DE9406818U1

DE9406818U1 - Vorrichtung zur Anzeige der Vorspannkraft

Info

Publication number: DE9406818U1
Application number: DE9406818U
Authority: DE
Original assignee: Wanner Geb GmbH
Current assignee: Wanner Geb GmbH
Priority date: 1994-04-23
Filing date: 1994-04-23
Publication date: 1994-07-14
Anticipated expiration: 2004-04-24

Description

Gebrüder Wanner GmbH
Enge;Lgasse 4

D 89073 Ulm

89073 Ulm, 10.03.94 Akte G/9136 dh/be

Vorrichtung zur Anzeige der Vorspannkraft.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige der Vorspannkraft eines vorzugsweise zum Verzurren von Ladung auf Fahrzeugen eingesetzten Spannmittels, insbesondere eines Gurtes oder dergleichen.

Derartige Vorrichtungen zur Anzeige der Vorspannkraft können beispielsweise nach Art einer Federwaage ausgebildet sein, indem an den Enden einer Schraubenfeder die Spannmittel befestigt sind und die bei Belastung auftretende Längenänderung der Schraubenfeder als Maß für 0 die Vorspannkraft verwendet wird; für deren Bestimmung ist allerdings noch ein gut ablesbarer Längenmaßstab

notwendig. Da solche Schraubenfedern üblicherweise aus Metall gefertigt sind, besteht die Möglichkeit, daß die Schraubenfeder die Oberfläche der Ladung bzw. die Oberfläche des Fahrzeugs zerkratzt. Weiterhin besteht auch die Gefahr, daß in die aufgeweiteten Windungen der belasteten Schraubenfeder Gegenstände, wie z.B. Abdeckplanen oder Finger eingeklemmt werden können, was mit einer besonderen Verletzungsgefahr verbunden ist. Nachteilig ist auch, daß ein überschreiten der zulässigen Vorspannkraft nicht immer sicher erkannt werden kann, wenn beispielsweise die Schraubenfeder an einer nur schwer einsehbaren Stelle angeordnet ist. - Meist wird jedoch lediglich die beim Niederzurren der Ladung mittels einer Ratsche auftretende Gegenkraft subjektiv als Maß für die Vorspannkraft herangezogen.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß diese ohne weitere Hilfsmittel, auch über größere Entfernung, sicher abgelesen werden kann.

Eine Vorrichtung, die diese Aufgabe löst, ist gekennzeichnet durch zwei in Längsrichtung des Spannmittels hintereinander mit gegenseitigem Abstand angeordnete Umlenkglieder für das Spannmittel, zwischen denen wenigstens ein weiteres, elastisch nachgiebiges Umlenkglied angeordnet ist, durch das das vorgespannte Spannmittel eine Auslenkung aus seinem geradlinigen Verlauf erfährt, sowie durch eine Anzeigeeinrichtung, die die Verstellung des elastisch nachgiebigen Umlenkgliedes unter Zugbelastung anzeigt.

Durch die Erfindung wird ereicht, daß eine von der Vorspannkraft abhängige Höhenänderung der Schlaufe des Spannmittels angezeigt wird, die in einer Richtung erfolgt, die senkrecht zum Verlauf des Spannmittels liegt, während bei Anzeigeeinrichtungen, die eine Längenänderung in Richtung des Spannmittels erfahren, diese Längenänderung schwerer zu beobachten ist, da sie nur einen Bruchteil der Gesamtlänge des Spannmittels ausmacht.

Eine besonders einfache und daher im Rahmen der Erfindung bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkglieder durch ein im wesentlichen U- oder V-förmiges Polymerteil gebildet sind, durch dessen beide Schenkel das Spannmittel schlaufenförmig geführt und dadurch aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt ist. Dabei ist das

elastisch nachgiebige Umlenkglied durch den Scheitelpunkt der U- oder V-förmig angeordneten Schenkel gebildet, während die anderen Umlenkglieder durch die freien Enden dieser Schenkel gebildet sind. Die Umlenkglieder sind bei dieser Ausführungsform stets in der richtigen Anordnung zueinander ausgerichtet und in einem einzigen Bauteil integriert.

In besonders bevorzugter Ausführungsform ist die Anzeigeeinrichtung für die Vorspannkraft durch eine linienförmige Markierung auf dem Polymerteil gebildet, deren durch die Formänderung des Polymerteils infolge der von dem Spannmittel auf das Polymerteil übertragenen Zugbelastung veränderlicher Verlauf die Vorspannkraft anzeigt. Ein besonders empfindlicher Indikator für die richtige Vorspannkraft liegt vor, wenn die dem U- oder V-förmigen Verlauf des zugkraftfreien Polymerteils im

wesentlichen folgende Markierung durch die unter Zugbelastung auftretende Spreizung der freien Enden der U-Schenkel bei der vorgesehenen Vorspannkraft in eine Gerade übergeht. Eine Gerade ist als solche leicht zu erkennen und kann unabhängig von ihrer horizontalen oder vertikalen Orientierung über größere Entfernungen aus unterschiedlichen Winkel beobachtet werden. Eine Skala, bezüglich der die Lage eines Zeigers beobachtet werden muß, ist also nicht notwendig.

Vorzugsweise ist das Spannmittel auch bei der vorgesehenen Vorspannkraft noch aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt. Dann besteht die Möglichkeit, eine noch über die vorgesehene Vorspannkraft hinaus

'l5 gesteigerte Zugbelastung beobachten zu können, wobei sich das Spannmittel immer weiter seinem geradlinigen Verlauf annähert. Eine leicht erkennbare Warnung vor einer zu großen Zugbelastung des Spannmittels ergibt sich, wenn bei einer die vorgesehene Vorspannkraft übersteigenden Zugbelastung die Markierung in eine gegenüber der ursprünglichen Krümmung bei zugkraftfreiem Polymerteil entgegengesetzte Krümmung übergeht.

Damit das Spannmittel auf mechanische Beschädigungen untersucht werden kann, ist es vorteilhaft, wenn das Polymerteil aus durchsichtigem Material gebildet ist; vorzugsweise ist dabei das Polymerteil aus Polyurethan gebildet.

0 In einfacher und daher bevorzugter Ausführungsform ist das Spannmittel durch einen Polyestergurt gebildet.

Die Vorrichtung zur Anzeige der Vorspannkraft kann lose

auf und damit relativ zu dem Spannmittel verschiebbar angeordnet sein. Im Rahmen der Erfindung kann jedoch auch vorgesehen sein, daß das Polymerteil unverschiebbar mit dem Spannmittel verbunden ist. Dann kann es beispielsweise in der Nähe einer Zughubratsche angeordnet sein, die zum , Verzurren der Ladung in der Regel leicht erreichbar angeordnet sein wird.

Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Anzeige der Vorspannkraft mit dem zugkraftfreien Polymerteil,

Fig. 2 das Polymerteil mit einer der vorgesehenen Vorspannkraft entsprechenden Zugbelastung in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellungsweise und

Fig. 3 das Polymerteil mit einer die vorgesehene Vorspannkraft übersteigenden Zugbelastung in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellungsweise.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zur Anzeige der Vorspannkraft eines Spannmittels, wie es vorzugsweise zum Verzurren von Ladung auf Fahrzeugen eingesetzt ist. In der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist das Spannmittel durch einen Polyestergurt 1 gebildet. Dieser Polyestergurt 1 ist durch zwei in seiner Längsrichtung mit gegenseitigem Abstand angeordnete Umlenkglieder 2,3,

zwischen denen eine weiteres, elastisch nachgiebiges Umlenkglied 4 angeordnet ist, aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt. Diese Umlenkglieder 2,3,4 sind in einem Polymerteil integriert, das im dargestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen U-förmig gestaltet ist. Ebenso ist aber auch eine V-förmige Gestaltung denkbar. Zur optischen Kontrolle des Polyestergurts 1 ist das Polymerteil 5 aus durchsichtigem Material, im dargestellten Ausführungsbeispiel aus Polyurethan gebildet. Der Polyestergurt 1 ist in dem Polymerteil 5 eingebettet und somit unverschiebbar mit diesem verbunden. Durch die Einbettung des Polyestergurts 1 in die Schenkel des U-förmigen Polymerteils 5 ist dieser schlaufenförmig geführt und dadurch aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt.

Zur Anzeige der Vorspannkraft ist auf dem Polymerteil 5 eine linienförmige Markierung 6 angeordnet; wird auf den Polyestergurt 1 eine Zugbelastung ausgeübt, so wird diese auf das Polymerteil 5 übertragen, das dadurch seine Form verändert. Diese Formveränderung des Polymerteils 5 ist mit einer Änderung des Verlaufs der Markierung 6 verbunden, so daß die Markierung 6 auf dem Polymerteil 5 als Anzeigeeinrichtung für die Vorspannkraft verwendbar ist. In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist die Markierung 6 durch eine Linie gebildet, die bei zugkraftfreiem Polymerteil 5 dessen U-förmige Krümmung im wesentlichen nachzeichnet. Wird nun auf den Polyestergurt 1 die einer vorgesehenen Vorspannkraft entsprechende Zugbelastung, die in der Regel einer Massenbelastung von 100 bis 150 kg entspricht, aufgebracht, so tritt unter der Zugbelastung eine Spreizung der freien Enden 7 der U-Schenkel ein, wodurch

die als Markierung 6 dienende Linie in eine Gerade 8 übergeht. Beaufschlagt man den Polyestergurt 1 mit der der vorgesehenen Vorspannkraft entsprechenden Zugbelastung, so ist in besonders einfacher Weise die Markierung 6 an dem Polymerteil 5 anzubringen, indem man einfach eine geradlinige Markierung auf das Polymerteil 5 aufzeichnet; diese nimmt bei zugkraftfreiem Polymerteil automatisch eine die U-förmige Krümmung nachzeichnende Gestalt ein.

Die Formsteifigkeit des Polymerteils 5 wird so gewählt, daß der Polyestergurt 1 auch bei der vorgesehenen Vorspannkraft noch aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt ist. Die Zugbelastung kann dann noch weiter so gesteigert werden, bis der Polyestergurt 1 insgesamt nahezu geradlinig verläuft. Bei einer die vorgesehene Vorspannkraft überschreitenden Zugbelastung geht die Markierung 6 in eine gegenüber der ursprünglichen Krümmung bei zugkraftfreiem Polyesterteil 5 entgegengesetzte Krümmung über; damit kann die Anzeigeeinrichtung auch vor einer zu hohen Zugbelastung und damit verbundener Vorspannkraft warnen.

Claims

Schutzanspruche:

1. Vorrichtung zur Anzeige der Vorspannkraft eines

vorzugsweise zum Verzurren von Ladung auf Fahrzeugen eingesetzten Spannmittels, insbesondere eines Gurtes oder dergleichen, gekennzeichnet durch zwei in Längsrichtung des Spannmittels hintereinander mit gegenseitigem Abstand angeordnete Umlenkglieder (2,3) für das Spannmittel, zwischen denen wenigstens ein weiteres, elastisch nachgiebiges Umlenkglied (4) angeordnet ist, durch das das vorgespannte Spannmittel eine Auslenkung aus seinem geradlinigen Verlauf erfährt, sowie durch eine Anzeigeeinrichtung, die die Verstellung des elastisch nachgiebigen Umlenkgliedes (4) unter Zugbelastung anzeigt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkglieder (2,3,4) durch ein im wesentlichen U- oder V-förmiges Polymerteil (5) gebildet sind, durch dessen beide Schenkel das Spannmittel schlaufenförmig geführt und dadurch aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung für die Vorspannkraft durch eine linienförmige Markierung (6) auf dem Polymerteil (5) gebildet ist, deren durch die Formänderung des Polymerteils (5) infolge der von dem 0 Spannmittel auf das Polymerteil (5) übertragenen Zugbelastung veränderlicher Verlauf die Vorspannkraft anzeigt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dem U- oder V-förmigen Verlauf des zugkraftfreien Polymerteils (5) im wesentlichen folgende Markierung (6) durch die unter Zugbelastung auftretende Spreizung der freien Enden (7) der Schenkel bei der vorgesehenen Vorspannkraft in eine Gerade (8) übergeht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel auch bei der vorgesehenen Vorspannkraft noch aus seinem geradlinigen Verlauf ausgelenkt ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer die vorgesehene Vorspannkraft übersteigenden Zugbelastung die Markierung (6) in eine gegenüber der ursprünglichen Krümmung bei

zugkraftfreiem Polymerteil (5) entgegengesetzte Krümmung aufweist.
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7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerteil (5) aus durchsichtigem Material gebildet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerteil (5) aus Polyurethan gebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel durch einen Polyestergurt (1) gebildet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerteil (5) unverschiebbar mit dem Spannmittel verbunden ist.