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Kinderroller Die Erfindung betrifft einen Kinderroller und ist gekennzeichnet
durch ein Kniewiderlager für das auf dem Fußbrett des Rollers in Ruhe bleibende
Bein. Beim Anlegen des Knies oder des Schienbeins gegen das neu angeordnete Widerlager
beugt das rollerfahrende Kind das Knie und kommt so mit dem abstoßenden Fuß dem
Erdboden von vornherein näher, während der Körper, statt beim Abstoßen stark auf-
und niederzugehen, sich der tieferen Abstoßlage alis ständiger Normallage beim Fahren
nähert. Im gleichen Maße wird die Belastung des Rollers gleichmäßiger, weil die
bisher mit dem Niedergehen des Körpers während des Abstoßens verbundenen vorübergehenden
Entlastungen des Rollers weniger werden, je tiefer der Körper und der abstoßende
Fuß infolge der Kniebeugung an dem neuen Widerlager ihre Normallage haben. Vorwärtsneigung
des auf dem Fußbrett stehenden Unterschenkels bis etwa 45° sind dem Kinde in Verbindung
mit dem erleichterten Abstoßen eher willkommen als unbequem, und zugleich sind sie
der Stabilität des Rollers nicht abträglich. So können dem Roller schon durch das
hergebrachte einfache Abstoßen mit einem Fuß ohne das bisher damit verbundene Auf-
und Niedergehen des Körpers gleichmäßigere Bewegungsimpulse als bisher erteilt werden.
Der Roller bleibt infolge der Erfindung bei gesteigerter Leistung einfach und wenig
empfindlich. Das Kniewiderlager kann aus einem ausgespannten einfachen Gurt oder
Riemen oder deren mehreren übereinander bestehen, wobei die Enden der jeweiligen
Gurt- oder Riemenanordnung über deren ganze Breite gefaßt"und die Fassungen etwa
um die Breitenmitte der Anordnung drehbar gelagert sind. Die eigene Federung der
schmiegsam am Knie anliegenden Gurte oder Riemen wird wirksam unterstützt, wenn
die Endfassungen federnd nachgiebig gelagert sind. Fedeerung und drehbareLagerung
lassen sich gleichzeitig erzielen, wenn die Endfassungen gemäß der Erfindung
die
Enden eines im ganzen schwingenden U-förmigen Federbügels sind. Das Kniewiderlager
kann gemäß der Erfindung eine hohle Rolle mit elastischer Wandung entsprechender
Steifigkeit sein, z. B. ein starkwandiger Gummischlauch größeren Durchmessers, etwa
mit flachen Endfassungen in .der Belastungsrichtung, in der das Knie des benutzenden
Kindes drückt, oder eine elastische Rolle mit achsfreier Lagerung auf einem Paarseitlicher
Aehsstümpfe. Die elastische Wandung kann unabhängig von der Lagerung oder Fassung
der Enden im Belastungsbereich durch starre Einlagen versteift, und die Wandungen
auch besonders gegeneinander abgestützt sein.
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Zu veränderbarer Höheneinstellung kann: das Kniewiderlager am freien
Ende :des freien gabelförmig auslaufenden Schenkels eines verstellbaren Winkels
angeordnet sein, der bei zweckmäßigerweise vorwärtsgerichtetem Winkelscheitel mit
dem anderen Schenkel :auf dem Fußbrett des Rollers befestigt ist und dazu vorgebohrt
sein kann. Die Ausführung mit vorwärtsgerichteten Winkelscheitel gewährleistet völlige
Fußfreiheit auf dem Roller, die in Gefahrenmomenten von entscheidender Bedeutung
sein kann. Sind als Vorbohrungen gemäß der Erfindung zwei Anschlußbohrungen in der
Mittelachse des Winkelschenkels angeordnet, und zusätzlich dazu links von einer
dieser Bohrungen und rechts von der anderen je eine. zusätzliche Bohrung im Abstand
von etwa dem halben Außendurchmesser der bei rohrgebogenen Rollern üblichen Rohrstärke,
dann eignet sich:der vorgebohrte Schenkel ohne unverhältnismäßig große Zahl von
Bohrungen einheitlich sowohl für Roller mit Zweiwie auch für Roller mit Dreirohrunterstützungen
des Fußbretts; die Mittelbohrungen sind dann für Zweirohr- und die beiden Seitenbohrungen:
für Dreirohrunterstützung.
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Die Lagerung des Kniewiderlagers beliebiger Ausführung kann gemäß
der Erfindung auch an die Lenkersäule des Rollers angeschlossen und -dort auch in
der Höhe verstellbar sein, z. B. in Form einer nach rückwärts offenen Gabel, wobei
die Bohrungen der Gabelenden zum Einhängen der Widerlager einseitig offen als Raste
ausgebildet sein können.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung.
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Fig. i zeigt einen Roller im Gebrauch, bei dem das Kniewiderlager
am freien Ende eines verstellbaren Winkelschenkels angeordnet ist; Fig. 2 ist eine
Ansicht des Winkelschenkels mit dem Widerlager von rückwärts gesehen; Fig. 3 zeigt
den gesamten Winkel, der das Widerlager trägt, von der Seite gesehen, in größerem
Maßstab; Fig. 4, 5 und 6 sind entsprechendeDarstelllungen einer anderen Ausführungsform
-für ein am freien Ende eines Winkelschenkels angeordnetes Widerlager; Fig.7 und
8 zeigen eine der Erfindung entsprechende Anordnung -von Anschlußbohrungen in dem
auf dem Fußbrett des Rollers zu befestigenden Winkelschenkel für rohrgebogene Roller,
und zwar Fig. 7 in Verbindung mit einem zweirohrunterstützten und Fig. 8 mit einem
dreirohrunterstützten Fußbrett an rohrgebogenen Rollern; Fig. 9 zeigt die gabelförmige
Verzweigung der Unterstützungsrohre von der Steuersäule her, und zwar für eine Dreirohrunterstützung;
Fig. io zeigt eine unmittelbar an der Steuersäule angeschlossene Hohlrolle mit elastischer
Warndung als Kniewiderlager; Fig. ii ist ein Querschnitt durch :die in Fig. io dargestellte
Ausführung. des Kniewiderlagers; Fig. r2 zeigt schematisch ein Kniewiderlager in
Ausführungsform nach Fig. r bis 6 in Verbindung mit dem in der Fig. io dargestellten
Anschluß an. die Steuersäule; Fig. 13 zeigt eine Ausführungsform, ähnlich
denjenigen nach Fig. i bis 6 mit unverstellbarem Winkel; Fig. 14 zeigt eine andere
Ausführungsform der Hohlrolle und ihrer Lagerung.
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Auf dem Fußbrett F :des Rollers R mit Steuersäule St kann, wie ,in
Fig. i und 4 dargestellt, ein Schenkel eines Winkels, den Winkelscheitel in :der
Fahrrichtung zeigend, angeschlossen sein, während der andere Schenkel im Winkelscheitel
verstellbar gelagert ist und an seinem freien Ende das beispielsweise aus Gurt oder
Ix:derriemen bestehende Kniewiderlager i oder i' trägt. In Fig. i ist veranschaulicht,
wie das den Roller benutzende Kind das Knie des in normaler Weise auf dem Fußbrett
des Rollers stehenden Beins vorn gegen das Wider-Lager stützt. Bei den Beispielen
nach Fig. i bis 6 ist eine besondere Federung des Widerlagers angenommen. Die Federung
besteht aus einem federnden Bügel 2 oder 2, der bei dem Beispiel nach Fig. i bis
3 in einem schwingend gelagerten Bügel von U-Profil liegt, während das Widerlager
i zwischen den Federenden ausgespannt ist, so daß die federnden Bügelenden beim
Stützen des Knies gegen das Widerlager durch Einwärtsschwingung nachgeben können,
während der Bügel im ganzen, der Schrägstellung des dagegen gestützten Knies entsprechend,
nach vorn aufwärts ausschlagen kann. Bei dem Beispiel nach Fig. 4 bis 6 ist .der
federnde Bügel an den freien Winkelschenkel flach anliegend und starr angeschlossen,
und die Endfassungen 3 des dargestellten Widerlagers sind an den Federenden drehbar
:gelagert. Die Winkelschenkel sind bei beiden Beispielen gegeneinander verstellbar,
bei dem Beispiel nach Fig. 3 mittels eines Spannschlosses 4, bei dem Beispiel nach
Fig. 6 durch eine gebogene Abstützung 5 der Schenkel gegeneinander, die an den flach
angeschlossenen Schenkel fest angeschlossen, bei dem beweglichen Schenkel dagegen
mittels einer Sehraube 6 mit Flügelmutter festgespannt ist. Die Schraube 6 durchsetzt
die Abstützung 5 in. einem Verstellschli:tz 7, dessen Ränder mit Rasten für die
Anspannschr.aube 6 versehen sein können. Bei glattem Schlitz, wie dargestellt, kann
die Einstellung kontinuierlich erfolgen, wobei der freie Schenkel, der das Wiederlager
trägt, allein durch
den Anzug der Schraube 6 mittels Reibung gehalten
wird, während bei Rasten an den Schlitzrändern die Einstellung stufenweise erfolgt
und andererseits die Schraube zugleich einen Sperrbolzen bildet und nicht so starken
Anziehens bedarf. Bei dem Beispiel nach Fig. 13 ist der Winkel in allen Teilen starr,
und für das Kniewiderlager sind zum Auf- und Niederverstellen mehrere Rasten 16
angeordnet, die auch, wie in strichpunktierten Linien dargestellt, vom Winkelsühenkel
weg verlaufend ausgeführt sein können..
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Fig. 7 und 8 zeigen ein Beispiel für vorgebohrte Winkelschenkel und
eine Anordnung .der Bohrungen, welche Anschluß .an zwei- und an dreifachrohrunterstützte
Fußbretter in der Weise ermöglicht, daß stets eine eindeutige Festlage durch zwei
Anschlußstellen gewährleistet ist und zugleich in keinem Falle mehr als zwei Bohrungen
unbenutzt bleiben. Statt Anschraubens kann der Winkelschenkel auch mittels eines
sämtliche Rohre fassenden Spannbügels aufgespannt sein.
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Fig. io und 12 zeigen Beispiele für die Lagerung des Widerlagers an
-der Steuersäule, z. B. mittels einer an diese in beliebiger Höhenlage gespannten
einfachen Gabel g.
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Fig. ii zeigt im Querschnitt die in Fig. io dargestellte Ausführung
des Widerlagers als elastische Rolle io von entsprechender Wandsteifigkeit. Bei
dem dargestellten Beispiel ist eine Hohlrolle aus Gummi angenommen, deren Wandsteifigkeit
durch eine eingelegte Feder i i oder Ringe zusätzlich verstärkt ist. Für die Enden
des beispielsweise dargestellten Rollenwiderlagers ist eine Aussteifung mittels
Unterlegscheiben 12 bei Lagerung auf einer einfachen Achse 13 vorgesehen. Fig. 14
zeigt eine elastische Rolle 17, beispielsweise aus Gummi, die auch prismatischen
Umfang haben kann, mit achsfreier Lagerung auf zwei seitlichen Achs-Stümpfen 18.
Bei dieser Lagerungsausführung ist die elastische Durchbiegung der Rolle durch keine
Achse begrenzt. Im Mittelteil der Rolle beliebiger Ausführung können Unterlegsdheben
14 oder Ringe ig zusätzlich oder an ,Stelle der Feder i zur Erhöhung der Wandsteifigkeit
angeordnet sein.
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Beim Rollern stellt das Kind einen Fuß in bekannter Weise auf das
Fußbrett, nachdem zuvor die seiner Größe angepaßte Höhe des Widerlagers eingestellt
ist, etwa durch Wahl der entsprechenden Raste oder Verstellen des Winkelschenkels,
und stützt das betreffende Knie vorwärts gegen das gemäß .der Erfindung angeordnete,
die Beinmuskulatur weitgehend entlastendeKniewiderlager. In dieser .den Roller beim
Antrieb jetzt belastenden Lage findet der durch den abstoßenden Fuß ausgeübte Druck
sein ständiges Widerlager an dem Kniewiderlager. Der Körper ist infolge der Erfindung
beim Fahren unbeansprucht und weitgehend in Ruhe, und nicht zuletzt sind auch die
Arme von jedem Druck entlastet und für das Lenken völlig frei.