DE945764C - Kathodenstrahlroehre fuer die Wiedergabe farbiger Fernsehbilder - Google Patents
Kathodenstrahlroehre fuer die Wiedergabe farbiger FernsehbilderInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 19. JULI 1956
15475 VIII a 121a1
Die Erfindung betrifft eine Kathodenstrahlröhre für die Wiedergabe farbiger Fernsehbilder.
Es ist vorgeschlagen worden, eine solche Röhre mit einer transparenten Reflektorelektrode und einem
zwischen derselben und der Kathode angeordneten Schirm auszurüsten, wobei der Schirm mit Öffnungen
für den Durchtritt des Kathodenstrahls versehen ist und auf seiner der Reflektorelektrode zugekehrten
Seite beim Auftreffen des umgelenkten Kathodenstrahls verschiedenfarbig aufleuchtende Leuchtstoffe
nebeneinander trägt. Diese die Leuchtstoffe tragende Elektrode wird gegenüber der Reflektorelektrode auf
positivem Potential gehalten, so daß die Elektronen nach Durchtritt durch die Öffnungen des Schirms ihre
Bewegungsrichtung umkehren und schließlich auf die Leuchtstoffe auffallen.
Der Elektronenstrahl tritt also durch die Öffnungen in dem die Leuchtstoffe tragenden Schirm hindurch
und wird dann auf den Schirm zu gelenkt. Dabei wird die Strahlbahn der zurückgelenkten Elektronen
in Abhängigkeit von den empfangenen Fernsehsignalen derart beeinflußt, daß stets nur die gewünschten
Leuchtstoffe auf dem Schirm getroffen werden.
Für das richtige Arbeiten dieser Anordnung ist es erforderlich, daß das elektrostatische Feld im Raum
zwischen dem Leuchtschirm und der Reflektorelektrode eine senkrecht zur Einfallsrichtung des
Kathodenstrahls gerichtete Komponente besitzt. Dies wird gemäß dem erwähnten Vorschlag bei senkrechtem
Einfall des Kathodenstrahls dadurch erreicht, daß die Reflektorelektrode von periodischer Struktur
ist und eine Mehrzahl von elektrischen Linsen bildet.
Die Erfindung gibt ein viel einfacheres und verläßlicheres
Mittel zur Erreichung des gleichen Zieles in die Hand. Erfindungsgemäß ist die Reflektorelektrode
glatt, wobei jedoch dafür gesorgt ist, daß der Kathodenstrahl stets unter einem spitzen Winkel
gegen den Schirm verläuft und durch die Öffnungen in demselben hindurchtritt.
Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird dieser Durchtrittswinkel von den Farbsynchronisiersignalen
beeinflußt. Die Vorteile dieser Anordnung hinsichtlich einfacherer Herstellungsweise,
zuverlässigeren Betriebs und viel sichererer Steuerungsmöglichkeit
liegen auf der Hand.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des Grundgedankens
und einiger Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung.
Fig. ι und 2 zeigen Teile einer Kathodenstrahlröhre
und veranschaulichen bestimmte erfindungsgemäße Wirkungen, während
Fig. 3 eine Anordnung der verschiedenen Leuchtstoffe zeigt und
Fig. 4 bis 7 in schematischer Darstellung verschiedenartige erfrndungsgemäße Kathodenstrahlröhren erkennen
lassen ;
Fig. 8 und 9 veranschaulichen andere Anordnungen für die Leuchtstoffe in den Kathodenstrahlröhren
nach Fig. 4 bis 7;
Fig. 10 zeigt einen Teil der Schaltung für die Refiektorelektrode,
und
Fig. 11 enthält eine Kurve zur Erläuterung der
Betriebsweise der Schaltung nach Fig. 10.
In Fig. ι sind bestimmte Bestandteile einer Kathodenstrahlröhre
dargestellt, nämlich ein Elektronenstrahlerzeuger 1, dessen Strahl 2 in der Richtung einer
transparenten Stirnfläche 3 einer Kathodenstrahlröhre verläuft. Zwischen dem Strahlerzeuger 1 und der
Stirnfläche 3 liegt parallel zu dieser letzteren eine Metallplatte 4, die eine Öffnung 5 besitzt, durch die
der Strahl 2 hindurchtritt. Die Stirnfläche 3 ist außerdem auf ihrer Innenseite mit einer leitenden
Belegung 6 ausgerüstet.
Bei dieser Anordnung wird die Kathode des Elektronenstrahlerzeugers
1 auf Nullpotential oder Erdpotential gehalten, die Metallplatte 4 auf einem positiven
Potential V0 gegenüber der Kathode und die leitende Stirnwand 3 auf einem dazwischenliegenden
Potential V0. Hierdurch wird zwischen der Stirnwand
3 und der Elektrode 4 ein gleichförmiges Feld von einer Feldstärke
F —F
τ-» ' f>
' ti f. Λ
erzeugt, wobei S der Abstand zwischen der Stirnfläche 3 und der Elektrode 4 ist; dieses Feld übt auf
einen in dasselbe eintretenden Kathodenstrahl eine Bremswirkung aus. Wenn das Bremsfeld F genügend
stark ist, wird der Elektronenstrahl zwischen der Elektrode 4 und der Stirnwand 3 zurückgebogen
und trifft die Platte 4 an einem Punkt, dessen Abstand von der Öffnung 5 mit χ bezeichnet ist. Man kann
zeigen, daß 'die Elektronenbahn in diesem Gebiet nach der Gleichung
y = TT:-^r + xiansa
(2)
verläuft. Die Eindringtiefe des Elektronenstrahls 2 in dieses bremsende Feld ist
/m — y y -" "■·
Wenn die leitende Stirnwand 3 als ein Reflektor betrachtet wird, so muß die Reflektorspannung V0
immer Meiner als F0 cos2cc sein, damit der Elektronenstrahl
2 nicht auf die Stirnwand auftrifft.
Der Abstand χ zwischen dem Punkt, an welchem der Elektronenstrahl in das Bremsfeld eintritt, d. h.
zwischen der Öffnung 5 und dem Auftreff punkt des Elektronenstrahls auf die Platte 4, beträgt
χ =
2V0S
V0-V0
sin 2 α.
(4)
Aus dieser Gleichung sieht man, daß χ durch Beeinflussung
des Eintrittswinkels in das Bremsfeld zwischen dem Strahl und der Ebene der Platte 4 verändert
werden kann und daß man ferner die Größe des Bremsfeldes entweder mittels der Spannung V0 oder der
Spannung V0 oder schließlich durch Änderung der go
Geschwindigkeit des eintretenden Strahls durch Beeinflussung von V0 verändern kann.
Die Gleichung 4 zeigt außerdem, daß, wenn das
Verhältnis von V0 und V0 konstant gehalten wird,
der Abstand χ konstant bleibt. Man sieht somit, daß eine Einrichtung, die entsprechend Fig. 1 betrieben
wird, keine scharf eingeregelten - Gleichspannungen erfordert, vorausgesetzt, daß das Verhältnis von V0
und V0 konstant bleibt.
Die Fig. 2 veranschaulicht, wie das an Hand der Fig. ι erläuterte Prinzip in einer Farbfernsehröhre
benutzt werden kann. Die Fig. 2 zeigt einen Teil einer solchen Röhre. Der Glasboden oder die Stirnwand
3 ist mit einem transparenten leitfähigen Überzug 6 versehen, beispielsweise aus Zinnchlorid, oder
kann gewünschtenfaÜs mit einem dünnen, sehr weitmaschigen Drahtnetz belegt werden. Dieser leitende
Überzug wird an die Reflektorspannung V0 gelegt.
Die Elektrode 4 ist als eine mit vielen Öffnungen versehene Elektrode dargestellt, wobei der Öffnungsdurchmesser
h beträgt. Zwischen je zwei nebeneinanderliegenden Öffnungen sind verschiedenfarbig
leuchtende Leuchtstoffe, nämlich, wie dargestellt, der rote Leuchtstoff 7, der grüne Leuchtstoff 8 und der
blaue Leuchtstoff 9, auf die Platte 4 aufgestrichen oder anderweitig in der dargestellten Reihenfolge angebracht.
Durch Einstellung der Reflektorspannung V0
kann der Elektronenstrahl 2 nach dem Eintritt in den Raum zwischen der Stirnfläche 3 und der Platte 4 ■
beispielsweise zum Auftreffen auf eine grüne Leuchtstoffbelegung in einem Abstand von (2 -(- 4 n) k gebracht
werden, und zwar von der Eintrittsstelle an gerechnet. Die Anzahl der Öffnungen oder Löcher
zwischen der Eintrittsstelle des Strahls und seinem Auftreffpunkt auf der Elektrode 4 ist dabei n. Zur Erregung
des roten Leuchtstoffes 7 kann die Spannung V0
etwas erniedrigt werden. Wahlweise kann man auch zur Erregung des blauen Leuchtstoffes 9 die
Spannung V0 ein wenig erhöhen. Es läßt sich also
durch Änderung der Reflektorspannung V0 jeweils
einer der verschiedenfarbig leuchtenden Stoffe anregen. Die Entfernung, um die sich der reflektierte
Strahl bewegen muß, um alle drei Leuchtstoffe zu überstreichen, beträgt 2 h. Man kann zeigen, daß,
wenn η groß ist, der Betrag der Änderung der Κει ο flektorspannung V0 zur Bewegung des Strahls 2 längs
der Strecke 2 h folgende Größe hat:
(5)
2»
In dieser Gleichung ist V0 die feste Spannung der
Stirnwand 3, und vc ist der Betrag, um den sich die
Reflektorspannung gegenüber dem angegebenen festen Spannungswert ändern muß.
Der Abstand S zwischen der Stirnfläche 3 und der mit den Leuchtstoffen belegten Elektrode 4 beträgt,
in den anderen Parametern der Röhre ausgedrückt,
S =
zn)h(V0-Ve)
Vn sin 2 α
(6)
Die Kapazität zwischen der Reflektorelektrode oder Stirnwand 3 und der Leuchtschirmelektrode ist
C =
0,176 D2 V0 sin 2 a
(V0 -V0) (1 + zn) h
-PF. (7)
in welcher D den Durchmesser der Stirnwand oder des Glasbodens 3 bedeutet und h den Durchmesser einer
Öffnung in der Elektrode 4, und zwar beide in Zoll gemessen (1 Zoll = 2,54 cm).
Man sieht aus den Gleichungen (5) und (7), daß ein Vorteil beim Betrieb einer Kathodenstrahlröhre nach
Fig. 2 bei großen Werten von η erreicht wird. In diesem Fall vermindert sich nämlich die Größe der
notwendigen Signalspannung, und es erhöht sich gleichzeitig der Abstand S, so daß - die Kapazität C
klein wird. Beide Faktoren vermindern die erforderliche Leistung zum Betrieb einer derartigen Farbfernsehröhre.
Bei einer derartigen Röhre nach Fig. 1 ergibt eine Größe von w = 40 eine Verschiebung χ von
ι Zoll, was als ein befriedigendes Ergebnis betrachtet werden kann.
Man sieht außerdem aus den Gleichungen (6) und (7), daß, wenn der Winkel α dem Wert go° nahekommt,
der Wert von S schnell zunimmt und die Kapazität vermindert wird. Aus Betriebsgründen kann man
jedoch den Winkel α nicht beliebig steigern, da, wenn α gegen 90° geht, die Geschwindigkeit des Strahls am
Gipfelpunkt seiner Bahn abnimmt. Wenn die Geschwindigkeit an dieser Stelle aber zu gering wird,
expandiert der Strahl infolge seiner eigenen Raumladung, und es läßt sich kein scharfes Schirmbild
mehr erzeugen.
Wie oben bemerkt, können die verschiedenen Leuchtstoffe abwechselnd erregt werden, wenn man
die Reflektorspannung V0 konstant läßt und den Eintrittswinkel
α verändert. Bei diesem Betrieb der Röhre berechnet sich der Winkel Θ im Bogenmaß, um
den der Winkel α geändert werden muß, um den Strahl über eine Strecke von 2 α hinweg zu bewegen, nach
folgender Gleichung:
70
tang2α
Θ =
2(i + zn)
Die Größe von S in Gleichung (6) gilt ebenfalls für diese Betriebsweise. Wie man sieht, wird die Ablenkempfindlichkeit
ebenfalls dadurch erhöht, daß man den Wert von η so groß wie möglich macht und α so
nahe wie möglich an 900 wählt.
In Fig. 3 ist eine mögliche Anordnung der Öffnungen 5 und der Leuchtstoffbelegungen 7, 8, 9 auf der
Leuchtstoffelektrode 4 dargestellt, obwohl auch noch andere bekannte Anordnungen der Leuchtstoffbelegungen
verwendet werden können. Außerdem können der Leuchtschirm und die Stirnwand auch gekrümmt
werden an Stelle der in Fig. 1 und 2 dargestellten geraden Ausführung.
In Fig. 4 ist eine Ausführungsform einer Kathodenstrahlröhre gemäß der Erfindung dargestellt, die aus
einem Kolben 10 mit transparenter Stirnfläche 3 und einem Röhrenhals 11, der unter einem Winkel zur
Stirnfläche liegt, dargestellt. Innerhalb des Röhrenhalses liegt ein Elektronenstrahlerzeuger, bestehend
aus einem Heizfaden 12, einer Kathode 13, einer Steuerelektrode 14 und einer ersten Anode oder Beschleunigungsanode
15. Die übliche zweite Anode der Kathodenstrahlröhre kann durch einen leitenden
Innenbelag 16 im sogenannten Kolbenteil gebildet und dieser Innenbelag an eine Ausführungsleitung 17
angeschlossen werden. Wahlweise kann die zweite Anode 16 auch aus einem metallischen Teil des Kolbens
bestehen. Die Leuchtstoffelektrode 4 befindet sich vor der Stirnwand 3 und trägt eine Renektorelektrode
18, welche ebenso arbeitet wie der leitende Belag 6 in Fig. 1 und 2. Die Leuchtstoffelektrode 4
liegt über die Leitung 19 an einer äußeren Spannungsstelle oder wahlweise, wie dargestellt, an dem Metallteil
16 des Kolbens. Ebenso wird die Reflektorelektrode 18 über die Leitung 20 mit Spannung versorgt.
Zwischen der Beschleunigungsanode 15 und der Elektrode 4 kann eine gewöhnliche Sammelspule
21 angebracht werden, und für den Fall elektromagnetischer Ablenkung können dort auch die waagerechten
und senkrechten Ablenkspulen 22 und 23 Platz finden.
Zum Betrieb einer Röhre nach Fig. 4' kann es erwünscht
sein, zur Beseitigung der Trapezverzerrung den den Ablenkspulen 22, 23 zugeführten Strom zu
kompensieren. Es wird außerdem erforderlich sein, die Verlagerung des Strahles an den verschiedenen
Enden der Röhre zu kompensieren, welche von der Veränderung des Auftreffwinkels des Strahls abhängt,
da dieser Strahl von einem scheinbaren Ablenkzentrum 24 sowohl in horizontaler Richtung als in
vertikaler Richtung beim Empfang der Fernsehsignale über den Schirm hinweg abgelenkt wird. Diese
Kompensation kann durch Veränderung des Abstandes der Löcher und der Leuchtstoff belegungen an verschiedenen
Stellen der Elektrode 4 bewerkstelligt werden. Wahlweise kann die Kompensation auch
durch Veränderung des Abstandes zwischen der Leuchtstoffelektrode· 4 und der Reflektorelektrode 18
erreicht werden. Dieses letztere Kompensationsverfahren ist in Fig. 4 veranschaulicht, in welcher der
Abstand zwischen den Elektroden 4 und 18 nach oben hin zunimmt. Eine ähnliche Zunahme des Abstandes
ist an den seitlichen Kanten des Schirms erforderlich. Die Elektrode 18 muß dementsprechend gegenüber
der Elektrode 4 in zwei Richtungen gekrümmt werden. In Fig. 5 ist eine erfindungsgemäße Röhre mit
elektrostatischer Ablenkung dargestellt. In dieser Röhre ist innerhalb des Röhrenhalses 11 eine Fokussierungsanode
25 und eine weitere Anode oder Hochspannungsanode 26 vorhanden, die den Strahl beeinflußt, bevor dieser in den Ablenkbereich der
waagerechten und senkrechten Ablenkplatten 27 und 28 eintritt. In der Röhre nach Fig. 5 hat die Reflektorelektrode
18 überall den gleichen Abstand von der Leuchtstoff elektrode 4.. In diesem Fall wird die
Trapezentzerrung mit Hilfe einer Schaltung 29 bewerkstelligt. Die Kompensation für die Strahlverschiebung
an den Schirmkanten, die auf die Veränderung des Auftreffwinkels zurückzuführen ist, kann durch
die an Hand der Fig. 4 erläuterte Methode geschehen, nämlich durch Änderung des Abstandes der Löcher
und der Leuchtstoffbelegungen auf der Elektrode 4 oder statt dessen auch durch Steuerung der Reflektorelektrodenspannung
derart, daß die Größe dieser Spannung von der jeweiligen Lage des Abtaststrahls abhängig ist.
Beim Betrieb von Kathodenstrahlröhren nach Fig. 4 und 5 zur Wiedergabe von Farbfernsehbildern
wird der Bildhelligkeitsanteil des gesamten empfangenen Fernsehsignals der Steuerelektrode 14 zugeführt
und moduliert den Elektronenstrahl entsprechend dem empfangenen Bildsignal. Der Synchronisieranteil
des Fernsehsignals wird der Ablenkeinrichtung zugeführt, nämlich bei Fig. 4 den waagerechten
und senkrechten Ablenkspulen 22, 23 und im Fall der Fig. 5 den waagerechten und senkrechten
Ablenkplatten 27 und 28. Gleichzeitig werden Farbsynchronisiersignale entweder der Reflektorelektrode
18 oder der Elektrode 4 zugeführt. Der Elektronenstrahl durchsetzt, wenn er seine Abtastbewegung ausführt,
die öffnungen der Elektrode 4 und wird im Bremsfeld vor der Elektrode r8 umgesteuert. Gleichzeitig
wird die Spannung zwischen den Elektroden 4 und 18 entsprechend den Farbsynchronisiersignalen
beeinflußt, so daß die zurückfliegenden Elektronen jeweils die richtige Leuchsttoffbelegung auf der gegenüber
der Stirnfläche 3 liegenden Seite der Elektrode 4 treffen. Beide dargestellten Röhren können somit
zur Wiedergabe eines farbigen Fernsehbildes auf Grund eines Farbfernsehsignals dienen, welches außer dem
Bildhelligkeitssignal und den gewöhnlichen Zeilen- und Bildsynchronisiersignalen noch ein Farbsynchronisiersignal
enthält. Die Röhren können also für einen Farbwechsel im Takte der Bildelementübertragung,
im Takte der Zeilenübertragung oder im Takte der Bildübertragung benutzt werden. Bei
einem Fernsehsystem, bei welchem der Inhalt aller Grundfarben gleichzeitig der Röhre zugeführt wird,
ist es für die Anwendung der Erfindung nötig, die gleichzeitige Übertragung aller Farben in ein Farbsynchronisiersignal
umzusetzen, welches in zeitlicher Reihenfolge angewendet werden kann, um die Röhre
zu betreiben. In einem solchen System können die durch die erwähnte Umsetzung gewonnenen, in zeitlicher
Reihenfolge geordneten Farbinhaltssignale dazu benutzt werden, die Strahlintensität zu beeinflussen,
während der Strahl die verschiedenfarbigen Leucht-Stoffbelegungen überstreicht, um das gewünschte
Farbbild wiederzugeben, oder es kann wahlweise auch die Dauer der Erregung jedes der drei Leuchtstoffe
beeinflußt werden.
In Fig. 6 ist eine erfindungsgemäße Kathodenstrahlröhre dargestellt, bei welcher der Auftreffwinkel
des Elektronenstrahls auf einer mit Öffnungen versehenen Leuchstoffelektrode beeinflußt wird, um
das Farbfernsehsignal wiederzugeben. Die Röhre in Fig. 6 enthält einen Kolben 30 mit der Stirnwand 3
und drei im Dreieck angeordneten Elektronenstrahlerzeugern 31, 32, 33, von denen jeder aus einem Heizelement
12, einer Kathode 13 und einer Steuerelektrode
14 besteht. Zwischen der Steuerelektrode und der Röhrenstirnfläche 3 liegen eine Fokussierungsanode
34, eine Hochspannungsanode 35 und eine mit Öffnungen versehene Leuchtschirmelektrode 4. Die
Innenseite der Stirnwand 3 sei mit einem transparenten leitfähigen Film 6 oder mit einem transparenten
Metallgitter bedeckt. Außerhalb des Röhrenhalses ist ein Ablenkjoch 36 vorgesehen, welches waagerechte
und senkrechte Ablenkspulen zur Ablenkung des Elektronenstrahls über die Elektrode 4 hinweg enthält.
Die Anoden 34 und 35 -besitzen Öffnungen 37 bzw. 38, welche sich mit den Öffnungen in den Steuerelektroden
14 der Strahlerzeuger 31 bis 33 decken.
Beim Betrieb der Röhre nach Fig. 6 werden die den verschiedenen Grundfarben zugeordneten Signale des
ganzen übertragenen Fernsehsignals in einer üblichen Schaltung (nicht mit dargestellt) voneinander getrennt
und die einzelnen Grundfarbenanteile je einer der Steuerelektroden der Strahlerzeuger 31 bis 33
zugeführt. Man kann also beispielsweise den roten Anteil der Steuerelektrode des Strahlerzeugers 31
zuführen, den grünen Anteil der Steuerelektrode des Strahlerzeugers 32 und den blauen Anteil der Steuerelektrode des Strahlerzeugers 33. Je nach der Art des
mpfangenen Signals werden diese Anteile entweder gleichzeitig oder nacheinander zugeführt. In beiden
Fällen besteht ein annähernd homogenes Bremsfeld zwischen der Leuchtstoffelektrode 4 und der Reflektorfläche
6, welches durch geeignete Gleichspannungen an diesen über die Leitungen 19 und 20 angeschlossenen
Elektroden erzeugt wird. Wenn eine Leuchtstoffverteilung gemäß Fig. 3 auf der Elektrode
4 vorhanden ist, sollen vorzugsweise die Strahlerzeuger 3r bis 33 waagerecht nebeneinander in der
Röhre angeordnet werden.
In Fig. 7 ist eine andere Ausführungsform einer Kathodenstrahlröhre gemäß der Erfindung dargestellt,
bei der zur Erregung-der verschiedenfarbigen Leucht-
stoffe der Einfallswinkel des Strahls an der Leuchtstoffelektrode
beeinflußt wird. Bei dieser Ausführungsform besteht die Röhre aus einem Kolben 39 mit einem
Halsteil 40 und einer mit einem leitenden Überzug 6 versehenen Stirnfläche 3. Vor der Stirnfläche 3 liegt
eine mit Öffnungen versehene Leuchtstoffelektrode 4 der weiter oben beschriebenen Art. Der Teil der
Röhre, in dem die Strahlerzeugung stattfindet, enthält eine Kathode 41, eine Steuerelektrode 42 und
eine erste und zweite Anode 43, 44. In der Nähe der zweiten Anode 44 ist eine Ablenkspule 45 vorhanden,
welcher Stromimpulse so zugeführt werden, daß der ,Strahl eine Rotations- oder Umlaufbewegung ausführt,
so daß der Auftreffwinkel auf die Leuchtstoffelektrode entsprechend der wiederzugebenden Farbe
verändert wird. Nachdem der Elektronenstrahl sich so weit gedreht hat, daß sein Auftreffwinkel der wiederzugebenden
Farbe entspricht, durchsetzt er die gewöhnliche Fokussierungsspule 46 und das Ablenkj 0CI147.
ao Über die Leitungen 19 und 20 werden der Elektrode 4
und der leitenden Belegung 6 Gleichspannungen zur Herstellung eines gleichförmigen Bremsfeldes zwischen
der Elektrode 4 und der Stirnwand zugeführt.
Beim Betrieb der Röhre nach Fig. 7 wird der Winkel
α in Fig. 2 maximal um den Wert Θ entsprechend dem jeweils zu erregenden Leuchtstoff verändert, und
der Variationsbereich Θ wird durch Erregung der Spule 45 erreicht, so daß der Strahl synchron mit den
Farbsignalen des empfangenen Fernsehsignals umläuft. Die Stirnfläche 3 und die Elektrode 4 sind
ähnlich gekrümmt, und es ist zwischen ihnen ein gleichförmiges Bremsfeld vorhanden. Der Einfallswinkel
des Elektronenstrahls kann entsprechend den Farbsignalen einer beliebigen Art von Fernsehsignal
geändert werden, unabhängig davon, ob in diesem Fernsehsignal die Farben im Takte der Bildpunkte,
der Zeilen oder der Bilder übertragen werden. Der Elektronenstrahl vollführt dabei eine derartige Umlaufbewegung,
daß der Einfallswinkel jederzeit der empfangenen Farbe entspricht.
In Fig. 8 ist ein Teil eines Leuchtschirms dargestellt, der in Röhren, bei denen sich der Einfallswinkel
ändert, benutzt werden kann. Bei einer derartigen Anordnung der Leuchtstoffe ist eine Vielzahl von
Öffnungen 5 vorhanden, und die verschiedenen bläuen, grünen und roten Leuchtstoffbelegungen oder andersfarbigen
Leuchtstoffbelegungen sind um die Öffnungen 5 herum so angebracht, daß lediglich durch
Änderung des Einfallswinkels eines Elektronenstrahls auf der Elektrode ein gewünschter Leuchtstoff erregt
werden kann. Dies setzt natürlich ein gleichförmiges Bremsfeld zwischen einer derartigen Leuchtstoffelektrode
und einer Reflektorelektrode voraus.
Fig. 9 zeigt eine andere mögliche Anordnung der Leuchtstoffe auf der Elektrode 4. Bei dieser Anordnung
sind die verschiedenfarbigen Leuchtstoffe in Form von nebeneinanderliegenden streifenförmigen
Belegungen angebracht, und zwar entweder in waagerechter oder in senkrechter Richtung, und die Öffnungen
liegen zwischen aufeinanderfolgenden Gruppen solcher Streifen. Vorzugsweise soll die Elektrode
aus Metall bestehen, und die Öffnungen sollen durch Ätzen, durch Schneiden oder durch Stanzeu
der rechteckigen Öffnungen 48 hergestellt werden, zwischen denen schmale Metallbrücken 59 bestehenbleiben.
In den verschiedenen Anordnungen der Leuchtstoffbelegungen in Fig. 3, 8 und 9 sind die verschiedenfarbigen
Leuchtstoffe natürlich so angeordnet, daß sie an allen Stellen des Schirms in bezug
auf die Öffnungen in der gleichen Lage erscheinen.
In Fig. 10 ist ein Teil einer Schaltung zur Lieferung
der Spannungen an die Leuchtstoffelektrode und die Reflektorelektrode dargestellt, welche das Erfordernis
einer geregelten Gleichspannung vermeidet. In dieser Schaltung wird die Gleichspannung V0 an dem leitenden
Belag 16 der Röhre nach Fig. 4 oder wahlweise die an dem metallischen Kolbenteil einer bekannten
Kathodenstrahlröhre liegende Spannung an die Leuchtstoffelektrode 4 angeschlossen. Die Spannung V0
wird außerdem einem Spannungsteilerwiderstand 50 zugeführt, dessen Anzapfpunkt 51 an der Zuleitung 20
liegt. Die Leitung 20 ist ferner über einen Kondensator 52 mit einer Farbsynchronisierspannungsquelle
53 verbunden. Wenn sich beim Betrieb die Spannung V0 ändert, bleibt das Gleichspannungsverhältnis V0
zu V0 konstant, so daß auch der Abstand X, den der
Elektronenstrahl bei der Ablenkung durchläuft und der nur von diesem Verhältnis abhängt, bei der dargestellten
Schaltung konstant bleibt.
Fig. 11 zeigt einen charakteristischen Spannungsverlauf,
wie er der Leuchtstoffelektrode zugeführt werden muß. Die Gerade 54 gibt die konstante Gleichspannung
an, welche an der Leuchtstoffelektrode liegt, während die Treppenkurve 55 die der Reflektorelektrode
zuzuführende Spannung wiedergibt. Um eine befriedigende Betriebsweise zu erhalten, kann
die Änderung der Spannung V0 durch das Farbsynchronisiersignal
für die Erregung der verschiedenen Leuchtstoffe ein sehr kleiner Prozentsatz der ganzen
der Reflektorelektrode zugeführten Spannung sein, vorzugsweise soll die Mindestspannung der Reflektorelektrode
zwischen der Spannung der Leuchtstoffelektrode und Erde liegen.
Claims (4)
1. Kathodenstrahlröhre für die Wiedergabe farbiger Fernsehbilder mit einer transparenten
Reflektorelektrode und einem zwischen derselben und der Kathode angeordneten Schirm, der mit
Öffnungen für den Durchtritt des Kathodenstrahls versehen ist und auf seiner der Reflektorelektrode
zugekehrten Seite beim Auftreffen des umgelenkten Kathodenstrahls verschiedenfarbig aufleuchtende
Leuchtstoffe nebeneinander trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorelektrode (6) glatt
ist und daß der Kathodenstrahl stets unter einem spitzen Winkel durch die Öffnungen (5) in dem
Schirm (4) hindurchtritt.
2. Kathodenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchtrittswinkel
von den Farbsynchronisiersignalen beeinflußt wird (Kg. 7)·
3. Kathodenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strahlerzeugersystem
schräg zum Leuchtschirm und zur Reflek-
torelektrode angeordnet ist, während das Verhältnis der Vorspannungen von Leuchtschirm und
Reflektorelek'trode durch die Farbsynchronisiersignale beeinflußt wird (Fig. 4, 5).
4. Kathodenstrahlröhre nach Anspruch 1 mit
je einem Kathodenstrahlerzeuger für jede Grundfarbe, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Kathodenstrahl
eine besondere Durchtrittsrichtung zugeordnet ist (Fig. 6).
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 871772;
Proceedings of the I. R. E., Oct. 1951, S..1201 ff
(im Pripritätsintervall erschienen),
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609558 7.56
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US208875A US2741720A (en) | 1951-02-01 | 1951-02-01 | Color television apparatus and methods |
US219813A US2685660A (en) | 1951-04-07 | 1951-04-07 | Television tube |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Patent Citations (1)
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