DE9209701U1 - Anordnung zur Nutzung der im Abgas eines kohlegefeuerten Kessels enthaltenen Wärme - Google Patents
Anordnung zur Nutzung der im Abgas eines kohlegefeuerten Kessels enthaltenen WärmeInfo
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Description
PATE IV TA N! WÄLT E
OIDTMANN ■ BOCKERMANN · STUHLMANN
WILLERT
NR. 1069./35516-001
DR.-ING. P. H. OIDTMANN DIPL.-ING. R. BOCKERMANN
DR-ING. W. STUHLMANN f DIPL.-ING. R. WILLERT f
JUR. MITARBEITERIN RECHTSANWÄLTIN E. ZIEMANN
Bergstraße 1 59 Postfach 10 24 50
463O BOCHUM 1
03.08.1992 XR/Mo
Anordnung zur Nutzung der im Abgas eines kohlegefeuerten Kessels enthaltenen Wärme
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Nutzung der im Abgas eines Bestandteil eines Kraftwerks bildenden kohlegefeuerten
Kessels enthaltenen Wärme für die Vorwärmung des Kesselspeisewassers und für die Primärluftvorwärmung
gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Eine derartige Anordnung zählt durch den Prospekt der GEA Luftkühler GmbH, Dorstener Straße 18-29, 4690 Herne 2
"Kraftwerk: Rauchgaswärme für die Vorheizung von Luft und Kondensat" zum Stand der Technik. Bei dieser Anordnung
wird das im geschlossenen Kreislauf strömende Wärmeträgermedium der Wärmeverschiebungseinheit über einen von
der entsprechend der Umgebungsluft temperierten Primärluft
beaufschlagten Wärmeaustauscher sowie über einen Wärmeaustauscher geführt, der von einem weiteren, ebenfalls
im geschlossenen Kreislauf srömenden Wärmeträger-
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medium beaufschlagt wird, das von dem aus der Wärmeübertragungsanlage
tretenden Abgas temperiert wird. Dieses weitere Wärmeträgermedium strömt außerdem über einen Wärmeaustauscher,
welcher andererseits von dem Kesselspeisewasser beaufschlagt wird.
Obwohl das aus einem mit Braunkohle befeuerten Kessel tretende Abgas eine Temperatur von etwa 290 0C hat, steht
durch den Wärmetausch in der rotierenden Wärmeübertragungsanlage an der Wärmeverschiebungseinheit ein Abgas
mit einer Temperatur von nur noch etwa 180 0C zur Verfügung.
Mithin kann unter Berücksichtigung der Wärmeverluste einerseits in der Wärmeverschiebungseinheit und andererseits
in dem Kreislauf des Wärmeträgermediums zwischen der Wärmeverschiebungseinheit und dem Kesselspeisewasser
dieses maximal bis auf etwa 160 0C temperiert werden. Demzufolge muß im Kessel eine erhebliche Brennstoffmenge
verfeuert werden, um das auf etwa 160 0C temperierte Kesselspeisewasser
weiter zu erhitzen, dann zu verdampfen und den Dampf anschließend einer Turbine zur Erzeugung
von elektrischer Energie zuzuführen.
Der Erfindung liegt ausgehend von der im Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 beschriebenen Anordnung die Aufgabe zugrunde,
diese im Hinblick auf eine deutliche Steigerung des Kraftwerkswirkungsgrads zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil des Schutzanspruchs 1 aufgeführten
Merkmalen.
Die Erfindung basiert u.a. auf den technisch bedingten Sachverhalt, daß den mit insbesondere Braunkohle befeuerten
Kesseln üblicherweise nur etwa 75 % der für die Verbrennung der Braunkohle erforderlichen Verbrennungsluft
über die Wärmeübertragungsanlage zugeführt wird. Die
restlichen 25 % der Verbrennungsluft gelangen über andere Wege, zum größten Teil durch Leckagen in den Kessel. Auf
der anderen Seite wird jedoch bislang der gesamte Massenstrom des den Kessel verlassenden Abgases über die
Wärmeübertragungsanlage geführt.
Die Erfindung ist allerdings nicht auf Braunkohlenanlagen beschränkt. Auch andere Brennstoffe zur Befeuerung des
Kessels sind denkbar.
Erfindungsgemäß wird jetzt nicht mehr der gesamte Abgasstrom über die Wärmeübertragungsanlage geleitet, sondern
nur noch diejenige Abgasmenge, die bei einer Temperatursenkung des Abgases von etwa 290 0C auf 180 0C für die
Erwärmung der Verbrennungsluft in der Wärmeverschiebungseinheit von etwa 110 0C auf etwa 270 0C erforderlich ist.
Hierbei handelt es sich um etwa zwei Drittel der gesamten Abgasmenge. Die restliche Abgasmenge, im praktischen Fall
also etwa ein Drittel des gesamten Abgasstroms, wird nunmehr im Bypass um die Wärmeübertragungsanlage sowie über
einen in den Bypass integrierten Wärmeaustauscher geführt und hierbei ebenfalls auf etwa 180 0C gekühlt.
Das in dem Wärmeaustauscher strömende Kesselspeisewasser wird dabei von etwa 160 0C auf ca. 260 0C erhitzt. Demzufolge
kann jetzt dem Kessel ein sehr hoch temperiertes Kesselspeisewasser zur Verfügung gestellt werden.
Die Erfindung schafft mithin eine optimale Ausbeutung der über den Bypass und den darin integrierten Wärmeaustauscher
zusätzlich ausgekoppelten Wärme. Die so an das Kesselspeisewasser abgegebene Wärme läßt sich mit einem höheren
Nutzungsgrad als bei den bisherigen Kesselspeisewassertemperaturen über die nachfolgende Dampferzeugung
und die Nutzung des Dampfs in einer Turbine in elektrischen Strom umwandeln.
Auf diese Weise wird direkt die der Temperaturerhöhung bzw. die der Dampferzeugung entsprechende Wärmemenge bzw.
die entsprechende Brennstoffmenge eingespart. Der Kraftwerkswirkungsgrad
kann folglich deutlich gesteigert werden.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
das die Wärmeverschiebungseinheit verlassende Abgas über eine Rauchgasentschwefelungsanlage in einen Kamin
geführt ist, wird in den Merkmalen des Schutzanspruchs 2 gesehen. Auf diese Weise kann die in dem aus der Wärmeübertragungsanlage
tretenden Abgas noch enthaltene Wärme zusätzlich dazu genutzt werden, um das die Rauchgasentschwefelungsanlage
verlassende Abgas von etwa 50 0C auf eine Temperatur von etwa 85 0C zu bringen. Dadurch kann
den insbesondere aus Gründen des Umweltschutzes geforderten Temperaturen der Emissionen im Kamin Rechnung getragen
werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Figuren
1 und 2 jeweils eine Anordnung zur Nutzung der im Abgas eines kohlegefeuerten Kessels enthaltenen
Wärme für die Vorwärmung des Kesselspeisewassers und für die Primärluftvorwärmung.
Mit 1 ist in der Figur 1 ein mit Braunkohle befeuerter Kessel als Bestandteil eines elektrische Energie erzeugenden,
ansonsten nicht näher veranschaulichten Kraftwerks bezeichnet.
Das durch die Verfeuerung von Braunkohle entstehende Abgas
AG wird über eine Leitung 2 einer rotierenden Wärme-
Übertragungsanlage 3, und zwar einem sogenannten Ljungström-Wärmeaustauscher, kurz LUVO genannt, zugeführt.
Das aus dem Kessel 1 tretende Abgas AG hat eine Temperatur von etwa 290 0C.
Im LUVO 3 wird dem Abgas AG Wärme entzogen, so daß das den LUVO 3 über die Leitung 4 verlassende Abgas AGl eine
Temperatur von etwa 180 0C aufweist.
Anschließend wird das Abgas AGl über einen Bestandteil einer Wärmeverschiebungseinheit 5 bildenden Wärmeaustauscher
6 geführt, in welchem das Abgas AGl weitere Wärme abgibt, so daß das den Wärmeaustauscher 6 über die Leitung
7 verlassende Abgas AG2 eine Temperatur von etwa 110 0C besitzt. Mit dieser Temperatur kann das Abgas AG2
beispielsweise einer Rauchgasentschwefelungsanlage zugeführt werden.
Die im Wärmeaustauscher 6 der Wärmeverschiebungseinheit 5 dem Abgas AGl entzogene Wärme wird mittels eines in der
Wärmeverschiebungseinheit 5 im geschlossenen Kreislauf strömenden Wärmeträgermediums einem Wärmeaustauscher 8
zugeführt, der in eine Leitung 9 eingegliedert ist, in welcher Primärluft PL mit einer der Umgebungsluft entsprechenden
Temperatur von etwa 20 0C ansteht. Das Wärmeträgermedium
in der Wärmeverschiebungseinheit 5 wird durch eine Pumpe 10 im Kreislauf gehalten.
Durch die dem Abgas AGl entzogene Wärme wird die Primärluft PL auf eine Temperatur von etwa 110 0C erhitzt.
Diese vorgewärmte Verbrennungsluft WL wird anschließend über den LUVO 3 geführt. Dadurch ist der LUVO 3 vor Korrosionen
geschützt. Im LUVO 3 erlangt die vorgewärmte Verbrennungsluft WL eine weitere Temperaturerhöhung mittels
der dem Abgas AG im LUVO 3 entzogenen Wärme.
Dem Kessel 1 wird dann über eine Leitung 11 Verbrennungsluft VL mit einer Temperatur von etwa 270 0C zugeführt.
Die zum LUVO 3 führende Abgasleitung 2 und die Abgasleitung 4 zwischen dem LUVO 3 und der Wärmeverschiebungseinheit
5 sind durch einen mittels Klappe 12 regelbaren Bypass 13 verbunden. In den Bypass 13 ist ein Wärmeaustauscher
14 integriert, der von Kesselspeisewasser KSW durchströmt ist.
Von der aus dem Kessel 1 tretenden Abgasmenge werden etwa zwei Drittel über den LUVO 3 und etwa ein Drittel über
den Bypass 13 geführt. Die von dem Abgas AG an den Wärmeaustauscher 14 im Bypass 13 abgegebene Wärme wird von dem
Kesselspeisewasser KSW aufgenommen und dieses von etwa 160 0C auf etwa 260 0C gebracht.
Das den Wärmeaustauscher 14 verlassende Kesselspeisewasser KSW wird anschließend in bekannter und nicht näher
dargestellter Weise temperaturmäßig noch höher gespannt und letztlich einem Rohrschlangensystem 15 im Kessel 1
zugeleitet. In diesem verdampft das Kesselspeisewasser KSW. Der Dampf D wird dann zu einer nicht näher dargestellten
Turbine zwecks Erzeugung elektrischer Energie geleitet.
Das den Wärmeaustauscher 14 im Bypass 13 verlassende Abgas AG3 hat eine Temperatur von etwa 180 0C. Es wird über
einen Leitungsabschnitt 16 des Bypasses in die Leitung 4 zwischen dem LUVO 3 und der Wärmeverschiebungseinheit 5
gefördert und hier mit dem den LUVO 3 verlassenden Abgas AGl vermischt.
Die Ausführungsform der Figur 2 stimmt hinsichtlich der Bauteile Kessel 1, LUVO 3, Bypass 13 mit Wärmeaustauscher
14 und Wärmeverschiebungseinheit 5 mit der Ausführungs-
farm der Figur 1 überein. Eine nochmalige Beschreibung
dieser Bauteile ist mithin entbehrlich.
Es ist aber ferner zu sehen, daß die Wärmeverschiebungseinheit 5 über ein geschlossenes Kreislaufsystem 17 an
einen Wärmeaustauscher 18 angeschlossen ist. In dem Kreislaufsystem 17 strömt ein Wärmeträgermedium, das
durch eine Pumpe 19 bewegt wird.
Der Wärmeaustauscher 18 befindet sich in einer Leitung 20 zwischen einer nicht näher beschriebenen Rauchgasentschwefelungsanlage
21 und einem nur schematisch veranschaulichten Kamin 22.
Das die Wärmeverschiebungseinheit 5 über die Leitung 7 mit einer Temperatur von etwa 110 0C verlassende Abgas
AG2 wird der Rauchgasentschwefelungsanlage 21 zugeführt, in dieser gereinigt sowie auf etwa 50 0C heruntergekühlt.
Das die Rauchgasentschwefelungsanlage 21 verlassende Abgas AG4 wird dann im Wärmeaustauscher 18 wieder erwärmt
und auf eine Temperatur von etwa 85 0C gebracht, mit der
das Abgas AG5 dann unter Beachtung der vorgeschriebenen Emissionen in den Kamin 22 überführt wird.
- 9 Bezugszeichenaufstellung
1 - Kessel
2 - Leitung
3 - Wärmeübertragungsanlage
4 - Leitung
5 - Wärmeverschiebungseinheit
6 - Wärmeaustauscher
7 - Leitung
8 - Wärmeaustauscher
9 - Leitung
10 - Pumpe
11 - Leitung
12 - Klappe
13 - Bypass
14 - Wärmeaustauscher
15 - Rohrschlangensystem
16 - Leitungsabschnitt v.
17 - Kreislaufsystem
18 - Wärmeaustauscher
19 - Pumpe
20 - Leitung
21 - Rauchgasentschwefelungsanlage
22 - Kamin
AG - Abgas AGl - Abgas AG2 - Abgas AG3 - Abgas AG4 - Abgas AG5 - Abgas
D - Dampf KSW - Kesselspeisewasser PL - Primärluft VL - Verbrennungsluft
WL - vorgewärmte Verbrennungsluft
Claims (2)
1. Anordnung zur Nutzung der im Abgas (AG) eines Bestandteil eines Kraftwerks bildenden kohlegefeuerten Kessels
(1) enthaltenen Wärme für die Vorwärmung des Kesselspeisewassers (KSW) und für die Primärluftvorwärmung, welche
eine einerseits von dem den Kessel (1) verlassenden Abgas (AG) und andererseits von der vorgewärmten Verbrennungsluft
(WL) beaufschlagbare rotierende Wärmeübertragungsanlage
(3) sowie in Parallelschaltung eine einerseits von Primärluft (PL) und andererseits von dem aus der Wärmeübertragungsanlage
(3) tretenden gekühlten Abgas (AGl) beaufschlagbare Wärmeverschiebungseinheit (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Wärmeübertragungsanlage (3) führende Abgasleitung (2) und
die Abgasleitung (4) zwischen der Wärmeübertragungsanlage (3) und der Wärmeverschiebungseinheit (5) durch einen die
Wärmeübertragungsanlage (3) überbrückenden Bypass (13) verbunden sind und in den Bypass (13) ein von dem Kesselspeisewasser
(KSW) durchströmter Wärmeaustauscher (14) eingegliedert sind.
2. Anordnung nach Schutzanspruch 1, bei welcher das die
Wärmeverschiebungseinheit (5) verlassende Abgas (AG2) über eine Rauchgasentschwefelungsanlage ^21) in einen Kamin
(22) geführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeverschiebungseinheit (5) mit einem in eine Abgasleitung (20) zwischen der Rauchgasentschwefelungsanlage
(21) und dem Kamin (22) eingegliederten Wärmeaustauscher (18) verbunden ist.
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Family
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Country | Link |
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DE (1) | DE9209701U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2733317A3 (de) * | 2012-11-19 | 2016-07-20 | Clausthaler Umwelttechnik-Institut Gmbh (Cutec - Institut) | Kraftwärmekopplungsanlage und Verfahren zum Betrieb einer Kraftwärmekopplungsanlage |
-
1992
- 1992-04-13 DE DE9209701U patent/DE9209701U1/de not_active Expired - Lifetime
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