DE946057C - Verfahren zur Gewinnung von Oxytetracyclinkomplexsalzen und reinem Oxytetracyclin - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Oxytetracyclinkomplexsalzen und reinem Oxytetracyclin

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DE946057C
DE946057C DEP10345A DEP0010345A DE946057C DE 946057 C DE946057 C DE 946057C DE P10345 A DEP10345 A DE P10345A DE P0010345 A DEP0010345 A DE P0010345A DE 946057 C DE946057 C DE 946057C
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oxytetracycline
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Stanley William Ensminger
Peter P Regna
William Elliot Stieg
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C233/00Carboxylic acid amides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfäliren zur Gewinnung von Oxytetracyclinkomplexsalzen und reinem Oxytetracyclin Die Erfindung bezieh sich auf die Gewinnung von reinem Oxytetracyclin, bekannt unter dem Warenzeichen »Terramycin«, insbesondere in Form von Komplexsalzen aus seinen wäßrigen oder anderen Lösungen.
  • Die Herstellung der Oxytetracyclinrohlösung erfolgt nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 5.16 oso.
  • Bei der Gewinnung von Oxyteträcyclin aus den Nährflüssigkeiten, z. B. nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 516 o8o, gehen infolge seiner. Löslichkeit und derjenigen seiner mehr oder weniger unlöslichen, bisher bekannten Verbindungen beträchtliche Mengen verloren. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung gestattet die Herstellung von reinem Oxytetraeyclin, ohne daß solche Verluste eintreten.
  • Es wurde festgestellt, daß sich ein Teil der antibiotisch wirksamen Bestandteile aus wäßrigen Oxytetracyclinrohlösungen zeitweilig niederschlägt, wenn man einer Gärbrühe, die 6oo y je ccm oder mehr Oxytetracyclin enthält, Alkali zusetzt. Dieser Niederschlag, löst sich jedoch wieder, wenn die Lösung stark alkalisch gemacht wird, er bleibt aber bei einem pH-Wert von etwa 8,5 bis 9 bestehen. Ein Teil des Oxytetracyclins bleibt jedoch in Lösung. Es wurde weiterhin festgestellt, daß der Niederschlag aus Metallkomplexsalzen des Oxytetracyclins besteht und verschiedene zweiwertige Metalle, wie Calcium und Magnesium, enthält. Diese zweiwertigen Metalle sind als Verunreinigungen in vielen wäßrigen Oxytetracyclinrohlösungen ohnehin anwesend, jedoch selten in solchen Mengen, daß eine zufriedenstellende Aus-- fällung des Antibiotikums zum Zwecke der Gewinnung gewährleistet wild. Der Zusatz weiterer Mengen ausgewählter zweiwertiger Metallionen zu diesen Lösungen bewirkt jedoch eine ziemlich vollständige Ausfällung des Antibiotikums und stellt somit ein wertvolles Verfahren zum Konzentrieren und Reinigen von Oxytetracyclin aus seinen wäßrigen Rohlösungen dar.
  • Es wurde nun gefunden, daß man wirksames Oxytetracyclin in Form einer gemischten Komplexverbindung mit mindestens einem der Metalle Barium, Strontium oder Calcium zusammen mit mindestens einem der Metalle Magnesium, Zink, Beryllium, Cadmium oder Quecksilber wirksam aus wäßrigen Lösungen bei einem p11-Wert von etwa 7 bis io ausfällen kann. Bestimmte Metalle bilden Niederschläge, wodurch der größte Teil des Oxytetracyclins auch aus sehr verdünnten wäßrigen Lösungen, z. B. aus Gärlösungen, ausgefällt wird. Diese besonders wirksamen Metallpaare sind Calcium-Magnesium, Barium-Magnesium und Barium-Zink, wobei das zweite mit Oxytetracyclin eine Komplexverbindung bildet, welche die niedrigste Löslichkeit der bisher bekannten überhaupt besitzt. Bei Verwendung von Barium-Magnesium-Salzen wird das Oxytetracyclin bis auf eine Konzentration von etwa 6o y je ccm vollständig aus den Nährlösungen entfernt. Obwohl die Ausfällung bei einem pH-Wert von nur 5 beginnt und der Niederschlag sich erst bei einem pH-Wert von über io merklich löst, wurde gefunden, daß es vorteilhafter ist, bei einem pH-Wert zwischen etwa 8 und 9 zu arbeiten.
  • Das gefällte Oxytetracyclinsalz>ist reiner als .das in den Nährlösungen gelöste. Danach ist -es möglich, das gefällte Oxytetracyclin weiter zu reinigen und in eine Form zu bringen, in der es sich zur therapeutischen Verwendung eignet. Außerdem gelingt eine solche Reinigung mit nur sehr geringem Gesamtverlust an wirksamer Substanz. Diese Behandlung kann auch dazu dienen, um Oxytetracyclin aus Rückständen oder Mutterlaugen von anderen Herstellungsverfahren zu gewinnen.
  • Das Mengenverhältnis der Metallsalze; die zugesetzt, werden müssen, um möglichst das gesamte Oxytetracyclin aus einer bestimmten Lösung zu entfernen, richtet sich jeweils nach dem Oxytetracyclingehaltsowie der Art und dem Prozentsatz der anderen gelösten Stoffe. Es benötigen z. B. verschiedene saure Verunreinigungen, sowohl organischer als auch anorganischer Art, die in Gärlösungen anwesend sein können und mit den zugesetzten -Metallverbindungen unlösliche Stoffe bilden, zunächst eine -bestimmte, Menge an Metallsalz -zur Ausfällung, bevor sich das Oxytetracyclin-Metallkomplexsalz. vollständig abscheidet. Dies trifft insbesondere -bei Nährlösungen zu, die durch Schwefelsäurebehandlung gereinigt wurden, wobei beträchtliche Mengen eines Metallsalzes, z. B. Barium, benötigt werden, um die Säure als Bariumsulfat auszufällen, bevor sich Oxytetracyclin abzuscheiden beginnt. Durch Vorversuche ist es möglich, die genaue Menge der anzuwendenden Metallsalze zu bestimmen, die man für eine möglichst vollständige Ausfällung benötigt. Im allgemeinen zieht man es vor, ein lösliches Bariumsalz und ein lösliches Magnesiumsalz in geringem Überschuß zuzusetzen. Das Verhältnis der verwendeten Magnesium- und Bai'iumsalze zueinander beträgt in manchen Fällen i _ 2;_ es kann sich jedoch je nach dem Sulfatgehalt und den anderen in der Lösung anwesenden Verunreinigungen ändern. Bei Lösungen, welche mit Salzsäure gereinigt wurden, benötigt man eine geringere Menge Bariumsalz. Das Mengenverhältnis der Metallatome zudem Oxytetracyclin in den Niederschlägen ist nicht feststehend, sondern ändert sich je nach dem Verhältnis der der Oxytetracyclinlösung zugesetzten . Metallsalze sowie auch nach dem Metallionengehalt dieser Lösung und dem pH-Wert, bei dem die Ausfällung durchgeführt wird. So enthalten Gärlösungen häufig beträchtliche Mengen an Metallionen, wie Magnesium und Calcium, die an der Bildung der erfindungsgemäßen Oxytetracyclin-Metallkomplexsalze beteiligt sind. Der Niederschlag, den man durch Fällung einer wäßrigen Lösung von reinem Oxytetracyclin mit einer Mischung aus löslichen Barium- und Magnesiumsalzen (1: 2) bei einem pH-Wert von etwa 9 erhält, besteht aus q. Teilen Oxytetracyclin, 2 Teilen Magnesium und i Teil Barium. Dies. trifft jedoch nur für Lösungen von reinem Oxytetracyclin zu. Bei Verwendung unreiner Lösungen, z. B. Nährlösungen, muß zur Erzielung möglichst vollständiger Ausfällungen ein anderes Mengenverhältnis der Metalle eingehalten werden, und der Niederschlag enthält oft andere Mengen an Oxytetracyclin und den Metallen.
  • Die beschriebenen Metallkomplexsalze des Oxytetracyclins kann man in ihrer Zusammensetzung ändern, indem man den festen Niederschlag mit Lösungen anderer Metallionen in Berührung bringt. Auf diese Weise kann man z. B. die Zusammensetzung eines hauptsächlich aus dem Calcium-Magnesium-Komplexsalz des Oxytetracyclins bestehenden Niederschlags so ändern, daß er nach der Behandlung mit einer Lösung eines löslichen Bariurnsalzes eine beträchtliche Menge Barium enthält. Wie bereits oben hervorgehoben wurde, scheint die Barium-Magnesium-KQmplexverbindung die am wenigsten lösliche der erfindungsgemäßen Komplexverbindungen zu sein. Das Barium-Zink-Salz hat fast die gleiche Löslichkeit, das Calcium-Magnesium-Salz ist etwas löslicher. Setzt man einer Oxytetracyclinlösung bei dem entsprechenden pH-Wert eine Misdhung von mehr als zwei wasserlöslichen Metallsalzen zu, so scheidet sich zuerst das am wenigsten lösliche Metallkomplexsalz ab.
  • Das ausgefällte Metallkomplexsalz des Oxytetracyclins Wird abfiltriert. Der Niederschlag wird gewöhnlich mit einem kleinen Volumen Wasser gewaschen und dann in einer Säure, vorzugsweise verdünnter Mineralsäure, insbesondere in verdünnter Schwefelsäure, gelöst. Bei Verwendung von Schwefelsäure wird das unlösliche- abfiltrierte Bariumsulfat mit Wasser gewaschen. Um möglichst das gesamte Oxytetracyclin aus diesem Niederschlag zu gewinnen; kann es notwendig sein, das Bariumsulfat nochmals mit verdünnter Säure zu behandeln. Das saure Filtrat, das den größten Teil des Antibiotikums enthält, wird danach auf einen p$-Wert von etwa 6 bis 9, vorzugsweise etwa 7, eingestellt. Bei diesem pg-Wert trennt sich das Antibiotikum als amphotere Verbindung von der Lösung ab, es kann jedoch zusätzlich wesentliche Mengen an Metallsalzen, z. B. von Calcium und Magnesium, enthalten.
  • Bei der Einhaltung eines etwas niedrigeren pH-Wertes, etwa 5, ist die Ausfällung des Oxytetracyclins als Komplexsalz nicht ganz vollständig. Der Niederschlag des Oxytetracyclins wird wieder von der Lösung abfiltriert und mit einem kleinen Volumen Wasser gewaschen. Obwohl man dieses Komplexsalz, das einen Reinheitsgrad von etwa 5oo bis 8oo y je mg hat, schon für gewisse therapeutische Zwecke verwenden kann, bevorzugt man, aus ihm kristallines Oxytetracyclin oder dessen Salze für die medizinische Verwendung herzustellen. Die Niederschläge werden besser in Alkali als in Säure gelöst, um das Antibiotikum daraus zu gewinnen.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß die Niederschläge dieser Art beträchtliche Mengen Eisen, Chrom und Kupfer enthalten können, welche durch metallische Werkstoffe in die Lösungen hineingeraten sein können. Diese Metalle, insbesondere Eisen, stören das Reinigungsverfahren. Es wurde nun gefunden, daß man diese Metalle aus den Säurelösungen der gefällten Metallkomplexsalze des Oxytetracyclins durch Behandlung mit einem löslichen Ferrocyanid, wie Kaliumferrocyanid, entfernen kann. Der auf diese Weise gebildete Niederschlag wird abfiltriert und der Überschuß an Ferrocyanid durch Behandeln der Lösung mit einem löslichen Zink-, Zirkonium- oder einem .anderen geeigneten Metallsalz ausgefällt. Der Endpunkt dieser Einstellung kann mit einer Lösung eines Kupfersalzes geprüft werden. Aus dem klaren Filtrat wird danach mit einem löslichen Alkalisalz das Antibiotikum ausgefällt, das nun im wesentlichen frei von Eisen und anderen Schwermetallen ist, jedoch gewisse Mengen Calcium und Magnesium enthält. Das auf diese Weise erhaltene Produkt hat eine beträchtlich hellere Farbe und höhere Wirksamkeit als das ohne Ferrocyanid behandelte, und der dabei entstandene Verlust ist sehr geringfügig. Auch bei der Herstellung von kristallinem Oxytetracyclin oder Oxytetracyclinhydrochlorid nach dem beschriebenen Verfahren übertrifft die Qualität des fertigen Produktes bei weitem die des ohne Ferrocyanid behandelten Erzeugnisses. Es hat eine reine, eher hellgelbe als bräunliche Farbe, und seine Wirksamkeit ist sehr hoch. Außerdem hat das ohne Ferrocyanidbehandlung erhaltene Produkt die Neigung, beim Stehenlassen beträchtlich nachzudunkeln. Weiterhin erhält man bei der Anwendung der Ferrocyanidbehandlung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine erheblich bessere Ausbeute an kristallinem Salz.
  • Die kristallinen Verbindungen können in bekannter Weise auf verschiedene Arten hergestellt werden, z. B. nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 516 o8o. So kann das getrocknete Rohoxytetracyclin z. B. in Methanol gelöst und mit genügend konzentrierter Salzsäure behandelt werden, um das Antibiotikum zu lösen. Nach der Behandlung mit Entfärbungskohle und Filtration kann man das Hydrochlorid nach Zusatz weiterer konzentrierter Salzsäure kristalliert erhalten.
  • Die vorliegende Erfindung wird in den nachstehenden Beispielen erläutert.
  • Beispiel i Es wurde folgende Nährlösung für die Oxytetracyclingewinnung hergestellt Sojabohnenmehl .................. 5oo g Glukosehydrat .................... 500 g wasserlöslicher Extrakt aus Schlempe 259 Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2509 Destilliertes Wasser zur Auffüllung auf 501 Der pH-Wert der Mischung wurde durch Zusatz von Natriumhydroxyd auf 7 gebracht, anschließend wurden 50 g Calciumcarbonat zugesetzt.
  • Die Nährlösung wurde bei i21° sterilisiert, abgekühlt, mit Streptomyces rimosus geimpft und dieser Pilz darin 4 Tage bei 28° unter ständigem Schütteln gezüchtet. Durch Zusatz von verdünnter Schwefelsäure wurde nun die Lösung auf einen pH-Wert von 2,5 eingestellt und danach filtriert. In der 44,9 Millionen y Antibiotikum enthaltenden klaren Lösung wurden unter Rühren i2o g Bariumchloriddihydrat und 48 g Magnesiumchloridhexahydrat gelöst. Die erhaltene Lösung wurde dann mit Natriumhydroxydlösung auf einen p11-Wert von g eingestellt. Nach zehnminutigem Stehen wurde der gebildete Niederschlag unter Zusatz einer kleinen Menge Diatomeenerde abfiltriert. Es wurde gefunden, daß die vergorene Näbrlösung und die erhaltenen Waschflüssigkeiten insgesamt 1,92 Millionen y Oxytetracyclin enthielten.
  • Der Niederschlag wurde zuerst in 21 Wasser suspendiert und dann mit Schwefelsäure auf einen p11-Wert von 1,2 eingestellt.
  • Die 36,8 Millionen y Oxytetracyclin enthaltende Lösung wurde vom Unlöslichen abfiltriert. Durch Einstellung der Lösung mit Natriumhydroxyd auf einen p11-Wert von 7 wurde das Oxytetracyclin ausgefällt. Der Niederschlag enthielt noch etwa 34 Millionen y des Antibiotikums und geringe Mengen an Calcium und Magnesium. Das Filtrat dieses ausgefällten Produktes enthielt 2,3 Millionen y Oxytetracyclin.
  • Beispiel 2 Eine nach obigem Verfahren hergestellte Oxytetracyclinlösung, die etwa 2o Millionen y des Antibiotikums enthielt, jedoch mit Salzsäure bei einem pH-Wert von 2,5 geklärt worden war, wurde mit Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 9 gebracht. Danach wurden 50 g Bariumchloriddihydrat und 2o g Magnesiumchloridhexahydrat zugesetzt,' die in Zoo ccm heißem Wasser gelöst worden waren. Die Mischung wurde 1/2 Stunde gerührt, danach mit 8o g Diatomeenerde, bekannt unter dem Namen nSupercel«, versetzt und von dem Niederschlag abfiltriert. Das Filtrat enthielt o,8 Millionen y Oxytetracyclin. Der Niederschlag wurde mit einem Liter Wasser gewaschen, welches 0,5 Millionen y löste. Darauf wurde der Niederschlag dreimal mit je 60o ccm Wasser verrührt, wobei der pH-Wert jedesmal mit Schwefelsäure auf 1,5 eingestellt und die Flüssigkeit von dem Feststoff abfiltriert wurde. Die vereinigten Filtrate enthielten 12 ooo y je ccm des Antibiotikums. Den vereinigten Filtraten wurde allmählich so viel Natriumhydroxydlösüng zugesetzt, bis der pH-Wert 7 erreichte und Rohoxytetracyclin ausfiel. Dieses wurde abfiltriert und mit Zoo ccm Wasser gewaschen. Das Filtrat und das Waschwasser enthielten etwa 2,3 Millignen y des Antibiotikums. Der Niederschlag wurde über Nacht im Vakuum bei 50° getrocknet, wog 25 g, und die Bestimmung ergab einen Gehalt von 65o y je mg des Antibiotikums.
  • Beispiel 3 Eine ähnliche Nährlösung wie im Beispiel i, die jedoch an Stelle der Schlempe die gleiche Gewichtsmenge eines enzymatischen Kaseinauszugs enthielt, wurde auf ähnliche Weise vergoren und mit Salzsäure bei einem p$ Wert von 2,5 gereinigt. Die klare Lösung wurde mit Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von g eingestellt und dann mehrere Male mit je io Volumprozentn-Butanolausgezogen; dabeiwurdefestgestellt, daß das Antibiotikum mit Metallen wie Calcium und Magnesium mindestens teilweise als Salz ausgezogen wurde. Es ist auch möglich, das Oxytetracyclin als Metallkomplexverbindungen mit anderen Metallsalzen, z. B. mit Barium-Magnesium- oder Barium-Zink-Salzen, auszuziehen. Der Butanolauszug wurde mit 5o Volumprozent i n-Salzsäure in Wasser behandelt. Das erhaltene wäßrige Konzentrat enthielt 460o y je ccm des Afitibiotikums. 40 ccm dieser Lösung wurden mit verdünntem Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 9,5 gebracht; der dabei entstehende Niederschlag wurde zentrifugiert und von der klaren dä.rüberstehenden Flüssigkeit abgetrennt. Die klare Flüssigkeit enthielt etwa 500y je ccm Oxytetracyclin; dies bedeutet, daß etwa go °% des Antibiotikums ausgefällt worden waren. Der .Niederschlag wurde mit Wasser gewaschen und getrocknet. Die Untersuchung ergab etwa 675 y je mg. Es zeigte sich, daß eine Probe davon etwa 35 °/° Rückstand enthielt (Sulfate, die aus etwa gleichen Mengen Calcium und Magnesium bestanden)°. Wie oben schon erwähnt wurde, gehen Calcium und Magnesium als Komplexsalze des Oxytetracyclins in die Butanolschicht.
  • Beispiel 4 Eine Nährlösung gemäß Beispiel 3, in der 11,9 Millionen y des Antibiotikums enthalten, waren, wurde mit Schwefelsäure geklärt und dann mit 175 g Bariunichloriddihydrat versetzt. Danach wurde genügend Natriumhydroxydlösung zugesetzt, um den p11-Wert auf g zu bringen. Nach kurzem Rühren wurde der in Gegenwart einer kleinen . Menge Diätömeenerde ausgefällte Feststoff abfiltriert- und der Niederschlag mehrere Male mit kleinen Mengen Wasser gewaschen. Dieser Niederschlag bestand aus einer Mischung der Barium-Magnesium- und Cälcium-Magnesium-Komplexsalze des Oxytetracychns. Das Filtrat enthielt insgesamt noch o,77 Millionen y Oxytetracyclin. -Der feuchte Niederschlag wurde in der kleinstmöglichen Menge Wasser suspendiert und der pH-Wert der Suspension mit Schwefelsäure auf 1,2 gebracht. Nach gründlichem Rühren der Mischung wurden die Feststoffe abfiltriert, und der Rückstand wurde mehrmals mit Wasser gewaschen. Die Lösung, die 9,8 Millionen y Oxytetracyclin enthielt, wurde unter Rühren langsam mit Natriumhydroxydlösung behandelt, bis der pH-Wert 7 erreichte. Der Oxytetracyclinniederschlag wurde abfiltriert und mit einem kleinen Volumen Wasser gewaschen. Der Filterrückstand .wurde so trocken- wie möglich gesaugt und danach in einem Vakuumexsikkator bei Zimmertemperatur weiter getrocknet. Das getrocknete Produkt wog 12,4 g; die Untersuchung ergab 70o y je mg, insgesamt 8,68 Millionen y Antibiotikum. Davon wurden 7,7 Millionen y in 5 Volumen Methanol suspendiert und langsam mit i Moläquivalent 37°[°iger Salzsäure versetzt. Die Lösung wurde unter Verwendung einer kleinen Menge Diatomeenerde und etwas Entfärbungskohle, bekannt unter dem Namen »Darco G-6o«, filtriert. Dann wurde dem Filtrat ein zweites Moläquivalent 370%ige Salzsäure und eine kleine Menge kristallines Oxytetracyclinhydrochlorid als Impfstoff zugesetzt. Nach 1/2 stündigem Rühren wurde das kristalline Produkt abfiltriert, .mit einem kleinen Volumen Methanol gewaschen und getrocknet. Es wog 5,10 g, und die Bestinunung ergab goo y je mg, d. h. fast den theoretischen Wert für Oxytetracyclinhydrochlorid.
  • Beispiel 5 Eine geklärte Gärlösung nach Beispie13, die 5.95 Millionen des Antibiotikums enthielt, wurde unter Rühren mit 75 g Bariumchloriddihydrat versetzt. Danach wurde die Lösung mit Natriumhydroxydlösung auf einen p,1-Wert von 9,5 eingestellt, mit 35 g Diatomeenerde versetzt und filtriert. Der Filterrückstand wurde mit insgesamt 25o ccm Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen unter Atmosphärendruck bei 50° wurde die Substanz gemahlen und in 300 ccm Methanol suspendiert. Der Suspension wurden 4 ccm konzentrierte Salzsäure zugesetzt; beim Verdünnen mit dem zehnfachen Volumen Wasser besaß diese einen p$ Wert von etwa 3. Die Suspension wurde filtriert und der auf diese Weise erhaltene feste Stoff in 150 ccm Methanol erneut suspendiert. Wiederum wurde genügend konzentrierte Salzsäure zugesetzt, bis der p],-Wert 3 betrug, und das Unlösliche dann abfiltriert. Die vereinigten Methanolfiltrate wurden auf etwa io ccm eingeengt und hierzu 25 ccm einer 1,5 n-Salzsäure in Methanol gegeben, die man durch Verdünnung von 370%iger wäßriger .Salzsäure mit Methanol hergestellt hatte. Nach dem Animpfen mit Oxytetracychnhydrochloridkristallen schied sich nach kurzer Zeit das kristalline Hydrochlorid ab, das abfiltriert und getrocknet wurde.
  • Beispiel 6 80o g feuchter Niederschlag aus dem Metallkomplexsalz des Oxytetracyclins, der nach dem Verfahren des Beispiels i hergestellt worden war, wurden in 40o ccm Wasser suspendiert und mit 5o°[°iger Schwefelsäure unter raschem Rühren versetzt, bis das pH einen Wert von 1,5 erreichte. Die Oxytetracyclinlösung wurde durch Filtrieren mit einer kleinen Menge eines Filtriermittels abgetrennt. Der Filterrückstand wurde mit einem kleinen Volumen Wasser gewaschen und dann in einem Mindestvolumen Wasser erneut suspendiert. Der pH-Wert wurde wiederum auf 1,5 eingestellt, dann wurde filtriert und mit einem kleinen Volumen Wasser nachgewaschen. Die vereinigten sauren Filtrate hatten ein Gesamtvolumen von etwa iooo ccm und enthielten 2o,5 Millionen y Antibiotikum. Der Lösung wurde unter Rühren eine io°/oige Lösung von Kaliumferrocyanid zugesetzt. Nach Zugabe von ii ccm dieser Lösung zeigte eine filtrierte Probe bei Zusatz von Kaliumferrocyanidlösung keinen weiteren Niederschlag. Der Suspension wurde eine kleine Menge eines Filtriermittels zugesetzt und die ausgefällten Verunreinigungen abfiltriert. Der Filterrückstand wurde mit einem kleinen Volumen Wasser gewaschen und das Filtrat durch Zusatz von etwas Eisenlösungsalz auf überschüssiges Ferrocyanid geprüft. Da kein Überschuß vorhanden war, wurde das Filtrat ohne Neueinstellung des pH-Wertes für die nächste Verfahrensstufe verwendet.
  • Das helle bernsteinfarbige Filtrat hatte ein Volumen von 1140 ccm und enthielt 2o Millionen y Oxytetracyclin. Die Hälfte dieses Filtrates wurde langsam durch Zusatz einer io°%igen Natriumhydroxydlösung auf einen p,1-Wert von 7 eingestellt, das ausgefällte Oxytetracyclin abfiltriert, mit ioo ccm Wasser gewaschen und dann bei 50° im Vakuum getrocknet. Es wog 12,5 g, die Bestimmung ergab 740'Y je mg. Bei der Behandlung der Säurelösung mit Entfärbungskohle vor der Ausfällung des Oxytetracyclins war das erhaltene Produkt noch etwas heller und besaß eine bessere Wirksamkeit, es war jedoch etwas Substanz verlorengegangen.
  • Kristallines Oxytetracyclinhydrochlorid wurde daraus auf folgende Weise gewonnen: Das getrocknete Produkt wurde fein gemahlen. io g davon wurden in 4o ccm Methanol suspendiert und mit io ccm einer gesättigten Lösung von Calciumchlorid in Methanol versetzt. Das Oxytetracyclin löste sich allmählich, und nach Behandlung mit o,5 g Entfärbungskohle wurde die Mischung filtriert. Der Filterrückstand wurde erst mit io ccm einer halbgesättigten Lösung von Calciumchlorid in Methanol, dann mit io ccm Methanol, in dem 1 ccm 37°[oige Salzsäure enthalten waren, und schließlich mit 5 ccm reinem Methanol gewaschen. Die Methanollösung wurde gerührt und langsam mit 6 ccm 37%iger Salzsäure versetzt. Nährend des Zusatzes der Säure wurde mit kristallinem Oxytetracyclinhydrochlorid geimpft. Nach Beendigung der Kristallisation wurden die Kristalle abfiltriert und mit io cc;@r. i,2 n-Salzsäure in Methanol gewaschen. Nach nochmaligem Waschen mit io ccm wasserfreiem Methanol wurde das Produkt kurze Zeit bei 50° getrocknet. Das getrocknete kristalline Oxytetracyclinhydrochlorid wog 6,64 g und die biochemische Untersuchung ergab goo y je mg. Es war hellgelb glänzend, enthielt nur Spuren von Metallen und zeigte sich für klinische Zwecke verwendbar.
  • Eine rohe Nährlösung von Oxytetracyclin, die genügend geeignete Metallionen wie Calcium und Magnesium enthält, braucht lediglich auf den entsprechenden pH-Wert, vorzugsweise 8,5 bis 9, eingestellt zu werden, um einen Teil des Oxytetracyclins ausfallen zu lassen. Die Menge des Materials, das ausgefällt werden kann, nimmt zu, wenn man die verdünnte Oxytetracyclinlösung vor der Einstellung des pH-Wertes konzentriert. Dieses Verfahren ist jedoch selten so wirksam wie jenes, bei dem die erforderlichen Gemische und Mengenanteile zweiwertiger Metallionen zusätzlich gegeben werden.
  • Barium, Strontium und bzw. oder Calcium können als Hydroxyde zugesetzt werden, um, falls es erwünscht ist, gleichzeitig den pH-Wert zu erhöhen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Oxytetracyclinkomplexsalzen und reinem Oxytetracyclin aus wäßrigen Oxytetracyclinrohlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß =man das Oxytetiacyclin aus der Rohlösung, die gegebenenfalls durch Extraktion einer mindestens etwa 6oo y je ccm Oxytetracyclin enthaltenden Lösung mit n-Butanol bei einem basischen pH-Wert und darauffolgende Extraktion der n-Butanollösung mit verdünnter wäßriger Säure erhalten werden kann, als schwerlösliches Metallkomplexsalzmit Metallsalzen von Barium, Strontium und Calcium und mindestens einem Salz von Magnesium, Zink, Beryllium, Cadmium und Quecksilber bei einem p11-Wert von etwa 7 bis io ausfällt, aus den gebildeten Komplexsalzen das Oxytetracyclin mit einer Säure in Freiheit setzt und gegebenenfalls einer zusätzlichen Reinigung mit Ferrocyanid unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohlösungen auch solche Lösungen verwendet werden, die bereits durch das Gärverfahren Calcium- und Magnesiumsalze enthalten.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man eine geklärte Rohlösung verwendet, die vom iVlycel bei einem p11-Wert von 3,5 oder weniger abgetrennt wurde. In Betracht gezogene Druckschriften: USA-Patentschrift Nr. 2 516 oSo.
DEP10345A 1953-08-27 1953-08-27 Verfahren zur Gewinnung von Oxytetracyclinkomplexsalzen und reinem Oxytetracyclin Expired DE946057C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2516080A (en) * 1949-10-13 1950-07-18 Pfizer & Co C Terramycin and its production

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