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Herstellung aromatischer Kohlenwasserstoffe Die Erfindung betrifft
die Herstellung von aromatischen Kohlenwasserstoffen aus einem im wesentlichen nicht
aromatischen Kohlenwasserstoffgut, welches im wesentlichen aus geradkettigen oder
mäßig verzweigten Paraffinkohlenwasserstoffen und Naphthenen besteht, die zumindest
6 Kohlenstoffatome in der längsten Kette oder im Ring enthalten, durch katalytische
Umwandlung in Aromaten von der gleichen Anzahl C-Atome.
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Die katalytische Umwandlung von Paraffinkohlenwasserstoffen in Aromaten
erfolgt zumindest in zwei Stufen, welche getrennt oder gleichzeitig erfolgen können,
nämlich der Cyclisierung, welche zur Bildung einer Ringstruktur führt, und der Dehydrierung.
Verschiedene Theorien zur Erklärung der Aromatisierung von Paraffinen nahmen die
Bildung von Zwischenprodukten, wie Olefinen, Naphthenen und cyclischen Olefinen
als einen Teil des Verfahrens an. Unabhängig von dem Mechanismus, wie man diese
Reaktion erklärt, sind sowohl Naphthene als auch cyclische Olefine mit 6 C-Atomen
im Ring sehr leicht zu Aromaten dehydrierbar und infolgedessen im allgemeinen nicht
in den Produkten der Aromatisierung zu finden.
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Es ist indessen auch möglich, daß in dem zu aromatisierenden Ausgangsgut
naphthenbasische oder cyclische Olefinverbindungen mit 5 C-Atomen im Ring enthalten
sind oder sie können in einem Zwischenstadium gleichzeitig mit der Bildung naphthenbasischer
oder aromatischer C6-Ringe entstehen. Ringe dieser Art mit 5 C-Ätomen können
durch
Isomerisierung des Kernes in Aromaten umgewandelt werden, deren Kohlenstoffring
6 C-Atome enthält. Neben dieser Reaktion kann der Cs-Ring direkt zu einem Cyclopentadienderivat
dehydriert werden, welches stark zur Polymerisierung und weiteren Dehydrierung unter
Abscheidung eines schweren Niederschlags von Koks oder kohlenstoffhaltigen Rückständen
auf dem Katalysator neigt.
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Eine ähnliche Neigung zur Bildung großer Koksmengen auf dem Katalysator
haben Paraffine, die weniger als 6 C-Atome in ihrer längsten geraden Kette enthalten.
So ist z. B. normales Hexan ein befriedigendes Ausgangsprodukt zur Benzolherstellung
nach der Erfindung, während sowohl Methylcyclopentan als auch die Methylpentane
zu schweren Koksabscheidungen sowie viel geringeren Benzolausbeuten führen, wenn
man diese Verbindungen unter gleichen Bedingungen der Wirkung der gleichen Katalysatoren
aussetzt.
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Die Erfindung zielt auf die Herstellung aromatischer Konzentrate
in hoher Ausbeute aus paraffin-und naphthenbasischen Ausgangsprodukten ab, wobei
die Koksbildung so gering wie möglich gehalten wird. Die Arbeitsbedingungen der
katalytischen Aromatisierung eines paraffin-naphthenbasischen Ausgangsgutes werden
so gelenkt, daß der Katalysator einen hohen Aktivitätsgrad behält und nur ein minimaler
Abbau des Ausgangsgutes zu Koks und Gas erfolgt. Ferner wird gleichzeitig ein technisch
wertvolles, an Wasserstoff angereichertes Gas als Nebenprodukt gewonnen.
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Die Bedingungen der neben der oben erörterten Aromatisierung erfolgenden
Koksbildung sind solche, daß eine Verdünnung des Ausgangsgutes zu einer Abnahme
der Koksbildung führt. Das kann zum Teil auf einer Massenwirkung beruhen, indem
die Konzentration der stärker ungesättigten Zwischenprodukte so weit verringert
wird, daß sie weniger stark miteinander reagieren. Dadurch können diejenigen intramolekularen
Reaktionen aber stattfinden, welche zur Bildung von Aromaten führen. Gleichzeitig
kann die Verdünnung die weitere Wirkung haben, daß verschiedene Nebenprodukte aus
der Reaktionszone entfernt werden.
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Schließlich können auch noch andere Reaktionen damit in Zusammenhang
stehen.
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Es ist bekannt, daß durch Verwendung von Wasserstoff als Verdünnungsgas
der Abbau des Ausgangsgutes zu Koks verhindert werden kann.
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So sind in der Literatur eine Anzahl von katalytischen Verfahren beschrieben,
bei welchen Aromaten in Gegenwart von Wasserstoffgas hergestellt werden. Die Durchführung
derartiger Aromatisierungen unter Verwendung von Wasserstoff als Verdünnungsmittel
hat den Nachteil, daß Wasserstoff zur gleichen Zeit, in welcher es der unerwünschten,
zur Koksbildung führenden Dehydrierung entgegenwirkt, auch der Dehydrierung entgegenwirkt,
welche für die Aromatisierung wesentlich ist. Infolgedessen führt die Verwendung
von Wasserstoff als Verdünnungsmittel zu einem Verlust an Aromatisierungsaktivität,
während es zur gleichen Zeit die Koksbildung unterdrückt. Ein derartiger Aktivitätsverlust
wird im allgemeinen durch Erhöhung der Reaktionstemperatur ausgeglichen. Indessen
begünstigt eine Temperaturerhöhung gleichzeitig die Isomerisierung, Spaltung und
anderen Nebenreaktionen, von denen viele zu einer Verkürzung der längsten Kohlenwasserstoffkette
in dem reagierenden Paraffin- oder Naphthenmolekül führen. Wenn z. B. das Ausgangsgut
im wesentlichen aus n-Hexan, Cyclohexan, Methylhexan oder Methylcyclohexan besteht,
herrscht eine verstärkte Neigung zur Bildung von Methylpentanen, Di-methylpentanen
und niedrigermolekularen gasförmigen Kohlenwasserstoffen, was die mögliche Gesamtausbeute
an Benzol und anderen Aromaten senkt, obwohl die direkte Bildung von Kohlenstoff
oder Koks selbst völlig verhindert wird.
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Man hat auch für die technische Durchführung der Aromatisierung die
Verwendung anderer Verdünnungsmittel als Wasserstoff in einem gewissen Grade in
Betracht gezogen. Der übliche Einwand gegen derartige Verdünnungsmittel ist ihre
kostspielige Herstellung; außerdem verunreinigen sie häufig die Produkt- oder Nebenproduktdämpfe
derart, daß das Verdünnungsgas selbst seinen Wert verliert sowie auch der Wert des
Stromes vermindert wird, der es enthält. Zu derartigen Verdünnungsmitteln gehören
die handelsüblichen sogenannten Inertgase, wie Verbrennungsgas oder Stickstoff,
aber auch andere Gase, welche nicht immer inert sind, wie Kohlenmonoxyd, Kohlendioxyd
und Dampf. Dampf, welcher häufig als Verdünnungsgas verwendet wird, hat den Vorteil,
daß er sich durch Kondensation entfernen läßt. Bei Verwendung der besten Aromatisierungskatalysatoren
indessen kann weder Dampf noch C O2 auf diese Weise verwendet - werden, da sie zu
einer Desaktivierung des Katalysators führen würden.
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Nach der Erfindung wird die Aromatisierung eines paraffin-naphthen-basischen
Ausgangsgutes unter Verwendung eines leichten Kohlenwasserstoffstromes als Verdünnungsgas
ausgeführt, welches im wesentlichen frei von Verbindungen ist, die mehr als 4 C-Atome
enthalten. Ein derartiger Gasstrom kann, wie unten erörtert wird, ein Naturgas oder
irgendeiner der verschiedenen, bei der Raffinierung anfallenden Gasströme sein.
Das auf diese Weise als Verdünnungsmittel verwendete Kohlenwasserstoffgas verläßt
die Zone der katalytischen Umwandlung als ein Abgas, welches infolge des während
der Aromatisierung entstehenden Wasserstoffes wesentlich an Wasserstoff angereichert
ist. Dieses mit Wasserstoff angereicherte Gas hat demgemäß als Brennstoff erhöhten
Wert.
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Es stellt auch eine bequeme Quelle für Wasserstoff als solchen für
die weitere Verarbeitung dar, oder es kann als Quelle für wasserstoffreiche Gemische
verwendet werden. So kann es z. B. auf irgendeinem der zahlreichen Wege oxydiert
werden, um ein Gemisch von Kohlenmonoxyd und Wasserstoff zu bilden, welches einen
höheren Wasserstoffanteil enthält, als er üblicherweise aus einem Kohlenwasserstoffgut
allein erhalten wird.
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Das als Verdünnungsmittel verwendete Kohlenwasserstoffgas nach der
Erfindung unterdrückt die Bildung von Koksniederschlägen auf dem Aromatisierungskatalysator,
ohne daß die Aktivität des Katalysators so weit herabgesetzt wird, wie es bei Verwendung
von Wasserstoff als Verdünnungsmittel erfolgt und zu beanstanden ist. Den so erzielten
Vorteil kann man so ausnutzen, daß eine erhöhte Ausbeute an Aromaten bei einem einzigen
Durchgang durch die Umwandlungszone erzielt wird, indem man bei gegebener Koksproduktion
unter verschärften Bedingungen arbeitet. Andererseits kann man dadurch eine längere
Betriebsperiode zwischen je zwei Katalysatorwiederbelebungen erzielen, indem man
bei gegebenem Umwandlungsgrad und geringerer Koksbildung arbeitet. Die gleichzeitige
Gewinnung eines an Wasserstoff angereicherten Kohlenwasserstoffabgases ist ein weiterer
Vorteil dieses Verfahrens, welcher sich nicht erzielen läßt, wenn irgendeines der
Nichtkohlenwasserstoff-Inert-Gase für diesen Zweck als Verdünnungsmittel verwendet
wird.
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Die Zusammensetzung des als Verdünnungsmittel verwendeten Kohlenwasserstoffgases
kann je nach den am Ort der Anlage verfügbaren Stoffen etwas wechseln. Das Gas soll
im wesentlichen frei von C5-Verbindungen sein, da n-Pentan, Isopentan, Cyclopentan
und ihre Methylseitenkettenderivate sowie die entsprechenden ungesättigten Kohlenwasserstoffe
eine merklich stärkere Neigung zur Koksbildung als die C4- und niedrigeren Kohlenwasserstoffe
oder die Co- und höheren Paraffine haben. Man kann jede Sorte von trocknem Naturgas
verwenden, zweckmäßig solches, welches nicht übermäßige Mengen von Kohlendioxyd
oder Schwefelverbindungen enthält. Wie oben angegeben, ist es auch wesentlich, daß
der zu verwendende Gasstrom im wesentlichen keine Feuchtigkeit enthält, da die Anwesenheit
von Wasser eine ausgesprochen schädliche Wirkung auf die Aromatisierungsaktivität
des Katalysators hat. Es zeigte sich, daß die Anwesenheit von Äthan oder Propan
in diesem Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel weder den Aromatengehalt noch die Ausbeuten
schädigt.
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Man kann auch die verschiedenen bei der Raffinierung anfallenden
Gasströme als Verdünnungsmittel verwenden. die im wesentlichen aus gesättigten Kohlenwasserstoffen
bestehen. So kann man hierfür die Abgase aus einer Polymerisationsanlage, der Alkoholgewinnung
oder einer Alkylierungsanlage verwenden, in welchen die olefinischen Bestandteile
der gemischt olefin-paraffin-basischen Dämpfe abgetrennt sind, um ein im wesentlichen
paraffinbasisches Abgas zu erhalten. Das soll entweder ein C4-freies trockenes Gas
oder ein C1- bis C3-Gas sein, welches nur geringe Mengen von C-Kohlenwasserstoffen
enthält.
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Es ist ferner möglich, das gewöhnliche, bei der Raffination anfallende
Gas zu verwenden, welches eine bestimmte Menge von olefinischen Bestandteilen hat.
In diesem Fall kann bis zu einem gewissen Grade ein Wasserstoffaustausch zwischen
dem der Aromatisierung unterliegenden paraffinnaphthen-basischen Ausgangsgut und
den Olefinen des Verdünnungsgases erfolgen, wodurch die Aromatisierung erhöht wird.
Bei Verwendung derartiger Gase entsteht allerdings auch noch ein gewisses Problem
dadurch, daß mit den Gasen größere Schwefelmengen sowie stärker reaktionsfähige,
ungesättigte Kohlenwasserstoffe eingeführt werden können, welche polymerisieren
können. Das kann schließlich zur Bildung von mehr Koks als sonst führen. Wenn sich
also ein Raffinatgas gut verwenden läßt, empfiehlt es sich, hierfür, wenn verfügbar,
einen Strom von gesättigten Kohlenwasserstoffen zu verwenden.
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Wenn unter gewissen Umständen die Erzeugung von Butylen, insbesondere
Isobutylen, sehr erwünscht ist, ist es möglich, die Erzeugung von Aromaten mit der
von Butylen zu verbinden, indem man Butangas als Kohlenwasserstoffverdünnungsmittel
verwendet.
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Dabei dient der Aromatisierungskatalysator außerdem dazu, den als
Verdünnungsmittel bei der Aromatisierung verwendeten Butanstrom zu dehydrieren.
Bei Verwendung derartiger Verdünnungsmittel unterstützt der aus dem Ausgangsgut
während der Aromatisierung gebildete Wasserstoff und der aus den Molekülen des Verdünnungsmittels
gebildete Wasserstoff die Unterdrückung der Koksbildung.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung können die Arbeitsbedingungen
einschließlich der Temperatur und der Zuführungsgeschwindigkeit des Gases etwas
schärfer als sonst gewählt werden, um die Dehydrierung der C4-Paraffine gemeinsam
mit der Aromatisierung eines C0- oder höheren Paraffins zu aktivieren. Unter diesen
Bedingungen erfolgt eine gewisse Isomerisierung der C4-Kettenparaffine, und ein
an n-Butan reicher Butanschnitt ergibt im Produkt Isobutylen sowie normale Butylene.
Wenn also die Verwendung von n-Butan schärfere Bedingungen erforderlich machen kann,
als es bei Verwendung von Isobutan für die gleiche Ausbeute an Aromaten und Gesamtbutylen
notwendig wäre, können die damit verbundenen Nachteile mehr als ausgeglichen werden,
wenn ein Mangel an Isobutan besteht und die Erzeugung von Isobutylen besonders gewünscht
ist. Unter anderen Bedingungen kann es sich empfehlen, als Verdünnungsgas einen
Ci bis C4-Schnitt oder einen C4-Schnitt allein zu verwenden, welcher an Isobutan
reich ist, um eine brauchbare Umwandlung von Isobutan zu Isobutylen unter etwas
weniger scharfen Bedingungen zu erzielen, wodurch der Abbau des Ausgangsgutes geringer
und die Ausbeute an Gesamtbutylenen und Aromaten entsprechend größer wird.
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Das für die erfindungsgemäße Aromatisierung bevorzugt verwendete
Kohlenwasserstoffausgangsgut ist ein an paraffin- und naphthenbasischen Kohlenwasserstoffen
reiches Produkt, in welchem die Paraffine zumindest eine C6-Kette enthalten und
die Naphthene hauptsächlich Cyclohexanhomologe sind. Die Anwesenheit entweder von
Alkylpentanen
oder von Cyclopentanen ist, wie oben angegeben, unerwünscht. Sie soll so tief wie
möglich gehalten werden, wenn ihre Anwesenheit auch praktisch nicht vollständig
zu vermeiden ist.
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Normalhexan ist ein sehr gutes Ausgangsprodukt zur Benzolherstellung
gemäß der Erfindung. Die aus einem unbehandelten Erdöl herausgeschnittene n-Hexanfraktion
kann schon merkliche Mengen von Benzol enthalten, was in keiner Weise zu beanstanden
ist.
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In dem Bereich der höhersiedenden Anteile kann ein Konzentrat von
n-Heptan und Methylcyclohexan sehr leicht durch Destillation aus einem unbehandelten
Rohöl herausgeschnitten werden, wodurch man ein sehr gutes Ausgangsprodukt zur Toluolerzeugung
erhält. Hinsichtlich der. Koks bildung sind gewisse höhermolekulare Cyclopentanhomologe
weniger zu beanstanden als Methylcyclopentan und Cyclopentan. Die Dimethylpentane
sind indessen viel schlechter als die Methylhexane, und ihre Anwesenheit soll vermieden
werden. Ähnliche Auswahlregeln für das Ausgangsgut gelten für das höhermolekulare
Gebiet, für die Herstellung von Xylolen usw. aber das Verfahren nach der Erfindung
ist insbesondere für die Herstellung von Benzol und Toluol aus Konzentraten von
geradkettigen C6- und C7-Paraffinen wertvoll.
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Für das Verfahren nach der Erfindung lassen sich verschiedene Katalysatoren
verwenden, welche für die Aromatisierung von Paraffin-Naphthen-Konzentraten vorgeschlagen
sind. Zu derartigen Katalysatoren gehören die zahlreichen Kombinationen von Molybdänoxyd
auf Tonerde, Molybdänoxyd auf einem Zink-Tonerde-Spinell, Chromoxyd auf Tonerde
u. dgl., wobei andere Verbindungen, wie Kaliumoxyd, Kieselerde oder verschiedene
andere Metalloxyde allein oder in Kombination, als Promotoren dienen können. Das
-erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit jedem beliebigen, für diesen Zweck bekannten
Aromatisierungskatalysator durchführen.
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Die Reaktionstemperatur kann zwischen etwa 454 und 62IO variieren.
Sie hängt etwas von der verwendeten Art des Kohlenwasserstoffausgangsgutes und des
verfügbaren Verdünnungsgases ab.
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Temperaturen von etwa 482 bis 5660, zweckmäßig zwischen etwa gIo und
5460, sind im allgemeinen recht zufriedenstellend, wenn das Ausgangsgut stark paraffinbasischer
Natur ist. Es können etwas geringere Temperaturen verwendet werden, wenn das Ausgangsgut
hauptsächlich naphthenbasischer Art ist. Wenn andererseits die Erzeugung von großen
Mengen von Butylenen erwünscht ist, können Temperaturen von etwa 554 bis 5790, z.
B.
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5660 oder etwas mehr, bei einem paraffinbasischen Ausgangsgut und
einem Butan-Isobutan-Gas als Verdünnungsmittel angewendet werden.
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Man führt die Reaktion im allgemeinen bei Atmosphärendruck durch,
obgleich man auch bei Drucken bis zu 3,4 Atm. arbeiten kann. Ein besonderer Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, daß leicht zur Verfügung stehende
Gase als Verdünnungsmittel verwendet werden können.
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Dadurch wird es nicht notwendig, das gasförmige Verdünnungsmittel
zur Rücklaufführung zu verdichten. Bei höheren Drucken sind die Kosten der Verdichtung
so hoch, daß die Rücklaufführung wirtschaftlich erforderlich ist, um die Kosten
einer weiteren Verdichtung zu sparen. Demzufolge kann der Druck des als Verdünnungsmittel
zur Verfügung stehenden Gases entscheidend für die Wahl des für die Aromatisierung
wirtschaftlich am besten geeigneten Druckes sein. Deshalb wird das Verfahren häufig
bei einem Druck durchgeführt, welcher im wesentlichen gleich dem Druck des in einer
anderen Raffinierungsanlage anfallenden Abgases ist, ohne daß eine weitere Gasverdichtung
erfolgt.
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Die Zuführungsgeschwindigkeiten zur Aromatisierungszone können im
üblichen Rahmen liegen.
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Sie können, wenn der Katalysator in Form eines Festbettes eingesetzt
wird, etwa 0,I bis 2, vorzugsweise 0,2 bis 0,4, Raumteile Kohlenwasserstoff je Raumteil
Katalysator je Stunde betragen. Das Gasverhältnis wird als das Molverhältnis des
Gases zum Kohlenwasserstoffgut ausgedrückt und kann im Bereich von etwa 0,5 bis
20 Mole Gas zu I Mol Kohlenwasserstoffgut liegen. Bei Verwendung eines C1- bis C3-Gases
beträgt das bevorzugte Gasverhältnis I bis 4 Mole Kohlenwasserstoffverdünnungsgas
je Mol flüssiges Kohlenwasserstoffaromatisierungsgut. Wenn man ein C4-Gas als Verdünnungsmittel
verwendet und Butylene erzeugen will, ist ein etwas höheres Gasverhältnis empfehlenswert.
In diesem Fall kann bei einer Zuführungsgeschwindigkeit des flüssigen Kohlen wasserstoffaromatisierungsgutes
von etwa 0,2 bis 0,5 Raumteile/Raumteile/Stunde die Zuführungsgeschwindigkeit des
Butans etwa 500 bis I000 Raumteile / Raumteile / Stunde (Gas) betragen.
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Die Aromatisierung selbst kann auf einem der zahlreichen Wege durchgeführt
werden, die für die katalytische Umwandlung von Kohlenwasserstoffen vorgeschlagen
wurden. Der Katalysator kann in Form eines Festbettes oder eines Fließbettes angeordnet
sein, er kann auch in körniger Form durch den Reaktionsraum bewegt werden oder im
Dampfstrom völlig suspendiert sein. Jedes dieser Verfahren läßt sich im Kreislauf
durchführen, wobei man den Katalysator mit Luft oder anderem sauerstoffhaltigem
Gas abbrennt, um Koks oder andere kohlenstoffhaltige Abscheidungen zu entfernen,
die sich im Verlauf der katalytischen Aromatisierung bilden. Die Betriebszeit zwischen
zwei Regenerierungen kann zwischen etwa I und 24 Stunden liegen, je nach Art des
Ausgangsgutes und den Betriebsbedingungen. Bei Methylcyclopentan oder Methylpentanen
im Ausgangsgut, deren Anwesenheit sich bei der Herstellung eines n-Hexankonzentrates
im technischen Maßstab nicht vollständig vermeiden läßt, ist die Regenerierung häufiger
erforderlich. In diesem Fall kann der in Form eines Festbettes angeordnete Katalysator
beispielsweise nach je I bis 5 Stunden Betriebszeit regeneriert werden, während
bei einem gleichen n-Hexan-
konzentrat, welches aber im wesentlichen
frei von Methylcyclohexan und Methylpentan ist, die Regenerierung erst nach 8 bis
I6 Stunden Betrieb erforderlich sein kann.
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Auf jeden Fall und unabhängig von der Art des Kreislaufverfahrens
der katalytischen Umwandlung ist es sehr erwünscht, Einrichtungen zur Entfernung
von adsorbiertem Sauerstoff und Wasser aus dem regenerierten Katalysator vorzusehen,
bevor dieser wieder mit dem Aromatisierungsgut in Kontakt gebracht wird. Wenn der
Katalysator als Festbett angeordnet ist oder durch den Reaktionsraum hindurchbewegt
wird, kann dies dadurch erfolgen, daß man das Verdünnungsgas allein oder einen Teil
des wasserstoffreichen Abgases aus einer Parallelanlage eine kurze Zeit in den Reaktionsraum
einleitet, bevor das Kohlenwasserstoffbehandlungsgut zugeführt wird, während man
bei einem Staubfließverfahren hierfür einen äußeren Abstreifer vorsehen kann, um
Wasser oder wasserbildenden Sauerstoff aus dem Katalysator zu entfernen, bevor er
nach der Wiederbelebung in die Reaktionskammer geführt wird.
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In der Zeichnung ist als Beispiel eine Vorrichtung abgebildet, welche
sich zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung eignet. Danach wird das
Kohlenwasserstoffausgangsgut zur Aromatisierung durch Rohrleitung 6 zusammen mit
einem durch Rohrleitung I2 zuströmendem Verdünnungsgas in die Reaktionszone 10 eingeführt.
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Das Aromatisierungsprodukt wird vom Kopf durch Rohrleitung 14 in die
Fraktionierzone I6 gefördert, welche lediglich aus einer Fraktioniersäule bestehen
oder noch andere geeignete Einrichtungen zur Produktabscheidung enthalten kann.
In der Fraktionierzone I6 erfolgt eine Trennung in ein wasserstoffreiches Gas, welches
durch Rohrleitung 20 abströmt, und in eine oder in mehrere Zwischenfraktionen, welche
durch Rohrleitung 22 abgezogen werden und C5-Kohlenwasserstoffe und andere Anteile
des Gesamtproduktes enthalten können, die sich nicht für die Verwendung als Aromatisierungsgut
eignen. Nach Wunsch kann durch Rohrleitung 23 ein gesonderter leichter Gasstrom
abgezogen werden, welcher im wesentlichen aus C1- bis C5-, C1- bis C4- oder C4-Kohlenwasserstoffen
besteht. In bestimmten Fällen kann ein Teil des Gesamtproduktes durch Rohrleitung
24 als ein an paraffinbasischen Kohlenwasserstoffen reicher Destillatstrom abgezogen
und durch Rohrleitung 26 zusammen mit dem in Rohrleitung 6 zuströmenden Frischgut
der Aromatisierungszone wiederzugeführt werden. Wenn diese Destillatfraktion olefinreich
ist, kann sie durch Rohrleitung 27 für irgendeinen anderen Verwendungszweck abgezogen
werden, z.13. zum Beimischen in Motorkraftstoff als ein Teil des gesamten bei der
Raffination anfallenden Benzins. Der Hauptstrom des aromatischen Produktes wird
durch Rohrleitung 30 abgezogen und kann direkt als chemisches Rohgut verwendet werden
oder nach Wunsch weiterraffiniert werden, um Aromaten von höherem Reinheitsgrad
zu gewinnen. Wenn eine aromatisierte Destillatfraktion als Produkt gewünscht wird,
kann das gesamte flüssige Produkt als Bodenfraktion durch Rohrleitung 30 abgezogen
werden, oder ein größerer Teil desselben kann durch Rohrleitung 30 als Seitenstrom
abgezogen werden, während ein kleiner Bodenschnitt durch Rohrleitung 24 abgezogen
wird.
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Nach Wunsch lassen sich auch zahlreiche andere Ausführungsformen dieses
Systems der Produktgewinnung anwenden.
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Das durch Rohrleitung 12 zugeführte Verdünnungsgas und das durch
Rohrleitung 6 zugeführte Beschickungsgut kann vorerhitzt werden, um einen Teil der
zur Durchführung der Aromatisierung erforderlichen Reaktionswärme zu liefern. Wenn
ein verhältnismäßig beständiges gasförmiges Verdünnungsmittel, wie Naturgas, oder
eine gesättigte Cs-freie Fraktion eines Raffinatgases durch Rohrleitung I2 zugeführt
wird, kann es auf eine wesentlich höhere Temperatur vorerhitzt werden als das durch
Rohrleitung 6 zuströmende Aromatisierungsgut. Bei dieser Arbeitsweise kann es sich
empfehlen, den Strom des Verdünnungsgases I2 direkt in die Aromatisierungszone 10
an einer anderen Stelle als der Zuführungsstelle des Behandlungsgutes einzuführen,
um die Erhitzung des letztgenannten auf eine Temperatur zu vermeiden, bei welcher
in Abwesenheit des Katalysators eine merkliche thermische Umwandlung erfolgen könnte.
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Dem Katalysator kann in der Aromatisierungszone 10 zusätzliche Wärme
zugeführt werden, indem man die während der oxydativen Regenerierung des Katalysators
entwickelte Wärme ausnutzt.
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Dies kann durch direkten oder indirekten Wärmeaustausch erfolgen.
Es kann sich besonders empfehlen, den Katalysator in fließstaubartigem Zustand zur
direkten Übertragung der Wärme von der Zone der Katalysatorregenerierung in die
Reaktionszone zu verwenden, indem man die Wärmekapazität des Rücklaufkatalysators
ausnutzt.
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Die Fraktionierzone I6 kann so arbeiten, daß der Kohlenwasserstoffanteil
des durch Rohrleitung 20 abgezogenen wasserstoffreichen Gases im wesentlichen die
gleiche Zusammensetzung wie das durch Rohrleitung 12 zugeführte Verdünnungsgas hat.
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Wenn das ursprünglich verwendete Verdünnungsgas eine C1- bis C3-Fraktion
ist, kann so jedes bei der Aromatisierung gebildete C oder C4- und Produkt durch
Rohrleitung 22 entfernt und Benzin beigemischt werden. Wenn der Fraktionierturm
I6 so betrieben wird, daß ein wasserstoffreiches Gas abgetrennt wird, welches weiter
an Wasserstoff angereichert wird, kann in Rohrleitung 23 eine C1- bis C5- oder C4-Fraktion
abgezogen werden, welche sich für die Rücklaufführung in Rohrleitung 12 als Teil
des Verdünnungsgases eignet.
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Wenn unter normalen Bedingungen die Verwendung dieses Stromes für
andere Zwecke vorzuziehen ist, kann er getrennt durch Rohrleitung 25 abgezogen oder
zwischen dem Gasstrom der Rohrleitung 20 und dem flüssigen Strom des leichten Kohlenwasserstoffs
in Rohrleitung 22 aufgeteilt werden, ohne daß durch Rohrleitung 23 ein Produkt abgezogen
wird.
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Die durch Rohrleitung 24 abgezogene Destillatfraktion enthält einige
für die Rücklaufführung in die Aromatisierungszone geeignete Bestandteile. In vielen
Fällen aber ist es wirtschaftlich am besten, nur frisches Beschickungsgut für die
Aromatisierung zu verwenden und diese Rücklaufdestillatfraktion dem Motorbenzin
beizumischen. Dies gilt insbesondere für sehr verschärfte Betriebsbedingungen, die
man z. B. dann anwendet, wenn Butylene aus einem C4-Schnitt erzeugt werden sollen,
der als Verdünnungsgas durch Rohrleitung I2 eingeführt wird. Unter diesen Bedingungen
kann das durch Rohrleitung 20 abgezogene wasserstoffreiche Gas auch die bei der
kombinierten Dehydrierung und Aromatisierung erzeugten C1- bis Cs-Kohlenwasserstoffe
enthalten. Rohrleitung 23 wird einen C5-freien C4-Strom enthalten, der sich für
die Rückführung in die Aromatisierungszone als Verdünnungsmittel eignet, und die
verbleibenden nicht aromatischen Anteile des gesamten durch Rohrleitung 24 abgezogenen
flüssigen Produktes werden vorzugsweise nicht in die Aromatisierungszone zurückgeführt.
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Die Vorteile der Verwendung eines leichten Kohlenwasserstoffgases
als Verdünnungsmittel bei der Aromatisierung eines paraffinbasischen Ausgangsgutes
ersieht man deutlicher aus den nachfolgenden Beispielen.
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Beispiel 1 Reines n-Hexan als Ausgangsgut wird an einem Tonerdegelkatalys
ator aromatisiert, welcher aus I5 Teilen Cr2O3@ und 80 Teilen A1203 mit 5 Teilen
SiC2, I,I Teilen K2 0 und o,g Teilen Ce2O3 als Promotoren besteht. Nach 3 Stunden
Betrieb bei 5430 und Atmosphärendruck erhält man bei Verwendung von Methan, Wasserstoff
und keinem Verdünnungsmittel bei einmaligem Durchgang folgende Ergebnisse: Wirkung
von Verdünnungsmitteln auf die Aromatisierung von reinem n-Hexan
Molverhältnis |
Verdünnungsmittel zu Flüssigkeit ........ 3:1 CH4 2:1 H2 keins
2:1 H2 3:1 H2 |
n-C6 Zuführungsgeschwindigkeit, |
Raumteile/Raumteile/Stunde .............. 0,30 0,11 0,30 0,30
0,30 |
Ausbeuten |
Aromaten, Volumprozent .................. - 44 - 33 35 |
Gas, Gewichtsprozent .................... - 13 - 11 12 |
Kohlenstoff, Gewichtsprozent ............ 4,9 5,1 6,1 2,7 3,2 |
Diese Werte zeigen, daß man bei Verwendung von Methan als Verdünnungsmittel wesentlich
höhere Zuführungsgeschwindigkeiten erreichen kann, als wenn man bei gleicher Aromatenausbeute
Wasserstoff als Verdünnungsmittel nimmt. Die Kohlenstofferzeugung ist nicht größer,
wenn man Methan in dieser Weise verwendet, als wenn man Wasserstoff bei nur ein
Drittel des stündlichen Durchsatzes verwendet. Die Verwendung von Methan ergibt
gegenüber der gleichen Arbeitsweise ohne Verdünnungsmittel bei einer gegebenen Zuführungsgeschwindigkeit
eine wesentliche Verringerung der Koksbildung ohne Ausbeuteverluste.
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Dies kann, wie oben gesagt, so ausgenutzt werden, daß man entweder
die Betriebsperiode verlängert oder daß man bei einem gegebenen Koksabbau schärfere
Arbeitsbedingungen wählt.
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Im Gegensatz dazu führt die Verwendung von Wasserstoff als Verdünnungsmittel
bei einem Molverhältnis von 2 : 1 oder 3 : 1 und einer Zuführungsgeschwindigkeit
von 0,30 Raumteile/Raumteile/Stunde (flüssig) zu einem deutlichen Abfall an Aromatenausbeute
im Vergleich zur Verwendung von Methan oder keinem Verdünnungsmittel beider gleichen
Zuführungsgeschwindigkeit. Eine Temperaturerhöhung zur Verschärfung der Arbeitsbedingungen
führt bei.stärkerem Abbau des Beschickungsgutes und einem entsprechenden Verlust
an Gesamtausbeute an flüssigem Produkt zu einer vermehrten Trockengasproduktion.
Dasselbe gilt für eine Wasserstoffverdünnung sowohl von 2 : 1 als auch 3 : 1, wobei
die Unterschiede der beiden Meßreihen innerhalb der Meßfehler liegen.
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Beispiel 2 Bei im wesentlichen der gleichen Arbeitsweise wie gemäß
Beispiel I erhielt man gleich gute Ergebnisse, wenn man ein technisch verfügbares
Ausgangsgut verwendet, welches 37°/o n-Hexan 25 0/o Methylpentane, 22 °/o Cyclohexan,
6, 0/o Benzol, 7,5 0/oMethylcyclopentan und 2 0/o Dimethylpentane enthält, wobei
der Katalysator 7I °/o Tonerdegel, 22°/o Cr2O3, 4,50/0 SiO2, I,80/o K2 0 und 0,7
0/o Ce2 05 enthält. Wenn dieses Ausgangsgut bei einem Zuführungsverhältnis von 3
Mol Methan zu I Mol flüssigem Beschickungsgut und einer Beschickungsgeschwindigkeit
von 0,23 Raumteile/Raumteilei Stunde bei 5430 aromatisiert wird, erhält man eine
Ausbeute von 49 Volumprozent Aromaten, II Gewichtsprozent Gas und 8,7 0/o Kohlenstoff.
Wenn man das gleiche Ausgangsgut unter Verwendung von Wasserstoff als Verdünnungsmittel
bei gleicher Zuführungsgeschwindigkeit und Temperatur verarbeitet, erhält man nur
44 Volumprozent Aromaten. Die Kohlenstoffabscheidung ist bei diesem Ausgangsgut
infolge der stärkeren Neigung der-Methylpentane und der anderen vorhandenen
Bestandteile
zur Koksbildung wesentlich höher als bei Verwendung von n-Hexan.
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Beispiel 3 Das in Beispiel I und 2 erläuterte Verfahren zur Herstellung
von Benzol wird analog zur Herstellung von Toluol angewendet, indem man eine unbehandelte
Destillatfraktion verarbeitet, welche im wesentlichen aus n-Heptan und Methylcyclohexan
besteht. Wenn man Konzentrate, die im wesentlichen aus 70 Teilen n-Heptan und 30
Teilen Methylcyclohexan mit zu vernachlässigenden Mengen anderer Kohlenwasserstoffe
bestehen, mit dem Katalysator gemäß Beispiel I unter im wesentlichen den gleichen
Bedingungen aromatisiert, erhält man folgende Ergebnisse: Aromatisierung von Heptankonzentraten
Molverhältnis Gas zu Flüssigkeit . . 3: 1 CH, 3: 1 H2 keins |
Zuführungsgeschwindigkeit |
Raumteile/Raumteile/Stunde (flüssig) .......... 0,30 0,30 0,30 |
Ausbeute an Aromaten, Volumprozent ............ 74 60 74 |
Die höheren Ausbeuten bei diesen Versuchen stimmen mit der bereits bekannten Erscheinung
überein, daß sowohl n-Heptan als auch Methylcyclohexan leichter aromatisiert werden
können als die Co-Kohlenwasserstoffe der Beispiele I und 2.
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Hier zeigt sich wieder, daß Wasserstoff bei gleicher Zuführungsgeschwindigkeit
die Aromatenausbeute im Vergleich zu Methan oder gar keinem Verdünnungsmittel verringert.
Hinsichtlich der Kohlenstoffbildung zeigen die beiden Verdünnungsmittel wenig Unterschiede.
Sie ist in Abwesenheit eines Verdünnungsmittels um mehr als 25 0/o größer, als wenn
ein solches verwendet wird.
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So wirkt auch in diesem Fall Methan in der gleichen Weise vorteilhaft
wie bei Beispiel I und 2, und das leichte Kohlenwasserstoffgas ist auch für die
Aromatisierung dieser Fraktion ein bevorzugtes Verdünnungsmittel.
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Beispiel 4 Die gleichzeitige Erzeugung von Benzol und gemischten
Butylenen erfolgt dadurch, daß man von einem C,-Strom ausgeht, welcher an n-Hexan
reich ist und Butan als Verdünnungsmittel verwendet.
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Das Ausgangsgut gemäß Beispiel 2 wird an einem Katalysator aromatisiert,
welcher die gleiche Zusammensetzung hat, aber kein Ceroxyd enthält.
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Man arbeitet bei 5660 und Atmosphärendruck und einer Zuführungsgeschwindigkeit
des Behandlungsgutes von 0,25 Raumteile/Raumteile/Stunde (flüssig) sowie einer Zuführungsgeschwindigkeit
des Butans von 500 Raumteile/Raumteile/Stunlde (Gas) entsprechend einem Molverhältnis
von etwa 10 : 1 Verdünnungsmittel zu flüssigem Ausgangsgut. Unter diesen Bedingungen,
aber ohne Verdünnungsmittel, erhält man eine Benzolausbeute von 45 Volumprozent,
bezogen auf das Ausgangsgut, sowie 7I kg Butylen je 100 1 Ausgangsgut.
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Wenn man dagegen ein Verdünnungsgas verwendet, welches im wesentlichen
aus n-Butan besteht, wird das Verdünnungsmittel selbst zu 30°/o je Durchgang umgewandelt,
wobei etwa 25 O/o Isobutylen und 6 0/o n-Butylen sowie 10 0/o trockenes Gas und
schweres Polymer entstehen. Das ergibt eine Gesamtausbeute von 45 1 Benzol und 943
kg Butylen je 100 1 Beschickungsgut. Wenn man Isobutan statt n-Butan als Verdünnungsmittel
verwendet, erhöht sich die Butanumwandlung auf etwa 500/0 je Durchgang und entsprechend
die Ausbeute an Butylen; auch Mischungen von n- und Iso-Butan geben entsprechende
Ergebnisse.
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Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich auch auf die Herstellung
einer leichten Destillatfraktion von höherem Aromatengehalt und entsprechend besseren
Oktanzahlen anwenden, wie oben ausgeführt, ohne daß die so hergestellten Aromaten
tatsächlich isoliert werden. Ein derartiges Verfahren kann durchgeführt werden,
indem man nach einer der beschriebenen Ausführungsformen entweder ein C1-bis C3-Verdünnungsgas
oder ein C4-Verdünnungsgas zur Butylenerzeugung verwendet.
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Wenn in den vorstehenden Beispielen die Aromatisierung von bestimmten
Hexan- und Heptan-Destillat-Konzentraten unter Verwendung von Tonerde-Chromoxyd-Katalysatoren
beschrieben ist, die als Festbette angeordnet sind, so ist darauf hinzuweisen, daß
sich die gleichen Vorteile erzielen lassen, wenn man das Verfahren gemäß der Erfindung
auch mit anderen Aromatisierungskatalysatoren durchführt oder diese in anderer Weise
einsetzt.