DE9280C - Neuerungen in der Construction und Anordnung von Maschinen und Apparaten zur Fabrikation zusammengesetzter kohlenstoffhaltiger Materialien und der daraus entwickelten Gase behufs Verst{rkung der Leuchtkraft und Reinigung von Steinkohlengas, sowie in der Verwendung der daraus gewonnenen Producte zu verschiedenen Zwecken. - Google Patents

Neuerungen in der Construction und Anordnung von Maschinen und Apparaten zur Fabrikation zusammengesetzter kohlenstoffhaltiger Materialien und der daraus entwickelten Gase behufs Verst{rkung der Leuchtkraft und Reinigung von Steinkohlengas, sowie in der Verwendung der daraus gewonnenen Producte zu verschiedenen Zwecken.

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DE9280C
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Atkins Thomas
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B57/00Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
    • C10B57/18Modifying the properties of the distillation gases in the oven

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  • Materials Engineering (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cleaning In General (AREA)

Description

1879.
Klasse 26.
THOMAS ATKINS in CLAPHAM.
Neuerungen in der Construction und Anordnung von Maschinen und Apparaten zur Fabrikation zusammengesetzter kohlenstoffhaltiger Materialien und der daraus entwickelten Gase behufs Verstärkung der Leuchtkraft und Reinigung von Steinkohlengas, sowie in der Verwendung der daraus gewonnenen Producte zu verschiedenen Zwecken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. April 1879 ab.
Diese Erfindung umfafst Neuerungen an der Construction von Maschinen und Apparaten und an dem Verfahren der Fabrikation einer Compoundmasse aus zusammengesetzten, kohlenstoffhaltigen Materialien und hieraus entwickelten Gasen in Verbindung mit Schieferthon und anderen kohlenstoffhaltigen Materialien, um die Leuchtkraft von Steinkohlengas zu vermehren und dasselbe zu reinigen; ferner umfafst die Erfindung die Benutzung und Anwendung dieser zusammengesetzten Stoffe und der daraus entwickelten Gase zu verschiedenen Zwecken.
Die Erfindung bezieht sich auf die Construction kleiner, tragbarer, aus beliebigem geeigneten Material hergestellten Retorten oder Röhren, welche mit kleinen Oeffnungen versehen sind, die zum Entweichen der Gase, die sich aus der in den Retorten verwendeten Materialien entwickeln, dienen.
Fig. ι stellt eine Ansicht, und
Fig. 2 einen Horizontalschnitt einer gewöhnlichen Gasretorte dar, welche, verbessert, mit einem inneren Rohr oder Retorte α versehen ist, durch deren feine Oeffnungen das aus dem Material entwickelte Gas entweichen kann, b b ist die gewöhnliche Kammer einer Steinkohlen enthaltenden Retorte, und c c der diese Retorte umgebende Kanal.
Die Mündung der Retorte ist in der gewöhnlichen Weise durch einen Deckel b' geschlossen; ein Ende des Rohres α findet in dem Deckel b', das andere an dem entgegengesetzten Ende der Retorte seine Unterstützung. cl ist die Thür der Feuerung und c2 der Aschfall. Das Rohr a kann an dem einen oder anderen Ende der Retorte bezw. Ofen eingeführt oder herausgezogen werden; auch können die kohlenstoffhaltigen Materialien mit Hülfe einer Schraube oder durch beliebige andere Mittel in das Rohr α ein- und ausgeführt werden, so dafs auch der Inhalt vermehrt oder verringert werden kann; je nachdem es die Beschaffenheit der in der Retorte b verwendeten Kohle erfordert.
Die inneren Röhren oder Retorten α werden mit zerquetschten Knochen im Verhältnifs von ungefähr 1 '/4 bis 13/4 kg gemischt mit 1 '/2 bis 2 '/, kg Schieferthon auf 50 kg Steinkohle beschickt; es sollen während der Vergasung der Steinkohlen in den Gasretorten b aus den Knochen und dem Schieferthon die gashaltigen Producte entwickelt werden. Die von der Retorte b und dem Rohr α kommenden Gase vermischen sich nach ihrer Entwickelung und werden nach den Condensatoren, Reinigungsapparaten und dem Gasometer fortgeleitet. Durch die Anwendung oben genannter Aequivalente wird nicht nur ein Gas von bedeutend höherer Leuchtkraft erzeugt, sondern1 zugleich auch ein grofser Theil des Schwefels beseitigt, welcher während des Vergasens frei geworden ist. Die Röhren α können in der Retorte b vor Einführung der Kohlen in der Mitte der Steinkohlenschicht oder auch erst dann angebracht werden, wenn die Retorte beschickt ist; in letzterem Falle ruhen sie oben auf den Steinkohlen und können herausgenommen werden, sobald die Materialien in den Retorten abgebrannt sind. Alsdann können die kohlenstoffhaltigen Materialen, die neue Compoundmasse, aus den Röhren α herausgenommen und für verschiedene Zwecke angewendet werden, von welchen hiernach einige Erwähnung finden.
Für die Reinigung oben erwähnter Gase und für die Beseitigung des darin enthaltenen Schwefels wendet man das folgende Mischungsverhältnifs von Koks, Knochen, Holzkohlen und Schieferthon an, und zwar 7 kg Koks, 11/2 kg gekörnter Knochen, 1 '/2 kg Holzkohlen und ι '/2 kg Schieferthon. Diese Zusammenstellung von Materialien liefert ein Aequivalent von Reinigungsstoffen, mit Hülfe deren ein grofses Quantum Gas gereinigt und von Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Ammoniak befreit werden kann. Die Construction des dazu angewendeten Reinigungsapparates kann selbstverständlich die gewöhnliche sein. Man verwendet für jede Retorte von 2,4 m Länge einen Fufs
(o,3 m) Oberfläche des Reinigungsmaterials von 0,25 m Dicke mit drei 0,15 m starken Kalkschichten, und aufserdem eine vierte 0,15 m starke Schicht der gekörnten Compoundmasse.
Nachdem das Gas diese Reinigungsschichten durchströmt hat, ist es zum Aufsammeln bezw. zum Verbrauch fertig.
Wenn die Reinigungsmaterialien gesättigt sind, so können sie von neuem in den Retorten geglüht und so für weitere Reinigungszwecke wieder nutzbar gemacht werden.
Ferner können die aus der Compoundmasse entwickelten Gase in kugelförmigen oder anders geformten Gefafsen angewendet werden, um Dampf zu bilden; die Gase werden zu diesem Zweck in die genannten Gefäfse unter entsprechendem Druck geleitet.
Nach diesem Verfahren kann Dampf schnell mit den genannten Gasen erzeugt werden und zum Betrieb von Maschinen dienen oder zu Heizzwecken Verwendung finden.
Fig. 6, Blatt II, zeigt einen Verticalschnitt, und
Fig. 6 χ die Ansicht eines Ofens, um in der angegebenen Weise Dampf zu entwickeln, h ist ein kugelförmiges oder anders geformtes Gefäfs von Kupfer oder anderem Metall, welches in den Feuerungsraum eingehängt ist, i ist ein über dem Ofen angebrachter Dampfraum. Das Rohr //' führt den Dampf vom Gefäfs h nach dem Raum i, zu welchem Zweck das Rohr h' im oberen Theil mit seitlichen Durchbohrungen versehen ist, welche nach dem Raum i ausmünden. Eine Mischung von zehn Theilen Compoundgas und einem Theil Wasser wird in den Generator h durch das Rohr k mittelst einer Pumpe oder eines Injectors eingespritzt; das Fluidum verwandelt sich sofort in Dampf. Der geeignetste Druck, unter welchem das Compoundgas und Wasser in den Generator h eingeprefst worden, ist ungefähr 150 Pfund pro Quadratzoll (11 kg pro qm). // sind Röhren, um den Dampf einer Maschine oder einer sonstigen Verbrauchsstelle zuzuführen.
In Fig. 6 geht die für die Feuerung g erforderliche Luft durch Drahtgazekästen ζ ζ, welche die Compoundmasse in gekörnter Form enthalten. Aehnliche Kästen können an Gasbrennern angebracht werden, oder können zum Reinigen und Brauchbarmachen der Luft oder für andere Zwecke dienen.
Zur Schwängerung der Atmosphäre mit genau den Aequivalenten, welche zur Depolarisation von Kohlenwasserstoffgasen oder zur Regulirung und Berichtigung ihrer Atomgewichte nothwendig sind, wird ein neuer Injector angewendet, der sich genau einstellen läfst.
Fig. 7, 8, 9, 10 und το χ zeigen den Längsschnitt, Verticalschnitt, Querschnitte und Grundrifs eines solchen Injectors. Derselbe ist mit einem Gasreservoir, Fig. 7 x, verbunden, in welchem das Compoundgas in der mittleren Abtheilung unter einem hohen Druck und in der äufseren ringförmigen Abtheilung unter einem Druck von 11 kg pro Quadratmeter angesammelt ist.
Das Ausströmungsrohr m, Fig. 7, tritt durch eine Stopfbüchse in das Rohr η des Injectors ein, worin ein Centralrohr ο angebracht ist. Auf das Rohr 0 ist ein Zahntrieb 0', Fig. 8, aufgesetzt und der davor befindliche, mit Schraubengewinde versehene Theil geht durch eine Mutter c2, so dafs das Rohr 0 sich vorschraubt, wenn es durch die Zähne o3 auf der Axe οΛ bewegt wird. Das Ende des Rohres 0 kann daher mit der gröfsten Genauigkeit in der Mündung η' des Injectors zur Regulirung der Ausströmung eingestellt werden.
Wenn die Gase in Reservoirs angesammelt sind, ist es von Wichtigkeit, dafs ein dauernder Druck vorhanden ist und dafs ein inneres Rohr an jedem Behälter angebracht wird, durch welches die Gase unter einem Druck von 11 bis 55 kg pro Quadratmeter zugeführt werden können.
Der kubische Inhalt des inneren Cylinders kann '/4 des äufseren ringförmigen Raumes betragen. Es ist zu berücksichtigen, dafs ein Druck von n kg pro Quadratmeter beim Ausströmen zur Wirkung kommt, da dies der geeignetste Druck ist, bei welchem Wasser die gröfste Affinität für die Gase besitzt und sie noch lange in Lösung behält, nachdem es bereits in einem Strahl auf grofse Entfernung geschleudert worden ist.
Fig. ix zeigt einen Verticalschnitt, und
Fig. 8 χ einen Grundrifs eines solchen Gasreservoirs, ρ und q sind zwei in einander angeordnete und an beiden Enden verschlossene Metallcylinder. Der innere Cylinder q hält Compoundgas bei einem Druck von 37 bis 51 kg pro Quadratmeter, während der ringförmige Raum bei einem Druck von nur 11 kg mit Gas gefüllt ist. Mit Hülfe geeigneter Ventile wird der Druck in beiden Räumen regulirt.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Die verbesserte Anordnung der Retorten, um Compoundgas von einer Mischung von Knochen, Schieferthon und Kohle in der Retorte α zu entwickeln und solches Gas mit dem in der Retorte b entwickelten Steinkohlengas für Leuchtzwecke u. dgl. zu vermischen, im wesentlichen wie beschrieben und gezeichnet, Fig. 1 und 2.
2. Die Herstellungsmethode von einer Compoundmasse kohlenstoffhaltiger Materialien aus einer Mischung von Knochen, Schieferthon und Kohle in der Retorte α und deren Anwendung zu verschiedenen nützlichen Zwecken, wie beschrieben; ebenso die Reinigungsmethode des Gases mittelst Schichten von einer Mischung Koks, Knochen, Holzkohle und Schieferthon in Combination mit Kalkschichten..
3. Die verbesserte Methode, Dampf ,mit Hülfe von Compoundgas und Wasser zu erzeugen,
wie beschrieben und gezeichnet, Fig. 6 und 6 x.
Die Anwendung der verbesserten Compoundmasse in Kästen, Kammern oder Cylindern zur Reinigung von Kohlenwasserstoffgas und Luft für Gasbrenner, Oefen und Herde, im wesentlichen wie beschrieben.
Die verbesserte Construction von Injectoren, welche für die Injection des Compound-
fottO gases und der Luft bei verschiedenem Druck und verschiedenen Verhältnissen genau regulirt werden können, im wesentlichen wie gezeichnet, Fig. 7, 8,' 9 und 10.
6. Die Constructionen von Behältern, um das Compoundgas bei verschiedenem Druck aufzubewahren, wie beschrieben und gezeichnet, Fig. η χ und Sx.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DE18799280D 1879-04-25 1879-04-25 Neuerungen in der Construction und Anordnung von Maschinen und Apparaten zur Fabrikation zusammengesetzter kohlenstoffhaltiger Materialien und der daraus entwickelten Gase behufs Verst{rkung der Leuchtkraft und Reinigung von Steinkohlengas, sowie in der Verwendung der daraus gewonnenen Producte zu verschiedenen Zwecken. Expired DE9280C (de)

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