DE9310544U1 - Sicherheitssystem an einem Motorrad - Google Patents
Sicherheitssystem an einem MotorradInfo
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Description
ELKAMET Kunststofftechnik GmbH, Georg-Kramer-Straße, 35216 Biedenkopf, DE
BEZEICHNUNG
Sicherheitssystem an einem Motorrad
Sicherheitssystem an einem Motorrad
BESCHREIBUNG
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem an einem Motorrad mit einem Kraftstofftank aus Kunststoff, der
an seiner Unterseite mit einem einen Teil des Fahrzeugrahmens aufnehmenden Tunnel versehen ist und mit einem
sich bei einem Kollisionsstoß aufblasenden Gasprallsack, der mit dem Kraftstofftank verbunden ist.
Durch die DE 35 24 881 Al wurde bereits ein in Rotationsgußverfahren
hergestellter Kraftstofftank aus thermoplastischem Kunststoff für Motorräder bekannt. Es
handelt sich dabei um einen Behälter, dessen Wandung derart mehrschichtig ist, daß die verschiedenen Schichten
für verschiedene Bestandteile, z.B. Kohlenwasserstoffe und Alkohol, eines Kraftstoffgemisches bzw. deren
Dämpfe undurchlässig sind. Dabei sind die verschiedenen Wandschichten fest und unlösbar miteinander verbunden.
Zur körperlichen Sicherheit eines Motorradfahrers leistet ein solcher Kraftstofftank im übrigen keinen
Beitrag.
Durch die zerklüftete Gestalt eines Motorrades sind bei einer Kollision mit einem festen Hindernis oder einem
anderen Fahrzeug besonders die Beine und der untere Körperbereich des Motorradfahrers gefährdet. In der Zeitschrift
"Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik", Heft 3, 1985, Seiten 89ff sind "Gedanken zu einem zukünftigen
Sicherheitsmotorrad" dargelegt. Demnach wurde im Rahmen einer Forschungsarbeit ermittelt, daß sich bei Kollisionen
Motorrad gegen Pkw das Verletzungsrisiko eines Motorradfahrers bei einem Überfliegen des Pkw verringert.
Um ein solches Überfliegen zu ermöglichen, sollen Kniepolster und eine im Winkel von 40° ansteigende Sitzbank-Tanklinie
vorgesehen sein. Dadurch soll die Flugbahn des Motorradfahrers bei einer Frontalkollision angehoben und
der direkte Kopfanprall an der Dachkante des Pkw verhindert werden. Um die volle Wirksamkeit dieser Ausstattung
auch bei verschiedenen Körpergrößen des Motorradfahrers zu gewährleisten, sollen die Kniepolster verstellbar
sein .
Es soll also ein Katapulteffekt für den Motorradfahrer
erzielt werden, wodurch dieser bei einer Kollision aus der zerklüfteten Gestalt des Motorrades befreit wird.
Dieser Effekt kann aber mit der vorbeschriebenen Ausstattung nur bei einem Frontalaufprall eintreten. Bei den
sehr viel häufigeren mehr oder weniger seitlichen Kollisionen sind solche Kniepolster unwirksam. Sie geben bei
einem seitlichen Aufprall den Knien keinen Halt mehr.
An der gleichen Literaturstelle wird als alternative Lösung auch die Anordnung eines allgemein als Airbag
bezeichneten Gas-Prallsackes vorgesehen. Dieser soll nach dem Vorschlag des Autors am Lenkradkopf oder am
Tank untergebracht sein. Dieser Vorschlag basiert auf der Vorstellung, daß ein am Tank angebrachter Gas-Prallsack
im Falle einer Auslösung als über dem Kraftstoff-
tank freistehender Ballon nach vorn wegknickt und dem
Fahrer ein freies Lösen von seinem Fahrzeug ermöglicht oder stoßdämpfend wirkt.
Auch bei diesem Vorschlag ist nur die Rede von einem Frontalaufprall. Ein Prallsack in Form eines über dem
Tank stehenden Ballons ist bei einer mehr oder weniger
seitlichen Kollision wirkungslos. Er kann weder den gewünschten Katapulteffekt auslösen, noch als Stoßdämpfer
wirken. Er wird einfach an dem Körper des Motorradfahrers vorbeischießen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitsystem an einem Motorrad auf der Basis eines mit
dem Kraftstofftank verbundenen Gas-Prallsackes zu schaffen,
das dem Motorradfahrer mehr Schutz bietet. Es soll auch bei mehr oder weniger seitlichen Kollisionen den
gewünschten Katapulteffekt erbringen und so die Gefahr schwerer Verletzungen verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sicherheitssystem
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen 2 bis
hervor.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt eine Seitenansicht des Kraftstofftanks mit senkrechtem Schnitt durch die Längsmitte des
Kraftstofftanks im Bereich des Gehäuses, welches den zusammengefalteten
Gas-Prallsack und dessen Aufblaseinrichtung aufnimmt.
Das erfindungsgemäße Sicherheitssystem besteht im wesentlichen
aus dem Kraftstofftank 1 des Motorrades, einem
damit fest verbundenen, allgemein als Airbag bezeichneten Gas-Prallsack 4 und einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Stoßfühler.
Der Kraftstofftank 1 ist als im Rotationsgußverfahren
aus thermoplastischem Kunststoff hergestellter Behälter ausgebildet. Er ist an seiner Unterseite mit einem einen
Teil des Fahrzeugrahmens aufnehmenden Tunnel 2 versehen. Auf seiner Oberseite hat er eine Vertiefung 3. Diese ist
den Umrissen eines den Gas-Prallsack 4 und dessen Aufblaseinrichtung aufnehmenden Gehäuses 5 angepaßt, welches
darin untergebracht ist. Die Tiefe der Vertiefung 3 ist größer, als die Höhe des Gehäuses 5. Dadurch liegt
der sich bei einer Kollision aufblasende Prallsack 4 mit seinem unteren Wandbereich fest auf dem Rand der Vertiefung
3.
Der den Tunnel 2 nach oben begrenzende Wandbereich des
Kraftstofftanks 1 ist unterhalb der Vertiefung 3 für das
Gehäuse 5 des Gas-Prallsackes 4 bis an den Boden der Vertiefung 3 erhöht und mit diesem vereinigt. Dadurch
erhält dieser Bereich des Kraftstofftanks 1, der für den
festen Halt des Gas-Prallsacks 4 zuständig ist, eine besonders hohe Festigkeit.
Im Boden-Wandbereich der Vertiefung 3 sind einander gegenüberliegend vor den quer verlaufenden Wänden zwei
Schraubenmuttern 6 in die Wandung des Kraftstofftanks 1
fest eingeformt. Darin ist das den Gas-Prallsack 4 und dessen Aufblaseinrichtung aufnehmende Gehäuse 5 mittels
Schrauben 7 lösbar verankert.
Im Boden der Vertiefung 3 ist ein Durchbruch 9 vorgesehen,
durch den eine Verbindungsleitung 10 zwischen einem in der Zeichnung nicht dargestellten, das Aufblasen
des Gas-Prallsackes 4 auslösenden Stoßfühler und der im Gehäuse 5 untergebrachten Aufblaseinrichtung geführt.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungs-
beispiel ist die Vertiefung 3 für das Gehäuse 5 mit dem
Gas-Prallsack 4 und seiner Aufblaseinrichtung hinter der
Quermitte des Kraftstofftanks 1 vorgesehen. Damit wird
erreicht, daß der bei einem Aufprall sich aufblasende Gas-Prallsack 4 möglichst nahe dem im oberen Beckenbereich
liegenden Körperschwerpunkt des Motorradfahrers angreift. So wird ein unnötiges Schleudern des verunglückten
Motorradfahrers um seine Querachse vermieden. Sein ganzer Körper wird so gleichmäßig wie möglich aus der
zerklüfteten Gestalt des Fahrzeuges entfernt. Die Gefahr schwerer Verletzungen im unteren Körperbereich wird
erheblich vermindert.
Claims (6)
1. Sicherheitssystem an einem Motorrad mit einem Kraftstofftank
(1) aus Kunststoff, der an seiner Unterseite mit einem einen Teil des Fahrzeuges aufnehmenden
Tunnel (2) versehen ist und mit einem sich bei
einem Kollisionsstoß aufblasenden Gas-Prallsack (4), der mit dem Kunststofftank (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstofftank (1) auf seiner Oberseite eine Vertiefung (3) aufweist, die den Umrissen des den
zusammengefalteten Gas-Prallsack (4) und dessen Aufblaseinrichtung aufnehmenden Gehäuse (5) angepaßt
ist und in der dieses lösbar befestigt ist.
einem Kollisionsstoß aufblasenden Gas-Prallsack (4), der mit dem Kunststofftank (1) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftstofftank (1) auf seiner Oberseite eine Vertiefung (3) aufweist, die den Umrissen des den
zusammengefalteten Gas-Prallsack (4) und dessen Aufblaseinrichtung aufnehmenden Gehäuse (5) angepaßt
ist und in der dieses lösbar befestigt ist.
2. Sicherheitssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe der Vertiefung (3) auf der Oberseite des Kraftstofftanks (1) größer ist, als die Höhe des den zusammengefalteten Gas-Prallsack (4) und dessen Aufblaseinrichtung aufnehmenden Gehäuses (5), so daß der aufgeblasene Gas-Prallsack (4) mit seinem unteren
Wandbereich fest auf dem Rand der Vertiefung (3)
liegt.
daß die Tiefe der Vertiefung (3) auf der Oberseite des Kraftstofftanks (1) größer ist, als die Höhe des den zusammengefalteten Gas-Prallsack (4) und dessen Aufblaseinrichtung aufnehmenden Gehäuses (5), so daß der aufgeblasene Gas-Prallsack (4) mit seinem unteren
Wandbereich fest auf dem Rand der Vertiefung (3)
liegt.
3. Sicherheitssystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der den Tunnel (2) nach oben begrenzende Wandbereich des Kraftstofftanks (1) unterhalb der Vertiefung
(3) für das Gehäuse (5) des Gas-Prallsackes (4) bis an den Boden der Vertiefung (3) für das Gehäuse
(5) des Gas-Prallsackes (4) bis an den Boden der Vertiefung (3) erhöht und mit diesem vereinigt ist.
4. Sicherheitssystem nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Boden-Randbereich der Vertiefung (3) wenigstens zwei Schraubenmuttern (6) in die Wandung des
Kraftstofftanks (1) fest eingeformt sind, in denen das den Gas-Prallsack (4) und dessen Aufblaseinrichtung
aufnehmende Gehäuse (5) mittels Schrauben (7) lösbar verankert ist.
5. Sicherheitssystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß im Boden (8) der Vertiefung (3) im Kraftstofftank
(1) ein Durchbruch (9) zur Durchführung einer Verbindungsleitung (10) zwischen einem das Aufblasen des
Gas-Prallsackes (4) auslösenden, an geeigneter Stelle des Motorrades angebrachten Stoßfühler und der im
Gehäuse (5) untergebrachten Aufblaseinrichtung vorgesehen
ist.
6. Sicherheitssystem nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefung (3) auf der Oberseite des Kraftstofftanks
(1) hinter dessen Quermitte angeordnet ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9310544U DE9310544U1 (de) | 1993-07-15 | 1993-07-15 | Sicherheitssystem an einem Motorrad |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE9310544U DE9310544U1 (de) | 1993-07-15 | 1993-07-15 | Sicherheitssystem an einem Motorrad |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9310544U1 true DE9310544U1 (de) | 1993-09-02 |
Family
ID=6895605
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE9310544U Expired - Lifetime DE9310544U1 (de) | 1993-07-15 | 1993-07-15 | Sicherheitssystem an einem Motorrad |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9310544U1 (de) |
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-
1993
- 1993-07-15 DE DE9310544U patent/DE9310544U1/de not_active Expired - Lifetime
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