DE926773C

DE926773C - Verfahren und Vorrichtung zum Anpassen von gegeneinander beweglichen Fuehrungsbahnen

Info

Publication number: DE926773C
Application number: DEP4538D
Authority: DE
Inventors: Hugo Pfeifer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1941-12-02
Filing date: 1941-12-02
Publication date: 1955-04-25

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Anpassen von gegeneinander beweglichen Führungsbahnen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie auf eine Vorrichtung zum Anpassen von gegeneinander beweglichen Führungsbahnen von Schlittenführungen, insbesondere an Werkzeugmaschinen, bei dem die Führungsbahnen eines Maschinenteiles, insbesondere des Maschinenbettes, oberflächengehärtet und geschliffen und die Führungsbahnen des Gegenstückes, insbesondere des Bettschlittens oder Supportes, ungehärtet bearbeitet und geschabt werden.
Man hat bereits nicht nur Stahl-, sondern auch Grauggußbetten oder sonstige Teile oberflächengehärtet und nach dem Härten diese Teile geschliffen, um große Genauigkeiten zu erzielen und um die Lebensdauer der Führungsflächen zu erhöhen. Die hierzu benötigten Gegenstücke, wie beispielsweise die Bettschlitten usw., hat man, wie bisher auf das Gegenstück genau aufgeschabt. Man hat diese Teile nicht gehärtet, da sie nach dem Härten nicht mehr geschabt werden, konnten. Auf diese Weise werden die Betten zwar durch ihre Härte in der Genauigkeit erhalten, nur das Gegenstück, der Bettschlitten, läuft sich aus.
Im Präzisions- und Werkzeugmaschinenbau kommt es aber besonders auf hohe Genauigkeiten an, @die möglichst lange erhalten bleiben sollen. Deshalb wird nach der Erfindung vorgeschlagen, die Genauigkeit des bisher nicht gehärteten Maschinenteiles ebenfalls zu- erhöhen. und zu erhalten, dadurch, daß die ungehärtet bearbeiteten und gegebenenfalls vorgeschabten Führungsbahnen des Gegenstückes an der Oberfläche gehärtet und nach dem Härten mit den gehärteten und geschliffenen Gegenführungsbahnen insbesondere des Maschinenbettes tuschiert werden, wonach die erhöhten. Punkte durch eine diese Punkte angreifende Schleif- oder Läppscheibe nadhbearbeitet werden.
Dieses Verfahren: zum Anpassen der gegeneinander beweglichen, beiderseits gehärteten , Führungsbahnen ergibt ,die höchsterreichbare Genauigkeit und ist wirtschaftlich durchaus tragbar.
Der Bettschlitten wird wie bisher ungehärtet bearbeitet und, dann oberflächengehärtet. Da, vordem Härten bereits. eine ziemliche Genauigkeit der Führungsbahnen hergestellt ist, so brauchen nach dem Härten nur noch die verhältnismäßig geringen Ungleichheiten nachgearbeitet werden. Wenn man die Führungsbahn vor dem Härten vorschabt, wird die Bearbeitung nach dem Härten verringert. Durch einfaches Tuschieren mit einer Tuschierplatte oder mit dem Gegenstück lassen sich die noch vorhandenen Erhöhungen leicht feststellen:, und es werden nach der Erfindung nicht die ganzen Führungsbahnen, sondern nur diesestarken Tuschierpunkte geschliffen. Auf diese Weise wird :der bei weichen Teilen erzielte Schabeffekt auch bei beiderseits gehärteten Teilen erreicht, um bei beiderseits gehärteten Führungsbahnen Tragpunkte und Ölkammern wie beim Schabvorgang zu erreichen. Es wird auf diese Weise mit einfachen und billigen Mitteln erreicht, daß beide Gegenstücke in ihren Führungsbahnen gehärtet sind und sich trotzdiem .mit bisher nicht erreichter Genauigkeit führen. Das Vorschaben des ungehärteten Maschinteiles ist nicht unbedingt notwendig.
Zu diesem Punkt-Schliff-Schaben dient. eine Vorrichtung, welche aus einem kleinen Motor mit verlängerter Welle und Scheibe besteht oder aus einer biegsamen Welle mit einegr in der Nähe des Handgriffes angeordneten kleinen Schleifscheibe. Diese Schleifscheiben sind ziemlich klein gehalten und haben vorn eine Feineinstellung, .so daß die Scheibe nach Wunsch höchstens 5/1000 bis 1/100 mm angreift. Die Feineinstellung wirkt auf die Relativverstellung der Schleifscheibe gegenüber ihrer Auflage, die zur Abstützung der Schleifscheibe auf dem Werkstück dient, so daß mit ihr eine Feinstanstellung der von Hand geführten Schleifscheigbe gegenüber dem zu bearbeitenden Werkstück bewirkt werden kann.
Es ist auch möglich, zur Erhöhung der Genauigkeit und um. letzte Unebenheiten der Führüngsbahn fortzubrinbgen, die gehärteten, gegeneinander beweglichen Führungsflächen miteinander zu läppen. Der Läppvorgang wird durch die vorher durchgeführte Feinstbearbeitung der Führungsbahnen wesentlich verkürzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Drehbankbetten mit Schlitten, für Hobelmaschinenbetten mit Schlitten, für Schleifmaschinenbetten mit Schlitten sowie für sämtliche gegeneinander bewegglichen Teile, welche genau sein müssen und bei denen eine erhöhte Lebensdauer gefordert wird, anwendbar, wenn die Führungsflächen aus härtbarem Material, -z. B. Stahl oder Grauguß, bestehen. Die Erfindung ist nicht auf den Werkzeugmaschinenbau beschränkt, sondern kann .auch im albgemeinen Maschinenbau und im Präzisionsmaschinenbau sowie in. der Feinmechanik angewendet werden, soweit es sich um Führungsbahnen von Schlittenführungen handelt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Anpassen von gegeneinander beweglichen Führungsbahnen, von Schlittenführungen, insbesondere an Werkzeugmaschinen, bei dem die Führungsbahnen eines Maschinenteiles, insbesondere :des Maschinenbettes, oberflächengehärtet und geschliffen und die Führungsbahnen des Gegenstückes, insbesondere des Bettschlittens oder Supportes, ungehärtet bearbeitet und vorgeschabt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die urigehärtet bearbeiteten und gegebenenfalls vorgeschabten Führungsbahnen des Gegenstückes an der Oberfläche gehärtet und nach dem Härten mit den gehärteten und geschliffenen Gegenführungsbahnen insbesondere des Maschinenbettes tuschiert werden, wonach die erhöhten Punkte durch eine diese Punkte angreifende Schleif- oder Läppscheibe nachbearbeitet werden.
2. Verfahren, nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die gegeneinander beweglichen, gehärteten Führungsflächen noch miteinander geläppt werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch eine Feineinstellung zwischen der Schleifschei:be und deren Auflage für eine FeinansteIlundg der von Hand oder mechanisch geführten Schleifscheibe gegenüber dem zu bearbei:tenden Werkstück. Angezogene Druckschriften: Werks,tattstechnik, 1930, S. 405 bis 410, insbesondere 4o8; Feinmechanik und Präzision, 1941, S. 209; USA.-Patentschrift Nr. 1716 861; ,deutsche Patentschriften Nr. 434 771, 6'36 796; Werlcstattsteohnik und Werkleiter, 194o; S. 2:32 ff., S. 42; American Machinist, 1938, S.682.