DE9203744U1

DE9203744U1 - Hilfseinrichtung für Waagen, insbesondere Laborwaagen

Info

Publication number: DE9203744U1
Application number: DE9203744U
Authority: DE
Original assignee: Sartorius AG
Current assignee: Sartorius AG
Priority date: 1992-03-20
Filing date: 1992-03-20
Publication date: 1993-07-15
Anticipated expiration: 2002-03-21

Description

Sartorius AG Akte SW 9203

Weender Landstraße 94-108 Kö/ek

W-3400 Göttingen

Hilfseinrichtung für Waagen, insbesondere Laborwaagen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung von auf der Waagschale einer Waage positionierten Meßelementen in Verbindung mit Wägegut und einer außerhalb der Waage angeordneten Auswerteeinheit für die Meßelemente.

Es ist bekannt (DE 39 38 898 Al) Fermentationsprozesse gravimetrisch zu steuern und zu regeln. Dabei ist es üblich, ein Vorratsgefäß auf einer Waagschale einer oberschaligen Waage zu positionieren und über Schlauchverbindungen und Dosierpumpen die Verbindung zu einem anderen Vorratsgefäß herzustellen und über elektrische Verbindungen die Pumpenleistung der Dosierpumpen zu steuern und die Gewichtsveränderungen an der Waage zu überwachen. Zusätzlieh werden in dem Vorratsbehälter auf der Waage Meßsonden installiert, die an elektrische Auswerteeinheiten angeschlossen sind. Sowohl die elektrischen Verbindungen als auch die Schlauchverbindungen zur Übertragung der Flüssigkeit belasten teilweise das Gefäß auf der Waagschale und teilweise außerhalb der Waage angeordnete Halter.

Derartige, an sich die Meßergebnisse verfälschende Verbindungen nimmt man aufgrund des Fehlens besserer Lösungen notgedrungen in Kauf.

Für die Durchführung von gravimetrischen Messungen bei hochauflösender Waagen im Laborbereich können derartige variierende Belastungen, die sich aus Zuführungsleitungen ergeben, nicht akzeptiert werden. Bei chemischen Analysenvorgängen ist es notwendig, die gravimetrischen Messungen auf die Änderungen einzugrenzen, die sich tatsächlich aus den Gewichtsänderungen der Substanzen ergeben.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für handelsübliche Laborwaagen eine einfache Vorrichtung zu schaffen, mit der eine weitgehend rückstellungsfreie Verbindung von elektrischen Meßelementen auf der Waagschale und einer externen Auswerteeinheit ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine die Waagschale der Waage belastende Hilfsschale, welche das Wägegut und das Meßelement aufnehmen kann, durch ein auf der Hilfsschale lösbar angeordnetes Verbindungselement mit Steckkontakt für das Meßelement, durch ein einstellbares Stativ außerhalb der Waage für eine Auswerteeinheit, welche dem Meßelement auf der Hilfsschale zugeordnet ist und durch eine im wesentlichen nur horizontale Kräfte übernehmende elektrische Leitungsverbindung zwischen Verbindungselement auf der Hilfsschale und Stativ.

0 Vorzugsweise ist die Leitungsverbindung zwischen dem Stativ und dem Verbindungselement auf der Hilfsschale durch eine verriegelbare und entriegelbare mechanische Arretierung ergänzt, die in entriegelter Stellung die Hilfsschale vom Stativ belastungsmäßig abkoppelt und in verriegelter Stel-

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lung die Hilfsschale mit dem Stativ starr koppelt und beide zueinander in eine definierte Stellung bringt. Das Stativ weist mit seinem die Leitungsverbindung aufnehmenden Teil ein Gelenk mit mehreren Freiheitsgraden zur Einstellung auf.

Das Stativ kann eine Basisplatte oder einen Sockel aufweisen, auf dem die Waage positionierbar und fixierbar ist. Durch das einstellbare Stativ läßt sich die Hilfsvorrichtung an gängige Waagentypen anpassen und läßt sich bei Bedarf mit diesen installieren. Durch die zwischen Hilfsschale und Stativ angeordnete mechanische Arretierungseinrichtung läßt sich sowohl eine starre Verbindung zwischen diesen beiden Teilen als auch eine entkoppelte, praktisch nur horizontale Kräfte übertragende Verbindung erreichen, welche von elektrischen Leitungsverbindungen überbrückt ist. Auf diese Weise lassen sich auch übliche Tariervorgänge auf einfache Weise realisieren.

Der Erfindungsgedanke ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Waage mit der erfindungsgemäßen Hilfseinrichtung, Fig. 2 eine Seitenansicht der Waage mit Hilfseinrichtung

gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 bis
Fig. 5 Vertikalschnitte durch die Justiereinrichtung.

Eine handelsübliche Waage 1 mit einer Waagschale 2 und elektronischer Anzeige 3 ist ausgestattet mit einer Hilfseinrichtung 10. Diese Hilfseinrichtung 10 besteht aus einem Stativ 11 mit einem Sockel bzw. einer Platte II¹, einem Staitvarm 12 der über Kugelgelenke 13 und Klemmschraube einen weiteren Stativarm 15 verbindet, der seinerseits eine vertikale Verriegelung 17 und eine horizontale Ver-

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riegelung 16 aufweist, die eine Verbindung des Stativarmes 15 mit dem Verbindungselement 18 herstellen, welches seinerseits starr, jedoch lösbar über Schrauben 20 mit der Hilfsschale 5 verbunden ist. Das Verbindungselement 18 weist einen Steckkontakt 7 auf, der die elektrische Verbindung mit einem Meßelement 8,9 z.B. in Form eines Temperatursensors, Heizstabes, pH-Messer oder dergleichen herstellt. Das Verbindungselement 18 geht über in Halteelement 6, welches über die Verriegelungen 16,17 mit dem Stativarm 15 verriegelbar bzw. entriegelbar (Fig. 3 bis 5) ist und ist über elektrische Leitungsbänder 19 mit dem Stativarm 15 verbunden, welches seinerseits über nicht dargestellte elektrische Leitungen mit einer nicht dargestellten Auswerte- oder Steuerteil verbunden ist.

Diese Leitungsbänder 19 sind so gestaltet, daß sie im wesentlichen nur horizontale Kräfte übertragen können, während sie in vertikaler Richtung quasi rückstellungsfrei ausgebildet sind. Dies kann beispielsweise durch eine U-förmige Bandschleife erfolgen.

Das auf der Hilfsschale 5 stehende Vorratsgefäß 4 dient zur Aufnahme des Wägegutes und zur Aufnahme von Sensoren zur pH-Wert-Messung oder Temperaturmessung oder aber zur Erwärmung, Kühlung des Behälterinhaltes und kann auch zur Aufnahme eines Magnetrührkernes dienen, wenn die Waage eine Magnetrührwaage gemäß DE 39 17 165 Al ist oder die Hilfsschale 5 selbst einen Antrieb für einen Magnetrührkern enthält.

Die Basisplatte 11' mit Arretierhilfen 12 dient dazu, die Waage 1 und das Stativ 10 mit der Hilfsschale 5 in bezug auf die Waagschale 2 zu fixieren, so daß die Justierung 15...18 durch Stoß nicht gestört werden kann. Die Stativgelenke 12 bis 15 erlauben eine Einstellung von 6 Frei-

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heitsgraden, so daß die Hilfsschale 5 in bezug auf die Waagschale 2 im verriegelten Zustand (Fig. 4 und 5) der Verriegelung 16,17 auf 1-2 mm Freigängigkeit nach oben und unten und in bezug auf die seitlichen Fixierwinkel 5¹ der Hilfsschale einrichten läßt. Die eigentliche Waagschale 2 ist dabei unbelastet.

Die Anzeige 3 der Waage 1 kann in diesem Zustand auf Null tariert werden. Durch Entriegelung der horizontalen Verriegelung 16 senkt sich die Hilfsschale 5 auf die eigentliche Waagschale 2 ab und belastet diese. Die beiden Bauteile 18 und 15 haben in dieser Entriegelungsstellung (Fig. 3) lediglich Kontakt über die Leitungsbänder 19, die, wie bereits erwähnt, keine Rückstellkräfte aufweisen, die das Wägeergebnis verfälschen könnten. Aus Fig. 3 geht hervor, daß die beiden abgestuften Verriegelungsstifte 16 und 17 des Stativarmes 15 in den zugeordneten Ausnehmungen 6¹ des Halteelementes 6 berührungslos mit diesen sind. In dieser Position lassen sich ebenfalls die Gewichte aus dem Vorratsgefäß 4 und den Bauteilen 9,8 und 7,18 und wegtarieren und es kann mit den eigentlichen Wägevorgängen begonnen werden.

Nach Beendigung des Wägevorganges kann durch Verriegelung der horizontalen Verriegelung 16 eine starre Kopplung der Bauteile zwischen Stativ 10 und Hilfsplatte 5 vorgenommen werden.

Der einfache Aufbau dieser Hilfseinrichtung zeigt, daß sich diese den auf dem Markt befindlichen verschiedenen Bauformen von Laborwaagen anpassen läßt.

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Claims

Ansprüche

1. Vorrichtung zur weitgehend rückstellungsfreien Verbindung von auf der Waagschale einer Waage positionierten Meßelementen in Verbindung mit Wägegut und einer außerhalb der Waage angeordneten Auswerteeinrichtung für die Meßelemente, gekennzeichnet durch

- eine die Waagschale (2) der Waage (1) belastende Hilfsschale (5), welche das Wägegut (4) und das Meßelement (9) aufnehmen kann,

- ein auf der Hilfsschale (5) lösbar angeordnetes Verbindungselement (18) mit Steckkontakt (7) für das Meßelement (9) ,

- ein einstellbares Stativ (10) außerhalb der Waage (1) für eine Auswerteeinheit, welche dem Meßelement (9) auf der Hilfsschale (5) zugeordnet ist und

- eine im wesentlichen nur horizontale Kräfte übertragende elastische Leitungsverbindung (19) zwischen dem Verbindungselement (18,6) auf der Hilfsschale (5) und dem Stativ (10).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungsverbindung (19) zwischen dem Stativ (10) und dem Verbindungselement (18,6) auf der Hilfsschale (5) durch eine verriegelbare und entriegelbare mechanische Arretierung (15,16,17) ergänzt ist, die in entriegelter Stellung die Hilfsschale (5) vom Stativ (10) belastungsmäßig abkoppelt und in verriegelter Stellung die Hilfsschale (5) mit dem Stativ (10) starr koppelt und justiert.

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3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stativ (10) mit seinem die Leitungsverbindung (19) aufnehmenden Teil (15) ein Gelenk (12, 13,14) mit mehreren Freiheitsgraden zur Einstellung

5 aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stativ (10) eine Basisplatte (II¹) oder Sockel aufweist, auf dem die Waage (1) positionier-

10 bar und fixierbar ist.

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