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Iontophorese-Gerät Die Erfindung betrifft ein Gerät zur lontophorese.
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Zur Durchführung der Iontophorese, die physikalisch eine reine Elektrolyse
darstellt, wird ein genau dosierbarer Gleichstrom bis maximal 5 mA benötigt. Die
Dosis selbt ist die zugeführte Elektrizitätsmenge (Strom-Zeit-Produkt) in der Größenordnung
5 bis 20 mA X min. Des weiteren interessiert aus diagnostischen Gründen und zur
Kennzeichnung des richtigen Sitzes der Elektrode der jeweilige Zahnwiderstand (5
bis 30 kOhm).
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An ein allen Ansprüchen gerecht werdendes Iontophorese-Gerät sind
dementsprechend folgende Bedingungen zu stellen: Regelbarer Gleichstrom o bis 5
mA, Anzeige der Stromstärke, Anzeige der Elektrizitätsmenge, Anzeige des Zahnwiderstandes.
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Hiervon ausgehend wurde das Iontophorese-Gerät nach der in den Ansprüchen
des näheren gekennzeichneten Erfindung geschaffen, das folgende Vorteile aufweist:
I. Das Gerät liefert einen gut geglätteten, regelbaren Gleichstrom bis maximal 5
mA.
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2. Der Strom wird dem Patienten in einer besonderen Schaltung mit
Stromkonstanthaltung zugeführt, d. h., der Strom ist von dem jeweiligen Patientenwiderstand
unabhängig. Selbst bei Kurzschlüssen der Elektroden, z. B. innerhalb der Mundhöhle,
können keine den Patienten gefährdenden Ströme fließen. Der Regler zur Einstellung
der Stromstärke kann somit direkt in Stromwerten (mA) geeicht werden. Damit erübrigt
sich ein gesondertes Instrument für die Strommessung.
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3. Der Zahnwiderstand wird laufend durch ein Meßinstrument angezeigt.
Diese Anzeige ist nach den bisherigen Erfahrungen unbedingt notwendig und hat in
einer Bewertung vor der Elektrizitätsmengenmessung den Vorrang.
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4. Besonderer Wert wurde auf eine neue Formgestaltung der äußeren
Ausführung gelegt, wodurch die rein technische Anwendung ebenfalls wesentlich
vereinfacht
wurde. Die bekannten Gerätekonstruktionen benutzen ein einziges Gehäuse, das gesondert
auf einen Tisch gestellt werden mußte. Dadurch ergaben sich stets Schwierigkeiten
in der Bedienung der Regelknöpfe und Itberwachung der Anzeigeinstrumente, da das
Gerät immer außerhalb des Blickfeldes des operierenden Arztes zu stehen kommen mußte.
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Die neue Konstruktion, die in den Fig. I und 2 veranschaulicht ist,
wurde so getroffen, daß das Widerstandsmeßinstrument a und der Stromstärkeregler
b in einem kleinen Beikästchen c angeordnet sind, das an der Kopfstütze d des Operationsstuhles
e direkt neben dem Kopf des Patienten befestigt wird. In einem zweiten kleinen Gehäuse
f befinden sich alle zur Stromversorgung notwendigen Aufbauteile. Letzteres kann
an beliebiger Stelle aufgestellt werden. Beide Kästchen sind mit einem Mehrfachkabel
h, durch eine Steckverbindung g lösbar, verbunden. Es ergibt sich somit, daß stets
Operationsfeld sowie Bedienungsregler und Überwachungsinsftument im Blickfeld des
Arztes liegen.
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Das Stromversorgungsteil enthält alle für die Stromversorgung notwendigen
Bauelemente (Transformator, Röhre, Kondensatoren und Widerstände).
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Es ist ein kleines Kästchen, das sowohl z. B. auf den Instrumenteller
gestellt, aber auch an beliebiger Stelle aufgestellt oder aufgehängt werden kann.
Ein Einbau in den zahnärztlichen Geräteständer ist möglich. An der Oberseite befindet
sich ein Kippschalter i als Hauptnetzschalter. An einer Seitenwand sind ein Mehrfachsteckkontakt
g und eine Signallampe k angeordnet. Das Beikästchen c wird mit Hilfe einer Klauel
an der Kopfstütze d des Operationsstuhles e befestigt. Die Klaue I enthält eine
Steckverbindung m, so daß bei Nichtbenutzung ein Abschrauben der ganzen Klaue I
entfällt. Das Regelkästchen c kann mühelos von der Klaue I abgezogen und bei Bedarf
wieder aufgesteckt werden.
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Es ist weiterhin um die Klauenachse drehbar, um bei jeder Lage des
Operationsstuhles in günstige Stellung gedreht werden zu können.
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Der Anschluß für die aktive Elektrode n befindet sich in Form einer
isoliertenBuchsep1 an der linken Seite des Regelkästchens. Die inaktive Elektrode
o (geerdet) wird am Verbindungsstück zur Klaue angeschlossen. Die Klemmvorrichtung
r an der linken Seite des Kästchens c dient zur Ablage der aktiven Elektrode.
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Die Schaltung nach der Fig. 3 enthält ein Minimum an Bauteilen. Der
Transformator Ti liefert alle für die Stromversorgung notwendigen Spannungen. Die
Primärwicklung ist so ausgebildet, daß durch Umschaltung der zwei Primärwicklungen
ein Anschluß an alle Spannungen von IOO bis 250 Volt ermöglicht wird.
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V1 und V2 sind zwei getrennte, in einem Glaskolben angeordnete Triodensysteme
(ECC 40). Die durch V1 in Einweggleichrichtung gewonnene Gleichspannung wird durch
eine (in Fig. 3 der Zeichnung nicht dargestellte) R C-Komhination gesiebt.
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Die geforderte Unabhängigkeit des Patientenstromes von dem jeweiligen
Patientenwiderstand wird dadurch realisiert, daß der Innenwiderstand der gesamten
Schaltung groß gegenüber den auftretenden Patientenwiderständen gehalten wird. Ein
hoher Innenwiderstand wird durch eine starke Stromgegenkopplung des Triodensystems
V2 mittels des Kathodenwiderstandes Ri erreicht. Die Stromregelung erfolgt durch
Regelung der Gittervorspannung des Triodensystems mittels des Potentiometers R2.
Dabei ist die Konstanz der Spannung an R2 Voraussetzung, was durch eine kleine Glimmlampe
G gewährleistet wird. Die Glimmlampe k dient nur zur Kenntlichmachung der Betriebsbereitschaft
des Gerätes. Das Gerät ist erst dann betriebsbereit, wenn k aufleuchtet, was etwa
20 Sekunden nach Einschalten der Fall ist.
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Da der Strom unabhängig von der Größe des Patientenwiderstandes ist,
kann der Regler R2 direkt in Stromstärkewerten geeicht werden.
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Über nicht dargestellte Widerstände wird der Röhre V2 eine Grundvorspannung
erteilt, die in der Regelstellung 0 von R2 einen Stromwert 0 mit Sicherheit ergibt.
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Die Widerstandsmessung kann, soll sie nicht mit zu großem Aufwand
verbunden sein, nur mit Wechselstrom ausgeführt werden. Zur Durchführung der Widerstandsmessung
mit Wechselspannung ist ein zweiter Stromkreis vorgesehen, der den Stromlauf des
zur Iontophorese dienenden Gleichstromes nicht beeinflußt, obwohl der Patientenwiderstand
samt Zuleitungen Bestandteil der beiden Stromkreise ist. Die Trennung erfolgt durch
die Kondensatoren Ci und C2. Das Anzeigeinstrument ist sehr empfindlich gehalten,
damit der Meßwechselstrom, der von dem Transformator T2 geliefert wird, klein gegenüber
der Behandlungsstromstärke ist. Die Praxis zeigt, daß ein maximaler Wechselstrom
von etwa 300 ,mA ausreichend klein ist. Um für die Widerstandsmessung einen normal
liegenden Skalennullpunkt zu erhalten, d. h. damit auf der Skala des Anzeigeinstruments
in Richtung von links -nach rechts anwachsende Werte des direkt ablesbaren Patientenwiderstandes
aufgetragen sind, ist das Instrument so geschaltet, daß es parallel zum Patientenwiderstand
Rq liegt. Sind die Patientenklemmenpi und p2 geöffnet (unendlicher Widerstand),
so zeigt das InstrumentVollausschlag an. Sind die Patientenklemmen kurzgeschlossen,
so ist auch das Meßinstrument kurzgeschlossen, also befindet sich der Zeiger in
Nullstellung. R3 ist so eingeregelt, daß im Leerlauffall (offene Patientenklemmen)
gerade Instrumentenvollausschlag erreicht wird.