DE949004C

DE949004C - Vorrichtung zur Behandlung von Luft in Raeumen

Info

Publication number: DE949004C
Application number: DEST7953A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Carl Hoffmeister
Original assignee: HUGO STINNES IND und HANDEL G
Current assignee: HUGO STINNES IND und HANDEL G
Priority date: 1954-03-23
Filing date: 1954-03-23
Publication date: 1956-09-13

Description

Vorrichtung zur Behandlung von Luft in Räumen Vorrichtung zur Behandlung von Luft in Räumen zwecks Vernichtung von Bakterien, Keimen und sonstigen Mikroorganismen sind bekannt. Zumeist werden kurzwellige, ultraviolette Strahlen benutzt, um eine Abtötung von Mikroorganismen zu erreichen. Bei von Menschen bewohnten Räumen mit Umlaufbelüftung und Klimatisierung ist es bekannt, in einer Stelle des Zuluft- oder Abluftkanals der Klimaanlage oder der Umlaufbelüftung eine Ultraviolettbestrahlung mit dem Ziel der Abtötung von Mikroorganismen vorzusehen. Eine wirksame Behandlung der Luft von Wohnräumen ohne Umlaufbelüftung und Klimatisierung ist bis heute nicht möglich, da z. B. eine dauernde oder zeitweise Bestrahlung mit ultraviolettem Licht von den Be-. nutzern der Räume als unangenehm und nach der Dosis der Behandlung auch als schädlich empfunden wird. Es ist ferner bekannt, zur Behandlung der Luft in Räumen einen durch Beheizungsvorrichtungen erzeugten thermischen Luftstrom vor seiner Trocknung einer Bestrahlung durch ultraviolettes Licht auszusetzen. Die Vorrichtungen sind wenig wirksam und haben deshalb in die Praxis wenig Eingang gefunden, weil die Bakterien unter den Wohnverhältnissen üblichen atmosphärischen Bedingungen von einem Feuchtigkeitsmantel umgeben sind, der eine Absorptionsschicht für ultraviolette Strahlen darstellt und -daher ihre Wirksamkeit herabsetzt.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von Luft in Räumen mittels Heizvorrichtung und ultraviolette Strahlen aussendenden Lampen und besteht darin, letztere so anzuordnen, daß sie den durch die Heizvorrichtung bereits erwärmten bzw. erhitzten Luftstrom bestrahlen. Zur Beheizung können beliebige Heizvorrichtungen, z. B. auch Infrarotstrahler, Verwendung finden. Der heiße Luftstrom kann in an sich bekannter Weise durch geheizte Ventilatoren erzeugt werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden Konvektoren, Radiatoren oder andere Wandbeheizungskörper benutzt, die thermisch einen Luftstrom erzeugen, in dem eine ultraviolettes Licht spendende Lampe im getrockneten Luftstrom angeordnet ist.
Um die Bestrahlungsdauer des erwärmten oder erhitzten Luftstromes zu regeln, kann die zweckmäßig auch regelbare Heizvorrichtung mit zusätzlichen Strömungswiderständen, wie Klappen, versehen sein, die den Trocknungsgrad der Luft und die Strömungsgeschwindigkeit sowie damit die Bestrahlungsdauer der Keime mit ultraviolettem Licht einzustellen erlauben. Die ultravioletten Lampen können in einer nach außen abgeschirmten Strahlungskammer eingebracht sein, um zu verhindern, daß ultraviolette Strahlen in den Raum fallen.
Je nach den Umständen empfiehlt es sich, auch eine thermische Relaisanordnung anzubringen, die bei der Erreichung einer bestimmten Temperatur der Heizvorrichtung oder des Luftstromes die erfindungsgemäße Vorrichtung automatisch einschaltet.
Man kann auch ein einstellbares Zeitrelais anordnen, das in Abständen die Vorrichtung zur Vernichtung von Keimen einschaltet.
Erfindungsgemäße Vorrichtungen für die Behandlung von Luft in Räumen haben zu überraschenden Wirkungen geführt, weil die Vernichtung von Bakterien, Keimen oder sonstigen Organismen besser als bei bekannten Vorrichtungen mit gleicher ultravioletter Einstrahlung ist. Dadurch ist es erstmalig möglich, eine wirksame Entkeimung von Krankenhauszimmern durch kleine Aggregate durchzuführen, die zusammen mit den bekannten Heizkörpern eingebaut werden. Die Erklärung für die überraschende Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird darin gesehen, daß in dem beheizten Luftstrom, der nach der Erfindung die Bestrahlungsvorrichtung durchströmt, zunächst eine Trocknung der Bakterien oder Mikroorganismen stattfindet und hierdurch die die Keime mantelartig umgebenden Feuchtigkeitsschichten, die bei normalen Feuchtigkeitsbedingungen in der Luft stets vorhanden sind sowie Strahlen absorbieren und ablenken, entzogen werden. Dadurch sind die Keime der direkten Bestrahlung ausgesetzt. Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind auch darin zu sehen, daß ohne großen gerätemäßigen Aufwand und unter Verwendung von Vorrichtungen, die teilweise sowieso in von Menschen benutzten oder bewohnten Räumen eingebaut sind oder Verwendung finden müssen, d. h. unter Benutzung normaler Heizvorrichtungen, eine wirksame Behandlung der Raumluft zur Vernichtung von Bakterien und Mikroorganismen durchgeführt wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist von Bedeutung für Räume, in denen sich Menschen aufhalten, vornehmlich in Kranken- und Isolierhäusern, Wohnungen, Büros, Theatern, Kinos, Vortragssülen, Fabrikations- und Verkaufs räumen der Nahrungsmittelindustrie, Laboratorien usw.
Auch in größeren Räumen, in denen eine Klimaanlage und eine Umwälzluftführung vorgesehen ist, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung von Bedeutung, weil sie eine wirksame Vernichtung der Bakterien und Keime erreicht.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer schematischen Skizze, die lediglich als Ausführungsbeispiel gedacht ist, näher erläutert.
Unter der Fensterbank I ist in der Wand 2 eine Aussparung 3 vorgesehen, in der.ein Konvektor 4 aus zwei Rohren 5 und 6, die durch je eine Rippe 7 verbunden sind, angeordnet ist. Die Ausnehmung ist durch eine Wand 8 bis auf einen oberen und unteren breiten Spalt yerschlossen. Durch den unteren Spalt 9 tritt die Luft zum Heizkörper 4 und durch den oberen Spalt 10 aus der Ausnehmung 3 heraus. In der Ausnehmung 3 ist des weiteren eine Ultraviolettstableuchte II mit Reflektionsschirm 12 angeordnet, deren Strahlen auf die den Heizkörper umströmende Luft gerichtet sind.
Die Luftbehandlungsvorrichtung kann in Abhängigkeit vom Luftstrom so arbeiten, daß bei abgestelltem Heizkörper auch gleichzeitig die Behandlungsvorrichtung außer Tätigkeit gesetzt wird bzw. der Luftstrom die Behandlungsvorrichtung betätigt und einen Kontakt schließt oder ein Zeitrelais periodisch die Behandlungsvorrichtung ein- und ausschaltet.
.Für die Gegenstände der Unteransprüche wird selbständiger Schutz nicht begehrt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Vorrichtung zur Behandlung von Luft in Räumen mit Heizvorrichtung und Ultraviolettstrahlern und Einrichtung zur Erzeugung eines durch die Vorrichtung gehenden Luftstromes, dadurch gekennzeichnet, daß die Ultraviolettstrahler in Richtung der strömenden Luft hinter der Heizvorrichtung angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, gekennzeichnet durch regelbare Heizvorrichtungen mit zum Beispiel durch Strömungswiderstände, wie Klappen, regulierbarem thermischem Luftstrom.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen I und 2, gekennzeichnet durch die Anordnung einer Ultraviolettleuchtröhre mit Ozonbildung in einer nach außen abgeschirmten Strahlungskammer, die von einem durch eine Heizvorrichtung, z. B. durch Konvektoren, erwärmten Luftstrom durchströmt wird.
4. Vorrichtung nach sden Ansprüchen I bis 3, gekennzeichnet durch einen Thermorelaisschalter für die Ultraviolettrchre, dessen Temperaturfühler im Bereich des erwärmten Luftstromes liegt.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen I bis 4, gekennzeichnet durch eine einstellbare Zeitrelais anordnung für automatische Einschaltung in der Ultraviolettleuchte und/oder der Heizvorrichtung.

In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 I83 498, 2 335 o56.