und 31.
Die Arbeitsweise ist folgende. Die Rolle g wälzt sich auf dem rotierenden Nocken 32 ab und belastet dabei den Exzenter 7 des Bolzens 6. Der während des Abwälzens auf den Exzenter 7 wirkende Druck wird über den Hebel i i und den Stößel 13 auf die hydraulische Vorrichtung übertragen. Der Hohlraum 27 im Kolben 17 und die Kammer 28 unterhalb des Federtellers 2o sind mit Öl gefüllt und durch die Bohrungen 18 und 21 miteinander verbunden. Außer dem Druck der Feder 23 wirkt der Öldruck unterhalb des Kolbens 17 über den Stößel 13 und den Exzenter 7 des Bolzens 6. Durch den Druck auf die Feder 23 und auf das Öl in der Kammer 28 verschließt die Kugel 22 die Bohrung 23, und es entweicht- je nach Größe dieses Druckes Öl durch den Ringspalt zwischen dem Kolben 17 und dem Zylinder 14 in den Ringraum 29. Von hier aus kann das Öl entweder zurück in: den Kolbenhohlraum 27 oder nach außen gelangen.
Wenn beim Schließen des Ventils der Druck zurückgeht und sich die Feder 23 entspannt, sinkt auch der Druck in der Kammer 28, und die Kugel 22 gibt die Bohrung 18 frei, so daß Öl vom Hohlraum 27 in die Kammer 28 überströmen kann. Die Ölmenge ist davon abhängig, ob der Abstand L zwischen dem Ventilschaft und dem Nocken sich vergrößert oder verkleinert. Bei einer Wärmeausdehnung des Ventilschaftes wird -der Abstand L kleiner, so daß das aus der Kammer 28 herausgedrückte Öl durch den Ringspalt entweichen muß. Bei einer Verkürzung des Ventilschaftes wird der Abstand L größer, so daß die Kammer 28 sich durch das Kugelventil 22 entsprechend wieder auffüllt. In jedem Fall ist durch den Gegenstand der Erfindung schnell und spielfrei Formschluß zwischen den Kraftangriffspunkten des Schwinghebels gewährleistet.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schwinghebel, insbesondere für Brennkraft-Kolbenmaschinen, mit einer hydraulischen Vorrichtung zum Selbstausgleich des Ventilspiels die am Schwinghebel angebracht ist und am Steuerkraftangriffspunkt wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Selbstausgleichvorrichtung an einer Exzenterlagerung einer die Angriffskraft übertragenden Rolle im Schwinghebel wirkt.
2. Schwinghebel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rolle (9) auf dem Exzenter (7) eines im Schwinghebel drehbar gelagerten Bolzens (6) sitzt, an dem über einen Hebel (ii) ein Stößel (i3) der Ausgleichvorrichtung (3) wirkt.
3. Schwinghebel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzenhebel (ii) einen Anschlagteil (i2) aufweist, dem zwei das Ventilspiel begrenzende Anschläge (30, 31) am Schwinghebel (i) entsprechen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 628 412; französische Paientschrift Nr. 807 723; USA.-Patentschrift Nr. 1 950 59o.