DE9202902U1 - Vorrichtung zur Desinfektion von Stauwasser in Geruchsverschlüssen von Abwässern - Google Patents
Vorrichtung zur Desinfektion von Stauwasser in Geruchsverschlüssen von AbwässernInfo
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Description
Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Desinfektion von Stauwasser in Geruchsverschlüssen, das von einem
Ablauf eines Waschbeckens oder eines Bodenablaufes über den Geruchsverschluß einer Abwasserableitung zugeführt
wird.
Derartige Vorrichtungen sind insbesondere in Reinräumen, wie sie z.B. in ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlungsräumen
oder Operationssälen bzw. bei der Herstellung von industriell bearbeiteten Lebensmitteln
benötigt werden, erforderlich, um zu verhindern, daß krankheitserregende Keime, die sich in Abflüssen von
Waschbecken ansiedeln, durch das Ausgießen weiterer Abwässer aufgewirbelt und in dem Reinraum verteilt
werden. Dort können sie unter ungünstigen Umständen frische Wunden eines in Behandlung oder unter einer
Operation befindlichen Patienten infizieren. Dies hat besonders gravierende Auswirkungen in Krankenhäusern, wo
gerade in jüngster Zeit besondere Häufungen von Krankenhausinfektionen
festgestellt wurden, die auf Keime zurückzuführen sind, die gegen die üblichen Desinfektionsmittel
und Antibiotika resistent geworden sind mit der Folge, daß an sich harmlose Erkrankungen bei den
betroffenen Patienten zu schwersten Folgen, unter Umständen auch zum Tod führen können. Ferner kann auch in
der Lebensmittelindustrie bei Frischwaren, die nicht hinreichend einer Desinfizierenden Nachbehandlung unterzogen
werden können, ganze Partien kurzfristig verderben, wodurch ein erheblicher wirtschaftlicher Schaden
ausgelöst wird.
Es sind Vorrichtungen bekannt, die durch Wärmebehandlung eines Teilstückes zwischen dem Ablauf und einem nachfolgenden
Geruchsverschluß (siphon) vorgenommen wurde, ein Rohrstück aufgeheizt wurde, wobei eine keimtötende
Wirkung in diesem Bereich vorgenommen werden sollte. Diese Wirkung mag bei sehr geringen Mengen nachströmenden
Abwassers vorhanden gewesen sein. Bei größeren Mengen ist jedoch davon auszugehen, daß das erwärmte Rohrstück
soweit ausgekühlt wird, daß das darunter befindliche in den Geruchsverschluß vorhandene Stauwasser mit dem nachströmenden
Abwasser verwirbelt wird und sich keimhaltige Aerosole bilden, die den Rückweg aus dem Ablauf in den
Reinraum finden und dort ihre verheerenden Wirkungen entfalten können.
Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, in
der eine keimtötende Wirkung gewährleistet werden kann und die Bildung keimhaltiger Aerosole, die aus dem
Ablauf zurückströmen, zuverlässig verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Ablauf in Strömungsrichtung des Abwassers eine
Behandlungszone nachgeschaltet ist, in der eine keimtötende Einrichtung vorgesehen ist, die mindestens
teilweise Stauwasser beaufschlagt, das den Geruchsverschluß verschließt.
Diese Vorrichtung hat den Vorteil, daß das Stauwasser mindestens in dem dem Abfluß zugekehrten Bereich desinfiziert
wird und bei nachströmendem Abwasser keine Verwirbelung
von keimhaltigem Stauwasser mit dem nachströmenden Abwasser erfolgen kann. Selbst wenn größere Mengen nachströmenden
Abwassers den Ablauf passiert haben, wird das im Geruchsverschluß verbleibende restliche Stauwasser
kurzfristig wieder desinfiziert, so daß die Sperrwirkung gegen aufsteigende Keime sogleich wiederhergestellt
wird.
Weitere Einzelheiten der Neuerung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung sowie aus den
beigefügten Zeichnungen, in denen drei bevorzugte Ausführungsformen
der Neuerung beispielsweise veranschaulicht sind.
In den Zeichnungen zeigen (jeweils in schematischen Darstellungen):
Figur 1: eine Vorrichtung zur Wärmedesinfektion von
Abwässern;
Figur 2: eine Vorrichtung zur elektrolytischen Desinfektion
von Abwässern und
Figur 3: eine Vorrichtung zur Desinfektion von
Abwässern unter Einsatz von ultravioletem Licht.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Ablauf 1 eines Waschbeckens 2, der über einen Geruchsverschluß
3 mit einer Abwasserableitung 4 verbunden ist, wobei dem Ablauf 1 in Strömungsrichtung des Abwassers
eine Behandlungszone 5 nachgeschaltet ist, in der eine keimtötende Einrichtung 6 vorgesehen ist, die mindestens
teilweise Stauwasser 7 beaufschlagt, das den Geruchsverschluß 3 verschließt.
Die Behandlungszone 5 der Vorrichtungen gemäß Figuren 1 und 2 ist im Bereich des Geruchsverschlusses 3 vorgesehen.
Gemäß der Ausführungsform nach Figur 1 ist die keimtötende Einrichtung 6 aus zwei Heizelementen 8, 9
gebildet, die den aus einem Knierohr 10 bestehenden Geruchsverschluß 3 ringförmig umgeben. Die Heizelemente
8, 9 sind jeweils einer der Oberflächen 11, 12 des im Geruchsverschluß 3 zurückbleibenden Stauwassers 7 benachbart
angeordnet.
Der Geruchsverschluß 3 ist von einer Wärmeisolierung 13 umschlossen, die den Energieaufwand für die Aufheizung
des Geruchsverschlusses 3 und des darin befindlichen Stauwassers 7 auf etwa 70 Grad Celsius beschränkt. Die
Heizelemente 8, 9 können mit einem eine Höchsttemperatur einhaltenden Thermostat versehen sein. Es ist ferner
möglich, im Geruchsverschluß 3 einen Wasserstandssensor vorzusehen, der einen die Wirksamkeit des Geruchsverschlusses
3 gewährleistenden Mindestwasserstand regelt und der mit einem Wasserzulauf verbunden sein kann oder
der bei Niedrigstand des Stauwassers 7 die Heizelemente 8, 9 abschaltet.. Es ist auch möglich, dem Geruchsverschluß
3 einen zweiten Geruchsverschluß 14 nachzuschalten, der einen sicheren Geruchsverschluß auch dann gewährleistet,
wenn infolge der Wärmebehandlung des Stauwassers 7 dieses verdampft sein sollte. Es versteht sich von
selbst, daß der Geruchsverschluß 3 aus gut wärmeleitendem und keimwidrigem Material, wie z.B. Kupfer, besteht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Neuerung, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, ist die keimtötende Einrichtung 6 als ein galvanisches Element
15 ausgebildet, dessen Elektroden 16, 17 aus dem Geruchsverschluß 18 (3) und einem Metallstift 19 bestehen, der
in das Stauwasser 20 (7) hineinragt, wobei das Stauwasser 20 das Elektrolyt 21 des galvanischen Elementes
15 ausbildet.
Der Metallstift 19 und der Geruchsverschluß 18 sind gegen Erde und gegeneinander isoliert. Der Geruchsverschluß
18 kann aus Kupfer bestehen. Dabei ist es erforderlich, daß die Elektroden 16, 17, d.h. Geruchsverschluß
18 und der Metallstift 19 in der Materialauswahl den jeweiligen chemischen Verhältnissen der zu
erwartenden Abwässer angepaßt werden, um bei Anlegung eines elektrischen Gleichstromes an die Elektroden 16,
17 einen hinreichenden Ionenfluß zu ermöglichen. Durch die erzeugten Ionen wird das Stauwasser 20 zuverlässig
und mit geringem Energieaufwand desinfiziert.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Neuerung
entsprechend Figur 3 besteht daraus, daß die Behandlungszone 5 aus einem Rohr 22 besteht, das aus einem
UV-Licht-durchlässigen Material besteht und das sich zwischen dem Ablauf 1 und dem Geruchsverschluß 3 erstreckt
Dabei besteht die keimtötende Einrichtung 6 aus einer UV-Lampe 23, die dem Geruchsverschluß 24 (3) benachbart
angeordnet ist. Das Rohr 22 nimmt einen dem Ablauf 1 zugekehrten Teil 25 des im Geruchsverschluß 24 vorhandenen
Stauwassers 26 (7) auf, wobei die UV-Lampe im Bereich der Oberfläche 27 des Stauwassers 26 angeordnet
ist. An einer der UV-Lampe 23 gegenüberliegenden Seite 28 des Rohres 23 ist ein Spiegel 29 vorgesehen, der das
von der UV-Lampe 23 ausgesendete und durch das Rohr 22 hindurchgetretene UV-Licht wieder in das Rohr 22 hineinreflektiert
.
Diese Vorrichtung macht sich die keimtötende Wirkung des UV-Lichtes zu Nutze. Diese ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn die Abwasser im wesentlichen durchsichtig oder durchscheinend sind.
Insoweit wäre es auch möglich, eine zuverlässige Desinfektion mit Hilfe von UV-Licht vorzunehmen, indem eine
UV-Lampe in einen Geruchsverschluß 3 im Bereich seiner dem Ablauf zugekehrten Oberfläche 11 des Stauwassers 7
eingehängt wird. Dabei ist selbstverständlich, daß die UV-Lampe dann gegen Temperatursprünge durch weiteres Abwasser
gesichert werden müßte.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Desinfektion von Stauwasser in Geruchsverschlüssen,
das von einem Ablauf eines Waschbeckens oder eines Bodenablaufes über den Geruchsverschluß
einer Abwasserableitung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ablauf (1) in Strömungsrichtung
des Abwassers eine Behandlungszone (5) nachgeschaltet ist, in der eine keimtötende Einrichtung (6) vorgesehen
ist, die mindestens teilweise Stauwasser (7) beaufschlagt, das den Geruchsverschluß (3) verschließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungszone (5) in dem Geruchsverschluß
(3) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die keimtötende Einrichtung aus mindestens
einem Heizelement (8, 9) besteht, das den Geruchsverschluß (3) umgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Heizelemente (8, 9) vorgesehen
sind, die jeweils einer von zwei Oberflächen (11, 12) des im Geruchsverschluß (3) zurückbleibenden Stauwassers (7) benachbart sind.
sind, die jeweils einer von zwei Oberflächen (11, 12) des im Geruchsverschluß (3) zurückbleibenden Stauwassers (7) benachbart sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Geruchsverschluß (3) von einer
Wärmeisolierung (13) umschlossen ist.
Wärmeisolierung (13) umschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizelemente (8, 9) mit einem eine
Höchsttemperatur einhaltenden Thermostat versehen
sind.
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Geruchsverschluß (3) ein Wasserstandssensor
vorgesehen ist, der einen Mindestwasserstand im Geruchsverschluß (3) regelt und mit einem
Wasserzulauf verbunden ist oder die Heizelemente (8, 9) abschaltet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Geruchsverschluß (3) ein zweiter
Geruchsverschluß (14) nachgeschaltet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Geruchsverschluß (3) aus gut wärmeleitendem
und keimwidrigem Material besteht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die keimtötende Einrichtung (6) als ein
galvanisches Element (15) ausgebildet ist, dessen Elektroden (16, 17) aus dem Geruchsverschluß (18 (3))
und einem in das in den Geruchsverschluß (18) vorgesehene Stauwasser (20 (7)) hineinragenden Metallstift
(19) und das Elektrolyt (21) aus dem Stauwasser (20) bestehen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstift (19) und der Geruchtsverschluß
(18) gegen Erde und gegeneinander isoliert sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2, 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Geruchsverschluß (18) aus
Kupfer besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungszone (5) aus einem UV-Licht durchlässigen
Rohr (22) besteht, das sich zwischen dem Ablauf (1) und dem Geruchsverschluß (24 (3)) erstreckt
und die keimtötende Einrichtung (6) aus einer UV-Lampe (23) besteht, die dem Geruchsverschluß (24) benachbart
angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (22) einen dem Ablauf (1)
zugekehrten Teil des im Geruchsverschluß (24) vorgesehenen Stauwassers (26 (7)) aufnimmt und die UV-Lampe (23) im Bereich der Oberfläche (27) des Stauwassers (26) angeordnet ist.
zugekehrten Teil des im Geruchsverschluß (24) vorgesehenen Stauwassers (26 (7)) aufnimmt und die UV-Lampe (23) im Bereich der Oberfläche (27) des Stauwassers (26) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1, 13, 14, dadurch gekennzeichnet, daß an einer der UV-Lampe (23) gegenüberliegenden
Seite (28) des Rohres (22) ein das UV-Licht reflektierender Spiegel (29) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die keimtötende Einrichtung (6) aus einer UV-Lampe
besteht, die in dem Geruchsverschluß (3) oberhalb der dem Ablauf (1) zugekehrten Oberfläche (11) des Stauwassers
angeordnet ist.
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ID=6876869
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DE9202902U Expired - Lifetime DE9202902U1 (de) | 1992-03-05 | 1992-03-05 | Vorrichtung zur Desinfektion von Stauwasser in Geruchsverschlüssen von Abwässern |
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DE (1) | DE9202902U1 (de) |
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