DE92272C

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Publication number: DE92272C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 9: Borstenwaarenfabrikation.

WILH. SCHÜTTE in BERLIN. Zweitheilige, ausziehbare Bürste.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. September 1896 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Bürste, welche vermöge ihrer eigenartigen Anordnung eine äufserst leichte Reinigung gestattet.

Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs das Bürstenholz im Gegensatz zu den bisher bekannt gewordenen Bürsten nicht wie bei diesen aus einem Stück, sondern aus zwei Systemen in einander greifender Stäbe besteht, in welche die Borsten eingezogen werden.

Durch die Fig. 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnung ,wird eine nach einem derartigen Erfindungsgedanken ausgeführte Haarbürste beispielsweise veranschaulicht.

Fig. ι stellt eine Ansicht der Bürste in geschlossenem Zustande dar,

Fig. 2 eine Ansicht in halb ausgezogenem Zustande,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Rahmen, Fig. 4 einen Querschnitt durch die Bürste.

Wie aus Fig. 2 zu ersehen, besteht der Rahmen der Bürste im wesentlichen aus den beiden Stabsystemen. A und B. Die Stäbe b¹ des Systems A sind auf einer Platte c und die Stäbe b des Systems B auf einer Platte c¹ in der Weise befestigt, dafs dieselben in einander geschoben werden können, wie durch Fig. 1 veranschaulicht wird. Die Platte c¹ ist auf dem mit Handgriff versehenen Bürstenholze befestigt und besitzt zusammen mit der Platte c die Gröfse des Bürstenholzes. Zur leichteren Entfernung des eingeschobenen Stabsystems A wird ein Stab desselben zweckmäfsig etwas verlängert, so dafs er'durch'einen Fingerdruck aus seiner Gebrauchslage herausgeschoben und das System an dem .entgegengesetzten Ende erfafst und herausgezogen werden kann. Es kann jedoch die Verlängerung des einen Stabes wegfallen und durch einen Druckknopf oder eine Feder ersetzt werden, durch welche letztere Einrichtung gleichzeitig ein unfreiwilliges Verschieben der beiden Theile in ihrer Längsrichtung verhindert wird. Es ist einleuchtend, dafs die Reinigung dieser so aus einander gezogenen Borstensysteme durch die zwischen den einzelnen Borstenreihen entstehenden breiten Zwischenräume eine leichte und gründliche ist.

Die getheilte Zwischenplatte c c¹ kann bei einem System fortbleiben und die Stäbe können direct auf dem Bürstenholz befestigt werden. In diesem Falle wird man zweckmäfsig die Verstärkung des Bürstengriffes so weit verlängern, dafs diese Verlängerung als Unterlage zur Befestigung der Stäbe dienen kann.

Durch die Fig. 5 bis 7 der Zeichnung wird eine andere Ausführungsform veranschaulicht, bei welcher, um gleichfalls ein Reinigen der Rückenflächen der Stäbe sowie der unteren Bürstenholzfiäche zu ermöglichen, die Bürstenstäbe b bezw. b¹ nicht auf einer getheilten Platte, sondern auf einem Rahmen d bezw. d^l befestigt sind. Infolge dieser Anordnung werden alle Theile -der Bürste leicht zugänglich gemacht, so dafs das Reinigen sämmtlicher Theile möglich ist. Auch kann ein zerbrochener Theil durch einen anderen leichter ersetzt bezw. ausgewechselt werden. Der

Claims

Bürstengriff, sei er von Holz, Elfenbein, Schildpatt, Celluloid, kann von den beiden Theilen getrennt angeordnet werden, indem die Befestigung z. B. oben durch eine Klammer und unten durch eine Schraube in dem verlängerten Bürstenstabe geschieht. Bei dieser zweiten Ausführungsform ist es noch weniger ^aIs bei der ersten nöthig, den Stäben eine schwalbenschwanzförmige Form, wie sie auf der Zeichnung dargestellt worden, zu geben, da auch Stäbe von dreieckigem, viereckigem oder anderem Querschnitt nach dem Ineinanderschieben von dem Rahmen d d1 fest zusammengehalten werden. Es läfst sich die vorstehend gekennzeichnete Einrichtung bei jeder Art von Bürsten, als Haar- und Kleiderbürsten, selbst bei den kleinsten Taschenbürsten, Zahnbürsten u. s. w., anwendem Paten τ -Ansprüche:

1. Eine Bürste, bei welcher behufs leichter und gründlicher Reinigung der Borsten diese auf zwei rostartigen, in einander greifenden und aus einander ziehbaren Stabsystemen (A^bl B^b) angeordnet sind.

2. Eine Ausführxingsform der unter i. beanspruchten Bürste, bei welcher ein Stab (P) des einen Systems (A) verlängert ist, um ein leichtes Herausschieben des letzteren aus dem anderen System (B) zu ermöglichen.

3. Eine Ausführungsform der unter 1. beanspruchten Bürste, bei welcher die Stäbe statt auf einer getheilten Platte auf Rahmen (dd^x) befestigt sind, um ein vollständiges Reinigen ihres Rückens sowie des Bürstenholzes zu ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.