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Röntgenapparat Röntgenapparate werden vielfach so gebaut, daß der
Röhrenstrom in Abhängigkeit von Röhrenspannung und Belichtungszeit derart fest eingestellt
ist, daß die Röntgenröhre entsprechend ihrem Belastungsnomogramm belastet wird.
Dies wird praktisch dadurch erzielt, daß die Emission der Glühkathode mit Hilfe
eines im Primärkreis ihres Glühstromtransformators liegenden Widerstandes selbsttätig
eingestellt wird. Die Größe dieses Widerstandes ist je nach den eingestellten Werten
von Röhrenspannung und Belichtungszeit derart veränderlich, daß der sich einstellende
Röhrenstrom den für die Röhrenbelastung günstigsten Wert erhält. Es ist selbstverständlich,
daß diese feste Einstellung nur dann, immer richtig bleibt, wenn die Spannung an
die der Glühstromtransformator über den angegebenen Widerstand angeschlossen ist,
stets den gleichen Wert besitzt. Dies wird üblicherweise dadurch erzielt, daß der
ohnehin zur Einstellung der Röhrenspannung meist vorhandene Autotransformator netzseitig
eine Regelvorrichtung erhält, die es erlaubt, den Transformator unabhängig von der
jeweiligen Netzspannung auf die gleiche und durch ein Voltmeter kontrollierbare
Grundspannung zu bringen, für welche die feste Einstellung vorgenommen wurde.
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Da aber die Spannung, an welcher die Primärseite des Glühstromtransformators
liegt, bei Belastung der Röntgenröhre einem Spannungsabfall unterworfen ist, der
im wesentlichen von der Güte des Netzes abhängt, ist also die einmal am Widerstand
vorgenommene Einstellung nur an Netzen gleicher Güte, d. h. gleicher Spannungsabfälle,
richtig. Da jedoch verschiedene Netze naturgemäß
verschied-erie
Spannungsabfälle aufweisen und Röntgenapparate fallweise an verschiedene Netze angeschlossen
werden müssen, war es bisher nötig, an dem Apparat bei jedem Netzwechsel das gegenseitige
Verhältnis der drei Belastungsgrößen neu einzustellen, um stets gleiche Aufnahmeresultate
zu erzielen. Unterläßt man eine Korrektur dieser Einstellung in Abhängigkeit von
dem vorhandenen mittleren Spannungsabfall, so stellen sich andere Röhrenströme oder
Röhrenspannungen und- damit andere Belichtungszeiten ein.
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Dies ist ein Nachteil, der besonders für ttansportable Röntgenapparate
sehr störend ist. Es muß aber auch an solche beweglichen Röntgenapparate die Forderung
gestellt werden, däß die Belichtungszeiten an allen Netzen gleic'hblaiberL. Man
ist daher bestrebt, zu erreichen, daß Röntgenapparate in einfachster Weise an verschiedene
Netze anpaßbar sind, ohne daß an der einmal vorgenommenen Einstellung entsprechend
dem Röhrenbelastungsnomogramm etwas geändert werden muß. Es ist bekannt, zu diesem
Zweck in den Heizstromkreis eine regelbare Zusatzspannung einzuführen. Jedoch hat
diese Anordnung noch den Mangel, daß nicht der Spannungsabfall des Netzes infolge
der Belastung durch den Hochspannungstransformator berücksichtigt und ausgeglichen
wird, denn wie Versuche ergeben haben, darf dieser Spannungsabfall gegenüber dem
durch den Heizwandler bedingten nicht vernachlässigt weirden.
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Es sind auch bereits Maßnahmen vorgeschlagen worden, die auf eine
Berücksichtigung dieses Netzspannungsabfalles abzielen.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Röntgenapparat mit selbsttätiger
Einstellung der drei Belastungsgrößen Strom, Spannung und Belastungszeit entsprechend
dem Belastungsnomogramm, bei dem zur Kompensation des durch die Röhrenbelastung
bedingten Spannungsabfalls des Netzes sowohl in den Heizstromkreis als auch in den
Primärkreis des Hochspannungstransformators eine für diese Kreise erforderliche
Zusatzspannung zuschaltbar ist.
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Gemäß der Erfindung liegt bei einem derartigen Röntgenapparat im Heizstromkreis
ein Umschalter zum Anlegen zweier verschiedener Spannungen (von denen wenigstens
'die höchste einstellbar ist) an der Glühkathode, und dieser Schalter: wird gleichzeitig
mit dem Anlegen der Hochspannung aus der der niedrigsten Spannung entsprechenden
Stellung in die der höchsten Spannung entsprechende - Stellung bewegt, so daß eine
dem Spannungsabfall des Netzes entsprechende erforderliche Zusatzspannung in den
Heizstromkreis zugeschaltet wird. Die Zusatzspannung für den Heizstromkreis wird
dabei erst mit -dem Anlegender Hochspannung zugeschaltet. Würde nämlich diese Zusatzspannung
vor dem Anlegen der Hochspannung an die Röhre gelegt, so würde infolge der 1iöheren
Temperatur der Kathode im Einschaltmoment eine Stromspitze auftreten, durch welche
die Röhre überlastet würde.
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Zweckmäßig wird die Einrichtung so getroffen, daß die Änderung der
Größe der Zusatzspannung leicht von- außerhalb- des Apparates etwa mit Hilfe eines
Drehknopfes vorgenommen werden kann. Auf diese Weise ist der Apparat an allen Netzen
anschließbar, ohne Gefahr, .andere Bildleistungen zu -erreichen.
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Die Erfindung wird an Hand der Abbildung, in der ein Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt ist, näher erläutert. Die Netzspannung wird zunächst einem
Autotransformator i zugeführt, dem sowohl die Röhrenspannung über einen Hochspannungstransformator
wie ferner die Heizspannung entnommen wird. 2 ist eine Regelvorrichtung, die es
erlaubt, den Transformator unabhängig von der jeweiligen Netzspannung auf die gleiche
und durch das - Voltmeter 3 -kontrollierbare Grundspannung zu bringen, für welche
die feste Einstellung vorgenommen wurde. Der Wähler q. dient zur Einstellung der
Röhrenspannung.
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Im Heizkreis befindet sich der Widerstand 5, der zur einmaligen Einstellung
des gegenseitigen Verhältnisses der drei Belastungsgrößen bestimmt ist. Die erforderlichen
Verbindungen, mit denen die gegenseitige Abhängigkeit der drei Einstellgrößen hergestellt
wird, sind auf der Abbildung übersichtshalber nicht dargestellt.
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6 ist ein Schütz, durch welches die Kontakte a; b, c geschaltet
werden. Im Erregerstromkreis des Schaltschützes 6 liegt der Zeitschalter 7.
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Der Autotransformator i besitzt nun erfindungsgemäß zur. Erzeugung
einer zusätzlichen Spannung eine Hilfswicklung $ mit Anzapfungen A, B, C, D,
an
welche das freie Leitungsende F wahlweise angeschlossen werden kann.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Mit Hilfe des- Reglers
2-wird der Autotransformator i auf die richtige Grundspannung gebracht, die durch
das Voltmeter 3 zur Anzeige gelangt. Wird eine Aufnahme geschaltet, so schließt
das Aufnahmeschütz 6 die Kontakte ca, b, c. Durch die Kontakte a,
b wird die Hochspannung an die Röntgenröhre gelegt. Der Kontakt c bewirkt,
daß die durch die Hilfswicklung ä erzeugte Zusatzspannung nun zugeschaltet wird.
Der Abgriff F muß so gewählt werden, daß das Voltmeter 3 sowohl vor als auch während
der Aufnahme den gleichen Ausschlag zeigt. Zweckmäßig wird dieser Ausschlag mit
Hilfe einer Marke auf der Skala des Voltmeters deutlich gemacht.
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Gleichzeitig mit der Änderung der Zusatzspannung wird auch die dem
Hochspannungstransformator zugeführte Primärspannung weitgehend dem auftretenden
Spannungsabfall angepaßt.