DE9301833U1

DE9301833U1 - Medizinisches antiseptisches Haargel und Ultraschallgel

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Publication number: DE9301833U1
Application number: DE9301833U
Authority: DE
Original assignee: SPETZGER UWE 5100 AACHEN DE
Current assignee: SPETZGER UWE 5100 AACHEN DE
Priority date: 1993-02-10
Filing date: 1993-02-10
Publication date: 1993-07-08
Anticipated expiration: 2003-02-11

Description

BESCHREIBUNG: (§6 GbmAnmU)

Anwendungsbereich: MEDIZIN

1. Medizinisches aptiseptisches Haargel

v. ' ' ■ -. Ultraschallgel

Bei Operationen am Kopf und im Gesichtsbereich, insbesondere bei neurochirurgischen Operationen wurden bis zuletzt, beziehungsweise werden noch weiterhin in vielen Kliniken die gesamten Kopfhaare, aus vermeindlichen Sterilitätsgründen entfernt. Dies war und ist üblich durch eine Totalrasur des Kopfes. Neuere Studien (J. Zentner, J.M. Gilsbach, F. Daschner 1987: Incidence of wound infection in patients undergoing craniotomy. Influence of type of shaving. Acta Neurochir Wien 86: 79-82) (K.R. Winston 1992: hair and neurosurgery. Neurosurgery, Vol. 31, No. 2, 320-329), sowie die eigenen, noch unveröffentlichen Resultate zeigen, daß die Teilrasur im Bereich des

geplanten Hautschnittes völlig ausreicht und die Rate der postoperativen Wundinfektionen

nach Teilrasur der Kopfhaare unter Verwendung dieses antiseptischen Haargels unverändert ist im Vergleich zur Rate an Infektionen mit kompletter Entfernung der Kopfhaare.

Verständlicherweise wird eine Teilentfernung der Kopfhaare bei einer Operation aufgrund psychischer und insbesondere kosmetischer Aspekte von der Mehrzahl der Patienten befürwortet. Somit erfolgt unmittelbar vor Operationsbeginn, der Patient befindet sich dabei bereits in Narkose, die Entfernung der Kopfhaare. Hierzu werden zuerst mittels elektrischem Rasierer und danach durch Trockenrasur mittels Klinge, nur die Haare etwa 2 Zentimeter um den zuvor exakt geplanten Hautschnitt entfernt. Um nun die verbliebenen Haare, welche eine potentielle Infektionsquelle darstellen, nicht während der Operation im sterilen Operationsgebiet zu haben, erfolgt das Zurückkämmen der Haare mit dem antiseptischen Haargel. Dieses medizinische antiseptische Haargel ermöglicht somit aufgrund der unten erwähnten Eigenschaften, die Rasur der Haare zu minimieren und somit die Haare nur in einem sehr begrenzten Bereich

entfernen zu müssen. Eine derartig eng begrenzte Teilrasur ist somit ohne Verwendung eines Haageis kaum durchführbar.

Dabei ist von entscheidender Voraussetzung, daß aufgrund der räumlichen Nähe zum später sterilen Operationsfeld in der Hautschnittführung, dieses Haargel antiseptische Wirkung besitzt. Hierfür wurden in Zusammenarbeit mit der Apotheke der RWTH-Aachen mehrere Mischungen eines Gels mit antiseptischen Wirkstoffkomponenten hergestellt und unter klinisch praktischer Anwendung getestet. Für die Zusammensetzung des Haargels, um eine antiseptische Wirkung zu erzielen, wurden alkoholische und jodhaltige Lösungen (mit der bekannten und bewährten bakteriziden und viruziden Wirkung) v/erwendet. Zudem kam die gelartige Komponente um dem Haar gewissen Halt zu geben, damit das herauskämmen der Haare aus dem Operationsfeld auch gegen die eigentliche natürliche Wachstumsrichtung und auch gegen die Schwerkraft ermöglicht wurde.

Durch die Anwendung dieses medizinischen antiseptischen Haargels, läßt sich somit die Entfernung der Kopfhaare zu einer Operation wesentlich v/erringern, mit den entsprechenden kosmetischen Vorteilen gegenüber einer erweiterten Rasur oder einer Totalentfernung der Kopfhaare, was ohne diese Haargel bisher nur insuffizient möglich war.

Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten sind die Anfertigung eines antiseptischen Ultraschallgels, was auf gleicher Basis wie das medizinische antiseptische Haargel hergestellt werden kann. Nach Stand der Technik wird Ultraschallgel zur Verbesserung der Schalleitung zwischen Schallkopf und Oberfläche der untersuchten Körperregion (Haut, Schleimhaut...) aufgebracht.

Die Verwendung von antiseptischem Ultraschallgel hätte gegenüber den herkömmlichen derzeit v/erwendeten Ultraschallgels zwei wesentliche und entscheidende Vorteile:

a) autosteriles Material

das heist, das Gel kann in größeren Mengen problemlos aufbewahrt werden ohne daß eine Kontamination geschiet, was im alltäglichen medizinischen Betrieb häufig und gefürchtet ist und zu einer Übertragung von Keimen &ugr;&ogr;&eegr; Patient zu Patient bei hintereinander durchgeführten Untersuchungen führen kann.

tO-problemlose Anwendung des Ultraschalls in Problemzonen

dies sind beispielsweise offene Hautverletzungen und frische Operationswunden bei Notfalluntersuchungen oder unmittelbar postoperativen Kontrollen mittels Ultraschall. (Bereits eigene positive Erfahrungen bei der transkraniellen Dopplersonographie unmittelbar postoperativ über der frisch versorgten

^r"° ~Operationsnarbe nach Kraniotcmie-i. '

Medizinisches antiseptisches Haargel & Ultraschallgel

ZUSAmENSETZUNG: 100 Gramm

Carbopol 940 1 .0 g

NaOH 5% 2.0 g

Polyuidon-Jod 10.0 g

(Betaisodona Lösung, Braunol 2000 Lösung)

Isopropylalkohol 35.0 g

aqua dest. 52.0 g

Claims

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SCHUTZANSPRÜCHE (§s GbmAnmG )

MEDIZINISCHES ANTISEPTISCHES HAARGEL UND ULTRASCHALLGEL

dadurch gekennzeichnet,

daß bei Operationen am behaarten Kopf die Haare aus dem Operationsfeld herausgekämmt und durch die gelartige Komponente auch gegen die Schwerkraft herausgehalten werden,

daß das Gel antibakterielle Wirkstoffe enthält und somit zur Desinfektion der Haare im sterilen Operationsfeld beiträgt.

dadurch gekennzeichnet,

daß es keimtötende Wirkung besitzt und somit an offenen Hautwunden (postoperativ, verletzungsbedingt) ohne das Risiko der Verunreinigung eingesetzt werden kann,

daß durch enthaltene antiseptische Wirkstoffe eine Autosterilität des Gels erreicht wird und somit die Verschleppung von Keimen durch die unsterile Ultraschallsonde und durch das Ultraschallgel selbst bei aufeinanderfolgenden Untersuchungen von Patient zu Patient verhindert wird.