DE9419523U1

DE9419523U1 - Golfball

Info

Publication number: DE9419523U1
Application number: DE9419523U
Authority: DE
Original assignee: URALAN KUNSTSTOFFVERARBEITUNG
Current assignee: URALAN KUNSTSTOFFVERARBEITUNG
Priority date: 1994-12-06
Filing date: 1994-12-06
Publication date: 1995-02-02
Anticipated expiration: 2004-12-07

Description

• *

G 8134 DE

URALAN

Kunst 53 toff Verarbeitung

Hermann-Staudinger-Straße 1

72525 Münsingen

Golfball

Alle bislang bekannten hochwertigen Golfballe weisen einen Kern auf, der aus einem nicht mehr aufschmelzbaren vernetzten Elastomer in einem Gießverfahren hergestellt ist. Dieser Elastomer garantiert eine hohe Rückprallelastizität des Balles, d. h. die rasche Wiedererlangung der runden Ballform nach der mechanischen Belastung durch den Abschlag des Balles, was für die Erzielung einer großen Flugweite ausschlaggebend ist. Andererseits sind die seitlang bekannten Bälle aufgrund dieses Elastomer-Kerns nicht wiederverwertbar und müssen nach ihrer Abnutzung als Sondermüll entsorgt werden. Da pro Golfplatz jährlich ca. 5000 abgenutzte Golfballe anfallen, entstehen hierbei ganz erhebliche Mengen solchen Sondermülls.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Golfball zu schaffen, der bei gleichguten Spieleigenschaften die obengenannten Nachteile vermeidet.

Die Aufgabe wird durch einen Golfball gelöst, der erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß er aus einem wiederverwertbaren thermoplastischen Elastomer hergestellt ist. Herkömmliche thermoplastische Kunststoffe bestehen aus langen, parallel zueinander angeordneten Molekülketten und sind nach der Verarbeitung zu einem Endprodukt immer wieder einschmelzbar und erneut verarbeitbar. Im Gegensatz zu Elastomeren bestehen zwischen den Einzelmolekülketten keinerlei Querverbin-

G 8134 DE - 2 -

düngen, wodurch die Rückprallelastizität eines thermoplastischen Kunststoffs viel geringer ist als diejenige eines Elastomers, dessen vernetzte Struktur mit einer Vielzahl von Querverbindungen die Ursache für eine hohe Rückprallelastizität sind. Die herkömmlichen thermoplastischen Kunststoffe scheiden somit zur Herstellung von Golfbällen aus. Bei dem neuentwickelten Golfball aus einem thermoplastischen Elastomer lassen sich hingegen die Vorteile des vernetzten Elastomers mit seiner hohen Rückprallelastizität und der guten Wiederverwertbarkeit eines thermoplastischen Werkstoffs miteinander verbinden, so daß sich insgesamt ein Ball mit hervorragenden Spieleigenschaften und problemloser Wiederverwertbarkeit ergibt. Der Ball kann dabei durch ein Spritzgießverfahren hergestellt werden. Für die Erzielung besonders hochwertiger GoIfbälle ist eine Ausbildung des Balles aus einem Kern mit einer dünnen Mantelschicht beispielsweise aus einem Ionomer vorteilhaft. Dabei kann nach Spritzen des Kerns die dünne Mantelschicht auf diesen aufgespritzt werden. Für die gute Wiederverwertbarkeit des Gesamtballes ist darauf zu achten, daß sieh das Kern- und das Mantelmaterial sich während des Recyclingprozesses zu einer Schmelze verarbeiten lassen. Der Golfball kann jedoch auch einteilig ausgebildet sein und aus einem thermoplastischen Elastomer-Recyclat gefertigt sein. Das Recyclat kann beispielsweise durch Vermählen und Einschmelzen zweiteiliger erfindungsgemäßer Golfbälle gewonnen werden. Auch ein mehrfaches Einschmelzen und Wiederverarbeiten des einteiligen Golfballes ist möglich. Die Spieleigenschaften des einteiligen Golfballes sind etwas weniger gut als die des zweiteiligen Golfballs. Sie sind deswegen in erster Linie für den Übungsbereich gedacht. Die Oberfläche der Bälle kann dabei farbig bedruckt und klarlackiert sein, wodurch sich eine individuelle Gestaltung der Bälle beispielsweise durch Aufdrucke von Kunden-Logos erzielen läßt. Der Druck liegt dabei zweckmäßigerweise unter der Endklarlackierung, so daß er gut gegen Abnützung geschützt ist.

Claims

"■ "■ . ■' : G 8134 DE - 3 - Schutzansprüche :

1. Golfball, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem wiederverwertbaren thermoplastischen Elastomer hergestellt ist.

2. Golfball nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er durch ein Spritzgießverfahren hergestellt ist.

3. Golfball nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Kern und einer dünnen Mantelschicht gebildet ist.

4. Golfball nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er einteilig ausgebildet ist und aus einem thermoplastischen Elastomer-Recyclat gefertigt ist.

5. Golfball nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche farbig bedruckt und klarlakkiert ist.